Na, vielleicht ist gerade das mal ein Fall für einen modernen Flachbildschirm?
Nein, Zu scharf darf das Bild auch wieder nicht sein – und TFTs leuchten zu wenig nach, wodurch Interlacing mehr flickert als nötig.
Versucht man, zwei Halbbilder mit unterschiedlichem Inhalt zu zeichnen (z.B. für das Character Rounding), gibt es übelstes Geflacker.
Wie gesagt, "übelstes Geflacker" kann ich bei meiner Text-Demo auf meinem CRT nicht erkennen. Wie sehr ein (Pseudo-)Interlace-Bild flackert, hängt vor allem davon ab, wie sehr sich die beiden ("Halb"-) Bilder unterscheiden. Sind sie identisch, flackert gar nichts. Ist der eine Screen schwarz und der andere weiß (größtmöglicher Unterschied), bekommst du hingegen übelstes Stroboskop-Licht.
Die Kunst ist es also, möglichst wenig Unterschiede zwischen den umschaltenden Screens zu erzeugen. Einen einzelnen Pixel, der zwischen zwei Farben mit geringem Kontrast wechselt, wird man kaum bemerken. Also lasse ich beim Kantenglätten immer nur einzelne Pixel flickern und – das ist auch wichtig, verteile die Pixel möglichst gleichmäßig auf beide Screens/Fonts (um einen Pump-Effekt zu verhindern). Wenn man dann noch den Kontrast zwischen den verwendeten Farben nicht zu extrem wählt, dann ist das Flimmern nur noch ganz dezent merkbar, zumal ein CRT ohnehin leicht kriselt.
Auf die Spitze treiben kann man den (Nicht-)Effekt halt noch, wenn man eine stärker nachleuchtende Röhre verwendet, z.B. von alten Grün-Monitoren.
die Zeichenhöhe zu reduzieren ist ebenfalls kontraproduktiv.
Jein. Natürlich verkleinert man damit die Zeichen zusätzlich. Allerdings auf einer Achse, die weniger mit Unschärfen kämpft. Dafür gewinnt man aber an zwei anderen Fronten: Erstens ist das Seitenverhältnis weniger extrem zusammengeschoben (was die Buchstabenformen "natürlicher" aussehen lässt) und zum anderen erhöht man den Durchschuss (Leerraum zwischen den Zeilen), was sich auch positiv auf den Lesefluss auswirkt. Als Nebeneffekt werden invertierte Zeilen von der Hintergrundfarbe komplett umschlossen, was auch besser lesbar ist.
Aber jeder muss halt für sich selbst entscheiden, ob ein 80-Zeichen-Interlaced-Antialiasing-Font für ihn eine Option wäre, um 80 Zeichen pro Zeile auf einem C64 leserlich hinzubekommen. Wenn ja, toll (dann muss das "nur noch" jemand in eine nutzbare Form bringen), wenn nicht, dann nicht.