Entlöten wie die Profis (Empfehlungen für eine Entlötstation)

Zitat von cmc1976scs

Also ich habe früher auch mal mit einer ERSA Etlötsation geschafft, aber ich komme mit den dinegrn auch nicht klar, wie schon davor beschrieben war da dauernt die Spitze dicht usw.
Ich mache das mit dem Heisluftföhn warm und ziehe den Chip raus, danach nehme ich Entlötlitze. Habe auch nur ein ERSA RDS80 mit verschiedenen Spitzen. Also bis jetzt habe ich noch kein Board gegrillt!

Heissluft ist eine Idee, aber was nimmst du denn da für einen? Wahrscheinlich diese schweren Industriegeräte.

Ich hatte in einem Betrieb mal so eine Mini-Lötwelle gehabt. Das war ein kleiner Lötschwall mit justierbaren Abmessungen, maximal so 10x10cm. Einstellen, Platine vorsichtig draufhalten, Print-Trafo rausziehen, vielleicht gelegentliche Nacharbeit.

Das Ding stammte irgendwie aus den 60er/70ern, aber so eine coole Entlötlösung hatte ich noch nie gesehen. Gibts sowas heute noch zu kaufen?

Zitat von dl1av

Das Ding stammte irgendwie aus den 60er/70ern, aber so eine coole Entlötlösung hatte ich noch nie gesehen. Gibts sowas heute noch zu kaufen?

Natürlich, einfach nach "Löttopf" oder "Lötbad" suchen.

Ein paar "Löttöpfe" hab ich auf die Schnelle jetzt gefunden. Mal sehen, ob da auch die Abmessungen so frei einstellbar sind. Die 300eur wäre mir der Spass vielleicht wert, aber man braucht wohl eine richtige Werkstatt für sowas, mit feuerfester Unterlage und Abtropfschutz. Ich weiss nicht, ob das das richtige für zuhause ist.

Trotzdem: Bei THT-Platinen mit Lötstopplack sicher die eleganteste Lösung. Bei SMD macht das wahrscheinlich nicht wirklich glücklich *ggg*

In meiner Ausbildung hatte ich mit einer hohlen Lötspitze gearbeitet, welche einen Balg aus Gummi besaß. Die wurde einfach mit der Lötspitze des Lötkolbens getauscht. Der Sog des Balges hat die Spitze immer schön frei gehalten. Da haben sich mit der Zeit auch Krümel gebildet. Aber die liessen sich sehr leicht aus dem Balg entfernen, indem man den Balg abzog und ein bissl auf den Tisch aufgeditscht hatte.

Mit ein bissl Übung kam ich damit sehr gut zurecht.

Zitat von dl1av

Heissluft ist eine Idee, aber was nimmst du denn da für einen? Wahrscheinlich diese schweren Industriegeräte.

Ich hatte in einem Betrieb mal so eine Mini-Lötwelle gehabt. Das war ein kleiner Lötschwall mit justierbaren Abmessungen, maximal so 10x10cm. Einstellen, Platine vorsichtig draufhalten, Print-Trafo rausziehen, vielleicht gelegentliche Nacharbeit.

Das Ding stammte irgendwie aus den 60er/70ern, aber so eine coole Entlötlösung hatte ich noch nie gesehen. Gibts sowas heute noch zu kaufen?

Lötschwalle habe ich letztens gesehen, die gibt es in verschiedensten Größen, sind natürlich preislich schon ein ganz anderes Level und so für den heimischen Schreibtisch doch nicht mehr so ganz geeignet.
Heisluftföhn kann ich nicht empfehlen, Faustregel ist eigentlich immer, wenn man den Chip nicht mehr anfassen kann dann ist er zu heiß. Ich habe selbst mit spezieller (regelbarer) Heißluftstation und ganz kleiner Düse immer drauf geachtet nicht den ganzen IC zu erhitzen sondern immer nur die Pins von unten und auch mal zwischendurch wieder abkühlen lassen. Nur wenn er sich extrem gesperrt hat dann hab ich von der Oberseite mal das hängende Bein kurz angepustet.
Die älteren Boardrevisionen (425, 407) sind sehr empfindlich und der Decklack bzw ganze Leiterbahnen lösen sich sehr leicht ab, wenn sie zu warm werden, und das geht schon bei um die 300 Grad los.

Für Sparmeister gäbe es noch dieses Teil:
https://www.amazon.de/Lamex-ZD…keywords=entl%C3%B6tpumpe
Hat glaube ich Gerrit schon ein paar mal empfohlen?

Mir hatte das damals ein Kunpel gezeigt, die machten die Reps für Atari.
Er meinte wenn damals ein 7,5 Tonner an kam mit Ataris da konnte man nicht jedes IC mit dem Kolben auslöten. Ein andere Kumpel arbeitete bei JVC die müssten mal 10.000 DVD Player umbauen. Prozessor auslöten und einen neuen einbauen. Die haben dafür sogar einen Gasbrenner genommen. So einen wie auch Köche nutzen!

Heissluft: bei ebay und Co findet man doch jetzt überall diese spottbilligen 858 Clone, die diesen:

https://www.ebay.de/itm/858D-S…3f26ea:g:VrkAAOSwvzRXyPzF

(unter 30,- wenn man bisserl rumguckt)

Hab mir das auch geleistet, und möchte es nicht mehr missen. Und sei es nur zum Einschrumpfen.

Ist _kein_ Ersatz für ne Entlötstation, aber ne sehr sinnvolle Ergänzung, wie ich finde.

Zitat von daybyter

Ist _kein_ Ersatz für ne Entlötstation, aber ne sehr sinnvolle Ergänzung, wie ich finde.

Korrekt, ich hatte zwar kurz überlegt meine Löt/Heißluftkombi zu verkaufen und durch eine Löt/Entlötkombi zu ersetzen aber dann hätte ich für die gleiche Summe keine Heißluft mehr gehabt. Somit hab ich jetzt alle drei Systeme und benutze die auch regelmäßig.

Zitat von cmc1976scs

wie schon davor beschrieben war da dauernt die Spitze dicht usw.

Wie schafft ihr das? Ein Bekannter hat auch sein ZD-915 verstopft. Der hatte versucht mit 270 Grad zu entlöten (kein Scherz). Meine ZD-915 war noch nie verstopft.

Zitat von dukestah

Vor allem wenn man viel entlötet ist eine Handpumpe wirklich keine Alternative, schon für einen normalen IC muss ich die mindestens 24/28 x spannen, meist öfters, das wird ab 3-4 ICs dann echt nervig. Die Saugleistung ist überhaupt nicht vergleichbar, weil eben nur kurz und nicht stetig,

Schlimmer noch. Durch den plötzlichen Unterdruck wirken für einen kurzen Moment sehr starke Kräfte. Denn was die Lötstation in ca. 1 Sekunden schafft, muss die Lötpumpe in einem Bruchteil einer Sekunden schaffen. Dabei ist die Gefahr, dass man Lötaugen oder sogar Durchkontaktierungen wegsaugt, viel größer.

Meine ist aktuell auch verstopft. Auch mit dem Lötkolben war nix zu machen. Nachdem nichts half, hab ich sogar versucht einen kleinen Metalbohrer einzusetzen. Äh, dem Bohrer fehlt jetzt die Spitze. Bohrlöten ist nutzlos. Man kann das Element aber einzeln kaufen. Ist unterwegs...

Zitat von Dekay

Meine ist aktuell auch verstopft. Auch mit dem Lötkolben war nix zu machen. Nachdem nichts half, hab ich sogar versucht einen kleinen Metalbohrer einzusetzen. Äh, dem Bohrer fehlt jetzt die Spitze. Bohrlöten ist nutzlos.

Die von meinem Bekannten (270° Entlötversuch) haben wir auch freigebohrt, weil wir den Trick mit dem Lötkolben nicht kannten - ob's mit dem Lötkolben funktioniert hätte, keine Ahnung.
Aber das Freibohren hat funktioniert. Seit dem entlötet er mit mindestebs 350° und hat keine Probleme mehr.

Erlich, son ZD Ding habe ich auch und habe das Teil seit 2 Jahren nicht mehr genutzt.
Ich nutze wieder JMPs besagte Handpumpe mitm Stück Silikonschlauch darauf. Das ist zwar etwas mühsamer aber fürt zu einem deutlich besseren Ergebnis wenn ich TTL Zeug irgendwo heraushole.
In Verbindung mit meiner großen Metcal Station sehen die freien Pins fast neu aus. Ich mache an der Chipseite warm und sauge auf der anderen Seite ab.
Mit der ZD sieht das Board dann imemr so bearbeitet aus wenn man mit ner 300 grad heißen Düse per Kontakt darauf herummmacht.

Also, ich komme auch super mit einer Entlötpumpe zurecht. Wir habe sogar eine Pace auf Arbeit, aber ich habe meinen Kernal
sauber und schnell mit der Entlötpumpe rausgeholt.
Ich benutze aber auch eine Weller station und nehme gerne 7er spitzen.
Ich habe unsere Pace Station mal mit der ZD-915 verglichen und festgestellt, dass eigentlich nur die Qualität besser ist.
Das Ergebnis war gleichwertig. Wer nicht unbedingr oft das Teil braucht, kann auch die günstige nehmen.
Ich bleib bei der Pumpe

Noch eine Frage, die thematisch nicht ganz dazu gehört, aber ich glaube das Thema Entlöten ist auch schon ziemlich ausdiskutiert.

Lötet ihr eigentlich eher bleifrei oder verbleit? Ich habe eine ziemlich große Spule bleihaltiges Lot, deswegen hat sich die Frage nach dem Umstieg bei mir bisher nicht gestellt.
Ich habe bleifrei immer mal wieder ausprobiert, fand es unpraktisch (wegen den höheren Temperaturen) und habe dann wieder verbleit gelötet.

Alte Sachen verbleit SN60Pb38Cu2, neue Sachen gern bleifrei (Metcal liefert genug Power dafür, da kann man nicht mal was einstellen an dem Monolithen)

<- nimmt immer das gute 60/40'er

Ich nehme auch das alte noch, weis nicht ob ich nur schlechtes Lot hatte, aber ich komme mit dem neuen zeug net klar!

Mag mein Bleilot auch lieber als das bleifreie Zeugs, was ich schon probiert hab.