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letzter Beitrag von Gerrit am

Vor- und Nachteile von Soundchips bzw. Midi (O/T aus "lohnt sich ein Atari MegaST?")

  • "Klingt nach Midi": Nicht nur in Keyboards der 90er, sondern auch die MIDI Files, die mit dem General Midi Soundset auf vielen Soundkarten abgespielt wurden. Das hatte halt den typischen MIDI Klang. Ich weiß, das hat nichts mit dem MIDI Protokoll zu tun.

  • Und wenn sich der SID mit den Tonerzeugern späterer Soundkarten von PCs vergleichen könnte, wird er mit Sicherheit auch schnell grün vor Neid!

    C64


    PC Speaker / Creative Music System (CMS) / Sound Blaster (Yamaha OPL) / Roland MT-32 (MIDI)




    "Klingt nach MIDI"


    :weg:


    sl FXXS

  • Hier könnt Ihr Euch weiter über die verschiedenen Soundchips und deren Vor- und Nachteile austauschen.

    Der SID bleibt für mich mit seinem Klangspektrum unerreicht, auch wenn es ein paar Stücke gibt wo ich den CPC vorziehe, was aber daran liegen mag das ich zuerst die CPC Version als Ohrwurm im Kopf hatte.


    Für mich ein guter Einblick, wie vielseitig der SID ist:




    Oder wie nah der SID die Stimmung von einem Original wiedergeben kann:
    Best C 64 soundtracks




    Samplewunder SID (links) und Original (rechts):






    Hier klingt ein AY links) fast besser als ein SID (rechts), welcher irgendwie immer sehr dumpf bei BD rüberkommt:








    Auch hier gefällt mir der AY etwas besser, vielleich weil immer nur im SID-Stil auch langweilig wird:








    Besten Bums den ich kenne liefert der Amiga:


  • ich finde halt schon das die atari soundchips (TIA, pokey, YM....) für bass und kickdrums ein durchsetzungsvermögen haben das der SID so nicht bringt, wobei ich den SID natürlich trotzdem immer noch favorisiere weil er einfach vielfältiger im klang ist.


  • So. Wie angekündigt hier ein Beispiel, wie ein normales Midifile mit General-Midi Soundbank klingt und einmal mit sorgfältiger ausgewählten Instrumenten. Ist nicht perfekt abgemischt. Die Bässe ist etwas zu extrem.


    https://www.dropbox.com/s/0dsw7dtlb6k5007/Leyla.mp3?dl=0

  • (GM ist das, was die Leute wohl auch verwirrt, aber eine ganz simple Sache mit den 128 festgelegten Sounds auf den Nummern. War nur ein kleiner Zusatz.

    Was die Leute damit meinen ist wahrscheinlich folgendes : "Das klingt nach einem Alleinunterhalter Keyboard aus den 90ern mit General Midi Soundset" - Besonderes Merkmal der unnatürliche Klang in den Instrumenten, dessen Wellenformen wahrscheinlich in ein 32Megabyte ROM gepresst wurden. Das hat natürlich nichts mit dem Midi Protokoll zu tun.

    Ja, das meinte ich damit. Und 32 MB war noch viel, beim 95´er Stand Roland JV/XP waren es eher 16 :D .
    Aber wie Roland so ist, egal in welcher Zeit brachten sie es fertig, in die Teile ein paar Sounds einzubauen, die um die Welt gingen und kultig geworden sind :) . Aber eher nicht in der GM Bank (ich weiß auch nicht, was ich z.B. mit Helicopter oder Applause soll, dafür hatte man auch ´95 schon ein besseres Audiofile genommen, halt im Hardware Sampler oder auf ´ne Spur gelegt, z.B. Pro Tools).

    ich finde halt schon das die atari soundchips (TIA, pokey, YM....) für bass und kickdrums ein durchsetzungsvermögen haben das der SID so nicht bringt, wobei ich den SID natürlich trotzdem immer noch favorisiere weil er einfach vielfältiger im klang ist.

    ja, hatte das Video schonmal an anderer Stelle verlinkt 8o . Durchsetzungsvermögen und krasser Sound bei TIA (oder was da in der 2600 drin ist). Dafür Vielfältigeit unerreicht beim SID plus auch ein paar Einstellungen mit Möglichkeiten, die wie Analogsynth klingen. Wenn Producer den richtig in einen Mix einbauen, geht´s nochmal steil nach oben mit dem Sound :)

    So. Wie angekündigt hier ein Beispiel, wie ein normales Midifile mit General-Midi Soundbank klingt und einmal mit sorgfältiger ausgewählten Instrumenten.

    Schön, das zeigt gut den Unterschied! Dazu noch Roland V-Drums (wieder per MIDI) und die Sache ist fett :thumbsup:

    Samplewunder SID (links) und Original (rechts):

    Kultige Synthline beim Amiga Video!
    Und die Dame da oben links bei Wonderland ist hübsch, muss mal wieder Demos gucken :D:popcorn:

  • Besten Bums den ich kenne liefert der Amiga:

    es sind und bleiben halt trotzdem 8 Bit 28 KHz Samples, auch mit dem trick die Lautstärke zusätzlich mit 6 bit zu manipulieren komme ich nur auf 12 Bit und von 44/48 KHz ist man immer noch weit entfernt. Alles was darüber hinaus ging war nicht mehr wirklich Amiga, das geht dann genauso auf PC und Co, ist ja dann nur noch ein Softwaretracker der den Sound erzeugt und über ein beliebiges Sound Interface ausgibt.

  • es sind und bleiben halt trotzdem 8 Bit 28 KHz Samples, auch mit dem trick die Lautstärke zusätzlich mit 6 bit zu manipulieren komme ich nur auf 12 Bit und von 44/48 KHz ist man immer noch weit entfernt. Alles was darüber hinaus ging war nicht mehr wirklich Amiga, das geht dann genauso auf PC und Co, ist ja dann nur noch ein Softwaretracker der den Sound erzeugt und über ein beliebiges Sound Interface ausgibt.

    Nur dauerte es 8-10 Jahre bis der PC mit dem Amiga Soundmäßig gleich zog. Die Soundblaster Pro hatte auch nur 2x22kHz 8Bit.


    8Bit 28KHz hören sich durch das Abschalten des Tiefpassfilter nach mehr an bzw. der Mensch hört als Erwachsener sowieso nur noch 16kHz und nimmt das Klirren und die Spiegelfrequenzen nicht mehr war.


    Viele Sampler die Anfang der 80er raus kamen hatten auch nur 8-12Bit


    (Fairlight, Emulator II, PPG Wave)


    Micha

  • Ich will hier einfach mal den Ensoniq DOC 5503 ins Spiel bringen :-)


    Der Chip verfügt im Apple IIgs über 64kb eigenen Ram und kann 32 Stimmen mit jeweils 8 Bit und 32khz generieren. Zudem lassen sich zwei digitale Oszillatoren zusammen schalten wobei einer als Hüllkurve (osc-a wird durch osc-b moduliert) und der andere als Wellenform verwendet wird (pseudo 16bit). Insgesamt kann der DOC somit 16 vollwertige Klänge gleichzeitig erzeugen und in 8 analogen Kanälen ausgeben.


    Das ist schon nicht schlecht, wie ich finde ;-)
    Leider hat Apple dem IIgs nur einen mono Ausgang und einen Audiofilter für max. 26khz spendiert bekommen ... es ist aber ein raw-audio Anschluss auf dem Mainboard, über den man eine kleine Platine seine eigene Endstufe inkl. Stereo-Trennung implementieren kann.

  • Leider hat Apple dem IIgs nur einen mono Ausgang und einen Audiofilter für max. 26khz spendiert bekommen ... es ist aber ein raw-audio Anschluss auf dem Mainboard, über den man eine kleine Platine seine eigene Endstufe inkl. Stereo-Trennung implementieren kann.

    Der Wille zum Erfolg war wohl nicht da. Ein Grund warum Commodore den C65 raus brachte.


    Micha

  • 8Bit 28KHz hören sich durch das Abschalten des Tiefpassfilter nach mehr an bzw. der Mensch hört als Erwachsener sowieso nur noch 16kHz und nimmt das Klirren und die Spiegelfrequenzen nicht mehr war.

    Jetzt gibt es aber wieder bei Vielen das Problem, dass alles durcheinander gewürfelt wird, daher weise ich kurz darauf hin: es sind bei 28kHz NICHT der vom Mensch hörbare Audiofrequenzgang gemeint (der geht bis 20, braucht aber tatsächlich nicht so hoch sein wie es auch z.B. auf Vinyl nur bis ca. 16 geht, ist schon sehr hoch), sondern die Samplingfrequenz (also 28.000 Samples pro Sekunde). Es liest sich so, dass sich die 2. Angabe (16 kHz) dann aber doch auf den Audiofrequenzgang bezieht).
    Dafür müssten es in der Samplingfrequenz aber mindestens doppelt so viele, also 32.000 sein.
    Auch 28 kHz sind zu wenig, siehe Nyquist-Theorem auf der Seite im 3.Abschnitt.


    Der Begriff "Frequenz" ist mehrfach belegt (wie so vieles), da kommen Viele schon nicht mit klar. Ein paar Infos (wenig Text) habe ich hier gefunden, ohne dass es sich an Produzenten richtet sondern gut lesbar für jeden:
    https://www.fairaudio.de/lexikon/sampling-abtastrate/


    (Da kann man auch schnell auf Bittiefe klicken und hat sofort die Info zu dem, aus welchen wesentlichen 2 Faktoren der Digiklang besteht, mit dem wir zu tun haben)

    Ich will hier einfach mal den Ensoniq DOC 5503 ins Spiel bringen

    Die Infos dazu vermisse ich immer- es ist, als ob sich da so gut wie keiner jemals mit beschäftigt hat oder wollte.
    Sehr interessant ! Kommt man nur glaube ich schlecht dran. Aber da ich das kenne, dass es richtig gute Technik gab, die zu Unrecht wieder verschwunden ist, interessiert es mich, das mal selber zu testen :thumbup:

  • Tatsächlich ist der DOC etwas frickelig, da er nur mit 1 MHz angesteuert werden kann. Zudem ist die Integration des Sound RAM nicht ganz trivial, wenn man das memory mapped machen will. Im 2gs wird die Ansteuerung über eine GLUE realisiert. Die GLUE stellt letztlich nur einige Register bereit um entweder den DOC oder den SndRam anzusteuern. Wenn man die GLUE mit implementiert, dann ist das Interfacing recht einfach. Im übrigen ist die tatsächliche Abtastrate des DOC 1 MHz, weil die 32 Oszillatoren sich den DAC per „time based multiplexing“ teilen. Es stehen daneben einige ID-Leitungen zur Verfügung, welche das Aufteilen des Audio-Signals ermoeglichen. Mit etwas Geschick könnte man also durch synchronisieren von Samples mehr herausholen

  • @R-Flux
    Danke!


    @MGR3SA
    Ich dachte wir betrachten das Ganze aus heutiger Sicht und nicht aus Richtung Vergangenheit zu einem nicht definierten Zeitpunkt.
    Bei objektivem Vergleichen der Systeme heute erreicht der Amiga nunmal nicht das Level der anderen erwähnten Systeme und aus Perspektive der echten Soundsynthese fällt er sowieso raus, es ist halt nur ein Sampler.


  • Und wie unterschiedlich erst ein MT-32 klingen kann (Midi an sich ist kein Klang ;) ). Das legendäre Roland-Teil haste nämlich gerade beleidigt. Das ist im Gegensatz zum z.B. SC-55 eben kein reiner Romler, sondern erzeugt seine Sounds auch nach dem Synth Prinzip (viele Sounds sind auch ne Kombination aus Sample und Synth Part), die dann einfach über Midi abgespielt werden. BTW: Über Midi werden dann auch die neuen Sounds zum Roland geladen (also nicht Sounds selbst, sondern die
    Sysex-Infos dazu). So kann jedes Midifile dann am MT-32 wieder anders klingen, jeder Künstler kann eigene Sounds kreieren....


    Hier nochmal als Repost - man hört u.a. am Anfang Police Quest 3 (MT-32) von Jan "Miami Vice" Hammer und später auch noch
    tolle Romler SC-55 Songs... ja so unterschiedlich können Midifiles mit unterschiedlichen Ausgabegeräten klingen....


  • Bei objektivem Vergleichen der Systeme heute erreicht der Amiga nunmal nicht das Level der anderen erwähnten Systeme und aus Perspektive der echten Soundsynthese fällt er sowieso raus, es ist halt nur ein Sampler.

    Na was heisst "nur", er kann da immerhin mehr als STE und die Soundblaster Karten. Die 4 Kanäle des Amigas sind unabhängig, bei STE und PC haben die feste Samplingraten und die Tonhöheveränderung passiert über die CPU in Software. Um Amiga MODs unter Windows auf Soundblaster Karten damals in vernünftiger Qualität abzuspielen brauchtest Du einen 486-DX-33.


    Der Amiga Chip verhält sich eher wie ein 4 stimmiger Soundchip der statt Dreiecke/Rechteck usw. ein 64kB großes Sampling benutzt.


    Micha

  • Na was heisst "nur", er kann da immerhin mehr als STE und die Soundblaster Karten. Die 4 Kanäle des Amigas sind unabhängig, bei STE und PC haben die feste Samplingraten und die Tonhöheveränderung passiert über die CPU in Software. Um Amiga MODs unter Windows auf Soundblaster Karten damals in vernünftiger Qualität abzuspielen brauchtest Du einen 486-DX-33.
    Der Amiga Chip verhält sich eher wie ein 4 stimmiger Soundchip der statt Dreiecke/Rechteck usw. ein 64kB großes Sampling benutzt.


    Micha


    Also ich fand die GUS auch für Trackersongs immer viel geiler als den recht dumpfem (auch ohne Filter) Amiga Sound, der kaum Obertöne hat.
    Merkte ich mal, als ich den Amiga als Drumcomputer nutzen wollte - der kam in der Band mit dem dumpfen dünnen
    Sound gar nicht durch die Gitarren durch (und das war leider kein Frage der Lautstärke)... Gut, dass ich den C64 hatte - der
    war als Drumcomp viel besser, und kam wieder durch - auch wenn die Samples natürlich eigentlich schlechter waren ;)

  • Dafür müssten es in der Samplingfrequenz aber mindestens doppelt so viele, also 32.000 sein.
    Auch 28 kHz sind zu wenig, siehe Nyquist-Theorem auf der Seite im 3.Abschnitt.

    Der Amiga hat wie gesagt keinen Tiefpassfilter wie ihn moderne Sampler/Soundkarten haben bzw. man kann den abschalten.


    Das gleiche MOD File hört sich über den PC abgespielt völlig anders an.


    Schaltet man den Tiefpassfilter ab ergeben sich Mischfrequenzen aus dem Nutzsignal und der Samplingfrequenz.


    Micha

  • Also ich fand die GUS auch für Trackersongs immer viel geiler als den recht dumpfem (auch ohne Filter) Amiga Sound, der kaum Obertöne hat.
    Merkte ich mal, als ich den Amiga als Drumcomputer nutzen wollte - der kam in der Band mit dem dumpfen dünnen
    Sound gar nicht durch die Gitarren durch (und das war leider kein Frage der Lautstärke)... Gut, dass ich den C64 hatte - der
    war als Drumcomp viel besser, und kam wieder durch - auch wenn die Samples natürlich eigentlich schlechter waren

    Naja die GUS war ne ganz andere Hausnummer, das war ja eine Karte die speziell für Musiker gedacht war, der Amiga war als bessere Spielkonsole gedacht und die Spezifikationen des Soundchips dürften aus 1983/1984 stammen.


    Hier mal ein Beispiel für ein gutes MOD File


    http://wc5t6q04h.homepage.t-online.de/space_debris.mp3


    Beim Amiga mangelte es aber einfach an der Aufnahmemöglichkeit.


    Im übrigen kann man ab ECS mit 56 kHz abspielen.


    Micha