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letzter Beitrag von steril am

Lohnt sich ein Atari Mega ST?

  • Es "lohnt" sich auch nicht 80'000.- für einen C65 auszugeben...trotzdem wird es gemacht.

    Wurden sie bezahlt? Nein, sie wurden nicht bezahlt. Der Artikel wurde erneut eingestellt; außerdem ist eine (noch seltenere) RAM-Erweiterung dabei gewesen. (Bekloppt sind die Preise aber trotzdem)

    ob man mit der Kiste auch zocken kann.

    Die einen dagen so, die anderen sagen so. Die allermeisten ST-Spiele kommen sicher ohne STE oder Blitter aus (viele sind sogar erschienen, als es beides noch nicht gab) aber letztlich kann man sich heutzutage ja einen guten Überblick verschaffen, ohne die jeweilige Original-Hardware anzuschaffen.

    "Kann man da was mit anfangen",

    Klar. 'n Monitor draufstellen. Und es soll auch diverse Anwendungsprogramme für das System gegeben haben.

    Der Soundchip soll exzellent für die Zeit sein.

    Nunja, es war der Standard seit IntelliVidion, ColecoVision und Master System... und er war sehr beliebt für Nachrüstungen, z.B. an Sinclair ZX Rechnern. Technisch würde ich es eher 'solide Hausmannskost' nennen. Erst der STE konnte deutlich mehr(?)

    Aber wo ist der Unterschied ST, Mega St?

    Gehäuse, Blitter. Der Mega hatte zudem einen internen Steckplatz- wenn Du aber nicht grad Prozessorkarten selbst basteln willst, ist das entbehrlich.


    Axo: Den ST gab es ursprünglich im Tastaturgehäuse mit externer Floppy; der STF hatet die eingebaute Floppy a la Amiga 500, war aber auch einen Tick größer.


    ADSR scheinen beide nicht zu haben und nur Rechteck ausgeben zu können.

    Na, na, na... diverse Hüllkurven und Wellenformen kann auch der AY. Wie nützlich das jetzt klangtechnisch ist, sei dahingestellt... die Kiste ist halt von Technikern entwickelt worden und nicht von Musikern.

    Der Mega ST ist also quasi ein STE?

    Nein, nein und nochmals nein. ST, STF und Mega ST entspricht etwa dem OCS beim Amiga; STE (mit eingebauter Flopy; heißt aber dennoch nicht STEF!) sowie Mega STE haben den erweiterten Chipsatz (vergleichbar den ECS/AGA-Amigas). Und der Vollständigkeit halber: Ein STFM hat zusätzlich einen Modulator eingebaut, um ihn direkt an den heimischen Fernseher zu hängen- falls das irgend eine Rolle spielt- Atari hat da ziemlich jongliert auf den verschiedenen Märkten, NTSC vs. PAL, wer den Modulator bekam und wer nicht.

  • Nope
    OCS konnte 64/HAM aus 4096 Farben
    OCS hatte Sprites
    OCS hatte 4 Channel DMA Sound

    Das ist korrekt, aber wenn man HAM in Betracht zieht, kann man am STE auch Software-Grafikmodi a la Photochrome als Argument bringen - beide sind nicht für Spiele geeignet (außer für Introscreens o.ä.). Soweit ich weiß, wurden am Amiga auch mit zunehmender Qualität der Spiele und Demos immer seltener Sprites verwendet und stattdessen kamen immer häufiger Bobs zum Einsatz, und dafür hatte der STE dann endlich ebenfalls einen Blitter. Und FM-Sound wurde beim STE ebenfalls endlich eingeführt, zwei Kanäle, bis 50MHz und mit 'nem LMC1992 zur Abmischung.


    Was der STE - neben den Sprites - trotzdem noch immer nicht konnte, war zum einen Overscan - beim STE läßt sich diese Fähigkeit im Gegensatz zu den normalen STs auch nicht mehr nachrüsten, weil Chips zusammengefasst worden waren, zwischen denen man die Signale dafür hätte abgreifen können. Auch ein für den STE angekündigter 256-Farben-Modus blieb dem TT030 vorbehalten (Schade, die Spieleprogrammierer hätten den auch in der halben Auflösung 160x200 sicher gerne genutzt). Zum anderen fehlten die Möglichkeiten des Copper, den Grafikmodus "on the fly" von Zeile zu Zeile zu ändern. Magnetic-Scrolls-Adventures schafften das zwar - sogar schon am normalen ST - trotzdem, ich möchte aber nicht wissen, wieviel CPU-Zeit dafür am ST draufgeht.


    Der STE, das sieht man v.a. natürlich in Demos - ist schon ein ziemlicher Schritt weg vom normalen ST hin zu den Fähigkeiten eines Amiga 500 - um so mehr verwundert es, dass Atari so wenig daraus gemacht hat (Overscan und 256 Farben hätten da vermutlich geholfen), Beispiele:




    Und hier mal zwei direkte Vergleiche:



  • Ich war ja immer Amiga-Fan, aber irgendwie hat der ST trotzdem so einen nostalgischen Platz in meinem Herzen.


    Grad so einen Mega ST mit dem kleinen Schwarz-Weiß-Monitor würde ich mir gerne in eine Wohnung stellen, die mehr Platz hat als meine.
    Nur so aus Style-Gründen... :D


    Schon einer der schönsten Rechner die je gebaut wurden.
    Da konnte sich Apple damals noch verstecken hinter, wie ich finde...

  • Ich schreib ja, "grad mal". Also quasi "nicht ganz".

    Öhm, 'grad mal' verstehe ich als ' Ziel erreicht, aber es war ein sehr nahes (kleines) Ziel'. 'nicht ganz' würde ich mit 'nicht einmal' umschreiben...?

    Grad bei den 264ern finde ich kein einziges Gehäuse schön.

    Doch, gefallen tun die mir (bis auf den C16, aber der Brotkasten war ja wohl nicht gemeint, ebensowenig wie de Blech-PETs) aber zumindest C116 und C264 aka Plus/4 sind im alltäglichen Gebrauch fürchterlich unpraktisch. Der V364 wohl auch, aber der ist mir noch nie in Natura begegnet.


    Aber Geschmack ist bekanntlich subjektiv- genau wie bei Ataris 'Butterdosen-Arrangement' ;-)


    (...und der Mac war beim Vectrex abgekupfert, nämlich. So.)


    Bliebe also die Frage nach dem Mega ST: Ich bin inzwischen zu der Ansicht gelangt, daß der sich in jedem Fall lohnt, weil man bei Nichtgebrauch die Tastatur beiseitestellen kann und den Computer samt Festplatte und Monitor als Stütze für so einen modernen kippgefährdeten Flachbild-TFT benutzen kann ;-)

  • Grad so einen Mega ST mit dem kleinen Schwarz-Weiß-Monitor würde ich mir gerne in eine Wohnung stellen, die mehr Platz hat als meine.
    Nur so aus Style-Gründen...


    Schon einer der schönsten Rechner die je gebaut wurden.
    Da konnte sich Apple damals noch verstecken hinter, wie ich finde...

    Ich finde auch den Mega ST vom Design her sehr gelungen und bin nach wie vor zufrieden mit meiner Entscheidung, mir damals einen Mega ST 4 zugelegt zu haben. Aber auch "andere Mütter hatten schöne Töchter", wenn auch nicht unbedingt im gleichen Jahr und zum ähnlichen Preis. Wenn man sich am Mega-ST Gehäuse-Formfaktor (Pizza-Schachtel) orientiert, dann finde ich den Macintosh Quadra 605 noch einen Hauch besser gelungen, zumal Apple bei den Pizzabox-Macs immer Platz für eine Festplatte gelassen (und natürlich auch eingebaut) hat.


    Zur ursprünglichen Frage: Lohnt sich ein Mega ST gegenüber einem normalen ST? Meines Erachtens nur, wenn man auf Anwendungs-Software, wie DTP, CAD, Programmiersprachen oder SOHO-Lösungen steht. Dann kann der Mega ST mit seiner professionellen Erscheinung, seinen serienmäßig bis zu 4 MB RAM, stapelbaren Festplatten und auch der guten Tastatur punkten (und der Blitter hilft auch ein wenig beim Fenster-Aufbau). Allerdings sitzt der (deutlich teurere) TT bei Profi-Software dem ST(E) im Nacken. Wer spielen will, der wird mit einem Atari der 1040-Reihe sicherlich glücklicher werden. Demo-Junkies nehmen besser einen STE oder gleich den Falcon (wenn sie einen "günstig" bekommen).


    Wer ohnehin nur retro-zocken will und sich um Gehäuseformen, Marken und History keine zu großen Gedanken macht, der wird mit einem ST wahrscheinlich nie so glücklich werden, wie mit einem Amiga – letzter ist einfach stärker für Games optimiert worden, während der ST eher ein Allrounder (mit einem Bein im Büro) ist.

  • Retrofan: Schöner Abriss! (y)


    ja, die Pizzamacs haben mir auch immer gut gefallen. Hatte sogar mal einen mir aus dem Büro mitgenommen, der dort aussortiert werden sollte, Ende der 90er.
    Für mich persönlich hat stilmäßig allerdings der Mega ST mit einem Schwarzweißmonitor irgendwie immer noch die Nase vorn. Dieses ganze grau in grau mit den klaren Formen ist schon eine Macht.


    Zum Rest hast du alles gesagt.. :)

  • Doch, gefallen tun die mir (bis auf den C16, aber der Brotkasten war ja wohl nicht gemeint, ebensowenig wie de Blech-PETs) aber zumindest C116 und C264 aka Plus/4 sind im alltäglichen Gebrauch fürchterlich unpraktisch. Der V364 wohl auch, aber der ist mir noch nie in Natura begegnet.
    Aber Geschmack ist bekanntlich subjektiv- genau wie bei Ataris 'Butterdosen-Arrangement' ;-)

    Das Butterdosen-Arrangement (TT030 und Mega STE) kommt in der Tat stilistisch bei weitem nicht an die Pizzaboxen der Mega STs oder den ursprünglichen Entwurf des 520ST heran, und der Wechsel von einer Cherry-Tastatur zu einer von Mitsumi war auch alles andere als überzeugend. Was daran spannend ist, ist, dass diese Gehäuse mit dem jeweils passenden Monitor (PTC1426 beim TT030, SM146 beim Mega STE) eine optische Einheit bildet - die Monitorfüße passen genau über den "Brotkasten", die "Butterdose" (die übrigens die Festplatte beinhaltet und von unten mit nur einer einzigen Schraube festgehalten wird - ein sehr praktisches Arrangement) bleibt frei - beide Monitore sind auch farblich auf die jeweiligen Geräte abgestimmt, d.g. der PTC1426 hat einen grünen Atari-Schriftzug und ein hellbeiges Gehäuse, der SM146 ist im Farbschema grau mit blauem Atari-Schriftzug gehalten.

  • Also - von einem "ursprünglichen Entwurf" habe ich auch nie etwas vernommen. vom Design her ist er mW so auf den Markt gebracht worden wie von Anfang an geplant! Oder gibt es evtl. eine Studie, die vom Gehäuse der XL Serie entspricht? Und hat man nur dadurch die XE Serie neu designt, weil man die STs nicht mit dem Aussehen der XLs auf den Markt bringen konnte? Man stelle sich mal vor: ein XL mit Zehner-Tastatur als Gehäuse für einen 16bit Rechner: :D

  • Was daran spannend ist, ist, dass diese Gehäuse mit dem jeweils passenden Monitor (PTC1426 beim TT030, SM146 beim Mega STE) eine optische Einheit bildet - die Monitorfüße passen genau über den "Brotkasten"

    Ich habe einen SM146 – aber leider keinen Mega STE. Dafür habe ich einen TT – aber keinen PTC1426. Falls das hier bei irgendwem anders herum ist, können wir gerne tauschen.