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letzter Beitrag von Bytebreaker am

Atari ST: Sinn und Unsinn...!?

  • Wobei der Atari ST für mich einen Brückenschlag zwischen C64 und Amiga darstellt. Es gibt ein paar Spiele als 16Bit Versionen die es sonst nur auf 8Bit gab und nicht auf den Amiga geschafft haben.

    Roadrunner ist auch gut auf dem ST

  • Es geht ja nicht um gutes oder schlechtes System. Wenn Du sie nicht magst, dann stoss doch alle ab, ausser einen. Ich würde den MegaST behalten, weil mir der vom Design am besten gefällt.


    Ich persönlich hab nen MegaSTE. Der gefällt mir, weil es dafür ein paar schöne (Amiga-like) Demos und ein gutes Wolfenstein 3D gibt.


    Oder weil ich stilecht meinen Roland MT32 mit Daten füttern will.


    Leider sind die Dinger ja eher weniger wert als ein C64, das Verkaufen lohnt sich folglich eher wegen des Volumengewinns in der Retroecke.

  • Was am ST theoretisch noch ganz interessant ist, ist das minimale Design der Hardware (ich seh den gerne als 16Bit ZX Spectrum an), dass der Rechner den selben Chefentwickler hatte wie der C64 und der (schon genannte) einfache Datenaustausch via Diskette. Gibt ein paar ganz nette DIY-Hardware Projekte wenn man sich dafür begeistern kann.


    Hilft aber alles nix, bis auf einen 1040STE hab ich inzwischen auch alles wieder verkauft. Das System ist gut emuliert und die Szene leider alles andere als lebendig.

  • Sinnkrise? Hatte ich auch mal mit meinem TI 99/4a - habe den weggegeben.


    Jetzt bitte nicht den alten Amiga-ST-Krieg aufflammen lassen

    Danke, da bin ich voll dafür!



    aber vielleicht hat ja jemand ein paar sachliche Argumente, warum ein ST (welcher? 520, 1040, MegaST?)

    Dann behalte ein vollständiges MegaST-System (Rechner, Monitor, HD und Drucker, etwas SW). Der hat den Blitter eingebaut, der Speicher lässt sich leicht nachrüsten und es passen in das Gehäuse Erweiterungen ohne Finger-Origami.

  • ... warum ich den Kram behalten sollte?!

    Wenn du genug Platz hast, dann behalte die STs. Alle. Stichwort: Wertsteigerung.


    Vor ungefähr 10 Jahren habe ich aus Platzgründen etlich Homecomputer abgeben "müssen". Teilweise habe ich ganze Kisten verschenkt oder billigst abgegeben. Mittlerweile würde ich bei ebay & Co pro Kiste mindestens 500 EUR dafür bekommen. Vom Gesamterlös könnte ich mir heute vermutlich ein schickes Auto kaufen. ;)

  • Wenn Dir selber keine Gründe einfallen das Zeug zu behalten, dann weg damit. Ich habe letztes Jahr den größten Teil meiner damals doch recht beträchtlichen Sammlung verkauft, und bisher nichts bereut. Einen 1040ST habe ich behalten, man weiß ja nie ;) der frisst kein Brot, und wenn ich doch mal wieder Atari zocken will hab ich noch einen. Der Rest von dem Zeug fehlt mir jedenfalls nicht wirklich.

  • Was am ST theoretisch noch ganz interessant ist, ist das minimale Design der Hardware (ich seh den gerne als 16Bit ZX Spectrum an), dass der Rechner den selben Chefentwickler hatte wie der C64 und der (schon genannte) einfache Datenaustausch via Diskette.

    Dieser Humbug mit dem Chefentwickler ist auch einfach nicht totzukriegen. Das stammt aus einem alten Happy Computer-Interview mit Shiraz Shivji, wo er als "Vater des C64" bezeichnet wurde. Ein Gerücht, das erst in die Welt gesetzt wurde, nachdem Mr. Shivji seinem alten Boss Jack Tramiel zu Atari gefolgt war. Ein Schelm wer böses dabei denkt... Der Mann hat wenns hoch kommt dem damaligen Chefentwickler bei Commodore, Charles Winterble, mal den Kaffee gebracht, mehr nicht. Der Ruhm den ST entwickelt zu haben sei ihm vergönnt, aber beim C64 hatte er nichts zu melden.

  • Thorsten Günther: schöne zusammengefasste Infos, sowas suche ich immer, danke!
    (Bin fast geneigt, wegen etwas MIDI-"Wartezeit" doch noch einen ST anzuschaffen, bis ich auf das neue Pro Tools gespart habe, aber das ist eine andere Geschichte.
    Ansonsten habe ich keine Ahnung von Atari und da kommen solche Infos ganz gut). :thumbup:

  • Es haben sich in den letzten Jahren einige ST, Mega ST, Festplatten, Monochrombildschirme etc. bei mir angesammelt und ich weiß ehrlich gesagt momentan nicht wirklich, was ich damit überhaupt soll. Mein Interessenschwerpunkt liegt ohnehin eher im 8-Bit-Bereich und auch den Amiga nutze ich fast nie [...]. Jetzt überlege ich ernsthaft, mich von dem ganzen ST-Ballast zu befreien.

    Erst einmal kommt es darauf an, ob man sich als Sammler sieht oder die Geräte vornehmlich hat, um damit zu spielen (oder andere Dinge damit zu tun). Homecomputer-Sammler, die nicht bei 8-Bit oder einer bestimmten Marke aufhören, sollten sich natürlich auch die wichtigsten ST-Modelle hinstellen (oder wenigstens eines). Wer sich hauptsächlich als Retro-Gamer sieht, wird nur eine begrenzte Anzahl von Spiele-Perlen finden, die es nicht (oder schlechter) auf anderen Plattformen gibt. Aber wer kreative Anwendungen zu schätzen weiß, findet auf den ST-Rechnern viele tolle (und exklusive) Programme aus den Bereichen DTP/Layout, CAD, Pixel/Vektor-Grafik, Musik/MIDI oder auch tolle Textverarbeitungsprogramme.


    Was die Betriebsstunden und auch das Befassen mit dem Thema angeht, kommt z.Z. wohl kein System bei mir an den C64 heran und von daher könnte ich natürlich auch daran denken, fast alles andere wieder abzugeben. Allerdings mag ich viele andere Systeme auch (wenn auch nicht in erster Linie zum Spielen oder zum Entwickeln), manche vom Gehäuse-Design her, andere von der internen Hardware oder dem geschichtlichen Faktor oder dem Betriebssystem oder der darauf laufenden Software. Es gibt für mich viele mögliche Gründe, warum ich ein Gerät haben möchte. Es zählt nicht nur, wie gut man damit spielen kann (das geht notfalls auch mit einem Emulator).


    Aber ich kann auch deine Bedenken nachvollziehen und durchaus verstehen, dass man sich von "Ballast" befreien möchte. Wenn du keinen Bezug zu den Geräten gefunden hast (egal über welchen Zugang), dann würde ich auch sagen: Weg damit – in Hände, die die Geräte mehr zu schätzen wissen.

  • ..auch ein ST kann für Abwechslung sorgen. Habe Zak und Maniac Mansion auf dem S/W Monitor Flimmerfrei und Hochauflösend gespielt.. Hat einfach Spaß gemacht. (wenn man sich Farben satt gesehen hat).


    Das fällt mir ja schwer zu glauben...


    Zitat

    MIDI ist am ST schon immer Professionell gewesen! Steinberg Cubase & Co. ;)

    Früher vielleicht. Heutzutage jedoch nicht mehr.

  • Und jetzt auch kurz eben mein Senf: ich habe von meinem (wie bei Tele auch) im Laufe der Jahre eingesammelten Ataris nur zwei behalten: einen 1040STe mit fast neuwertigem Gehäuse und einen in Folie eingepackten, den mir mal ein Forumsmitglied geschenkt hat.
    Irgendwann™ werde ich den ST mal wieder anschmeißen, aber mehr sicher nicht.
    Ebenso geht es mir mit den Apple-Rechnern. Das war mal eine zeitlang eine Sammelleidenschaft von mir, aber effektiv nutzen tut man die Teile nicht.
    Also, Tele: weg damit. :)

  • Ich besitze einen Atari ST1040FM mit relativ großer Diskettensammlung, einen Monochrom-Monitor und einem SCART-Adapterkabel für LED-TV.


    Ich bin ursprünglicher Amiganer und werde mich von diesem "Feindes-Computer" dennoch nicht trennen.


    - Ich kann Atari Intros und kleinere Spiele, auch ganz neue von 2017 aus dem Netz ziehen, auf Floppy Disk kopieren und am Original-Gerät anschauen. Das macht Spaß!


    - Es macht Spaß, dieses Gerät bei der Arbeit zu sehen, bzw. was Programmierer, Grafiker und Musiker da rausgeholt haben. Das fühlt sich so an, wie wenn man Gran Turismo mit einem Ford Focus spielt und staunt, dass der gegen einen Audi ja gar nicht so schlecht abschneidet und man für den Preis viel Ausstattung und Leistung hat. Ein Audi zu dem Preis würde auseinanderfallen wenn man den Zündschlüssel umdreht.


    - Der für mich überzeugendste Grund war am Ende auch das gute BASIC. Gfa-BASIC gibt es zwar auch für den Amiga, aber als Arbeitsgerät für Heimanwender wirkt der Atari ST für mich einfach "erwachsener". Vor allem in Kombination mit dem Monochrom HiRes. Auch Omikron Basic ist sehr gut und mathematisch sehr genau und davon gibt es keinen Amiga Port. Wenn man mit einem Heimconputer etwas "tun" wollte, dann gehörte dazu damals auch, eigene Programme zu schreiben. Das kann man auf einem ST mit Gfa Basic oder Omikron Basic wirklich gut. Sogar das verbuggte Metacomco Basic, das ganz zu Beginn mit dem ST mitkam, war komfortabler und schneller als das AmigaBASIC 1.3 von Microsoft. Am atari macht BASIC so viel Spaß wie am C64. Am Amiga macht mir BASIC überhaupt keinen Spaß, ich weiß auch nicht warum, obwohl es dort auch GfaBASIC, HiSoft BASIC und AMOS gibt.


    - Es gibt für den ST keine wirklich aktive Community, ok. Aber der ST läuft als Unterpunkt in diversen Foren ja mit, so wie auch in diesem. Das reicht. Es gibt noch Leute die den ST nutzen und mit denen man sprechen kann. Und bei 8 Bit ataris sieht das Ganze ja nochmal viel besser aus.


    Ich würde am ST mal konkret Spiele zocken, Demos sammeln, BASIC probieren, Tools benutzen. Wenn dann der Funke überspringt, behalten. Wenn nicht, verkaufen oder einmotten und mit Wertsteigerung verkaufen (wenn er dann noch geht).


    Edit:


    Ich habe mir den ST ursprünglich nur als Sammelobjekt geholt. Ich besitze jeden wichtigen Heimcomputer, da gehörte ein ST eben dazu. Dass das Gerät bei mir am Tisch steht und jederzeit einschaltbar ist, kam daher, dass ich den Spaß entdeckt habe. Und natürlich kommt der Spaß auch mit Büchern, PDF oder eBay. Da lernt man viel und hat etwas vor sich zum Durcharbeiten.

  • Für mich war der ST damals der Schritt in die "Neuzeit". Den Amiga 1000 konnte sich ja niemand leisten, den 260ST dagegen schon. Und in der Anfangszeit bis der A500 rauskam, gab es auch weitaus mehr Spiele für den ST. Keine Ahnung wie viele Stunden ich damals vor Dungeon Master verbracht habe... einfach nur geil. Wenn man diese "ST-Pionierzeit" nicht selber erlebt hat, gibt es heute aber vermutlich keinen rationalen Grund, sich so ein Ding anzuschaffen bzw. es zu behalten.