Habe seit einiger Zeit eine Sinnkrise die Atari-ST-Serie betreffend. Es haben sich in den letzten Jahren einige ST, Mega ST, Festplatten, Monochrombildschirme etc. bei mir angesammelt und ich weiß ehrlich gesagt momentan nicht wirklich, was ich damit überhaupt soll. Mein Interessenschwerpunkt liegt ohnehin eher im 8-Bit-Bereich und auch den Amiga nutze ich fast nie (500, 600 & 1200 vorhanden), wenn, dann zocke ich eher SNES und Mega Drive. Jetzt überlege ich ernsthaft, mich von dem ganzen ST-Ballast zu befreien. Hat jemand ein paar gute Argumente dagegen? Jetzt bitte nicht den alten Amiga-ST-Krieg aufflammen lassen, aber vielleicht hat ja jemand ein paar sachliche Argumente, warum ein ST (welcher? 520, 1040, MegaST?) doch irgendwie cool ist und warum ich den Kram behalten sollte?!
letzter Beitrag von Bytebreaker am
Atari ST: Sinn und Unsinn...!?
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Mein Argument: Weg damit und den Erlöss in Sachen investieren der Dich interessiert und auch genutzt wird. Lebenszeit ist kostbar und man nutzt eh nicht alles gesammelte.
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So ähnlich ging es mit mit Amiga + C64. Ich habe meistens den C64 aufgebaut gehabt und der Amiga lag im Schrank. Irgendwann habe ich mich dazu entschlossen, den Amiga zu verkaufen und mich auf den C64 zu konzentrieren. Bereut habe ich die Entscheidung bisher noch nicht. Zur Not gibt es immer noch einen Emu, wenn man mal ein bestimmten Spiel zocken will.
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Wenn Du überhaupt nichts damit anfangen kannst: Weg damit.
Mir geht es beinahe ähnlich, aber ich hab für die STs einen schönen Platz geschaffen und halte sie mir mehr als Deko-Artikel. Benutzen tue ich die so gut wie nicht.
Und wirkliche Alleinstellungsmerkmale des ST? Hmm... er kann PC Disketten lesen und hat MIDI Anschlüsse. Aber sonst? pff... -
Wenn du ein Midi-Keyboard aus den 80ern hast kannst du *einen* ST samt Monitor dazu stellen. Mehr braucht man nicht...
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Wobei der Atari ST für mich einen Brückenschlag zwischen C64 und Amiga darstellt. Es gibt ein paar Spiele als 16Bit Versionen die es sonst nur auf 8Bit gab und nicht auf den Amiga geschafft haben.
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Aha, das wusste ich zum Beispiel nicht. Welche denn so?
Mein Argument: Weg damit und den Erlöss in Sachen investieren der Dich interessiert und auch genutzt wird. Lebenszeit ist kostbar und man nutzt eh nicht alles gesammelte.
Ja, diese Gedanken wälze ich auch durch meine Hirnwindungen...
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International Karate zB.
Das fand ich damals grafisch superbeeindruckend auf dem ST, und hab nie verstanden, warum das so nicht auf den Amiga portiert wurde.
(Gut, vor zwei Jahren hats dann doch mal wer gemacht, braucht aber dann gleich nen schnelleren Amiga).Und, zu deinem Thema, wieso sammelst du dann so nen Quark, wenn du da keine Leidenschaft für hast?
Ich hab drei Amigas, aber das ist halt meine Jugendliebe, und ich programmier gern dafür.
Und nen C64, weil er mich nostalgisch macht und als original Brotkiste einfach schön ist... -
wieso sammelst du dann so nen Quark, wenn du da keine Leidenschaft für hast?
Naja, zum einen erstmal aus Interesse und dann kam halt immer mal jemand damit an, bzw. es gab einen Kofferraum voll Kram, wo man dann natürlich nicht nur die Rosinen rauspicken kann. Dass ich dafür keine Leidenschaft entwickelt habe, wurde mir ja auch erst so langsam klar. Grundsätzlich bin ich natürlich erstmal
neugierig gewesen... Das ist aber nicht das Thema! Ich habe den Kram nunmal, jetzt überlege ich nur,
warum ich ihn behalten sollte. Den Midi-Kram fände ich vielleicht auch ganz interessant, sofern ich Ahnung davon hätte, was man damit so machen kann. Bin ja auch ein wenig "musikalisch" aktiv, aber da ist nix mit Synthie-Zeug dabei. NOCH jedenfalls...
Was mich halt auch nervt bei diesen Überlegungen ist die Preisexplosion im Classic-Computing-Sektor.
Heute gebe ich den Kram günstig ab, in fünf Jahren bereue ich's vielleicht und dann halten irgendwelche
Preistreiber die Hände auf und ich kann Mondpreise bezahlen, um es wiederzubekommen... -
Die Entscheidung ob Halten/Abstoßen kann dir keiner abnehmen. Aber wie Ace dir schon schrieb, wenn Du jetzt kein Interesse daran hast, verkaufe es...
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Dann behalte dir einen ST zum in den Schrank stellen. Am Besten der, der dir noch am meisten zusagt. Und hau den Rest weg.
Ganz ehrlich, ich glaube kaum dass du in fünf Jahren eine Erleuchtung bekommst was du mit dem ST alles tolles machen könntest, wenn du sie bis jetzt noch nicht hattest.
Konzentrier dich auf die Sachen die dich inspirieren.
Alles andere ist Quatsch.
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Ich konnte mit Atari ST Zeug eigentlich auch nie etwas anfangen. Deswegen hielt sich meine Sammelleidenschaft diesbezüglich in Grenzen (also genau 0 Geräte). Bis ich dann mal auf den Geschmack gekommen bin, die Kiste für MIDI zu nutzen. Seitdem habe ich 3 Ataris hier rumstehen, die ich auch gelegentlich nutze.
Was will ich damit sagen? Manchmal erschließt sich der Nutzen erst auf den zweiten Blick. Wenn Dir aber auch nach längerem Überlegen keine Verwendungsmöglichkeit zu den Ataris einfällt, dann hast Du halt keinen Bezug dazu und dann soll das auch so sein. Dann solltet ihr euch trennen.
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Einen würde ich auch aufheben. Gibt ja schon einige exklusive Spiele:
http://eab.abime.net/showthread.php?t=37111
http://www.atari-forum.com/viewtopic.php?t=14998 -
Manchmal erschließt sich der Nutzen erst auf den zweiten Blick.
So schauts bei mir auch aus. Beispiel PET 2001. Ich habe mir das Ding gekauft aus reiner Sammlerwut. "Das war der *ERSTE*, den *MUSS* ich haben!" Und dann? Mal eingeschaltet, mal n Programm geladen... und hingestellt. Sinnlos.
Erst im Rahmen der Yesterchips beschäftige ich mich jetzt "näher" mit dem Teil und ich merke, wie die Begeisterung wächst und wächst. -
So schauts bei mir auch aus. Beispiel PET 2001. Ich habe mir das Ding gekauft aus reiner Sammlerwut. "Das war der *ERSTE*, den *MUSS* ich haben!" Und dann? Mal eingeschaltet, mal n Programm geladen... und hingestellt. Sinnlos.Erst im Rahmen der Yesterchips beschäftige ich mich jetzt "näher" mit dem Teil und ich merke, wie die Begeisterung wächst und wächst.
Ja, das gibts.
Aber doch eher selten. Und dann reicht auch eine Kiste. Da braucht man nicht gleich ne Sammlung von.
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So habe ich es mit meinen alten Apple-Sachen gemacht. Bis letztes Jahr hatte ich 4 Apple Rechner ( Apple IIe, iMac G3, iMac G4, Macintosch 840AV ). Habe ich komplett losgeeist, weil sie zum Teil Jahre nur im Regal vergammelten... man kann mit diesen Alteisen eh nichts "vernünftiges" ( außer Marathon 1-3 ) daddeln kann .
Bis heute habe ich den Verkauf nicht bereut.
Bei Atari ST würde es mir vermutlich ähnlich gehen... aber da habe ich eh nur zwei Rechner ( 1040ST und 1040STe ), die fast keinen Platz wegnehmen. -
Naja, zum einen erstmal aus Interesse und dann kam halt immer mal jemand damit an, bzw. es gab einen Kofferraum voll Kram, wo man dann natürlich nicht nur die Rosinen rauspicken kann. Dass ich dafür keine Leidenschaft entwickelt habe, wurde mir ja auch erst so langsam klar. Grundsätzlich bin ich natürlich erstmalneugierig gewesen... Das ist aber nicht das Thema! Ich habe den Kram nunmal, jetzt überlege ich nur,
warum ich ihn behalten sollte. Den Midi-Kram fände ich vielleicht auch ganz interessant, sofern ich Ahnung davon hätte, was man damit so machen kann. Bin ja auch ein wenig "musikalisch" aktiv, aber da ist nix mit Synthie-Zeug dabei. NOCH jedenfalls...
Midi kannste auch mit Deinem Amiga nutzen - einfach ein kleines günstiges Interface ran und gut is[Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=ZDCshk1Q0Ak] -
Wenn Du keinen "Draht" dazu findest, würde ich sie ebenfalls lieber wieder abgeben. Der ST hatte nun mal ein relativ simples Konzept, "Rock Bottom Price", d.h. man bekam mehr RAM und Rechenleistung für sein Geld als bei der Konkurrenz, auf den Rest wurde kein Augenmerk gelegt. Falls Du doch einen behalten möchtest, hier die wichtigsten Unterschiede:
520ST/260ST/520ST+/520STM: ursprüngliche Bauform (Netzteil und Floppy extern), der 520ST mit 512KB RAM war das älteste Modell, das anfänglich sogar ohne ROM-TOS ausgeliefert wurde, der 260ST war bis auf das Typenschild identisch (vermutlich Abverkauf von hastig aufgerüsteten Restbeständen, als sich herausstellte, dass Geräte 256KB RAM unverkäuflich sein würden), der 520ST+ erschien WIMRE zeitgleich und war ein im Huckepackverfahren auf 1MB RAM aufgerüsteter 520ST. Der 520 STM (mit eingebautem HF-Modulator) schließlich erschien sehr spät, im Bundle mit der einseitigen(!) und daher kaum noch benutzbaren SF354-Floppy und wurde in der Werbung und preislich gegen den C64 mit 1541 plaziert - hier ist der billige Abverkauf von Ladenhütern wohl oberstes Ziel gewesen, der HF-Modulator erlaubte es, das Bundle ohne Monitor zu betreiben.
1040STF/1040STFM: Praktischste und meistverkaufte Bauform, ein All-in-One-Rechner mit 1MB RAM, eingebauter doppelseitiger Floppy und eingebautem Netzteil - man benötigt zum Betrieb nur ein Kaltgeräte- und ein SCART-(bzw. für die hohe Auflösung ein VGA-)Kabel. Der STFM hat zusätzlich einen HF-Modulator. Einziger Nachteil sind die extrem ungünstig angebrachten Maus- und Joystickports (ab und zu findet man noch auf eBay 20 cm lange Port-Extender-Kabel dafür, Kaufempfehlung!).
Mega ST: Büroversion ohne HF-Modulator, dafür mit 1, 2 oder 4MB RAM und internem Erweiterungssteckplatz (leider sind Erweiterungskarten hierfür - etwa die Grafikkarte "TKR Crazy Dots" - inzwischen eine echte Rarität), sehr guter Tastatur (Cherry) und - im Originalzustand - schön lautem Lüfter. Original-Festplatten von Atari - "Megafile" - wurden in einem optisch exakt dazu passenden Gehäuse ausgeliefert, diese waren aber - bis auf die "Megafile 44" (SyQuest-Wechselplatte, SCSI) - alles ST506-Platten, für die man schwer Ersatz findet.
1040STE: quasi der 1040STFM "Enhanced" und damit fast auf dem Niveau eines Amiga 500, was die Spieletauglichkeit angeht - leider wurden die zusätzlichen Fähigkeiten nur selten genutzt (immerhin gab es "Stardust" und "Sleepwalker", und "Zool" lief darauf endlich ruckelfrei), weil das Gros der Benutzer die Standardmodelle besaß. Interessantestes Modell für einige Spiele ("Substation", u.ä.) - v.a. auch Homebrews - und Demos. RAM extrem einfach erweiterbar (2 oder 4 30-Pin-SIMMs FPM - kein DDR - mit maximal je 1MB). Einige wenige Spiele unterstützen die Atari-Jaguar-Pads, für die dieses Modell links zwei Anschlussbuchsen hat. HF-Modulator serienmäßig- Selten auch mal als 520STE zu finden, intern identischer Aufbau, aber nur 2 SIMM-Slots mit je 256KB bestückt.
TT030: selten, schnell und inzwischen (wieder) teuer: das Flaggschiff im schicken "Brotkasten mit Butterdose"-Gehäuse (beige statt ST-grau), meist im DTP-Bereich eingesetzt und mit Spielen und Demos kaum kompatibel; Steckplatz für VME-Bus-Erweiterungskarte rückseitig.
Mega STE: ein 1040STE mit eingebautem 16MHz-Speeder (und abgespecktem SCSI-Hostadapter) im TT030-Gehäuse und mit neuer TOS-Version 2.05/2.06. Ebenso interessant wie der 1040STE, und leider deswegen recht teuer, weil seltener. HF-Modulator serienmäßig, Steckplatz für VME-Bus-Erweiterungskarte rückseitig.
Falcon030: der Swan Song der ST-Reihe, technisch dem etwa zeitgleich erschienenen Amiga 1200 überlegen, aber damals (und inzwischen wieder) zu teuer. Unglaubliche Audio-Fähigkeiten für die Zeit (kann dank des eingebauten DSP trotz nur 16MHz CPU-Geschwindigkeit MP3s abspielen!), extrem flexibler Video-Chip (allerdings intern nur mit 25 MHz oder 32 MHz Takt zu betreiben, externe Takteinspeisungen für ein Overclocking auf 50MHz verbesserten die Fähigkeiten deutlich). Kaum Spiele, aber tolle Demos; hat ebenfalls Anschlussbuchsen für Jaguar-Pads linksseitig. HF-Modulator serienmäßig.
Die Modelle mit HF-Modulator erzeugen an der Monitorbuchse zusätzlich ein Composite-Signal, den Modelle ohne kann man nur ein RGB-Signal (niedrige und mittlere Auflösung) bzw. VGA-Signal (hohe Auflösung) entlocken - der TT030 hat nur VGA und zusätzlich ECM für den Spezialmonitor TTM194.
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So ein Atari STE ist schon was
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Bis heute habe ich den Verkauf nicht bereut.
Ging mir ähnlich: hatte Ewigkeiten einen Apple-II, jetzt vor kurzem eingesehen dass ich nur Zeit habe um mich mit EINEM Gerät (dem Cevi) intensiv auseinanderzusetzen. Ich habe ihn an einen echten Apple-Freak verkauft, der ihn nutzt um die Hardware die er dafür entwickelt zu testen. Ich bin froh über den Platz und über den nun sicher weitaus besseren Einsatz der Kiste!