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letzter Beitrag von talbot am

Amiga "Wiedereinstieg"

  • Hallo zusammen!
    Ich habe mich hier im Forum angemeldet, da ich beabsichtige wieder in die Amiga Welt einzusteigen.
    Kurz zu meiner Person: Ich heiße Johannes und bin 48 Jahre alt. In den 80er Jahren war ich stolzer Besitzer eines Amiga 500 und nun hat mich die Nostalgie erwischt und ich habe mich dazu entschlossen mir wieder einen Amiga zuzulegen.
    Da ich keinerlei Hardware von früher besitze, muss ich mir leider alles neu zulegen.
    Ich habe schon einen ungefähren Plan, wie mein Wiedereinstieg erfolgen könnte, aber ich möchte mich dahingehend hier ein wenig beraten lassen.


    Angedacht ist folgendes:
    Der Amiga soll nur zum Spielen verwendet werden. Als Monitor möchte ich gerne einen modernen Flachbildschirm nutzen. Ich habe auf Youtube gesehen, dass sich hierzu ein BenQ BL702A eignen würde. Ich hoffe hiermit liege ich nicht ganz verkehrt.
    Welche Amiga-Variante wäre für meine Zwecke die beste Option? Der 500er oder der 1200er? Spiele habe ich leider derzeit keine, die müsste ich erst erwerben. Ich hatte damals sehr viel Freude an Populous und würde dieses dann auch gerne wieder spielen.
    Leider bin ich nicht im Besitz eines PC (lediglich ein Tablet befindet sich in meinem Haushalt), so dass ich keine ADF-Dateien erstellen kann. Kann man ADF-Dateien auch auf dem Amiga selbst erstellen oder ist hierzu dringend ein PC nötig? Ansonsten bleibt mir nur die Variante die Spiele wie früher direkt von Diskette zu spielen.


    Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig beratend zur Seite stehen, damit ich meinen Einkaufszettel erstellen kann :)


    Viele Grüße
    Johannes

  • Für die meisten Spiele reicht ein A500 mit Speichererweiterung. Mit Disketten möchte ich persönlich nicht mehr rummachen, also Gotek USB Floppy Emulator. Mit einem Tablett und Dateibrowser lassen sich auch Dateien und somit auch Adfs kopieren, natürlich musst du erstmal den USB-Stick an das Tablett angeschlossen bekommen, dank OTG geht das aber bei den Meisten. Ferner muss es ja kein vollwertiger PC sein, den man sich ins Zimmer stellt. Ein Raspberry Pi 3 mit Rasbian ist völlig ausreichend dafür und zur Not kann man den noch zum Daddeln nehmen. :-)


  • Als Monitor möchte ich gerne einen modernen Flachbildschirm nutzen. Ich habe auf Youtube gesehen, dass sich hierzu ein BenQ BL702A eignen würde. Ich hoffe hiermit liege ich nicht ganz verkehrt.

    Hast du einen Fernseher mit Scart-Anschluss? Wenn ja, frag das Internet, ob dein Fernseher mit RGB-Signalen umgehen kann. Dann kannst du den Amiga dort anschließen.

  • Für die meisten Spiele reicht ein A500 mit Speichererweiterung. Mit Disketten möchte ich persönlich nicht mehr rummachen, also Gotek USB Floppy Emulator. Mit einem Tablett und Dateibrowser lassen sich auch Dateien und somit auch Adfs kopieren, natürlich musst du erstmal den USB-Stick an das Tablett angeschlossen bekommen, dank OTG geht das aber bei den Meisten. Ferner muss es ja kein vollwertiger PC sein, den man sich ins Zimmer stellt. Ein Raspberry Pi 3 mit Rasbian ist völlig ausreichend dafür und zur Not kann man den noch zum Daddeln nehmen. :-)

    Die Variante mit dem Raspberry Pi klingt interessant. Ein Gotek USB Floppy setzt doch voraus, das man den Amiga umbaut/beschädigt oder nicht?


    Hast du einen Fernseher mit Scart-Anschluss? Wenn ja, frag das Internet, ob dein Fernseher mit RGB-Signalen umgehen kann. Dann kannst du den Amiga dort anschließen.

    Ein Fernseher mit Scart ist nicht mehr im Haushalt vorhanden. Daher auch die Idee mit dem BenQ Monitor. Sofern dieser tauglich ist (hat jemand hierzu Erfahrungswerte?) wäre das ja auch eine gute Kombination mit einem Raspberry oder sehr günstigem PC zur Erstellung von ADF-Dateien.

  • Ein Gotek USB Floppy setzt doch voraus, das man den Amiga umbaut/beschädigt oder nicht?


    Nicht unbedingt, man kann ein Bootselector einbauen, dann kann man das Gotek extern anschließen. Man kann es aber auch einbauen, ohne etwas kaputt zu machen, bin nur gerade am Arbeiten, kann dazu leider nichts genaues Posten.

  • Ich habe mir ein Raspberry Pi 3 mit Happiga eingerichtet. Den Competition Pro schließe ich mit einem Adapter an USB an. Mir gefällt diese Kombination sehr gut. Spiele funktionieren gut. Zum Amiga 500 habe ich keine nennenswerten Unterschiede festgestellt. Und das Bild ist am großen Flachbildschirm sehr gut dank HDMI des Radpberrys.

  • Wenn man schon einen Raspberry Pi-Kauf in Erwägung zieht, ist es natürlich auch eine Überlegung wert, ob evtl. auch schon ein Amiga-Emulator den Ansprüchen gerecht wird. Vorteil: geht mit jedem HDMI-fähigen Fernseher, auch mit 50 Hz und Full HD.

    Es soll schon ein "richtiger" Amiga werden. Für mich ist nur die Frage 500er oder 1200er und die Frage des Monitors.
    Der Raspberry wäre lediglich eine Option zum Erstellen von ADF-Dateien.

  • Wenn Du das spielen willst, was Du früher auf dem 500'er gespielt hast, nimm am besten wieder einen 500'er. Kickstart 1.3 und 1 MB RAM sollten aber drin sein. Dann hast Du die beste Kompatibilität.
    Wenn Du auch mal AGA-Spiele oder welche, die von der schnelleren CPU profitieren, spielen willst, macht natürlich der 1200'er Sinn. Der sollte dann möglichst Kickstart 3.1 haben. Der hat auch gleich IDE an Board und kann so leicht mit einer 2,5"-Festplatte oder CompactFlash-Karte ausgestattet werden.
    Festplatteninstallationen gehen bei den meisten Spielen allerdings nur mit Hilfe von WHDload, wofür man dann schon eine etwas größere RAM-Erweiterung benötigt.
    Floppy-Emulator habe ich selbst noch nicht ausprobiert, aber steht auf meiner Liste. Macht auf jeden Fall Sinn, um sich nicht mehr auf alternde Disketten verlassen zu müssen.
    Zur Not könnte man auch ohne Floppy-Emulator und ohne echten Disketten ein System aufsetzen, indem man die Festplatte im Amiga-Emulator partitioniert und einrichtet. Dafür müßte allerdings ein IDE-Anschluß her, den man entweder in alten PCs oder in alten USB-Festplattengehäusen findet.

  • Ich empfehle einen a1200 mit turbokarte

    her damit, sowas suche ich auch noch - gerne nen WIRKLICH gut gepflegten, der dann wieder "meiner" wird ;)
    Meine aktuellen Beiden müssen erst mal zur Hardwarepflege, sind aber irgendwie nicht "meine" - beide etwas/arg zerbastelt, beschädigt und zwar fast geschenkt bekommen, aber "fremd" eben...
    Aber bei den Preisen in der e-Bucht ist das einfach zu heftig...


    Apropos PC-Monitor: Indivision??

  • Danke erstmal für die vielen Antworten.



    her damit, sowas suche ich auch noch - gerne nen WIRKLICH gut gepflegten, der dann wieder "meiner" wird ;) Meine aktuellen Beiden müssen erst mal zur Hardwarepflege, sind aber irgendwie nicht "meine" - beide etwas/arg zerbastelt, beschädigt und zwar fast geschenkt bekommen, aber "fremd" eben...
    Aber bei den Preisen in der e-Bucht ist das einfach zu heftig...


    Apropos PC-Monitor: Indivision??

    Zum Thema Indivision:
    Brauche ich diese Erweiterung, wenn ich einen BenQ BL702A (Neupreis 117€) erwerbe? Ich habe bei Youtube erfahren, das dieser die 15 kHz der Amigas perfekt darstellen kann. Bevor ich hier zugreife, würden mich dahingehend weitere Erfahrungswerte interessieren. Oder ist die Indivision Erweiterung immer zwingend erforderlich beim Betrieb an einem TFT?


    Wenn ihr in meiner Position wärt, zu welcher Möglichkeit würdet ihr denn tendieren:


    A500 mit einer ACA500+ Erweiterung?
    oder
    A1200 mit Turbokarte?


    Das Finanzielle soll bei dieser Entscheidung eher zweitrangig sein.


    Was Basteleien (löten, fräsen, etc.) angeht, so habe ich leider zwei linke Hände und bin dahingehend völlig unbegabt zudem habe ich hierfür kein Equipment.

  • 1200er mit Festplatte
    Indivision AGA
    eine kleine ACA Karte um WHD spiele zu spielen


    Damit deckst du eigentlich alles ab was es damals so für "Normaloleute" gab


    Verfällst du dann den Amigawahn kann man sich noch immer eine größere Turbokarte, USB, etc dazukaufen.


    Oder wenn das Geld echt keine Rolle spielt dann einen 4000er holen und den aufmotzen das man ein Stromkraftwerk in der Nähe braucht :)

  • Moin moin,


    ich habe einen A500 mit ACA500+ und einen 1200er (Demo Maschine).
    Also du brauchst keine Indivision für den BenQ. Das ist ja gerade der Witz am BenQ. Den Monitor werde ich mir bei Gelegenheit selber noch holen.
    Am liebsten verwende ich aber einen echten 1084. Der BenQ soll wohl Probleme mit Interlace haben, gilt zu prüfen.


    Der A500 mit ACA500+ ist in allen Belangen (Hard- und Software) erheblich einfacher zu handhaben als der 1200er.
    Die ACA500+ ist echt ein Traum. WHDLoad läuft in der Combo auch sehr gut. Ein Gotek kann man dann extern betreiben. Die ACA hat einen Boot Selector.
    Ich würde nicht am 500er rumbasteln wollen und intern die original Floppy lassen.


    Wenn du nie einen 1200er hattest, wirst du mit dem 500er bestimmt glücklich. Beim 500er würde ich darauf achten, dass er mindestens Kick1.3 ab Werk hat. Um den Amiga500Plus mache bitte einen Bogen, waschau Akku! Die 512K Trapdoor Erweiterung brauchst du mit der ACA nur, wenn du 1MB Chipram haben möchtest. Das normale slow fast Ram kann die ACA auch emulieren.
    Ich empfehle die Board Revision 6a.


    1200er haben die Elko Problematik (google). Entweder du kaufst einen fertig restaurierten oder verfügst über ausreichend Lötkenntnisse oder kennst jemand, der das für dich macht.
    Ist immer ein kleines Abenteuer. Zum WHDLoad zocken genügt eine 030er TK. Da würde glatt auch eine von icomp nehmen oder wenns historisch sein muss, eine Blizzard1230IV.


    Rechne damit, dass du mehr als einen Amiga kaufen musst, bis du dein Goldstück gefunden hast.


    LG

  • Eindeutig A500 mit ACA500Plus.


    Die meisten Spiele gabs eh für A500, und mit der ACA wirst du die typischen Einstiegsprobleme (wie krieg ich Software vom PC zum Amiga) nicht haben.
    Dann kannst du auch WhdLoad machen, und dir das Gotek sparen.
    Außerdem verschiedene Konfis ausprobieren, falls mal was nicht laufen will.


    Außer für die Workbench und ein paar 3D-Spiele bringt dir doch ne Turbokarte eh nix. Und mit dem 1200 wirst du eher Probleme haben, die ganzen alten Spiele überhaupt zum laufen zu kriegen.

  • Mit meinem reaktivierten Amiga 500 und einer ACA500+ habe auch ich den Wiedereinstieg geschafft. Ich grüble momentan, ob ich nicht noch eine Turbokarte kaufe.


    Bisher habe ich keine dummy-gerechte Goteks gefunden, die man in einem externen Gehäuse plus Anschlußkabel "plug & play" am Amiga betreiben kann. Vielleicht bin ich auch nur zu blöd beim Suchen und Finden :schande:


    Beim Amiga 1200 muss immer eine Erneuerung der Kondensatoren berücksichtigt werden, wenn das noch nicht geschehen ist.

  • Wenn Geld keine Rolle spielt würde ich immer zu einem recapten A1200 mit TK + Indivision tendieren. Die ganzen Erweiterungen verschwinden im Gehäuse und man halt eine schöne kompakte Maschine zum daddeln und mehr. Allerdings würde ich keine alte TK mehr kaufen, sondern lieber was neues von iComp. Die Gebrauchtpreise sind nicht selten über dem Neupreis.
    Die Amiga500 + ACA500+ Kombination ist platzmäßig schon ganz schön wuchtig und halt permanent offen, wenn man sich nicht irgendein Gehäuse selbst darum bastelt. Die ACA hat zwar tolle Funktionen, aber optisch ist das ganze Konstrukt schon etwas gruselig...

    Die meisten Spiele gabs eh für A500, und mit der ACA wirst du die typischen Einstiegsprobleme (wie krieg ich Software vom PC zum Amiga) nicht haben.
    Dann kannst du auch WhdLoad machen, und dir das Gotek sparen.
    Außerdem verschiedene Konfis ausprobieren, falls mal was nicht laufen wil.

    Amiga <> PC Datentransfer am A1200er geht doch wunderbar per CF/SD Adapter über den PCMCIA Port. Die CF Karte für den internen Betrieb kann man per UAE am PC vorbereiten - klar geht das mit der Aca500+ etwas einfacher, da dort alles praktisch im ROM vorliegt. Aber wenn man mit dem Amiga wieder anfangen will kommt man um Basiswissen nicht drum herum und da sind solche "Übungen" im UAE nur ratsam.

    Außer für die Workbench und ein paar 3D-Spiele bringt dir doch ne Turbokarte eh nix. Und mit dem 1200 wirst du eher Probleme haben, die ganzen alten Spiele überhaupt zum laufen zu kriegen.

    Das mag für einen 1200er in Basiskonfiguration, ohne TK oder Speichererweiterung gelten. Die Spiele laufen wunderbar per WHDLoad, und die paar Titel die nicht unterstützt werden, kann man getrost vergessen ;)
    Außerdem gibt es ja auch den einen oder anderen AGA Titel bzw. CD32 Version, den ich der OCS/ECS Version vorziehen würde z.B. Civilization, Chaos Engine, Pinball Fantasies/Dreams/Illusions, Simon the Sorcerer.
    3D Spiele sind am Amiga ohne RTG grausam und eh nur ein billiger Abklatsch der PC Shooter. Da bleibt man besser bei der DOSe bzw. DOSBox.

  • Gut gut, aber wie bringt man anfänglich die Treiber für die CF-Karten-Nutzung auf die Festplatte. So denn überhaupt da eine Platte ist, und wie installiert man da OS3.1 überhaupt drauf von welchen Medien damit ich die Treiber danach installieren kann?


    Ich hatte all diese Probleme bei der CF-Platte in meinem 600er, und konnte die dank ACA500Plus lösen (die war an meinen 500er gesteckt, und damit dann automatisch 3.1 auf die CF installiert).


    Das ist einfach das Schweizer Taschenmesser unter den Amigakarten.


    Also:
    Wenn jemand nur spielen will, eindeutig Amiga500 und ne ACA.