Hallo Besucher, der Thread wurde 7,4k mal aufgerufen und enthält 31 Antworten

letzter Beitrag von Schmitti am

"Overclock"?

  • Junge, Junge, ich wollte nur den Hintergrund eines Features erfragen. Kein Grund, sich an die Gurgel zu gehen, Männers.


    Zum Thema Stromversorgung, dazu ist mir folgendes aufgefallen: ich habe jetzt ein relativ gutes ATX-Netzteil umgebaut und an den Amiga angeschlossen und von einem problematischen Spiel lief zumindest die Intro-Sequenz durch mit 21MHz, wenn auch mit Bildstörungen (ist vorher immer ziemlich am Anfang abgeschmiert) :)


    LG
    Eric

  • Reiß dich mal am Riehmen. Ich habe keine ACA 500 und will auch keine. Overclocken ist nie gut. Ich bezog mich auf den Speed, den manche Spiele eben doch nutzen. Nicht nur eine WB profitiert davon, wie du erwähnt hast.


    Du weißt schon das es hier aber um die ACA500+ geht und das sich meine Aussage auf das Übertakten von über 14 MHz bezieht.

  • Ich habe auch einen "etwas aufgeregten Ton" von Dir herausgelesen und dachte "mensch, der redet von CPUs, die allein auf der Kernspannung 80W aufnehmen" - eine derartige Wärmeentwicklung gibt es bei diesen Prozessoren nicht. Selbst auf der Wärmebildkamera ist kaum ein Unterschied zu sehen, wenn man den Takt hoch schraubt.


    Die ACA500plus selbst ist als 42MHz-Karte entwickelt worden; sämtliche anderen Komponenten laufen innerhalb der Spezifikationen, egal welcher Takt gewählt ist.


    Jens

  • @paranoid: Wie kommst Du darauf, dass man die Temperatur nicht kennt. Ungefähr kennt man die durchaus. Zumindest derjenige, der sich hinsetzt und rechnet. Die Leistungsaufnahme steht im Datenblatt. Zum Gehäuse gibt es einen thermischen Widerstand. Darüber kann man das ganze dann ausrechnen, Zumindest mit der Genauigkeit, wie sie relevant ist.


    Und wenn das Silizium für 42 MHz ausgelegt ist, vielleicht sogar mehr kann, warum soll man es dafür nicht nutzen? Den 68000 im Amiga 500 betreibst Du doch auch nicht nur mit 2 MHz, um eine längere Lebensdauer herauszukitzeln.


    Deine Sorge kann ich daher nicht wirklich nachvollziehen.


    Auch einen PC-Prozessor kann man übertakten ohne den damit automatisch im Leben zu verkürzen. Beispiel: AMD K5-PR75 mit spezifizierten 75 MHz Taktfrequenz wurde in 1998 auf 200 MHz getaktet und läuft heute noch ohne Probleme.


    Man sollte nur wissen was man macht. Dann geht an der Stelle oft etwas oder auch sehr viel.

  • Also als Erstes will ich nicht eine neue Diskussion über andere CPU's anfangen. Sonst fühlst Du dich auch noch angegriffen, dass ist aber nicht mein Ziehl. Also bitte beim gleichen CPU mit gleicher bauweise bleiben ; ).




    betreibst Du doch auch nicht nur mit 2 MHz, um eine längere Lebensdauer herauszukitzeln.


    Nö, weil wir hier übers Übertakten und nicht untertakten reden. Sagte auch 14 MHz sind ok und du kommst jetzt mit 2MHz ?(
    Nur zur info 68K ist ein 8 MHz Taktfrequenz CPU und läuft beim A500 mit 7,09 MHz (PAL), sozusagen untertaktet :D



    Zu "meine Sorge":


    CPU Temperatur habe ich selber gemessen und es ist auf jeden Fall ein Anstieg der Temperatur bei Übertaktung da. Ich habe einfach nur nicht meine Werte veröffentlicht, weil ich keine Fotos gemacht hatte, habe aber heute noch mal mir die Arbeit gemacht. Die Zwischenschicht vom Gehäuse isoliert, die Innentemperatur ist also höher wie unten angegeben. Natürlich ich das nicht die perfekte Messung und die exakte Temperatur, das habe ich auch nicht vor. Es geht nur darum, ein Anstieg der Temperatur für mich zu belegen. Dafür habe ich einfach nicht die nötige Technik, um die exakte Temperatur zu ermitteln.


    Für mich reicht es, das ich auf jeden Fall nicht höher wie 14 MHz gehn würde. Selbst bei der ACA1233 habe ich einen Kühler nachgerüstet, den gerade im Gehäuse staut sich die Wärme und Wärme ist nun mal ein großer Feind der Elektronik.


    Ihr dürft das Ding gerne auf 42 MHz laufen lassen.



    Jetzt zum Test:


    Demo ist immer per HXC "Desert Dream", Kickrom 1.3, ACA1233 Steckt, ist aber per Jumper/Schalter ausgeschalten, nicht über ACA500+ Menü deaktiviert.
    Rechner war immer eine Std. aus und dann erst MHZ erhöht. Raum Temp. 22°. Stimmt auch mit der stimmt auch die Temperaturanzeige der Zimmerheizung überein. Temperatursensor funktioniert also ; ).


    Takt 14 MHz. Anfang Temp 22° Ende der Demo Temp: 23°
    Takt 42 MHz. Anfang Temp 22°, Ende der Demo Temp: 34°
    Laufzeit war nur ca. 15 min.! Siehe Bild IMG_0879.PNG.
    Mit einem Kühlkörper könnte das ja schon wieder besser ausschauen. Kann ich ja auch Mal bei Gelegenheit testen.


    Lasse das jetzt Mal länger mit 42 MHz laufen.
    Das ist für mich Grund genug und da lasse ich mich nicht bekehren. Für mich zählen halt werte, fakten, Praxis.
    Du bist der meinung, 42 MHz sind kein Problem? Dann mach es und gut ist.
    Mit einem Kühlkörper könnte das ja schon wieder besser ausschauen. Kann ich ja auch Mal bei Gelegenheit testen.
    Also hoffentlich fühlt sich keiner beleidigt, aber das ist meine aktuelle Meinung.

  • paranoid64: Danke für den Test. Das sieht ja sogar sehr gut aus. 34 °C finde ich nicht beängstigend für einen Prozessor. Egal welchen. Hast Du mal geschaut, für welche Temperatur der IC spezifiziert ist? Ich habe es nicht geprüft, aber regulär habe ich noch nichts unter 70 °C für ein IC gesehen, was in Großserie läuft. Oft ist es noch mehr.


    Damit bist Du weit weg, von einer kritischen Grenze. Und das kann man auch mit anderen Prozessoren vergleichen. Warum denn nicht?


    Und ob Du nun untertaktest oder übertaktest, die Effekte sind vergleichbar. Der limitierende Faktor ist oft die Temperatur. Daher haben die Prozessoren und andere IC's heute auch oft einen Kühlkörper, aktive Kühlung oder sogar eine Kombination daraus.


    Insofern zeigt Deine Messung an sich, dass es unkritisch ist und andere ermutigen sollte, wenn das Plus an Rechenleistung benötigt wird. Wenn es nicht benötigt wird, braucht man natürlich nicht übertakten.

  • Der limitierende Faktor ist oft die Temperatur.

    Klares Jein :-)


    Die 68ec000 Prozessoren, die beim Übertakten abstürzen, werden nicht zu warm, sondern sie schaffen es einfach nicht, notwendige Daten beim "nächsten" Takt zur Verfügung zu stellen. Das liegt dann einfach an der Prozessgröße: Oberhalb einer gewissen Grenze sind die Chips einfach langsamer und man schafft es gar nicht, durch "mehr Takt" ausreichend Wärme zu erzeugen, die für die sichere Funktion kritisch werden könnte.


    Wenn Ihr übrigens schon rechnen möchtet, dann setzt auch bitte die richtigen Zahlen an: Die Angabe von 70 Grad ist die Umgebungstemperatur, nicht die Chip-Temperatur. Bei der Temperatur muss es noch möglich sein, die im Chip entstehende Wärme an die Umwelt abzugeben. Was temperaturmäßig kritisch ist, ist die "junction temperature", als die Temperatur an der Stelle, wo das Silizium thermisch mit dem Gehäuse verbunden ist. Die Obergrenze dafür liegt in aller Regel zwischen 150 und 170 Grad Celsius.


    Jens

  • Wiesel: Ja, das ist schon klar, dass 70 °C die Umgebungstemperatur ist. Daher habe ich ja auch gesagt, dass man sich für die Berechnung den thermischen Widerstand des Gehäuses besorgen muss. Ohne geht die Rechnung nicht und 70 °C ist auch nur eine typische Größe, die oft spezifiziert ist, nicht immer.


    Dass die Temperatur beim 68EC000 nicht das kritische ist, macht es dann ja noch bequemer beim Übertakten die Grenze zu finden. Da besteht dann nicht die Gefahr, etwas durch zu hohe Temperatur zu beschädigen.
    170 °C ist allerdings schon ziemlich viel für einen Halbleiter. Da spielt dann der Fertigungsprozess auch eine Rolle. Meistens haben nur Leistungshalbleiter diese Reserve. Bei einem normalen Prozess zu dem ich den des 68EC000 zählen würde, wäre aus meiner Sicht ab 150 °C Schicht im Schacht, zumindest als Dauertemperatur. Kurzzeitig verträgt Silizium auch mehr, aber dann kommen Prozesse in Bewegung, die den Halbleiter schneller altern lassen und mit Degradation ist zu rechnen. Die ist zwar langsam, aber vorhanden und limitiert dann die Lebensdauer bei den sehr hohen Temperaturen.
    Ab 200 °C gibt es zeitlich absehbar Probleme mit der Bondung. Das Silizium selbst würde die Temperatur sogar durchaus über längere Zeit vertragen. Aber auch hier spielt es einer Rolle, aus welchem Material die Bondpads und die Bonddrähte sind.


    Beispielsweise im Automobilbereich wird dann durchaus eine zulässige Temperatur für unterschiedliche Zeiträume spezifiziert, die kumulativ zu sehen ist.