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letzter Beitrag von Retron am

Artikel aus der 64er: Ist das jemals realisiert worden?

  • Hallo!


    Ich blättere gerade durch die 64er 2/88 und habe diesen Artikel gesehen:



    Ist dieses angedachte Modell jemals über das Gedankenspiel hinaus gekommen?

  • Naja es wurde bis zu diversen Prototypen entwickelt. Herausgekommen ist der bekannte C65.


    Die 64er hat damals bei Commodore einiges erfahren. Die hatten sogar Fotos von den Prototypen, haben die aber erst veröffentlicht (veröffentlichen dürfen), als nach der Pleite von Commodore die Prototypen verkauft wurden.
    Das Thema C64 III ging damals mehrmals durch die 64er. Gab auch Design-Wettbewerbe, bei denen die Leser sagen konnten, was sie sich bei einem C64 III wünschen würden. und wie er aussehen soll.

  • Unter dem Artikel steht zwar etwas von Commodore Braunschweig, aber woher die Grafik kommt, wird nicht erwähnt. Es kann also sein, dass sich da einfach jemand hingesetzt hat, und einen C64 im A500-look gezeichnet hat. Damals hat man es wohl mit dem Streuen von Gerüchten nicht so ernst genommen.


    Wirklich interessant sind die "secret weapons of Commodore": http://www.floodgap.com/retrobits/ckb/secret/
    Da sind ein paar lustige Dinge bei, die zurecht nie auf den Markt gekommen sind ;-)


    Jens

  • Das war in der Tat so, ich erinnere mich gut daran, dass damals™ Zeichnungen angefertigt wurden, die dann mit dem echten Gerät wenig zu tun hatten.
    Nicht umsonst steht ja auch unter dem Bild "Illustration"... ;)


  • Wirklich interessant sind die "secret weapons of Commodore": http://www.floodgap.com/retrobits/ckb/secret/
    Da sind ein paar lustige Dinge bei, die zurecht nie auf den Markt gekommen sind ;-)


    Jens


    Naja, für den C64 hätte man schon noch einiges an Hardware veröffentlichen können, z.B. eine Doppel-Floppy (1541D), ein HD-5.25-Laufwerk (=1543),


    Und warum nicht einfach mal die Konkurrenz nachmachen, also
    - C64 mit 128KB ohne Z80 => Atari 130XE
    - C64 mit eingebauten 1581-Floppy => Apple IIc, Philips VG 8235, Philips NMS 8245
    - Lowcost-C64 mit Gummi-Tastatur evtl. mit eingebauter 1530-Datasette => Kombi aus Sinclair Spectrum & Schneider CPC)
    - C64 + 1541 + Monitor, wie beim SX64 nur mit 14Zoll-Monitor => Ur-Mac


    Evtl. hätte man ja mit einer oder andere C64-Abwandlung ja großen Erfolg gehabt, mehr Erfolg wie es mit C116/16, +4, C128/128D der Fall war ....

  • - C64 mit 128KB ohne Z80 => Atari 130XE -- für was ?
    - C64 mit eingebauten 1581-Floppy => Apple IIc, Philips VG 8235, Philips NMS 8245 -- das hätte evtl Sinn gemacht
    - Lowcost-C64 mit Gummi-Tastatur evtl. mit eingebauter 1530-Datasette => Kombi aus Sinclair Spectrum & Schneider CPC) --net Dein Ernst ??? Hätte doch keine Sau gekauft
    - C64 + 1541 + Monitor, wie beim SX64 nur mit 14Zoll-Monitor => Ur-Mac -- im Prinzip der Schul C64er nur mit Farbmonitor ?

  • Ist dieses angedachte Modell jemals über das Gedankenspiel hinaus gekommen?

    Wie schon gesagt ist der C65 draus geworden. Dieser Artikel ist so in etwa die erste Manifestation der Ende 1987/Anfang 1988 durchsickernden Gerüchte, dass so ein "kompatibler C64 oder Nachfolger mit eingebautem 3.5"-Laufwerk" wohl tatsächlich recht konkret entwickelt werden würde. Kurz darauf in Ausgabe 4/88 haben sie's dann zur Titelgeschichte erhoben und noch ein paar spekulative Gedankenspiele drangesponnen, danach kam IIRC so gut wie garnichts mehr bis zum retrospektiven post mortem irgendwann 1991.


    Wirklich interessant sind die "secret weapons of Commodore"

    Könnte allerdings auch mal das eine oder andere Update vertragen. Aber gut, Cameron hat auch nebenbei noch ein Leben...

  • Man koennte ja auch spasseshalber mal noch selbst weitere Zeichnungen / Renderings anfertigen. C64-I und C64-II gab es, aber wie haette ein C64-III ausgesehen der Anfang der 90er rausgekommen waere (und nein, ich will jetzt nicht hoeren "das waere der C65"). Wie haette ein C64-IV ausgesehen, der Ende der 90er rausgekommen waere. Einfach mal unter der Annahme, dass der C64 nach wie vor relevant geblieben waere, technisch gesehen. Wie haette ein C64-V mitte der 2000er ausgesehen und wie wuerde heute der C64-VI aussehen? :)

  • aber wie haette ein C64-III ausgesehen der Anfang der 90er rausgekommen waere

    Desktop-Gehäuse mit Erweiterungskartensteckplätzen.


    Wie haette ein C64-IV ausgesehen, der Ende der 90er rausgekommen waere.

    Settop-Box für den Fernseher, mit Infrarot-Fernbedienungsjoystick.


    Wie haette ein C64-V mitte der 2000er ausgesehen

    Eingebaut in ein Joystick-Gehäuse zum Anschluss an einen Fernseher.


    wie wuerde heute der C64-VI aussehen

    Integriert in eine Armbanduhr.

  • (und nein, ich will jetzt nicht hoeren "das waere der C65")

    Ich glaube auch nicht, dass Du diese Antwort oft hören würdest. Vielmehr würde ich in einer alternativen Zeitlinie erwarten, dass das C128-Konzept total pervertiert wäre:


    * jetzt mit vier Prozessoren für C64-Kernal, C128-Kernal, CP/M, MS-DOS und Amiga OS!
    * 1MB Speicher, erweiterbar bis 16MB!
    * Basic V15 mit 300 Befehlen!
    * internationale Tastatur mit sieben Layouts in fünf Farben aufgedruckt!
    * (ab Anfang der 90er dann:) Jetzt mit Windows für Whirlpools!
    * (drei-vier Jahre später:) AOL-Einsteiger CD mit 10 Freistunden inklusive!


    ...und so weiter. Die Denkrichtung sollte klar geworden sein: Der C128 war der (gescheiterte) Versuch, alte Zöpfe nicht abzuschneiden, sondern sie verzweifelt weiter zu pflegen. Wenn das alle so versucht hätten, wären solche Monster herausgekommen.


    Richtig war, dass der C64 noch eine große Bedeutung hatte. An ihm in Form eines C64-Mode festzuhalten, war nicht der Königsweg. Und nein, fragt mich jetzt nicht, wie ich den Königsweg sehen würde, denn ich habe auch keine Antwort darauf.


    Jens

  • Das Laufwerk in der Zeichnung sieht aber eher nach 1,5" aus, oder? ^^

    Naja, für den C64 hätte man schon noch einiges an Hardware veröffentlichen können, z.B. eine Doppel-Floppy

    ...die genau was für einen Vorteil gehabt hätte? 10 Mark billiger als zwei einzelne Floppies und wenn eine kaputt geht, müssen beide zur Reparatur?


    Evtl. hätte man ja mit einer oder andere C64-Abwandlung ja großen Erfolg gehabt, mehr Erfolg wie es mit C116/16, +4, C128/128D der Fall war ....

    Definitiv! Ich glaube, diese ganzen 8-Bit-Entwicklungen, als man bereits in den 16-Bit-Markt eingestiegen war, waren grundfalsch. Die Erfolgsstrategie von Commodore hieß Anfang der 80er "Mehr Power für weniger Knete" und dabei hätte man wohl besser bleiben sollen. So ab 1985 den VC20 mit 64k und den Cevi einfach mit besserem BASIC, eingebautem Schnellader und 128k zum bisherigen Preis weiterverkaufen, bis man den A500 als Einsteigergerät genauso billig anbieten konnte und man hätte sich viele unnötige Entwicklungen sparen und das Geld lieber in die Amiga-Reihe investieren können. Aber aus heutiger Sicht kann man sowas natürlich leicht sagen, zumal irgendwelche Mutmaßungen in einem Nerdforum keinerlei finanzielle Risiken beinhalten... ;-)


    Ich habe manchmal den Eindruck, dass man mit der 264er Reihe einfach nur Konkurrenten wegbeißen wollte, statt ernsthaft gute Rechner auf den Markt zu bringen.


    Einen Teacher's PET mit Farbmonitor hätte sich doch keiner zuhause hingestellt. Eines der Verkaufsargumente der 8-Bit-Heimcomputer war doch gerade, dass man sie an den ohnehin vorhandenen Fernseher anschließen konnte. Einen richtigen Monitor hatten doch nur relativ wenige Leute auf dem Tisch stehen, oder? Man muss ja nur mal gucken, wie teuer die Dinger damals waren...


    Der Commodore LCD wäre vielleicht gar nicht so schlecht gelaufen, wenn man ihn zum richtigen Preis rausgehauen und auf Kompatibilität mit den anderen Commodores geachtet hätte.

  • Naja ich habe mich jetzt geistig mehr so rein aufs Gehaeuse-Design bezogen, weniger auf die Kern-Features (die sind ja beim C64-II auch gleich geblieben). Eingebaute Diskettenlaufwerke oder so etwas koennten natuerlich durchaus moeglich gewesen sein. Aber mir ging es jetzt mehr um ein konventionelles Gehaeuse-Design, ungefaehr so, wie wenn man den Golf 1 vergleicht mit all seinen Nachfolgern.


    Das mit dem C65 war auch eher so gemeint, dass man den nicht nennen soll, weil das eine "zu einfache" Antwort waere auf die Frage, wie wohl ein C64-III ausgesehen haette :)


    Aber eine alternative Zeitlinie, in der der C64 der Hoehepunkt der Heimcomputerschoepfung geblieben waere, waere durchaus interessant, so eine Art "Steampunk" bloss halt im Commodore-Universum ;)

  • Wie schon gesagt ist der C65 draus geworden.

    So sieht es aus. Im dem Artikel wird interessanterweise auch als Projektname der Begriff "C64 D" verwendet. Der C65 ist dann tatsächlich unter dem Namen "C64 DX" entwickelt worden.
    Das zusätzliche "X" kann man wohl als Abkürzung für "Extended" sehen. Bedeutet: Das ist ein Gerät mit erweiterten Fähigkeiten (Basic 10.0, VIC-III, usw.)


    Der C65 a.k.a. "C64 DX" ist also ein C64 mit eingebautem Diskettenlaufwerk ("D") und erweiterten Fähigkeiten ("X"). Das ist praktisch eine Fortführung von dem Konzept, das da 1988 in der 64'er beschrieben wurde.


    Die Floppy 1581 muss man ja auch als Beispiel dafür sehen, dass Commodore damals tatsächlich noch plante, die C64-Plattform weiterzuentwickeln. Sonst hätte man sich die Entwicklung dieser Floppy ja auch sparen können. Die 1541 war zwar das Standard-Laufwerk, aber auf dem technischen Stand der frühen 80er Jahre.


    Die Fragestellung 1988 von Commodore war: Wollen wir diese Plattform (C64) weiterentwickeln - oder die vorhandenen Geräte noch solange unverändert verkaufen, bis sie keiner mehr haben will.


    Man hatte sich dann tatsächlich noch für die Weiterentwicklung entschieden. Aber viel zu spät. Es dauerte zu lange und am Ende (1991) war alles für die Katz und wurde abgeblasen, trotz C65-Prototypen. Wenn man sich mal überlegt, dass sogar eine eigene CPU und ein VIC-III dafür entwickelt wurde, Wahnsinn ... aber viel zu spät! Der Zug war abgefahren.

  • ...die genau was für einen Vorteil gehabt hätte? 10 Mark billiger als zwei einzelne Floppies und wenn eine kaputt geht, müssen beide zur Reparatur?

    - Autonomes unkompliziertes Kopieren ganzer Disketten ohne den Rechner zu blockieren
    - schnelleres Kopieren ganzer Disketten zwischen den beiden Laufwerken, mit entsprechenden Anpassungen
    - Einfacherer Umgang mit "CP/M" am C128. Dafür war ja ursprünglich die 1572 Doppelfloppy am C128 geplant. 1541 war da zu langsam.


    Doppelfloppys wurden bei den CBM-Rechnern ja durchaus verwendet und hatten da auch Sinn gemacht.


    Für den C64 hätte sowas aber spätestens 1985 vorliegen müssen.
    So wie es mit der 1572 für den C128 geplant war. Aber selbst die wurde ja nie produziert.


    Ich kenne schon einige Leute, die sich damals für eine C64-Doppelfloppy interessiert hätten.
    Schon alleine, weil soviel kopiert wurde.