C64 mit weißem Schachbrettmuster beim Einschalten und Netzteil mit Überspannung

Hallo Leute,

Ich bräuchte einmal ein paar fachmännische Tipps, da ich alleine nicht mehr recht weiter komme, außer durch Stochern im Nebel.

Mir ist ein C=64, Assy 250407 Rev.C, zugeflogen. Beim Einschalten zeigt er außer einem weißen Schachbrettmuster nichts weiter an. Floppy oder Datasette habe ich nicht, nur ein SD2IC und um den in Betrieb zu nehmen müßte ich etwas sehen auf dem TV. Laut FAQ von hier scheint mir der VIC 6569 über den Jordan zu sein. Kostet bei Ebay um die 30.-EUR, was nicht das Problem wäre, aber ich würde vorher gerne eine andere Meinung hören, da ich nicht gerne Teile austausche, die gar nicht defekt sind und nicht gerade eineurofünfzig kosten.
Frische Kondensatoren habe ich dem armen Kerl heute mittag schon spendiert. Bringt vielleicht nichts, aber schaden wird es mit Sicherheit auch nicht.

Nach dem obigen Fehlerbild habe ich das originale Netzteil einmal durchgemessen (ja, hätte ich besser einmal vorher machen sollen...). Es ist ein 5poliger DIN-Stecker. An den oberen beiden (PIN 6, 7) sollten 9V Wechselspannung anliegen, da messe ich 10,6V, was mir deutlich zu hoch erscheint - und in Folge vielleicht den C=64 in Mitleidenschaft zog.
An dem unteren PIN 5 messe ich gegen Masse PIN 2 5,2V Gleichspannung, was bei einem Soll von 5V OK ist.

Kann ich davon ausgehen, daß das Netzteil einen weg hat, einer Reparatur bedarf (einen NT Reparatur Thread gibt es ja hier wie ich sah) und vermutlich den C=64 tötete?
Da der VIC defekt scheint, würde ich mir einen bestellen, wenn mir da jemand zustimmen würde.
Wie es danach dann weiter geht, muß man sehen...

Danke vorab für Tipps!

Zuerst einmal Danke für die Antwort!

Gesockelt ist bei dem C=64 leider nichts, außer dem 6581. Sockel kann ich aber nachrüsten, wäre kein Thema. Würde ich beim VIC auch noch machen, sollte der raus müssen. Ein Bild habe ich hier noch mit angehängt - dieses Fehlerbild habe ich bei Google leider nirgends gefunden. Bei RCarlsen, BTW danke für den Tipp mit seiner Fehlerseite, sehe ich das so auch nirgends, würde aber entweder auf den VIC, oder CIA tippen.
Leider kann ich auch mangels einem zweiten C=64 nichts Gegentesten, weshalb ich auf Verdacht VIC und/oder CIA nachkaufen müßte, oder auf einen defekten C=64 mit hoffentlich funktionierenden Chips warten müßte. Letzteres könnte wieder in die Hose gehen, d.h. Katze beißt sich in den Schwanz und würde ich somit gerne vermeiden.

Ich gehe mir morgen einmal Sockel besorgen. Irgendein Chip hat sowieso eine Macke und muß raus, also kann ich sie auch gleich sowieso sockeln. Dann tausche ich die beiden CIA einmal gegeneinander aus und sehe was passiert. Morgen werde ich vermutlich nicht dazu kommen, aber übermorgen bestimmt.
Es sei denn jemand kennt genau das Fehlerbild und weiß exakt was da faul ist.

Siehe Anhang.
Der Sockel sieht von den Lötstellen auch exakt so aus, wie der Rest der Unterseite der Platine. Hat also wohl noch niemand daran herum gebastelt vorher.

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@ Gerrit, habe eben erst gesehen, daß der VIC in dem Metallgehäuse zu finden ist und in der Tat gesockelt ist. Hatte den VIC mit einem der anderen ICs verwechselt, sorry.
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Volltreffer!
Genau so ist es. D.h. VIC ist in der Grütze?

OK, somit habe ich eben einen CIA geordert. Bis der da ist werde ich die beiden CIAs auf dem Board schon einmal sockeln und dann wechselseitig tauschen (nachdem ich sie zuvor markiert habe, welcher wo drin war), bzw. dann jeweils einmal gegen den neuen austauschen.

Wenn das erledigt ist erstatte ich wieder Bericht, ob Erfolg oder nicht. Bis dahin allen Helfern einmal ein herzliches Danke!

Nein, aber irgendwo muß ich ja einmal anfangen. Ich habe ja wie gesagt keine Chips zum austauschen und ausprobieren da. Von daher wüßte ich jetzt auch gar nicht, wie ich den 74LS258/MOS 7709 überprüfen soll. Den Workaround von Kinzi #7 könnte ich noch testen, dann wüßte ich ob ein CIA einen weg hat oder nicht. Da muß ich den CIA aber auch auslöten, denn Bahnen auftrennen oder Beinchen aufzwicken und danach wieder zusammenlöten täte mir in der Seele weh. Vor übermorgen komme ich jetzt eh nicht mehr dazu und für 10.-EUR gab es einen CIA. Das ist mir das Risiko noch wert.

Überall neue Elkos hat das Board schonmal, fein.
Die MT Rams könnten irgendwann btw. auch noch Probleme machen, diese Charge geht oder ist mittlerweile ziemlich in jedem Cevi kaputt (muss aber nicht).

Zum Thema Auswechseln und RAMs; das Elkos austrocknen im laufe der Zeit und somit ihre Eigenschaften verändern ist bekannt. Von daher habe ich vorsorglich alle Elkos gewechselt, da ich sowieso zeitgleich an einem A4000D zugange war. Normale Elkos sind ja auch fix ausgetauscht - dank Entlötstation ein Kinderspiel. Bei den RAMs lasse ich es darauf ankommen, denn die könnten durchaus noch funktionieren. Das die öfters einmal über den Jordan gehen, habe ich schon mehrfach auf YT gesehen, bzw. davon gelesen. Wobei ich mich dabei frage, wie ICs vom bloßen liegen kaputt gehen können.

Elektromigration ist mir durchaus ein Begriff, aber dazu müssen Ströme fließen. Wie nur durch liegen hier z.B. ein CIA kaputt gehen konnte, ist mir nicht ganz klar. Korrosion könnte ich mir noch vorstellen, aber das Gehäuse ist normalerweise zu. Falls da jemand eine Erklärung dazu hat, oder etwas zum Nachlesen, wäre ich da interessiert daran.