Hallo Besucher, der Thread wurde 9,7k mal aufgerufen und enthält 44 Antworten

letzter Beitrag von 7Saturn am

Gibt es Killer-Disketten?

  • Ich hatte das auch mal bei einer 1571 mit schrottigen Disketten gehabt.



    Hatte dann auch den Kopf gereinigt. Danach lies sich trotzdem mit "known good" Disketten kein Direktory laden.



    Hab dann ohne Diskette und geöffneten Schacht, mit LOAD"*",8,1 einfach einen Ladebefehl eingeleitet.


    Es hat wie erwartet stark gerattert und geknattert. Danach war wieder alles in Ordnung.




    Ich hab aber Zweifel, ob dies auf Dauer der Mechanik zu Gute kommt.

  • Eine visuelle Inspektion der Diskette hat nichts ergeben. Sie ist auch nicht von Control Data.
    Trotzdem habe ich sie sicherheitshalber ganz weit weggeworfen.


    Mit den beiden Laufwerken kann ich mich erst später wieder beschäftigen, da ich zur Zeit viel unterwegs bin.
    Es kann also etwas dauern, bis ich Rückmeldung gebe.


    Auf jeden Fall werde ich in Zukunft vorsichtiger sein.

  • Guten Tag in die Runde.


    Nun hatte ich endlich Zeit mich mit dem eingebauten Laufwerk meines C128DCR zu beschäftigen. Wie eingangs zu lesen ist, verweigerte es seinen Dienst nach dem es ratternd auf eine fremde Diskette reagiert hatte. Gleiches geschah mit einem zweiten 1571-Laufwerk.


    Da in allen mir bekannten Service-Anleitungen steht, man solle die beiden mit rotem Lack gesicherten Befestigungsschrauben des Schrittmotors (für die Spurverstellung des Schreib/Lesekopfes) lösen, um dann die Spurlage neu zu justieren, habe ich das getan. Beide betroffene Laufwerke gehören zur ersten Serie der 1571, bei der der Schrittmotor noch auf der Unterseite des Chassis montiert ist.


    Zur Justierung habe ich das 1541/1571 Drive Alignment Tool von Free Spirit Software verwendet. Diese Alignment-Diskette und das zugehörige Alignment-Programm waren eine große Hilfe. Man bekommt genau angezeigt, auf welcher Spur oder Halbspur der Kopf gerade positioniert ist und wie gut das Alignment ist (poor, satisfactory, excellent).


    Leider habe ich feststellen müssen, daß der Verstellbereich der Langlöcher am Schrittmotor nicht ausreichte. Als ich am rechten Anschlag war, betrug die Spurablage immer noch knapp eine Spurbreite. Daraus folgte, daß das Problem nicht durch ein Verrutschen/Verdrehen des Schrittmotors verursacht worden war. Am zweiten Laufwerk war die Situation exakt die gleiche.


    Daraufhin habe ich versucht, den Schlitten des Schreib/Lesekopfes zu verschieben, was mir auch gelungen ist. Er "rutscht" bei mittlerem Kraftaufwand vor oder zurück, wobei sich die Verschiebung anfühlte, als ob er über Rasten ähnlich wie bei einem Kabelbinder aus Plastik rutscht.
    Danach ist es mir gelungen, die Spurlage des Kopfes mit Hilfe des Alignment-Tools und durch Verdrehen des Schrittmotors korrekt einzustellen. Es war mühsam, aber immerhin zeigt das Tool jederzeit an, auf welcher Spur oder Halbspur sich der Kopf gerade befindet, so daß ich jederzeit wußte, in welche Richtung ich korrigieren muß.
    In der Anleitung von Free Spirit Software steht dazu geschrieben "The alignment of a 1571 is awkward.", was ich nur bestätigen kann. Dazu kommt, daß man eigentlich drei Hände braucht. Eine Hand hält das Laufwerk über der Rechnerplatine, natürlich ohne irgendein Bauteil zu berühren. Sehr mühsam! Um sicherzugehen, hatte ich die Platine mit so weit wie möglich mit dicker Pappe abgedeckt.
    Die zweite Hand dreht am Motor und die dritte betätigt die Pfeiltasten, um den Kopf in Halbspur-Schritten zu verstellen. Am Ende kommt das Kunststück, die beiden Schrauben festzudrehen, ohne den Motor auch nur geringfügig zu verstellen. All das habe ich mit zwei Händen bewerkstelligt.


    Danach habe ich mich großartig gefühlt, weil das Laufwerk wieder jede Diskette fehlerfrei lesen konnte.
    Nach etwa einer halben Stunde verflog die Euphorie leider wieder, weil sich der Kopf offenbar wieder verstellt hatte.


    Ich bin mir nun sicher, daß es nicht an der Einbauposition des Schrittmotors liegt, sondern am Verrutschen des Kopfschlittens gegenüber der Antriebswelle.
    Muß ich nun an die mit rotem Lack gesicherte Madenschraube, die das Stahlband an dem "Ritzel" auf der Antriebswelle fixiert? Vielleicht muß die ja nur kräftig festgezogen werden.
    Wer hat damit Erfahrung?

  • ...den Schlitten des Schreib/Lesekopfes zu verschieben, was mir auch gelungen ist. Er "rutscht" bei mittlerem Kraftaufwand vor oder zurück, wobei sich die Verschiebung anfühlte, als ob er über Rasten ähnlich wie bei einem Kabelbinder aus Plastik rutscht. ...

    Hmm. An Deiner stelle würde ich versuchen, die Führungsstangen mit einem leicht geölten Q-Tip ("Watte-Ohrenstäbchen") etwas zu bestreichen, also die Stangen ganz leicht ölen. Aber wirklich nur leicht und mit einem Harzfreien Öl!
    Meiner Meinung nach dürfte beim Verschieben nämlich nichts blockieren/rasten; es müsste glatt gehen... - berichtigt mich wenn ich falsch liege!
    U.u. fährt der Kopf zu schwer, was das verstellen auf Dauer provoziert.

  • Die Schreib/Leseköpfe hatte ich als erstes gereinigt, was aber keinerlei Veränderung gebracht hat. Die Probleme machten sich auch nicht durch zunehmend häufigere Lesefehler bemerkbar, sondern traten schlagartig nach dem "Lärmereignis" auf.


    Das Alignment Tool hat bei beiden Geräten eine deutliche Abweichung von ca. einer Spur angezeigt. Nachdem ich diese heute mühevoll korrigiert und schließlich auch noch die Madenschraube der Antriebsscheibe auf der Achse des Schrittmotors festgezogen habe, funktionieren nun beide Laufwerke wieder. Die im C128D eingebaute 1571 arbeitet fehlerfrei, während die externe 1571 noch manchmal einen Lesefehler bringt. Da muß ich noch weiter daran arbeiten.


    Was ansonsten noch zu tun bleibt, ist abschmieren.

  • Das mit mehr als einer Spur ist insofern komisch, als die 1541 (und auch die anderen CBM-Floppies) gar nicht wissen, wo genau der Lesekopf relativ zur Laufwerksmechanik ist. Die steppen immer in tracks, falls notwendig in halftracks. Das ist dann auch der Grund, warum die den Bump beim Formatieren machen: Damit sie garantiert auf Spur null sind, und nicht auf physikalisch Spur 1 oder mehr anfangen logisch Spur 0 zu formatieren. Das Alignment sollte daher nur innerhalb einer Spurweite notwendig sein. Ansonsten ist evtl. die Disk schon total verhunzt formatiert worden. Für alles andere könnte der Stepper einfach eines weiter ziehen. Notfalls wird eben gebumpt, wenn er die richtige Spur nicht findet.


    Das kann man auch bei einem Initialize erleben. Einfach mal die Floppy auf machen, während dem Betrieb (aber während die Floppy inaktiv ist!!) den Kopf ein wenig verschieben und sehen was ich meine. Wenn man eine neue Disk einlegt, sollte er spätestens dann anfangen zu suchen, ggf. nicht finden, irgendwann bumpen und dann doch erfolgreich sein. Wenn dabei eine Spurverschiebung von 1 oder mehr raus kommt, muss ich mich echt am Kopf kratzen, wie das gelaufen sein soll.

  • Doch, das war bei mir auch keine Seltenheit damals. Der Kopf dejustiert bzw. fährt mit unleserlichen oder auch komisch beschriebenen/formatierten Disks an eine falsche Stelle und danach geht nichts mehr.
    Eben so wie Shoden das beschrieb:

    Ich hab' dann auch mit einem Load"*",8,1 bei eingelegtem z.B. GS Original (etc.) den Schreibkopf wieder autonom "gerade" gerattert bekommen.. inkl. Laden der Diskette im selben Zuge ohne weitere Befehle (sobald der Kopf eben die Spur wieder nach dem Rattern gefunden hat). Oder eben auch per Hand den Kopf wieder aus seiner 'Versenkung' in die z.B. Mitte schieben.


    Dass ein Kopf wirklich Dreck drauf hat hatte ich eingentlich noch nie, das rubbelt sich eigentlich ja eigentlich immer sleber auf den gleichen Stand (gemeint: es kann gar nicht viel längerfristig da drauf hängen bleiben).
    Naja defekte / sich auflösende Schmanddeisketten vlt. ausgenommen, aber sowas hatte ich kaum in der Box.

  • Der Aufwand war höchstwahrscheinlich völlig umsonst, ich hatte noch NIE ein Laufwerk, daß sich von selber den Kopf verstellt hat.


    Zu 99% verliert einfach die Floppy die Info darüber, wo der Kopf tatsächlich gerade steht, wie @7Saturn schon schrieb, und dann hilft in aller Regel ein INIT:


    OPEN1,8,15,"I":CLOSE 1

  • Ja, deswegen tut sich bei "$" (Dir) auch nichts Inhaltsverzeichnisspur lerserliches. Erst mit dem Init oder Load "*" ,8,1 rattert (inkl. Anschlägen, die dann wegen dem Knacken so ungesung klingen - macht aber nichts sind ja dafür gebaut) bewegt sich der Kopf und findet wieder in seine Spur.

    Dass der Kopf wieder in die richtige Position gefahren werden muss, ist ja ok. Aber das manuelle Justieren mit Lösen der fixierten Schrauben ist meiner Meinung nach in den meisten Fällen unnötig.

    Nicht den Kopf selber abschrauben verändern, sondern nur den Steppermotor (Trackposition) bewegen: Also das ganze auf der Schiene fahrende Stück samt dem Kopf, ganz simpel. Da muss man dann ausser den Gehäuseschrauben der Floppy nichts lösen oder verändern oder gar justieren.

  • Die oben stehenden Empfehlungen, wie man den Schreib/Lesekopf per Disketten-Kommando wieder zurechtrückt , hatte ich alle schon versucht. Leider ohne Erfolg.


    Die Aussage, daß sich der Kopf um ca. eine Spur verstellt hatte, basiert auf der Anzeige des Alignment Tools. Die Alignment Diskette ist mit Sektoren versehen, die die Nummer der aktuellen Spur enthalten. Egal wie verstellt der Kopf ist, sobald irgendeine eine Spur gelesen werden kann, bekommt man die Nummer der aktuellen Spur angezeigt. Wenn ich den Kopf auf Spur 18 geschickt habe, bekam ich Spur 17 angezeigt.


    Meine Theorie ist, daß das Laufwerk aufgrund der "schlechten" Diskette eine Neuorientierung des Kopfes versucht hat. Zur Dejustage des Laufwerkes ist es dann erst durch das damit verbundene Rattern gekommen. Dieses klang genauso hart wie bei der 1541, wo es ja diesen festen Anschlag gibt. Der Schrittmotor hat sich nicht verstellt, dafür aber ein anderes Teil der Mechanik, wobei ich da nur die Riemenscheibe auf der Achse des Schrittmotors sehe.


    Bei einem der beiden Laufwerke könnte tatsächlich zusätzlich noch Dreck auf dem Schreib/Lesekopf eine Rolle spielen. Denn dieses Laufwerk hat öfters falsche Spurnummern von der Alignment-Diskette gelesen. Anstatt beispielsweise permanent die Spur 20 anzuzeigen, wechselte die Anzeige kurzzeitig immer wieder auf 2. Das ist auch das Laufwerk, welches nach der gestrigen Aktion wieder funktioniert, aber hin und wieder noch Lesefehler fabriziert.


    Vielen Dank Euch allen für Eure Hinweise.

  • Dass ein Kopf wirklich Dreck drauf hat hatte ich eingentlich noch nie, das rubbelt sich eigentlich ja eigentlich immer sleber auf den gleichen Stand (gemeint: es kann gar nicht viel längerfristig da drauf hängen bleiben).Naja defekte / sich auflösende Schmanddeisketten vlt. ausgenommen, aber sowas hatte ich kaum in der Box.


    Wir arbeiten noch oft mit Magnetbändern.
    Unsere Erfahrung ist, dass es sich genau so verhält, solange die Bänder vom gleichen Typ sind.
    Benutzt man danach ein Band eines anderen Herstellers oder einer anderen Qualität,
    scheinen gelegentlich die Abriebreste so miteinander zu reagieren, dass sie die Köpfe verkleben.


    Bei Betacam-Maschinen mit frischen Reinigungsrollern reicht es i.d.R., das Band neu einzulegen.
    Aber wenn der alt/kaputt/ausgebaut/nie vorgesehen ist, muss man doch reinigen.
    Bei Beta SP legt man ausnahmsweise ein altes Band mit Eisenoxid-Beschichtung ein;
    bei DV, was dafür besonders anfällig ist und wo man für die Reinigungsroller oft gar keine
    Ersatzteile mehr bekommt, braucht man für den Fall Reinigungsbänder.


    Reinigungsdisketten sind neu irgendwie kaum noch zu bekommen, was? :-D

  • Der Aufwand war höchstwahrscheinlich völlig umsonst, ich hatte noch NIE ein Laufwerk, daß sich von selber den Kopf verstellt hat.

    Sei einfach froh. Ich hatte schon zwei. Was auch der Grund ist, warum ich meine Disks seit neustem nicht mehr mit der normalen Formatier-Routine formatiere, sondern mit der vom OpenCBM/Zoomfloppy. Da kann ich ihm nämlich einfach sagen, dass er die Bumps unterlassen soll. Funktioniert natürlich nur, wenn die aktuelle Disk nicht selbst total verhunzt ist. Hat dann aber den Vorzug, dass sich da nicht so schnell/leicht was verstellt.

    Ja, deswegen tut sich bei "$" (Dir) auch nichts Inhaltsverzeichnisspur lerserliches. Erst mit dem Init oder Load "*" ,8,1 rattert (inkl. Anschlägen, die dann wegen dem Knacken so ungesung klingen - macht aber nichts sind ja dafür gebaut) bewegt sich der Kopf und findet wieder in seine Spur.

    Ist das DOS da tatsächlich so doof gestrickt? Auf jeder Spur ist die Info mit drin, welche Spur es ist. Also auf Spur 18 befindlich kann er eigentlich mühelos rausfinden, wo er ist. Wenn er aber tatsächlich auf einer Spur 17 ist, oder 19, oder irgendeine andere, sollte er das merken und die richtige Spur anfahren. Problematisch wird es nur, wenn die Spur bzw. Syncmarkierung selbst im Eimer ist, bzw. der Lesekopf verstellt. Dann findet er nämlich gar nichts. Oder bumpt das DOS auch dann fröhlich, wenn es nur die falsche Spur gefunden hat? Wäre ja reichlich behämmert.

  • Irgendwo drin war das DOS etc. zumindest ziemlich doof und unwissend - in irgendeinem Floppythread wurde so etwas oder ähnliches 'mal angesprochen.
    Wenn der Kopf "hängt", liegt er irgendwo am Anschlag meine ich mich zu erinnern, von da findet er nichts leserliches an Spur vor sich. Deswegen muss man dann nachhelfen und die Apparatur mit dem Kopf wieder an z.B. die andere Seite schieben.
    Oder mit dem vorher hier besprochenen Init per Load.. oder Open.., dann rattert sich der Kopf auch wieder von da weg und findet eine Spur = weiß wieder 'was zu tun ist ;) .


    Das mit dem Load"*",8,1 hat immer bei meiner Oceanic Floppy geholfen (und müsste bei einer 1541 auch klappen), wenn durch eine vorherige Disk folgend 'mal wieder kein Dir gefunden werden konnte.. .
    Anfangs hab' ich die Floppy immer langwierig (die Oceanic hat je keinen Deckel den man einfach 'mal eben abheben kann, sondern ein Schubergehäuse) extra geöffnet und den Kopf selber wieder vom Anschlag weggeschoben, bis ich merkte dass es ein Load"*",8,1 auch tut. Siehe oben, eben.