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letzter Beitrag von Jehuty am

Sega Saturn Netzteil Problem

  • Hallo,


    ich habe neulich auf dem Flohmarkt ein Sega Saturn gefunden, welches sich nicht einschalten ließ. Grund: Die Sicherung war durch. Also eine passende Sicherung reingetan und ... der Varistor im Netzteil hat sich mit einem Knall in Einzelteile aufgelöst (die Sicherung blieb ganz !). Nachdem ich den Varistor ersetzt hatte, lief die Konsole ca. eine Minute und gab dann Rauchzeichen von sich - der Elko 100uF/200V hinter dem Brückengleichrichter hatte sich aufgebläht und war wohl kurz vor dem Platzen. Also habe ich diesen gegen einen neuen Elko ausgetauscht und der Saturn lief wieder, ich konnte Datum und Uhrzeit eingeben, bis es wieder rauchte - und zwar der neue gerade ausgetauschte Elko (100uF/200V). Jetzt bin ich ratlos, ob der explodierte Varistor und die immer wieder abrauchenden Elkos nur Folgeschäden eines anderen defekten Teils sind. Leider kenne ich mich mit Schaltnetzteilen nicht so aus. Woran könnte das Problem liegen, was könnte ich messen, was sollte ich noch austauschen, evtl. den Brückengleichrichter (S1WB S60 = 600V/1A)?


    Grüße,
    Ralf

  • Nachdem ich den Varistor ersetzt hatte, lief die Konsole ca. eine Minute und gab dann Rauchzeichen von sich - der Elko 100uF/200V hinter dem Brückengleichrichter hatte sich aufgebläht und war wohl kurz vor dem Platzen.

    Könnte es sein, dass du da ein Saturn mit einem 110V-Netzteil hast?

  • glaube ich nicht, für die Sicherung ist auf der Platine aufgedruckt 1.6A250V.

    Sicherungen mit geringerer Maximalspannung sind unüblich, auch in Ländern bei denen 110V aus der Steckdose kommen. Ein 200V-Kondensator hinter dem Brückengleichrichter klingt sehr nach einem 110V-Netzteil (am Kondensator würden ca. 150V anliegen), eine kurze Google-Suche scheint das auch zu bestätigen.


    Ist denn auf der Konsole aussen kein Typenschild mehr, welches die Eingangsspannung angibt? Wobei man sich da auch nicht 100%ig drauf verlassen kann, möglicherweise hat der Vorbesitzer das Netzteil getauscht.


    [qutoe]Ich habe gelesen, dass es von der Konsole die Versionen Model 1 und Model 2 gibt. Wo kann ich erkennen, welches Modell ich habe ?[/quote]An der Form der Tasten auf der Oberseite - aber die Unterscheidung nach Modell ist relativ unzuverlässig. Die VA-Nummer auf dem Mainboard ist ein deutlich besseres Merkmal um zu unterscheiden, was für ein CD-Laufwerk und welche Netzteilvariante das spezifische Saturn verwendet.

  • Oh oh, hinten auf dem Aufkleber steht es groß und breit drauf: Power Source AC 120V 60Hz 25W - ich hätte nie und nimmer damit gerechnet, dass ich auf einem deutschen Flohmarkt an so ein Import-Gerät gerate (dann wohl aus den USA ?), zumal es ja eine Netzbuchse für einen "Eurostecker" hat. Dabei habe ich hier einen dicken Regel-Trenntrafo stehen, mit dem ich alle benötigten AC-Spannungen bereitstellen kann. Ich hoffe mal, dass ich die Elektronik nicht schon zerschossen habe (doppelte Netzspannung = doppelte Sekundärspunnungen ?), naja ich werde es morgen ausprobieren.


    Grüße,
    Ralf

  • Ein Elko hätte hierzulande (meist) 400 Volt (oder 2x 200V Elkos, oder 375 etc sowas in dem Bereich), für 240 V und Reserve beim Einschalten / Spannungsspitzen. Elkos ins USA / 110V haben meist 200 Volt, aus gleichem Grunde.


    Du musst bedenken, dass 200V ja nicht mal ausreichend wäre für 230 Volt Input (plus 5-10% Schwankungen).


    Kann sein, dass man das PSU umrüsten kann auf 230V aber das ist meist nicht ganz so einfach, wie man es gerne hätte, da einige Bauteile und/oder Jumperkabel usw. geändert werden müssten und sich die Revisionen meist doch unterscheiden.

  • Statt die Netzteilplatine umzurüsten kann man die imho intern auch komplett gegen eine 220v Version tauschen, die gibt es immer mal bei ebay. Hatte auch mal eine jap. Saturn vom Flohmarkt. Die war aber gemoddet, so dass ich mich etwas intensiver mit den Netzteilrevisionen beschäftigen musste. Am Ende aber hab ich einfach einen 110v Konverter zur Konsole gelegt :)

  • Mich wundert das das Teil überhaupt kurzzeitig funktioniert hat und ein Bild gezeigt hat.

    Mich nicht. Schaltnetzteile halten oft einiges aus. Wir hatten vor Jahren mal einen kleinen Verdrahtungsfehler, anstatt Phase und Null und damit 230V bekam ein Server 2 Phasen, also ca. 400V. Die Netzteile machten das immer so 1 Woche lang mit bevor der magische Rauch entwich.

  • Das Netzteil, mag sein, aber die 5V/12V Elektronik die dahinter hängt?
    Wenn die Sekundärspannung dabei auch verdoppelt wird?

    Wird sie ja nicht. Dort kommen weiterhin nur 5V und 12V raus. Das ist ja die Idee hinter einem geregelten Netzteil.


    Schon mit dem alten 7805 ändert sich die Ausgangsspannung nicht wenn ich statt 9V am Eingang 18V anlege. Es wird nur der 7805 deutlich heisser.

  • So jetzt habe ich den Elko ausgetauscht und das Saturn über meinen Regeltrenntrafo mit korrekten 120 Volt gespeist - es ist tatsächlich ein Wunder, dass es startet und auch läuft. Allerdings kommt jetzt das nächste Problem: Ich habe als Spiel Command&Conquer Der Tiberium Konflikt eingelegt, bei beiden CDs kommt die Meldung "Spiel CD auf diesem System nicht lesbar". Könnte das jetzt etwas damit zu tun haben, dass es ein amerikanisches System ist, das Spiel aber für den Deutschen Markt (deutsche Anleitung) ? Oder ist das evtl. ein Laser-Justage-Problem, evtl. mal die Laser-Linse reinigen, weil vom Elko "eingedampft" ? Oder doch ein Defekt wegen der Überspannung ?


    Grüße,
    Ralf

  • Oh oh, hinten auf dem Aufkleber steht es groß und breit drauf: Power Source AC 120V 60Hz 25W - ich hätte nie und nimmer damit gerechnet, dass ich auf einem deutschen Flohmarkt an so ein Import-Gerät gerate (dann wohl aus den USA ?), zumal es ja eine Netzbuchse für einen "Eurostecker" hat. Dabei habe ich hier einen dicken Regel-Trenntrafo stehen, mit dem ich alle benötigten AC-Spannungen bereitstellen kann. Ich hoffe mal, dass ich die Elektronik nicht schon zerschossen habe (doppelte Netzspannung = doppelte Sekundärspunnungen ?), naja ich werde es morgen ausprobieren.


    Grüße,
    Ralf

    Also ich habe mal auf dem Flohmarkt eine kaputte SEGA Dreamcast für 10 € gekauft, an dem orangen Dreamcast-Kringel sah man sofort dass es sich um ein US-Gerät handelte, weil die europäischen Dreamcast haben einen blauen Dreamcast-Kringel drauf. Da die Dreamcast intern sehr modular aufgebaut ist, habe ich zu hause einfach mal das interne 110Volt-Netzteil gegen ein 230V-Netzteil einer meiner EU-Dreamcast getauscht und siehe da, die Dreamcast lief problemlos, war sogar schon ein Mod-Chip drin - auch hier wird man die US-Dreamcast versehentlich mit 230V statt 110V betrieben haben und so das hat man wohl das interne Netzteil zerstört - also immer schön schauen was man auf dem Flohmarkt kauft und mit welcher Netz-Spannung es betrieben wird, es ist noch gar nicht so lange her, das waren in Deutschland jede Menge US-Soldaten mit ihren Familien stationiert, deswegen ist es gar nicht mal so selten heute noch solche Geräte auf den Flohmärkten zu finden.
    Die meisten Geräte/Netzteile von heute haben aber einen Spannungsbereich von 110-230V, da kann einem das nicht mehr passieren ...

  • Könnte das jetzt etwas damit zu tun haben, dass es ein amerikanisches System ist, das Spiel aber für den Deutschen Markt (deutsche Anleitung) ?

    Ja - aber beim Saturn kann man die Region der Konsole sehr einfach umstellen, entweder "manuell" durch Ändern der Regionsjumper, komfortabel per Mikrocontroller, der auf verschieden langes Drücken der Reset-Taste reagiert oder komplettes Umgehen wie oben schon verlinkt durch Austausch des BIOS-ROMs. Die Mikrocontroller-Lösung hat den Vorteil, dass sie gleichzeitig auch den Videomodus (50/60Hz) passend umschalten kann.

  • Die meisten Geräte/Netzteile von heute haben aber einen Spannungsbereich von 110-230V, da kann einem das nicht mehr passieren ...

    Sollte man meinen, aber der US-Markt ist anscheinend groß genug, daß man dafür trotzdem teilweise Geräte produziert die nur 110V können. Spart wahrscheinlich ein paar Cent in der Produktion.

  • Ja - aber beim Saturn kann man die Region der Konsole sehr einfach umstellen, entweder "manuell" durch Ändern der Regionsjumper, komfortabel per Mikrocontroller, der auf verschieden langes Drücken der Reset-Taste reagiert oder komplettes Umgehen wie oben schon verlinkt durch Austausch des BIOS-ROMs. Die Mikrocontroller-Lösung hat den Vorteil, dass sie gleichzeitig auch den Videomodus (50/60Hz) passend umschalten kann.

    Auch 50/60 Hz kann man per Schalter einbauen und dann beliebig umschalten. Hab' da einmal mein Model 1 Pal Gerät gemoddet, drei Schalter (oder vier, müsste nachgucken) + einen 50/60 Hz Schalter.

  • Auch 50/60 Hz kann man per Schalter einbauen und dann beliebig umschalten. Hab' da einmal mein Model 1 Pal Gerät gemoddet, drei Schalter (oder vier, müsste nachgucken) + einen 50/60 Hz Schalter.

    Klar, kann man so machen, sieht dann halt scheisse aus. ;)


    Was ich ausdrücken wollte: Wenn man die Jumper manuell umschaltet oder die Region per BIOS-Tausch übergeht, muss man sich noch getrennt davon um die 50/60Hz-Umschaltung kümmern - beispielsweise mit dem Einbau eines Schalters wie von dir vorgeschlagen. Die Mikrocontroller-Lösung erledigt sowohl die Regions- als auch die Bildfrequenz-Umschaltung über den Reset-Taster, ohne ein einziges Loch ins Gehäuse bohren zu müssen.