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letzter Beitrag von nino am

1084-P zum zweiten Mal defekt

  • Hallöchen,


    Bin letzten November an einen defekten Commodore 1084-P (Philips, Mono-Sound, kein SCART) rangekommen. Symptom war, dass das Bild komplett dunkel blieb; nicht einmal der Glühdraht in der Röhre leuchtete. LED war an, Ton funktionierte ohne Probleme, und ansonsten war das normale hochfrequente Piepsen eines 50Hz/15Khz Fernsehers/Röhrenmonitors zu hören, weshalb ich zunächst nicht an den Zeilentrafo dachte. Nach mehreren Tests kam ich zu dem Schluss, dass der Zeilentrafo aber doch defekt sein muss. Dies wurde mir später auch von einem Fernsehtechniker bestätigt. Also gut... neuen Zeilentrafo HR Diemen HR7506 aus Irland bestellt, eingebaut, an allen möglichen Stellen auf allen Boards nochmal nachgelötet, um kalte Lötstellen auszuschließen, und die Kiste lief so ohne Probleme seit Anfang März.


    Heute früh fiel mir dann im Betrieb mit meinem C128 im 80-Zeichen-Modus auf, dass die Ränder der Buchstaben im BASIC stark zitterten. Dass derartige Störungen vom Computer ausgehen, ist bei dem digitalen RGBI-Signal mehr oder weniger auszuschließen. Außerdem reagierte der Bildschirm empfindlich auf die kleinsten Stöße (Gehäuse leicht mit dem Fingernagel antippen reichte schon); dies führte zu den unterschiedlichsten Störungen und Geräuschen aus dem Gehäuseinneren. Später verzog sich im Betrieb das Bild immer wieder komplett, begleitet von Quietschgeräuschen. Leicht verängstigt hab ich das Ding wieder zerlegt, alle Lötstellen und Steckverbindungen geprüft und dann wieder mit größter Sorgfalt zusammengebaut.


    Zum Testen kurz an meinem A500 in die Workbench gebootet, wo zunächst auch alles normal schien. Dann machte der Bildschirm aber seltsame Geräusche, das Bild begann wild zu flackern und fiel am Ende in einen ca 15x15cm großen Bereich in der Bildmitte zusammen, wo es diagonal durchlief. Hab den Bildschirm sofort wieder ausgeschaltet, und beim nächsten Einschalten tat sich dann........ nichts.


    Die Symptome waren wieder genau wie am Anfang, als ich den Bildschirm bekam; auch der Glühdraht leuchtet wieder nicht. Allerdings kann der neue Zeilentrafo doch wohl kaum schon defekt sein, oder? Hat hier jemand anhand der Symptome eine Ahnung, was da los sein könnte? :)

  • Klingt nach Netzteil. Kann sein, dass das durch den Wackelkontakt ne Überspannung abbekommen hat und dadurch hochgegangen ist.
    Aus der Ferne schwer zu beurteilen. Kann auch sein, dass ein Netzteil-Elko schlapp gemacht hat.

  • Aus dem Netzteil bekomme ich ohne angeschlossenem Mainboard die korrekten 125V, 26V und 16V. Bei angeschlossenem Mainboard fällt hier alles; hier bekomme ich 52V, 10V und 6V, also immer so 3/8 der Spannung, die anliegen sollte. Ähnlich war es damals beim defekten Zeilentrafo auch. Ist das nun das Netzteil, das unter Last schlapp macht, oder doch ein Schaden auf dem Board? :/

  • Tja... Ich bin nun dem hier gefolgt, insbesondere dem folgenden Schritt:


    Zitat

    Once discharged I then completely removed the FBT ( AT2079 37591 ) & the HOT ( horizontal output transistor – D1577 ). I also removed the neck board from neck tube which is required.
    I wanted to test the power supply under some load. I soldered a 240v 60w lamp to the b+ ( to live ) and ground ( to neutral ) at the pads of where the FBT was installed. Pin 3 is b+ and pin 11 is ground.

    Unterschied ist, dass ich es gemäß dem Pinout des 1084-P Zeilentrafos an Pin 9 und 11 gelötet habe und 2 40W Glühbirnen reingehängt habe, da ich bei uns im Haushalt keine 60W Glühbirne auftreiben konnte.



    Die Glühbirnen leuchten gedimmt, und am Netzteil kommen die richtigen Spannungen raus. Auch direkt zwischen Pin 9 und 11 gemessen hab ich 125V.


    Bedeutet das nun, dass tatsächlich der neue Zeilentrafo hinüber ist? :(

  • Das bedeutet erst mal, dass das Netzteil ok ist. ;)


    Ein FBT-Defekt ist idR. recht digital: Entweder Kurzschluß, oder Unterbrechung.


    Da mit Chassis ~1/2 Betriebsspannung anliegt, mag ich erstmal an den FBT nicht glauben.
    Check mal den D1577, ob der Möglicherweise halbtot ist.


    Geräte trotz offensichtlichem Wackelkontakt weiter zu benutzen, war noch nie ne gute Idee... :roll:

  • In meinem Commodore 1084-P steckt ein BU508A :) Den Transistor hab ich schon ausgelötet und durchgeprüft; mit dem scheint alles zu stimmen. Habe auch schon testweise nen anderen BU508A (allerdings von ST, nicht Philips, aber laut Datenblatt identisch) eingebaut; hier war seltsamerweise das Verhalten ein wenig anders (regelmäßiges knacken, das über 15 sekunden hinweg allerdings langsamer wurde und dann ganz verschwand; daraufhin alles wie bei dem altren BU508A).


    Ausgebaut sind allerdings beide Transistoren, die ich hier habe, in Ordnung, wenn man nachmisst.

  • Inzwischen hab ich alle Elkos auf dem Netzteil und im Umfeld des Zeilentrafos gewechselt und beide HOTs nochmal ausprobiert. Außerdem habe ich noch den Folienkondensator C471 (0,47µF 250V) getauscht, da ich gerade einen zur Hand hatte. Bei dem alten BU508A bleibt das Fehlerbild unverändert, bei dem neuen ist es nun so, dass es ein sehr schnelles vibrieren des hohen piepstons gibt, dafür kein knistern/knacken mehr. Kann sich jemand darauf einen Reim bilden?

  • Naja, ich könnte mir schon vorstellen, daß es wieder den ZT erwischt hat.
    Ich nehme mal an dass dernicht nagelneu, sondern NOS war, also alter Lagerbestand, und die Dinger können evtl. auch mit dem Alter leichter defekte werden ?!
    Hatte das Problem jedenfalls auch schon mal, als ich einen ZT getauscht hab, der dann nach 2 oder 3 Monaten auch wieder hin war (der neue war allerdings ein China Nachbau, kein Philips Original oder HR-Diemen)