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letzter Beitrag von Shodan am

Speichererweiterungen, die "parallel" zum internen RAM arbeiten und CAS auf High ziehen: wie kommt TED 8360 damit klar?

  • Hallo,
    in anderen Threads war immer wieder mal davon die Rede, dass gewisse externe Speichererweiterungen ihre 41464-RAMs einfach parallel zu den internen 41416-RAMs betreiben und dadurch die Datenleitungen bei Lesezugriffen "parallel" arbeiten, und dass - wenn sie funktionieren - das nach dem Prinzip "der stärkere Treiber setzt seinen Pegel durch" funktioniert habe. Es scheint aber C16 /116er gegeben zu haben, deren interne RAMs immer stärker waren...


    Ich konnte keinen Überblick gewinnen, wieviele verschiedene Bauformen bzw. "Betriebskonzepte" dieser eigenwilligen Speichererweiterungen am Markt waren; von Kingston soll es ein Modul gegeben haben.


    Eine dieser Erweiterungen soll das vom TED erzeugte systemweite /CAS mit einem Transistor aktiv nach High gezogen haben, wenn die "neue" externe Adress-Select-Logik das so berechnet / erfordert hat.


    Jemand (vermutl. Gerrit) hat die Frage aufgeworfen , wieviele TED-Bausteine diese etwas ruppige Behandlung ihrer Signale nicht verkraftet haben mögen und kaputt gegangen sind.


    Hier stellt sich die Frage: wie kaputt ist denn hier kaputt? Angesichts absehbarer Knappheit von TED-Bausteinen ist diese Frage m.E. berechtigt.
    Denn wenn der CAS-Ausgangstreiber im TED irgendwann die Segel streicht, muss der restliche TED doch nicht mit kaputt gehen?


    "Kaputt" heisst auf den ersten Blick nur, dass der Rechner nicht mehr startet und ein schwarzes Bild kommt - und das definierte CAS-Signal an anderer Stelle fehlt.


    Um Missverständnissen vorzubeugen: dies ist KEIN Plädoyer, angestaubte Speichererweiterungen mit fragwürdigen Bauprinzipien weiterzubetreiben oder gar neu in Betrieb zu nehmen. Im Gegenteil... vielmehr geht es um die Frage:


    Können durch diese etwas eigenartigen Speichererweiterungen geschädigte TED 8360-Bausteine vielleicht wieder weitergenutzt werden in Rechnern, die (vielleicht mit speziell angepasster Adress-Decodier-Logik) auf SRAM umgebaut wurden?


    Ist vielleicht wirklich nur der CAS-Ausgangstreiber beschädigt, und der restliche TED als solcher könnte in einem speziell dafür geeigneten Umfeld weiter funktionieren?


    (Eine ähnliche / verwandte Frage ist , ob ähnliches auch für 7501 / 8501-Prozessoren gilt, bei denen nur ein oder ein paar Portpins des Port $01 zerschossen sind).

  • Das wäre eine ziemlich aufwendige Logik weil /CAS intern von TED erzeugt wird und zwischen RAM, ROM und I/O unterscheidet. Das Flipflop mit dem TED zwischen RAM und ROM unterscheidet ist von aussen nicht zu sehen, man müsste es und seine Ansteuerung also extern nachbauen.


    Da würde ich eher nachschauen ob man an /CAS vielleicht noch Signalreste sehen kann die man mit einer externen Schaltung wieder verstärkt. Es gab mal so eine Schaltung für eine kaputte GLUE im ST die statt korrektem SYNC nur noch sehr kleine Nadelimpulse lieferte.


    Bei den meisten TED denke ich aber eher an einen Totalausfall durch beschädigte Passivierung beim Einpacken in Plastik und darausfolgende Oxidation des Dies.

  • Das wäre eine ziemlich aufwendige Logik weil /CAS intern von TED erzeugt wird und zwischen RAM, ROM und I/O unterscheidet. Das Flipflop mit dem TED zwischen RAM und ROM unterscheidet ist von aussen nicht zu sehen, man müsste es und seine Ansteuerung also extern nachbauen.


    Da würde ich eher nachschauen ob man an /CAS vielleicht noch Signalreste sehen kann die man mit einer externen Schaltung wieder verstärkt. Es gab mal so eine Schaltung für eine kaputte GLUE im ST die statt korrektem SYNC nur noch sehr kleine Nadelimpulse lieferte.


    Bei den meisten TED denke ich aber eher an einen Totalausfall durch beschädigte Passivierung beim Einpacken in Plastik und darausfolgende Oxidation des Dies.

    Das Flipflop wäre vermutlich die Logik die auf $FF3E / $FF3f (Schreibzugriff) reagiert ... und davon separat, die CAS-Erzeugung. RAS als alleinige Quelle (sofern es intakt ist) wird man wg. refresh-only-Zyklen nicht hernehmen können.


    Das mit der kaputten Glue war mal ein trickreicher Leserartikel in der c't, er hat das defekte Video-Vertikalablenksignal mittels sehr hochohmigem FET rekonstruiert :)


    Schön wäre selbiges für allerlei halbdefekte Käfer aus der Commodore-Ecke ...


    Nach dem was du schreibst, gehen die TEDs eher spontan kaputt (wobei ich mich frage, ob das nicht auch über die Aussenschnittstellen passieren kann, Stichwort Joystick-Port, wo ein Impuls von einem abgezogenen Stecker trotz Dioden durchschlagen könnte). Wenn ich dich richtig verstehe, hat das aber noch niemand näher untersucht.

  • Es gibt einen Die-Shot eines 8360R1, da kann man die beschädigte Passivierung gut erkennen, ebenso eine filigrane Leiterbahn die ganz knapp an der Die-Kante verläuft, also ein guter Kandidat für 'Durchrostung' ist.


    Die 8360 und 8501 von 1986 und später scheinen deutlich haltbarer zu sein als die von 1984. Dummerweise gibts davon weniger. Im Bezug auf die CPU sind das dann sogar R4 statt R1, TED gibts nur als R2.


    Und es muss schon /CAS sein, darüber wird entschieden ob im aktuellen Zyklus das RAM oder das ROM angesprochen wird. Wer einen kaputten TED hat (ich hab keinen), kann ja mal nachsehen welches Signal fehlt oder komisch aussieht.

  • Falls noch Forschungsbedarf besteht, habe ich auch noch einen defekten TED zum Schlachten da. Vielleicht kann mir den ja einer gegen einen funktionsfähigen eintauschen? :bgdev