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letzter Beitrag von spiceminer am

Schon wieder eine 6581 gestorben

  • Kann es sein, dass der 6581 empfindlicher ist als der 8580 ?


    Ich habe hier nämlich mehrere 8580, die schon einiges ertragen mussten, aber trotzdem noch einwandfrei funktionieren: zu den "negativen Highlights" zählen: Kurzschlüsse am Audioausgang, Kopfhörer am Audioausgang angeschlossen, Experimente an den Paddleanschlüssen (damals wusste ich nichts von dem damit verbundenen Risiko und habe mir Paddles mit Potis und Schleifbahnen selbstgebaut und Experimente gemacht, wie z.B. "Dämmerungsschalter" mittels Fotowiderstand am Paddleeingang etc.) und das schlimmste: ich habe von meinem Onkel einen "defekten" C64 geschenkt bekommen, der kein Bild ausgegeben hat... als erstes habe ich festgestellt, dass das Netzteil defekt war (es liefert eine zu geringe Spannung), aber auch mit meinem funktionierenden Netzteil kam nur ein schwarzes Bild, eine Sichtprüfung des Geräteinneren ergab, dass der 8580 FALSCH HERUM im Sockel steckte (ich vermute mal, dass die da in nicht ganz nüchternem Zustand versucht haben den C64 zu reparieren) ! Ich dachte natürlich sofort, dass damit das Ding definitiv Schrott ist und hab ihn aus dem Sockel genommen. Der Rechner startete ohne SID dann auch normal. Ich habe es dann doch nochmal gewagt den SID richtig herum in den Sockel zu stecken, auch mit der Angst mit dem las defekt vermuteten SID den Rechner zu beschädigen, doch der Rechner startete ganz normal, ich hörte die üblichen Störgeräusche vom C64, hab dann eine Demo geladen und... der SID spielte die Musik einwandfrei ab, keinerlei Defekte erkennbar, auch Samples (ggf. mit Digifix) und Paddles funktionierten Einwandfrei, er hat den verpolten Betrieb tatsächlich überlebt und offenbar nur den Bus blockiert o.Ä. was zum schwarzen Bildschirm führte. Das war vor ca. 10 Jahren und der SID funktioniert heute noch einwandfrei, also auch keine Spätschäden erkennbar.

  • Bis auf den verdrehten SID alles "Fehler, die den SID nicht interessieren.
    Wie geschrieben sitzt zwischen SID und Ausgang noch nen Transistor und vor den Paddle-Eingängen nen 4066.


    Also um nen SID durch externe Beschaltung zu killen muss man sich schon ein bisschen mehr anstrengen... :aetsch:

  • Sandkasten?


    Es ist ja alles klar jetzt. Es gibt gute Lösungen, aber die braucht man eigentlich nicht.
    Da nicht sein kann, was nicht sein darf, gibt es im Prinzip 2 Erklärungen, von denen die Leute sich eine aussuchen können, zu glauben (evtl. auch die Kombination):


    a) Mixerumschaltungen oder Vorgänge an Amps, seitdem SID kaput = sekundengenaue Zufälle
    b) Typen wie ich lügen wahrscheinlich (oder noch besser: bilden sich das ein, sind also nicht ernst zu nehmen). Ich hantiere gar nicht täglich mit Cevis und SIDs rum, habe daher keine Erfahrungswerte und/oder es ist alles nur Quatsch!
    - - - - - - - - - - -
    Und Minidisks klingen wie ne leiernde Kassette, und MSSIAH per MIDI kann nur Note On/Note Off ! Die Mondlandungen gab es nicht, weil man sieht ja die Sterne nicht! Bielefeld ist ein Fake, alle die was anderes behaupten, sind Verschwörer! Und die Erde ist doch eine Scheibe! Blep Blep!


    Ich hab´s begriffen!
    Raus!

  • Kann es sein, dass der 6581 empfindlicher ist als der 8580 ?


    Ja... das ist tatsächlich so. Die analogen Eingänge des SID (Analog in + Filter Cap In) haben in allen Revisionen (also 6581 und 8580R5) keinerlei zusätzliche
    ESD-Schutz-Dioden wie es z.B. bei den Digital-Pins vorhanden ist. Daher sind diese empfindlicher.


    Aber beim 8580R5 gehen die Eingänge auf sehr viel größere Gates bzw. Op-Amps! D.h. da kann erstmal einiges mehr an Ladung aufgenommen
    werden, bevor das Fass überläuft.

  • bei Nichtbenutzung von EXTIN sollt man das IMHO immer tun, es sei denn, man hat einen DigiFIX installiert beim 8580

    Das eine hat mit dem anderen aber nichts zu tun. Der Digifix beim 8580 geht direkt an den EXTIN-Pin des SID. Hingegen liegt zwischen EXTIN und der Videobuchse noch ein Kondensator womit der SID von einem auf GND gelegten EXTIN an der Videobuchse nicht beeinflusst wird.

  • Irgendwann habe ich auch mal gehört, man kann durch sorgloses herumverbinden am externen Audio In Pin den SID abschiessen. Deshalb sei es schlecht, diese vollbelegten 5pol DIN Audiokabel am 64er zu verwenden, weil man da aus Versehen auch mal den Audio In erwischen kann. Dass bei Cinch Stecker zuerst das Signal und danach erst GND verbunden wird, unterstützt das noch. So gehen Potentialunterschiede voll durch, denn ein Kondensator leitet nunmal Wechselspannungen oder Potentialwechsel mehr oder weniger direkt durch.

  • Das eine hat mit dem anderen aber nichts zu tun. Der Digifix beim 8580 geht direkt an den EXTIN-Pin des SID. Hingegen liegt zwischen EXTIN und der Videobuchse noch ein Kondensator womit der SID von einem auf GND gelegten EXTIN an der Videobuchse nicht beeinflusst wird.

    der extin müsste direkt auf GND gelegt werden und zwar am SID selbst

  • Ein wenig Offtopic, aber ich habe mir mal den C64 sowie einen Nec P6+ Nadeldrucker teilweise gekillt (muss so um 1991 passiert sein), indem ich das funktionierende Userport<-> Parallelport Kabel am C64 Userport angesteckt habe. Dabei ging am C64 die CPU, einer der CIA 6526 und glaube auch der SID kaputt, am Drucker ist ein 7406 Buffer gestorben, natürlich in SMD Technik, habe dann dafür einfach einen 7406 in DIL Ausführung auf eine kleine Lochraster platine montiert. Die CPU, CIA und SID konnte man damals noch bei Völkner Elektronik (oder war es schon Conrad?) in Braunschweig problemlos kaufen.

    Arcade & Pinballs: F14 Tomcat, TOTAN, Visual Pinball, MAME Arcade Cab, Münzschieber Glückskarussel
    Musikproduktion: Korg Kronos 61 (2nd 256GB SSD 4GB), Korg M50 61, Akai MPD32, Alesis IO4, KORG Nanopad 2
    Retro: In liebevolle Hände abgegeben.
    Heimkino: Epson TW6000, Xbox 360 Kinect mit Amazon Prime, Nintendo Wii


    "Weise eine kluge Person auf einen Fehler hin und sie wird sich bedanken. Weise eine dumme Person darauf hin und sie wird dich beleidigen"


    Wenn man den Leuten erzählen würde, dass das Gehirn eine App ist, fangen sie vielleicht an, es zu gebrauchen.

  • Es scheint doch einfach so zu sein, dass der SID eine Schwachstelle im Design hat. Und ich glaube nicht, dass das ein Thema von kurzzeitiger Überlast etc. ist, sondern dass da einfach ein Latch-Up-Effekt auftritt. Daher ist es durchaus möglich, dass das zerstörende Ereignis trotz (oder sogar wegen) der Entkopplung auftritt. Ein Latchen tritt auf, wenn irgendwo auf dem Chip parasitäre (nichtgewollte) Thyristoren zünden und daraufhin intern Ströme fließen, wo sie es nicht sollten. So ein parasitärer Thyristor kann überall dort entstehen, wo Transistoren in verschiedenen Lagen im Chip ungünstig übereinanderliegen, so dass z.B. 2 Transistoren, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben, durch ihre räumliche Anordnung im Chip einen Thyristor bilden. Und wenn jetzt von außen ein Stromimpuls in die Schaltung kommt (z.B. weil im Betrieb umgesteckt / umgeschaltet wird) und dieser Stromimpuls den parasitären Thyristor zündet, dann bleibt dieser in Selbsthaltung und leitet, bis der Chip tot ist.


    Das sind aber alles theoretische Betrachtungen; wenn man das untersuchen will, dann wird wohl kein Weg an der Kombination Chipschleifmaschine / (Elektronen-)Mikroskop vorbeiführen. Dann müsste man wirklich Schicht für Schicht auf dem zerstörten Chips danach forschen, wo der Strom geflossen ist, um dann evtl. auf die Ursache der Zerstörung schließen zu können. Das ist aber sowohl von der Ausrüstung her als auch vom Fachwissen her was für Spezialisten auf dem Fachgebiet Chipdesign.

  • Computerbastler: Klar, das kann man machen, dann findet man, mit etwas Glück eine Stelle, wenn man Pech hat auch nicht, wo etwas defekt ist. Dazu müsste man aber auch wissen, was die Vorgeschichte ist. Das ganze ist sehr zeitaufwendig und érfordert das Schaltungswissen zum SID. Das ganze sprengt damit wirtschaftlich den sinnvollen Rahmen.
    Erste Regel gilt natürlich: Nicht im Betrieb ab- oder anstecken.


    Ob ein Schutz aus 1N4148 Dioden helfen würde ist fraglich. Das kommt natürlich auf den Impuls an, ob die Dioden schnell genug sind. Wenn nicht, geht im Innern des SID trotzdem etwas kaputt oder die Schutzschaltung beeinträchtigt die Funktion des SIDs.

  • wie bereits erwähnt sind die analogen Eingänge komplett ohne Schutz. D.h. das Gate der Eingänge liegt direkt am PIN an.


    Wie empfindlich MOS-Fets auf statische Ladung reagieren ist wohl bekannt?!


    Übereinanderliegende Transistoren gibt es keine im SID - was gegen die Latchup Theorie spricht.