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letzter Beitrag von Schmitti am

Killer App für 286-25

  • EMS gibt es auch für 286er. Kommt halt darauf an, was für einen Chipsatz du hast.
    Ansonsten ist F1GP schon ein guter Ansatz und das Teil auszulasten. Mit texturierter Strecker dürfte der ganz schön in die knie gehen.

    Das bestätige ich aus eigener Erfahrung. Für viele modernere 286er Chipsets gibt es passende EMS-Treiber und ein 286@25Mhz ist schon sehr modern. Bei mir lief EMS auf einer ganzen Reihe von XTs und ATs mittels Spezialtreiber und/oder Spezialhardware - EMS kann man sogar auf XTs nutzen, dann allerdings nur in Form dedizierter EMS-Erweiterungskarten.


    Im Prinzip war EMS am Anfang eine recht lahme API um Speicherbereiche aus dem normalem RAM auszutauschen. Angeblich lief das über Bankswitching aber die ersten Karten machten das ganz stupide über Polling mit Datenraten von 20-50kByte/s. Immerhin, es gab sogar EMS welches auf Plattenlaufwerken lief - das war zwar kein Swapping im heutigen Sinn aber fühlte sich entfernt ähnlich an - es war vor allen Dingen richtig lahm, teils klapperte sich die Harddisk kaputt und wuppte trotzdem nur 2-5k/s - und wenns ganz lustig sein sollte machte man das mit Floppy mit Datenraten dass man mit Tippen schneller war. Mit den Public Releases 3.0 bis 4.2 wurden dann viele Erweiterungen festgeschrieben so dass man echten Speicher und echtes Bankswitching verwenden mußte und auf einmal war das ziemlich flott und zuverlässig. Die Bankswitching-Technik brachten dedizierte EMS-karten natürlich mit, normale XT- und AT-Boards hatten das nicht im Chipset. Aber ab der Generation NEAT-286 hatten alle neuen Chipsets das ganze direkt implementiert. Ich schätze die meisten 286er Chipsets können das und ich meinte es gab auch ein paar wenige XT-Chipsets mit der Funktionalität. Teils langsamer aber meistens sogar schneller als dedizierte Karten. Natürlich brauchte man immer einen absolut angepassten Treiber, der nannte sich mal emmneat.sys oder pcemm.sys oder emmhd.sys uswusf. Beim 386er konnte die MMU/Speicherverwaltung das nochmals besser, dann war das Thema erledigt weil das sowieso in jeder CPU steckte und man nur noch einen einzigen generischen emm386.sys brauchte.

  • Zur Erklärung von Crass Spektakel, die ich gut finde noch eine Ergänzumg: EMS-Speicher wurde auch häufig LIM-Speicher genannt. Das kommt von den Firmen, die den Standard damals definiert haben: Lotus, Intel, Microsoft.


    Daneben gibt es auch 286'er und höher zusätzlich noch die Möglichkeit Extended-Speicher zu nutzen. Das ist natürlich effektiver, da der direkt adressiert wird.

  • PC Geos läuft auf einem 286er.
    Damit konnte man schon tolle Sachen machen, trotz der geringen Rechenpower.
    Ein komplettes Office-Paket mit GUI und Maus-Bedienung.

    Gute Idee, Windows 3.1 läuft übrigens auch auf 286ern und das durchaus flott und mit einem beachtlichem Software-Pool. Viel Software gibt es direkt für Win16-API und noch mehr kann man selber einfach kompilieren, z.B. Dillo als Browser, Putty, Xming (zumindestens eine alte Version) uswusf... Das Win16-API wurde übrigens von Windows 1.0 (1983) bis Windows XP (EOL 2014) offiziell unterstützt und in diesen 30 Jahren gab es wirklich eine Menge Software dafür.


    Mit einigen alten MOD-Playern konnte man sogar recht gut MOD- und SID-Musik abspielen während man arbeitete. MP3 kann man natürlich vergessen. Könnte WinAMP gewesen sein, es gab aber sehr früh auch andere für Windows.


    Auch sehr empfehlenswert: Alte PC-Demos z.B. von pouet.net und weils bisher sonst keiner gesagt hat: Flugsimulator von Sublogic und Microsoft ;-)

  • Das Win16-API wurde übrigens von Windows 1.0 (1983) bis Windows XP (EOL 2014) offiziell unterstützt und in diesen 30 Jahren gab es wirklich eine Menge Software dafür.

    Ist es in den 32-Bit-Versionen nicht immer noch drin? Und in 64-Bit-Windows generell nicht? Schon XP x64 konnte jedenfalls weder DOS- noch 16-Bit-Windows-Programme.

  • Was man mit einem 286'er mit 25 MHz machen kann hängt sicher auch viel von der sonstigen Ausstattung ab.
    Mit 16 MB Hauptspeicher geht schon eine Menge und eine höhere Taktrate ist vielleicht auch noch drin. Auf diese Art und Weise kann man mit dem Gerät sicher jede Menge machen. Selbst die Einbindung ins Netzwerk sollte keine große Hürde darstellen.

  • Novel Netware ist beispielsweise 1983 erschienen und lief sogar auf 8086.

    War aber natürlich damals schweineteuer. Für den Hausgebrauch, wo man keine Rechteverwaltung benötigt, war Kirschbaum-NETZ eine echte Alternative. Damit konnte man einfach Verzeichnisse von Rechnern aus dem Netz mounten, nicht mehr und nicht weniger. Ob das auf einem 286'er lief, weiß ich allerdings nicht. Die Homepage gibt es zwar noch (steinalt mit DM-Preisen), aber zur alten Version 1.53 verrät es leider nicht die Mindestanforderungen: https://www.pos-ware.de/produkte/kirschb.htm
    Die 1.53 kostete DM 99, was für PC-Verhältnisse damals günstig war.

  • War aber natürlich damals schweineteuer. Für den Hausgebrauch, wo man keine Rechteverwaltung benötigt, war Kirschbaum-NETZ eine echte Alternative. Damit konnte man einfach Verzeichnisse von Rechnern aus dem Netz mounten, nicht mehr und nicht weniger. Ob das auf einem 286'er lief, weiß ich allerdings nicht. Die Homepage gibt es zwar noch (steinalt mit DM-Preisen), aber zur alten Version 1.53 verrät es leider nicht die Mindestanforderungen: https://www.pos-ware.de/produkte/kirschb.htmDie 1.53 kostete DM 99, was für PC-Verhältnisse damals günstig war.

    Kirschbaum war spätestens mit neueren DRDOS/OpenDOS-Versionen völlig obsolet. In DRDOS/OpenDOS sind restlos alle Komponenten für ein Novell IPX Peer to Peer Netzwerk enthalten und das gibt es schon über 15 Jahre sogar kostenlos zum runterladen. Ich hab das sogar auf einem 8088-Rechner mit 256kByte RAM genutzt - der hatte nach dem Booten mit Maustreiber, Netzwerk und sonstigem Kleinkram zwar nur noch 140kByte frei aber damit konnte man auch noch einiges anstellen.


    Ist es in den 32-Bit-Versionen nicht immer noch drin? Und in 64-Bit-Windows generell nicht? Schon XP x64 konnte jedenfalls weder DOS- noch 16-Bit-Windows-Programme.

    Schön daß Du diese Frage stellst denn das Thema ist sehr interessant:


    Seit Windows 8.0 wird bei KEINEM Windows ein Win16-API automatisch installiert...


    Für Windows 64Bit gibt es auch keine direkte Win16-API - aber da gibt es Ausnahmen: XP 64Bit kann man mittels einiger uralter Microsoft-Erweiterungen auf Win16 aufrüsten allerdings ist das unsupported und unstable. Und auf Windows 10 64 Bit kann man mittels der integrierten Virtual-Machine einfach ein altes Windows-32Bit und darin Win16 installieren. Aber Obacht, man hat anschliessend schlicht zwei getrennte Systeme auf der Platte und das Setup läd wirklich knallhart zig Gigabytes z.B. für Windows 7 auf die Platte.


    Bei Windows 32Bit ist mit Windows 8 das 16Bit-System ebenfalls geflogen. aber man kann die gesamte Win16-Ebene schlicht nachinstallieren: https://www.groovypost.com/how…ation-support-windows-10/ - das ist sogar fully supported.


    Was man mit einem 286'er mit 25 MHz machen kann hängt sicher auch viel von der sonstigen Ausstattung ab.
    Mit 16 MB Hauptspeicher geht schon eine Menge und eine höhere Taktrate ist vielleicht auch noch drin. Auf diese Art und Weise kann man mit dem Gerät sicher jede Menge machen. Selbst die Einbindung ins Netzwerk sollte keine große Hürde darstellen.

    Ein 286er kann nur insgesamt 16MB Speicher addressieren und das kann nicht alles RAM sein weil rund 1-2MB von anderen Dingen belegt werden. Imho konnten die meisten 286er Chipsets nur 1-4MB RAM nutzen, ein paar Server mit 8MB habe ich zumindestens mal in Zeitschriften gesehen. Von einem 286er mit mehr als 8MB RAM habe ich nie gehört (EMS-LIM mal ausgeschlossen, das war ja kein direkt addressierbarer Speicher).

  • Und auf Windows 10 64 Bit kann man mittels der integrierten Virtual-Machine einfach ein altes Windows-32Bit und darin Win16 installieren.

    Bei Windows 7 kann man speziell dafür noch den XP Mode installieren. Der ist auch immer 32-Bit.

    Aber Obacht, man hat anschliessend schlicht zwei getrennte Systeme auf der Platte und das Setup läd wirklich knallhart zig Gigabytes z.B. für Windows 7 auf die Platte.

    Wer Windows 7 installiert, nur im 16-Bit-Programme zu nutzen, ist selber schuld. Dafür tut es auch ein Windows 3.11 und belegt auch nur ein paar MB. Das läuft sogar in DOSbox.


    Soweit ich weiß, kann auch Wine 16-Bit-Programme. Würde von daher sogar Sinn machen, daß auf 64-Bit-Windows zu portieren. Andererseits, in Windows 10 kann man ja auch Ubuntu installieren...


    Imho konnten die meisten 286er Chipsets nur 1-4MB RAM nutzen, ein paar Server mit 8MB habe ich zumindestens mal in Zeitschriften gesehen.

    Ich wüßte auch keine Software, die auf einem 286 sinnvoll läuft und von mehr RAM profitiert. Die richtig speicherhungrigen Sachen kamen doch erst, als der 286 schon veraltet war.

  • Mit Windows 3.1 kann man auf einem 286'er schon arbeiten, gerade mit hoher Taktrate. Die 25 MHz sind ja, wenn ich das richtig verstanden habe, das, was er minimal kann. Mit Übertaktung kann man sicher noch ein Eckchen herausholen. Mit entsprechender Speicherausstattung macht das dann auch bestimmt Spaß.


    Unter Windows könntest Du dann auch knapp 16 MB nutzen. Das nur würde ich mal streichen, da 16 MB für einen 286'er schon sehr gut ist.
    Das ist zwar richtig, dass die meisten Hauptplatinen eine direkt Aufrüstung oft nur bis 1 MB oder auch 4 MB zugelassen haben, aber wenn es mehr sein sollte, konnte man ja über den 16-Bit-ISA-Bus gehen. Dafür gibt es ja entsprechende Speicherkarten, die Extended-Speicher bereitstellen.
    Das wäre zwar langsamer als direkt auf der Hauptplatine, ist aber im Endeffekt dann von der Busgeschwindigkeit abhängig. Einige Speicherkarten erlauben ziemlich hohe Taktraten.
    Selbst bei normaler Taktrate ist die Speicherkarte erheblich schneller als eine Festplatte.
    Ist ja auch nur eine Möglichkeit, was man machen kann, nicht muss.