Eure Tipps zum SX-64-Netzteil

DOC64 · 13. April 2017

Hallo zusammen,

auf der letzten DoReCo hatte @KiWi Spannungsschwankungen an dem Netzteil meines SX-64 festgestellt. Jetzt kam ich endlich dazu das Netzteil auszubauen. Da es schon mal ausgebaut ist, habe ich alle Elkos erneuert (Panasonic; 105 Grad).
Durch den Tausch der Elkos sind die Spulen L3 und L6 nicht mehr mit C24 "verklebt"; ebenso T3 nicht mehr mit C7. Bei Conrad sagte man mir: macht man nicht mehr.
Ist dieser "Kleber" nicht dafür da, dass die Spulen sich nicht bewegen bzw. "singen"? Welchen Kleber nimmt man da?

Unabhängig von dem ursprünglichen Fehlerbild (Spannungsschwankungen) frage ich euch, was man sonst noch im NT erneuern sollte (Anm.: ich denke an Dinge wie z.B. beim C64: Spannungsregler gegen Traco etc.).

1.) Gibt es Ersatztypen (neuere, leistungsstärker) für D7 (Schottky Barrier Diode ESAC82-004 Datenblatt)?

2.) Gibt es Ersatztypen (neuere, leistungsstärker) für Q3 (Transistor 2SC2334 Datenblatt)?

3.) Gibt es Ersatztypen (neuere, leistungsstärker) für D6 (Dual Schottky Barrier Diode ESAC85-009 Datenblatt)?

4.) Gibt es Ersatztypen (neuere, leistungsstärker) für Q1 (2SC3551)?

5.) Der Gleichrichter S3WB60S28 steht auf "Stelzen", um genügend Wärme ableiten zu können. Gibt's da was "Besseres"?

6.) Gibt's Erfahrungswerte zu dem ICs MB3759? Ersatztypen? Oder keine Auffälligkeiten und unverändert lassen?

Ich möchte das NT jetzt einmal up to date bringen, dann einbauen und für meine Restlaufzeit drin lassen.

Vorab vielen Dank im Voraus für eure Hinweise.

Gerrit · 13. April 2017

Hier gilt: Nur wechseln was wirklich kaputt ist.

Das Netzteil ist schon ein Schaltnetzteil und die sind oft ziemlich ausgefuchst im Bezug auf Bauteile und wie die zusammenarbeiten. Da wild zu tauschen kann Probleme zur Folge haben auch wenn die Ersatzteile nominell passen sollten.

Ein Freund durfte bei einem anderen Netzteil die Erfahrung machen, daß 2 der dort verbauten Dioden identisch sein mussten. Das rauszufinden hat ihn einige (nicht billige) Schalttransistoren gekostet, die sind bei unpassenden Dioden immer nach kurzer Zeit hochgegangen.

DOC64 · 13. April 2017

Zitat von Gerrit

Hier gilt: Nur wechseln was wirklich kaputt ist.

... o.k. Und was ist mit Verkleben? Weglassen klingt für mich komisch.
... was ist mit dem Gleichrichter? Ja, sind auch Dioden; die Anschlüsse sind aber schon etwas "braun" (Hitze?!)

Gerrit · 13. April 2017

Wenn Gleichrichter und Dioden noch funktionieren, nix machen. Die Verlustleistung am Gleichrichter wird immer dieselbe bleiben, auch wenn der Gleichrichter nominell mehr abkann. Da hilft nur ein Kühlkörper.

Das mit dem Verkleben... Kannst du machen, das Zeug ist normalerweise Silikon, aber die Version die vernetzt ohne dabei Essigsäure freizusetzen.

1ST1 · 13. April 2017

Der Transistor Q1 ist ein 1-Ampere Typ. Bei einem meiner beiden SX64 war der kaputt. Seit dem ist ein 2A Typ drin. Aber leider kann ich dir nicht sagen, wie der heißt, das ist schon über 20 Jahre her.

Gerrit · 13. April 2017

Zitat von 1ST1

Der Transistor Q1 ist ein 1-Ampere Typ.

Er beschreibt den Q1 als 2SC3551 und das Teil ist kein 1A-Transistor. Das Datenblatt schreibt was von '5A Collector Current' und 80W maximale Verlustleistung. Da braucht er nichts machen solange der funktioniert.

Der 2SC2334 auf Q3 ist bis 7A und 40W zugelassen, auch kein Problem.

Der Gleichrichter 'S3WB' wird mit 2,3A gelistet, auch da sehe ich keine Probleme.

Nachtrag: Den Schaltplan zum Netzteil des SX-64 findet man hier: ftp://ftp.zimmers.net/pub/cbm/…ters/c64/sx-64/index.html

1ST1 · 13. April 2017

Keine Ahnung, das sagte mir damals mein Elektronik-Händler als ich ihm den Q1 auf den Tisch legte. Klingt aber für mich plausibel, den 1A bei geschätzt 300-400V DC wo dieser Transistor zerhackt sind schon ein paar Watt mehr als der SX je verbraten könnte.

mc71 · 14. April 2017

Der Kleber sichert den Kondensator gegen Abreißen beim Transport. Ich glaube nicht, daß man das braucht, solange man den Rechner nicht in Weltraumraketen einbaut

DOC64 · 14. April 2017

Zitat von mc71

Der Kleber sichert den Kondensator gegen Abreißen beim Transport.

... auch beim SX-64? Von der 1541 kenne ich das. Die beiden dicken axialen Elkos wurden mit der Platine verklebt, damit sie beim Schiffstransport von China durch das Vibrieren der Dieselschiffsmotoren nicht abgerissen wurden. Beim SX-64 sind die Elkos aber nicht mit der Platine sondern am oberen Ende mit den Spulen verklebt.

Zitat von Gerrit

Das mit dem Verkleben... Kannst du machen, das Zeug ist normalerweise Silikon, aber die Version die vernetzt ohne dabei Essigsäure freizusetzen.

... bevor mich jetzt alle im Laden mit einem großen Fragezeichen angucken, wenn ich die Essigsäure erwähne: würdest DU neu verkleben oder weg lassen, Gerrit?

1ST1 · 15. April 2017

Zitat von DOC64

Beim SX-64 sind die Elkos aber nicht mit der Platine sondern am oberen Ende mit den Spulen verklebt.

Ist doch egal, hauptsache de Elkos fangen nicht an im Rhytmus der Schiffsmotoren zu schwingen.

Gerrit · 15. April 2017

Zitat von DOC64

würdest DU neu verkleben oder weg lassen, Gerrit?

Nein, ich hab ja nicht vor den Kram per Schiff oder Flugzeug zu verschicken.

DOC64 · 15. April 2017

... na gut, dann nehm ich den SX-64 bei meiner geplanten Mondreise in 20 Jahren nicht mit.
Habe alles wieder zusammen gebaut.