Was muss man alles tun um in Deutschland C64 DIY-Hardware zu verkaufen und dabei alle Gesetze, Rechten und Pflichten einhält?
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letzter Beitrag von olly am
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Einmalig als Privatperson, oder immer wieder als Gewerbetreibender?
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Ich interessieren mich sowohl für mal so 1 bis 5 Sachen basteln und in der Bucht verkaufen. Zusätzlich würde ich gern wissen, wie es ist wenn man das wirklich so als Einzelperson/Kleingewerbe(max 400 EUR im Monat Gewinn) machen möchte. Ich blicke in dem Behörden Dschungel nicht durch und ein paar Stichpunkte und vor allem eigene Erfahrungsberichte würde mich interessieren. Was ich bis jetzt so gelesen habe, hat mein eigentlich keine Chance in Deutschland ohne größere Ausgaben(mehrere hundert Euro) irgendwas Selbstgemachtes von zu Hause aus zu verkaufen.
In meine Falle würde mich die Herstellung von C64 Hardware interessieren, als einzelne Platine und auch einiges mit Gehäuse für Steckernetzteil bis 12V, also Niedervolt.
Ich möchte nur mal so grob die Sache theoretisch ausloten.
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1 - 5 Dinge, die Du irgendwann mal für Dich selber hersgestelt hast, kannst Du auch privat verkaufen.
Wenn Du das aber immer wieder machen willst, wirds natürlich gewerblich. Dann gelten ganz andere Regeln für Dich. Das beginnt schon mit dem Produkt an sich. So darfst Du dann z.B. kein Lötzinn verwenden das Blei enthält und auch für die Platinenlacke gibt es andere anforderungen. Ich vermute, das ist ein Grund warum im Retrobereicht einige auch nur Bausätze und nicht die Produkte anbieten ( das Garantiethema kommt natürlich noch dazu).
Auf der Organisatorischen Steite must Du dann ein Gewerbe anmelden (sobald Du was Produzierst ist die Option mit dem Freiberufler nämlich weg). Die Anmeldung an sich ist unkompliziert und auch nicht sehr teuer. Allerdings wird sich techt bale eine Berufsgenossenschaft bei Dir melden und nach Beiträgen fragen. Ausserdem - und das wird oft vergessen - ist es superwichtig, dass Du Deine Sälbstständigkeit vorher mit Deinem echten Arbeitgeber absprichst. Denn, je nach Vertrag, hat der u.U? ein Vetorecht.
Bei der Anmeldung solltest Du beachten, dass Du als Kleingewerbe anmeldest, sonst must Du monatlich ne Steuerklärung machen. Damit kannst Du Dich auch von der Gewerbesteuer bereien lassen.Die Ifos von mir sind so aus ca. zweiter Hand. N Freund von mir hat ein Elektronikgewerbe ( allerdings ist das kein Kleingewerbe) , meine Frau ist Freiberuflerin - woher wir das mir dem Anmeldungsgedönz wissen - und ich selber bin nix - nur ein Angestellter mit einem Quasie-Ausschluss einer weiteren Tätigkeit im Arbeitsvertrag. Von daher hatte ich exakt Deinen Fall jetzt noch nicht - nur mehrere Fälle aus denen man so halb was dazu ableiten kann.
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Vielen Dank für die Infos. Zu mir: Ich bin auf dem Weg zur EM-Rente und suche was, was mir Spaß macht und mir vielleicht noch einen kleinen Obolus im Monat bietet. Lange arbeiten kann wegen meine Krankheit sowie nicht, das ist immer nur so stundenweise mit ein paar Tagen Ruhe danach. Investieren kann ich auch nicht viel, da ich nichts habe(Kein Eigentum, kein Gespartes, kein Dispo, dicke Schufa, nix von Wert usw.) Ich habe nur mein Wissen, ein paar billige Werkzeuge und die Lust was zu machen.
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Befähigungsnachweis: Du brauchst auch einen Befähigungsnachweis, einen Meisterbrief etwa, da das was Du produzierst in den Bereich Elektrik/Elektronik der Handwerkskammer fällt. Die wollten Ende der 80er / Anfang der 90er sogar einen Meisterbrief für das Zusammenstecken von Computern aus Komponenten sehen ...
Entsorgung: derjenige, der Elektronik für Endverbraucher produziert muss diese auch zurücknehmen und entsorgen; bzw. dafür bezahlen...
Steuer: nicht nur die gewerbliche Tätigkeit ist ausschlaggebend, sondern auch eine "Gewinnerzielungsabsicht". Ist die nicht gegeben, bist Du auch nicht verpflichtet die dann nicht vorhandenen Erträge zu versteuern (wird allerdings meist erst im Nachhinein vom FA entschieden und führt zu Nachzahlungen aufgrund zuvor abgeschriebener Verluste)
Grüße
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Ich habe nur einen Gesellenbrief als Elektroniker, das reicht wohl nicht. Entsorgung kann ich auch nicht stemmen. Ja, ich würde schon Gewinn machen wollen bis 400,-EUR im Monat im maximalen Falle.
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Steuer: nicht nur die gewerbliche Tätigkeit ist ausschlaggebend, sondern auch eine "Gewinnerzielungsabsicht". Ist die nicht gegeben, bist Du auch nicht verpflichtet die dann nicht vorhandenen Erträge zu versteuern (wird allerdings meist erst im Nachhinein vom FA entschieden und führt zu Nachzahlungen aufgrund zuvor abgeschriebener Verluste)
Achtung: Die "Gewinnerzielungsabsicht" ist lediglich ein Tatbestandsmerkmal der gewerblichen Tätigkeit und nicht daneben anzusiedeln. Vgl. § 15 Abs. 2 EStG
Dazu ist zudem zu beachten:
Ob man mit Gewinnerzielungsabsicht tätig ist, wird nicht vom Finanzamt entschieden, sondern lediglich im Nachhinein anhand objektiver Kriterien entsprechend qualifiziert.
Grundsätzlich ist erstmal die Absicht maßgebend. D.h. wenn ich von vornherein nicht die Absicht habe, Gewinn zu erzielen und ständig Verluste schreibe, dann sollte ich diese steuerirrelevanten Verluste auch nicht steuerlich ansetzen, da diese sonst bei der Qualifizierung der Einkünfte (durch das Finanzamt) diese wieder steuerlich neutralisiert werden. Daduch kann es tatsächlich dann zu Nachzahlungen kommen.
Sollte aber eine Gewinnerzielungsabsicht gegeben sein aber trotzdem Verluste erwirtschaftet werden, muss man prüfen, ob es sich lediglich um s.g. Anlaufverluste handelt, die lediglich für einige Jahre annerkannt werden (je nach Branche). Sollte man nach der Anlaufphase weiterhin Verluste schreiben, sollte man den Gewerbebetrieb einstellen, da sonst unterstellt werden könnte, dass die Tätigkeit von vornherein lediglich aus persönlichen Gründen (Liebhaberei/Hobby) erfolgte.
Also:Befähigungsnachweis: Du brauchst auch einen Befähigungsnachweis, einen Meisterbrief etwa, da das was Du produzierst in den Bereich Elektrik/Elektronik der Handwerkskammer fällt.
Einen Meisterbrief brauchst du nicht, wenn du ein Gewerbe als Reisegewerbe ausführst...
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Durch diesem undurchsichtigen Dschungel an überreglementierung scheitert sicherlich so manches.
Ich denke man könnte ja erstmal klein anfangen und hier mal was im Forum anbieten.
Da würde sich mancher unbegabte sicher freuen.Oder man könnte eine Kooperation anstreben mit Profis wie z.B. Retrodonald aka Sinchai.de
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Ja, ist auch eine Idee.
Es sind ja auch alles erst einmal theoretische Überlegungen.
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Ich bin auch schon lange am Überlegen ein Kleingewerbe anzumelden. Ein Arbeitskollege von mir versucht sich mit dem An- und Verkauf von Gebrauchtwaren und teilweise Neuwaren die er günstig in irgendwelchen Aktionen kauft. Hauptsächlich sind es DVDs, BlueRays aber auch z.B. Gesellschaftsspiele. Er ist sehr glücklich damit was er da tut. Und auch alles von unserem Chef abgesegnet, schriftlich. Er wird nicht reich dadurch, es ist aber ein nettes Taschengeld. Dazu kommt noch, das sein Nachbar Steuerberater ist und ihm bei den Formalitäten unter die Arme greift.
Das wollte ich jetzt aber gar nicht schreiben, sondern eher zu mir kommen. Also, ich habe auch schon lange überlegt etwas als Kleinunternehmer an den Mann zu bringen. Da ich aber immer sehr lange überlege und auch alles Hand und Fuß haben sollte ist bis jetzt noch nichts passiert. Euch ist ja bestimmt bekannt, dass ich immer für eine Sammelbestellung gut bin und auch vor Bestellungen in großem Maße in China oder Polen nicht zurückschrecke. Ich habe vor einiger Zeit auch schon mit Donald kontakt aufgenommen. Leider ist die Kommunikation mit ihm nicht immer ganz einfach und seine Vorstellungen waren mehr als utopisch. Ich sage es jetzt mal gerade raus, es ging um eine Summe von 50T Euro. Das wird natürlich in hundert Jahren nix. Als Spielwiese habe ich schon einen Webshop eingerichtet, um mich ein wenig damit vertraut zu machen. Das ist gar nicht so einfach. Es gibt zwar kostenlose Shopsoftware aber einfach ist was anderes. Es gibt auch fertig eingerichtete Shops. Man muss sich jedoch überlegen das durch Shop und Hosting auch schon Geld wieder schwindet. Auch muss der Shop gefüllt sein. Es nutzt nichts, wenn drei Artikel darin aufgeführt sind. Es muss eine gewisse Auswahl vorhanden sein. Ich selbst kaufe gerne, verkaufe gerne, bin logistisch gut aufgestellt und bin im Thema Versand. Das einzige was ich nicht beherrsche ist das entwickeln z.B. von Platinenlayouts oder grundsätzlich das entwickeln von Hardware. Vom Aufbau des Shops erstmal ganz abgesehen.
Das ist ein Gedanke, der mir schon lange im Kopf umhergeistert. Der Shop von Donald ist jetzt dicht. Ob er jemals wieder auf die Beine kommt ist mehr als fraglich. Sein Gesundheitszustand, die Trennung und wer weiß was noch alles eine Rolle spielt das steckt man nicht einfach weg. Die Blütezeit ist gewesen und ich denke er sollte sich erstmal ein wenig selbst sortieren. Manfred hat auch einen Schlußstrich gezogen als er das Forum vor einiger Zeit an Tom und Andy abgegeben hat. Vielleicht sollte Donald da auch drüber nachdenken. Bis zu einem gewissen Grad wäre ich auch bereit ihm den Shop komplett abzunehmen. Viel an Waren dürfte da auch nicht mehr drin sein. Eine andere Sache sind die Layouts, die Donald benutzt. Das ist nämlich das Thema was mich auch interessiert. Wenn Shop dann auch Platinen und Bausätze. Mein Ziel ist es möglichst viele Bauelemente, Platinen oder Bausätze hier aus dem Forum zusammenzutragen und zentral anzubieten. Praktisch alles aus einer Hand. Ich will auch nicht reich dadurch werden, sondern den Forenusern und anderen Commodore 8-Bit/16-Bit oder was auch immer Fans eine Anlaufstelle bieten. Zu humanen und gerechtfertigten Preisen.
Eigentlich wollte ich vor diesem Thread bereits einen eigenen starten. Jetzt ist das halt so. Ich möchte jetzt nicht irgendwelche Wettbewerbe oder Konkurrenzkämpfe ausüben oder Phasengleich etwas wegnehmen. Suche aber auch noch Vorschläge und Mithilfe für den Aufbau eines Shops. So, jetzt reichts erstmal. Muss wieder in den Garten weiter machen. Mal sehen, wie sich der Thread weiter entwickelt. Wer Interesse hat mich zu ünterstützen darf mir gerne eine PM schicken. Bei Zeiten werde ich aber auch noch einen eigenen Thread starten.
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Mein Ziel ist es möglichst viele Bauelemente, Platinen oder Bausätze hier aus dem Forum zusammenzutragen und zentral anzubieten. Praktisch alles aus einer Hand. Ich will auch nicht reich dadurch werden, sondern den Forenusern und anderen Commodore 8-Bit/16-Bit oder was auch immer Fans eine Anlaufstelle bieten. Zu humanen und gerechtfertigten Preisen.
Aber bitte immer vorher beim Entwickler nachfragen, bevor es zu Rechtstreitigkeiten kommt.
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Aber bitte immer vorher beim Entwickler nachfragen, bevor es zu Rechtstreitigkeiten kommt.
Selbstverständlich. Und ich denke das wird das größte Problem den Shop zu füllen. Mal sehen was für Angebote kommen von wegen Nutzungsrecht, Gewinnbeteiligung ...
... bin für alles offen. Nur wie schon geschrieben ist es bei mir noch nicht spruchreif wollte es aber jetzt schon erwähnen da Phasengleich diesen Thread gestartet hat. Und das passt nun mal dazu. -
Ich finde deine Idee nicht schlecht und vielleicht wird ja dein Shop mal einer wo man auch was bestellen kann. Ich habe mich auch schon nach vielen Sachen umgeschaut, so in Richtung Reloaded, TC64, 1541 Ultimate, Easyflash3 usw. aber so wirklich einfach mal bestellen ist ja anscheinend nicht. Kann man ja auf der einen Seite verstehen, aber nervig ist das schon.
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Je mehr ich zu diesem Thema im Internet lese, desto mehr habe ich Angst was für andere zu bauen und das zu verkaufen. Man ist ja wohl selbst mit Bausätzen nicht auf der sicheren Seite und schnell für alles mögliche haftbar zu machen. Meine Güte, wenn so ein Kunde Bock und genug Geld für einen Anwalt hat, kann er dir dein Leben aufs übelste versauen.
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Je mehr ich zu diesem Thema im Internet lese, desto mehr habe ich Angst was für andere zu bauen und das zu verkaufen. Man ist ja wohl selbst mit Bausätzen nicht auf der sicheren Seite und schnell für alles mögliche haftbar zu machen. Meine Güte, wenn so ein Kunde Bock und genug Geld für einen Anwalt hat, kann er dir dein Leben aufs übelste versauen.
...genau deswegen hab ich meine Pläne Hardware zu verkaufen auch hingeschmissen -
Kennt ihr diesen Shop?
Dort werden teilweise nur eBay Links geposted. Also der Shop Betreiber ist anscheinend nicht der Verkäufer. Das ist irgendwie eher ein Portal für Anbieter.
Kann man sich da was abschauen?
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Ein Kleingewerbe anmelden ist kein großer Akt, wird beim Gewerbeamt angemeldet. Es gelten gewissen Grenzen für den Umsatz (17.500 € im Gründungsjahr inkl. USt.) und den Gewinn der erwirtschaftet wird. Sehr zu empfehlen ist eine Beratung in Anspruch zu nehmen, hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten zum Beispiel bei der IHK oder Handwerkskammer. Unsere IHK bietet auch Gründerseminare an (Tagesseminar), die vermitteln die wichtigsten Grundlagen was zu beachten ist. Ein Steuerberater am Anfang mit hinzuziehen ist auch ratsam, der kann auch Tipps geben was eine Rechnung mind. enthalten muss und wie die Papierablage idealerweise für den Steuerberater so vorbereitet ist das der möglichst einen geringen Arbeitsaufwand hat, um so die Steuerberaterkosten zu minimieren. Weiterhin gelten Aufbewahrungspflichten für Rechnungen usw. (10 Jahre, und es gibt auch noch etliche andere Regelungen), auch da kann der Steuerberater unterstützen. Auch der Kleingewerbetreibende muss eine ordentliche Rechnung ausstellen und eine (eigentlich sehr einfache) Buchhaltung führen ("Einnahmen-Überschuss-Rechnung"), dazu gibt es auch Software die unterstützt und nicht allzu teuer ist.
Ich kann nur empfehlen besonders am Anfang und wenn man nicht über kaufmännisches Grundwissen verfügt die o.g. Beratungen in Anspruch zu nehmen, auch wenn das erstmal alles Geld kostet, aber ihr vermeidet so von Anfang an Fehler die sonst hinten raus nur sehr viel teurer werden können. Der Kleingewerbetreibende haftet im übrigen mit seinem Privatvermögen, falls spezielle Versicherungen nötig sind unbedingt abschließen (z.B. eine Betriebshaftpflichversicherung), tritt ein Schadensfall auf seid ihr sonst ruiniert.
Ob zur Führung des Gewerbes überhaupt eine Ausbildung notwendig ist kann so ebenfalls im Vorfeld geklärt werden. Die Hürden dazu sind vor eltichen Jahren stark reduziert worden. Ein Meisterbrief ist zum betreiben der meisten Gewerbe heutzutage nicht mehr notwendig. Ist zur Gewerbeausübung eine bestimmte Ausbildung vorgeschrieben (z.B. man möchte ein Elektrikerhandwerksfirma gründen), so reicht heutzutage der Nachweis der Ausbildung und Ausübung des Berufs, ist keine Ausbildung vorhanden dann mehrere Jahre Berufserfahrung (ich glaube mind. 8 Jahre), ein Meisterbrief ist nicht mehr unbedingt notwendig bzw. nur für einige Sicherheitskritische Berufe (z.B. Gasinstallation u.ä.).
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Oder man könnte eine Kooperation anstreben mit Profis wie z.B. Retrodonald aka Sinchai.de
Denke mal, das sich diese Möglichkeit erledigt hat!
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