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letzter Beitrag von 1ST1 am

AtariST: Wie Disketteninhalte auf den PC bringen?

  • Nebenan wird ueber Hyperformatdisketten diskutiert. Ich habe ein aehnliches Problem, aber eben nicht das gleiche, daher fange ich mal ein neues Thema an:
    Mir ist letztens ein 1040ST zugelaufen unter der Bedingung, dass ich die 4 randvollen Diiskettenboxen, die dabei waren, nach MIDI-Files durchsuche und die Files dann auf CD brenne oder sonst wie auf modernen Rechnern nutzbar mache.
    Mein erster Ansatz war, die Disketten in einen Windows2000 Rechner einzulegen und dort die files von A: nach C: zu kopieren. Das klappte auch ganz gut mit den kaeuflich erworbenen Disketten, welche offensichtlich im Standard DOS-Format vorlagen. Leider sind jetzt noch eine grosse Anzahl an Disketten uebrig, die in irgend einem anderen Format gespeichert sind und sich nicht vom Windows-Rechner lesen lassen.


    Frage: wie bekomme ich die Daten nun auf den PC? An Ausruestung ist der AtariST mit einer ACSI-Festplatte unbekannter Bauart (welche ich noch nicht zum Funktionieren gebracht habe), sowie diverse Windows und Linux Rechner und ein Amiga (falls das was hilft).


    Am besten waere es, wenn es ein Tool fuer Windows oder Linux gaebe, welches es mir erlauben wuerde die Atari-Disketten einzulesen. Am besten script gesteuert, weil es ziemlich viele Diskette sind und die am liebsten eine nach der anderen einlegen will und der Rest geschieht dann per batchfile. Gibt es sowas?


    Wenn nciht: Wie kann man den Atari mit dem PC verbinden (z.B. per Nullmodemkabel) und die Daten dann ueber diese Verbindung kopieren??? Aehnlich dem von DOS bekannten interlink.


    Bin fuer jeden Tipp dankbar, der mir bei der Loesung dieser Aufgabe hilft bzw. die Kopieraktion erleichtert.


    EDIT: Mittlerweile bin ich auf Ghostlink gestossen. Das waere eine Nullmodem-Loesung bei der der Atari die Laufwerke eines DOS-Rechners mounten kann. Das bedeutet, dass die Kopierarbeit auf dem Atari stattfinden muesste und nicht auf dem PC, was mangelst Atari-Kenntnissen meinerseits einem vernuenftigen Skripting entgegensprechen wuerde.

  • Ein Linux-PC mit einem echten Diskettenlaufwerk (also kein USB-Gedöns) sollte alles lesen können, was ein ST erzeugt hat. Sieh mal hier, damit müsstest Du zumindest schon mal die Disks in Images wandeln können - jedenfalls wenn Du die Diskettengeometrie weißt bzw. entsprechend durchprobierst. Problematisch sind nur Disks mit 81/82/83... Spuren, da hängt es dann an der Toleranz der Hardware.
    Der Linux-FAT-Treiber kann Atari-Disks lesen; falls ein anderes (oder gar kein) Dateisystem benutzt wurde, sieht es natürlich düster aus. Aber da kommt man dann vielleicht mit einem Atari-Emu weiter.

  • Wenn Du nur die MIDI-Dateien kopieren sollst/willst, würde ich mir auf einem Windows-PC eine Diskette auf 720kByte formatieren. Die sollte dann sowohl der ST als auch der Win-PC problemlos lesen und beschreiben können. Den ganzen Diskettenstapel könntest Du dann ja am ST nach MIDI-Dateien durchforsten und nur diese dann mit der WIN-formatierten Diskette übertragen...


    Damit würdest Du dann allen Problemen mit frühen TOS-Versionen oder "überformatierten" Disketten aus dem Weg gehen!


    David

  • Leider sind jetzt noch eine grosse Anzahl an Disketten uebrig, die in irgend einem anderen Format gespeichert sind und sich nicht vom Windows-Rechner lesen lassen.

    Ich weiß nicht, ob sich DR-DOS da besser verhielt (wäre einen Versuch wert), aber MS-DOS und seine Varianten/Nachfolger wollen ein bestimmtes Byte im Disketten-Bootblock gesetzt haben, während der ST allein auf die Geometrie-Beschreibung setzt. Abhilfe: Mit einem Disk-Editor besagtes Byte manipulieren (ätzend und nicht ganz ungefährlich) oder mittels Disk-Kopier-Tool Images erstellen (damals war VGA-Copy unter DOS meine erste Wahl für sowas) und die dann weiter verarzten. Oder aber: Auf dem ST die Datein auf eine 'MS-kompatrible' Disk kopieren.

  • Also:
    1. Daß Du die Disks teilweise auf dem PC einlesen konntest, hat wohl ein bißchen mit Glück zu tun! Disketten, die auf einem ST unter TOS 1.(0)0 und 1.(0)2 - also die frühen TOSse - formatiert wurden, lassen sich idR am PC nicht lesen!
    Um die Daten auf den PC zu bekommen, gibt es wohl mehrere Wege! Hier der mAn beste, wenn Du am ST einen Festplatte(n-Clone) hast und es handelt sich nicht um echte HD Disks:


    1. Disk am ST imagen - ich verwende dazu MSA.PRG!
    2. STeEm (entweder die ursprünglich letzte Version oder eine der neu aktualisierten Versionen) installieren
    3. Festplatte als Ordnerhierarchie (wie v3.2 als einzige Möglichkeit) einrichten. Unter v3.2 gingen hier 8 Partitionen
    4. Diskimage als Diskette in das Floppy A oder Floppy B Fenster legen
    5. Im Desktop öffnen und Dateien auf einen Festplattenordner ziehen


    Nun kann man jederzeit am PC auf die Dateien zugreifen!


    Hier noch'n Tipp zum Anlegen von Ordnern: Bei mir habe ich auf meiner Emulatoren-Partition einen Oberordner mit dem Namen "HarDisk Partitionen" angelegt und in diesem weitere Ordner mit "C" ... "D" ... "E" ...! Beim STeEm haber ich nun als Festplatenpartitionen diese eingestellt!

  • Danke fuer die Antworten soweit!


    Werde es erst mal mit OmniFlop probieren, dann da kann ich dann nur die benoetigten Dateien runter ziehen und brauchen nur einen Windows Rechner.
    Wenn das nicht fruchtet, werde ich versuchen PARCP zum Laufen zu bekommen. Kabel loeten ist kein Problem fuer mich.
    Wenn das alles nicht klappt kann ich immer noch versuchen Images anzulegen und diese dann per Steem zu sichten und die Dateien zu kopieren.

  • Burki, direkt über deinem Beitrag wird schon erwähnt, dass das am falschen Media-Descriptor-Byte im Bootsektor von unter TOS 1.0 und 1.02 scheitern kann. Da gab es für MS-DOS mal ein Tool, das dieses Byte passend für Dosen geändert hat. Das wäre ein Weg. Mit einem Diskmonitor auf dem PC wäre das auch manuell umsetzbar, man muss nur das richtige Byte erwischen. Doku zu MS-DOS-Diskettenformat und der "Scheibenkleister" (schon wieder der!) helfen!


    Ein anderer Weg wäre auf einem Windows-PC mit echtem Diskettenlaufwerk das Programm FloIMG, welches von fast beliebigen ST-Disks Diskimages erstellen kann. FloImg kann auch auf Dateiebene auf diese Images zugreifen und da Sachen rein und raus kopieren.


    Eine Einschränkung gibts aber beim Lesen von ST-Disketten am PC, die sich leider am PC nicht beheben lässt. Mit 11 Sektoren pro Spur "hyperformatierte" Disketten frisst kein PC-Floppycontroller. 10 geht aber noch. Auch FloIMG hat da je nach Mainboard/Floppycontroller seine Probleme.


    Weitere Möglochkeiten zum Datentransport von diesen Disketten:


    - Dateien auf DOS-fmatierte Disketten kopieren, das wurde schon erwähnt.
    - Ein UltraSatan oder CosmosEx Laufwerk für den ST beschaffen. Das sind Festplattenersatze, die folgendes können:
    ---- PC/Fat32 formatierte SD-Karten (ULtrasatan im zweiten Schacht) bzw. USB-Sticks (CosmosEx) Die SDs bzw. Sticks sollten für Anfänger aber erstmal nicht größer sein als 256 MB, sonst stolpert man wieder über irgendwelche TOS-Versions-Limits.
    ---- Zugriff auf Netzwerkshares am PC (CosmosEx)
    ---- Man sollte aber "BigDOS" auf dem ST installiert haben, und idealerweise einen möglichst aktuellen Festplattentreiber wie den HDDRIVER.
    - ParCP-USB, das ist ein Tool, welches eine Parallelport-zu-USB Verbindung zwischen dem ST und PC/x86-Mac/Linux System herstellt, und man kann dann so Laplinkmäßig Files und ganze Ordnerstrukturen hin und her schieben.
    - Wechselplatten, z.B: ZIP 100/250, die gibts sowohl als SCSI-Lw. für den ST, als auch als USB-Laufwerke am PC. Plattentreiber und BigDOS braucht man auch.

  • Du brauchst aber dann trotzdem FloIMG um auf den Inhalt des Images zuzugreifen.

    Irrtum - Ich hatte mal eine Disk testweise mit 11 Sektoren 82 Traks am ST formatiert (mit Multi-Formater unter TOS 2.(0)6 auf dem STE) und das mit Programmen und Dateien versehen, die auch auf eine 9/80 (normal formatierte) Disk passen. Dann habe ich diese mit MSA.PRG geimaget und sofort unter STeEm am PC eingelesen und auf ein vorbereitetes Standard-ST Image kopiert. und das dann am PC zu MSA konvertiert und diese dann am ST mit JayMSA am STE extrahiert - Die Dateien waren beim anschließenden Test OK! Also kann man auch ohne FloIMG am PC mit höherformatierten Images umgehen! Allerdings wird jeder fehlerhafte bzw. aaG. nicht lesbare Soktoren auch geImaged und solche sind dann mitunter unbrauchbar!