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letzter Beitrag von TheRealWanderer am

12 CeBIT Eintrittskarten zu verschenken

  • Der Atari ST konnte noch kein Multitasking

    Das stimmt nicht.


    GEM unterstützt "Accessories", das sind Dateien mit der Endung ACC, die man auf das Bootlaufwerk kopiert. GEM hat dafür 6 "Slots", die Accs landen dann im Deskmenü des Desktops bzw analog dazu um linken Pulldownmenü von GEM Programmen. Diese ACCs sind dann über dieses Menü aufrufbar, so dass man mit ihnen was machen kann, und sie laufen je nach Anwendungszweck im Hintergrund weiter, während man mit der Hauptanwendung arbeitet. Ein für jeden verständliches ACC dürfte "Paula.acc" sein, ein Modplayer. Das wichtigste ACC ist Control, bzw. XControl, das ist so etwas wie die "Preferences" auf dem Amiga, über die man verschiedenste Systemeinstellungen tätigen kann. XControl ist sogar mit CPX-Modulen erweiterbar, dafür gibts beinage jeden erdenklichen Mist, den man in das kleine XControl-Fenster reinpacken kann, z.B. gibts dafür auch einen Basic-Interpreter...


    Das sind Sachen, die TOS 1.00 bis 4.04 (Falcon) von Haus aus können. Es gibt ACCs für ser viele Anwendungszwecke, Datei und Diskettenkopierer, Spiele, Benchmarks, Druckermanager, Midiplayer, das Midi-Com-Netzwerk läuft über einen Treiber und zwei ACCs, usw...


    Und dann gibts da noch MiNT und Magic! und MultiTOS. Magic ist das ältere Multitasking-System, und es ist schon auf kleinen STs (also weniger als 4 MB) sehr brauchbar und flott. MiNT basiert auf einem Unix/Linux-artigen Kernel, der aber TOS-kompatibel ist, so dass viele normale TOS/GEM-Programme darauf laufen (sofern sie sauber programmiert wurden). Für MiNT gibts außerdem alle erdenklichen GNU-Linux-Tools, das geht soweit, dass man unter MiNT sogar einen X-Desktop starten kann. MultiTOS basiert auf einem älteren MiNT Kernel und wurde von Atari jedem Falcon beigelegt. MultiTOS fehlt aber der ganze GNU-Krempel, Support für fremde Dateisysteme und der Netzwerksupport. MiNT kann man entweder von Hand installieren, oder man nimmt die VanillaMiNT Distribution (die ist etwa wie MultiTOS mit Netzwerkunterstützung, aber wesentlich neuer Kernel) oder man nimmt den EasyMint-Installer, der einem ein Komplegttsystem mit allem Drum & Dran installiert.


    Wer mal ein modernes MiNT ausprobieren will, installiert sich auf seinem PC oder Mac mal den Aranym-Emulator und bindet da die EasyAraMint-Distribution ein, das ist ein fertig vorkonfiguriertes Diskimage, dass man mit Aranym einfach nur noch booten muss. Man sehe und staune... Ein einfacher ST ist aber dafür zu lahm und hat zu wenig RAM. EasyAramint ist etwa auf dem Niveau von, hm, sagen wir mal, Windows 9x.

  • :gruebel:nixwiss:


    Ach ja, um die CeBIT ging's...


    Bin Freitag auf der CEBIT (wie fast immer seit 1986, mit ein paar wenigen Aussetzern). Tickets muss man ja seit gefühlt locker 10 Jahren nicht mehr wirklich kaufen. Ein paar Stände werden gezielt angesteuert und ansonsten mal schauen. Zum Schluss vielleicht noch bei den Asiaten was abgreifen... 8o


    Aber klar: Früher war besser :cry

  • Wenn ich nach Hannover zur Industriemesse fahr ist da deutlich voller. Aber da gibts ja dann keine Smartphones und Computerspiele zu sehen.
    Nur so langweilige Motoren, Kugelllager und uninteressanten Elektroindustriemist den keiner versteht. Da ist die CeBit ja viel doller.


    Wer da trozdem auf die CeBit will...klappert die kleinen Asiaten Läden da ab. Die haben manchmal die tollsten Sachen.

  • Klar, Industriemesse hat eigentlich immer mehr Action. Aber was ich so lesen konnte, ist es bei der CeBIT nunmehr auch mal etwas mehr davon. Ich lass mich überraschen. Die letzten Jahre war da wirklich nur vielfach 'Schweigen im Walde', also wirklich viel nur pur digitaler Kram (Cloud, Storage, Secure, etc. blabla...). Da hatten die schreienden Nadeldrucker in den 80ern doch wesentlich mehr Flair :rolleyes: .


    Hauptsache es gibt wieder den lecker Kaffee/Espresso und Kekse für lau an dem einen Stand (welcher war das bloss noch?) und z. B. wieder Zigarettenanzünder-USB-Lade-Teile (mit der vollen Hand reingreif...: "nul eine plo pelson!!!" ^^ )

  • Zum Schluss vielleicht noch bei den Asiaten was abgreifen...


    klappert die kleinen Asiaten Läden da ab. Die haben manchmal die tollsten Sachen.

    Da habe ich am letzten Ausstellungstag immer gute Schnäppchen gemacht, sowohl bei Ausstellungsstücken (TFT-Monitore, PC-Gehäuse, ...) als auch einmal kurioserweise eine komplette Gartentisch+Stühle-Garnitur aus Echtholz quasi noch neu die so ein Asiate am letzten Abend vor den Müllconatiner stellte. Zum Glück hatte meine Firma einen Transporter dabei...

  • tztz... Sammler und Jäger! ;)

    -= There is a fine line between wrong and visionary. Unfortunately, you have to be a visionary to see it! =-


    C64 mit StereoInSID (MSSIAH), C64reloaded mit Sidekick64, A500 mit ACA500+, A1200 mit PiStorm32lite und Indivision MK2, A2000 mit der „dicken Olga“, MacMini G4 1.45GHz mit MorphOS 3.18 und ein MacPro 5.1 (2x XEON X5690, 96 GB RAM) mit Tascam US-16x08

  • GEM unterstützt "Accessories", das sind Dateien mit der Endung ACC, die man auf das Bootlaufwerk kopiert. GEM hat dafür 6 "Slots", die Accs landen dann im Deskmenü des Desktops bzw analog dazu um linken Pulldownmenü von GEM Programmen.

    Übrigens, wie fast alles in GEM, übernommen vom Mac System. Schon die erste Mac System-Version kannte "Desk Accessories" (DAs, vielleicht erinnert sich noch jemand an den Font/DA-Mover), kleine "Apps" (wie z.B. Taschenrechner, Wecker, Scrapbook, Sharing-Auswahl und das Kontrollfeld), die man im Apfel-Menü finden konnte und die auch dort für ein kleines bisschen Multitasking sorgten. Erst der Multifinder von System 6 und darauf folgend System 7 konnten dann mit (kooperativem) Multitasking aufwarten.


    Momentan befasse ich mich wegen eines kleinen Projekts mit Desk Accessories bzw. Widgets. Es ist schon witzig, dass dieses Konzept der kleinen, schnell erreichbaren Mini-Helferlein nicht tot zu kriegen ist. Die moderne Form der DAs, die Widgets, wurden ja auch schon mehrfach gehyped. Erst (wieder mal) auf dem Mac – mit Konfabulator (später durch Aufkauf zur plattformunabhängigen Yahoo Widget-Engine geworden), dann direkt in Mac OS X, später in Windows Vista und dann auf mobilen Geräten. Auf Desktops sind sie schon fast wieder verschwunden: Windows 8 hat sie abgeschafft bzw. durch Kacheln ersetzt und auch bei jeder neuen macOS-Version verschwinden die Desktop-Widgets immer weiter im Hintergrund. Durch Android wurden sie zum mobilen Must-Have hochstilisiert aber spätestens als Apple endlich einlenkte und sie auch in iOS integrierte, flachte die Begeisterung doch langsam ab. Klar, man guckt mal wegen der Nachrichten oder des Wetters drauf aber der Widget-Overkill ist sogar wieder von den meisten Android-Startscreens verschwunden.


    Trotzdem: Eine kleine Erfolgsgeschichte.


    Die letzten Jahre war da wirklich nur vielfach 'Schweigen im Walde', also wirklich viel nur pur digitaler Kram (Cloud, Storage, Secure, etc. blabla...). Da hatten die schreienden Nadeldrucker in den 80ern doch wesentlich mehr Flair

    Das Problem ist halt, dass man sich das Meiste auch gut im Netz angucken kann. Und der persönliche Kontakt zu Entwicklern ist auch immer weniger gegeben. Früher, z.B. auf dem Atari-Gemeinschafts-Stand, konnte man direkt mit den Programmierern von Calamus und Co. sprechen und wenn man einen Verbesserungsvorschlag hatte, war der oft ein paar Wochen nach der CeBIT im Produkt drin.


    Toll für mich waren auf den frühen CeBITs neben den Ständen von Atari und Commodore (und deren Partner-Unternehmen) auch die Stände von Apple, Microsoft und SGI. Da gab es immer eine Menge zu bestaunen. Heutzutage versuche ich Sachen in Augenschein zu nehmen, die im Netz nur unzureichend zu erleben sind, wie VR, AR und allgemein 3D-Kram (Bildschirme, Projektionen, Druck ...). Aber die Luft ist ziemlich raus – wenn ich nicht mit Geschäftspartnern und kostenlos hinfahren würde, würde ich mir die Herumlauferei nicht mehr antun.

  • Die CeBit fing in dem Moment an zu sterben, als die ganzen Hersteller und Provider die Hallen mit Handies geflutet haben. Das war die Pest, welche die ganzen Beutelratten in die Messe reinlockte. Mit der Neuheitenpräsenz im Internet lohnt es sich kaum noch da hin zu fahren, außer zum "Netzwerken".


    Schöner Vergleich mit den Widgets, das passt etwa.

  • Das die CeBIT immer uninterssanter wurde, lag auch seinerzeit daran, dass der Consumer Teil mit der CeBIT Home abgespalten wurde.
    Danach war es einfach nicht mehr das, was es einmal war.


    Vorher sind wir immer vor und/oder nach unseren Firmenterminen noch rumgeschlendert und haben Ausschau nach interessanten Neuerungen gehalten. Aber seit der Abspaltung der C-Home war (für uns) die Luft aus der CeBIT raus.
    Freikarten werden einem heute ohne Ende hinterher geschmissen. Aber wer will sich das wirklich noch antun?