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letzter Beitrag von ethan am

C64 Netzteil Eigenbau

  • Zum Thema schutzleiter:


    Hifikomponenten ohne schutzleiter mit Metallgehäuse haben diversen andere Schutzmaßnahmen, die dafür sorgen sollen, dass im Fehlerfall eben kein Unfall passieren kann. Dies ist meist eine verstärkte bzw zusätzliche Isolation. Die Teile unter Netzspannung sind zb extra innen mit isolatoren verkleidet, so dass auch bei dem lösen einer Verbindung keine Netzspannung auf das Gehäuse kommen kann.


    Die Vorschriften der VDE kommen so gut wie alle "aus gegebenem Anlass" sind also meist da, weil aus Fehlern gelernt wurde.
    Dinge wie schutzleiter sorgen jeden Tag dafür, dass die Zahl der stromunfälle so gering ist, wie sie ist. Und die meisten Unfälle passieren dann, wenn Vorschriften aktiv missachtet werden.


    Erde das Gehäuse anständig oder nimm eines aus Kunststoff.
    Wenn du nicht weißt, wie man gut erdet, solltest du das ganze vermutlich wirklich einfach lassen.


    Ist jetzt nicht böse gemeint, aber wenn was passiert ist, is es zu spät.


    Gruß C-Man

  • Vielleicht wäre es mal an der Zeit eine grundlegende FAQ anzufertigen ?

    Im Grund steht ja schon alles in der WIKI: https://www.c64-wiki.de/wiki/N…l#Ersatz_und_Alternativen


    Meiner Meinung nach bräuchte man eigentlich nur Empfehlungen für passende Netzteile 5V DC und 9V AC. Und dann einen entsprechenden Adapterstecker...

  • Es wäre echt klasse, wenn man mal wieder zum Thema zurückkehren würde.
    Der OT Teil nimmt etwas überhand und das eigentliche Thema gerät immer mehr in den Hintergrund!


    Also BTT bitte!


    EDIT: OT entsorgt!

  • Wenn der Brückengleichrichter 2 A Strom bewältigen kann, ist der doch richtig gewählt. Der Spannungsregler macht auch nicht mehr. Von daher ist die Kombination doch ok und passend abgestimmt.
    Du müsstest nur schauen, ob der Gleichrichter die 2 A mit oder ohne Kühlkörpermontage schafft.


    Am Regler würde ich noch die Schutzdiode z. B. vom Typ 1N4001 spendieren. Die kostet nicht viel oder auch gar nichts, wenn man die von einer Spenderplatine nimmt. Sie schützt aber den Regler vor Zerstörung.

  • Wenn der Brückengleichrichter 2 A Strom bewältigen kann, ist der doch richtig gewählt. Der Spannungsregler macht auch nicht mehr. Von daher ist die Kombination doch ok und passend abgestimmt.
    Du müsstest nur schauen, ob der Gleichrichter die 2 A mit oder ohne Kühlkörpermontage schafft.

    Ist er meiner Meinung nach nicht. Genauso wenig wie der Regler. Stichworte: Reserve und Betriebssicherheit.


    Ein Netzgerät, das dauernd 1,7 A liefern können soll, auf 2 A zu dimensionieren ist meines Erachtens geplante Obsoleszenz. Dass kommerzielle Hersteller das genau so machen steht auf einem anderen Blatt und deren Intention ist wohl auch erkennbar.


    Ich würde das Netzteil mindestens 50 %, besser 100 % überdimensionieren, wenn ich eh schon ein neues baue. Das kostet im Einzelfall Beträge im Centbereich mehr, auf das wird es bei einer Produktionsmenge von 1 nicht angkommen. Und wenn ich schon soweit bin, würde ich dann gleich einen Schaltregler nehmen, Stichwort "Wirkungsgrad". Dann wird auch nichts mehr heiß.


    Ganz abgesehen von den anderen schon genannten Kritikpunkten: 230 V auf Lochraster, zu kleine Schutzabstände, dünne Leiterbahnen, stark unterdimensionierte Kühlung, keine Schutzerde, ...
    Es soll wirklich niemandem die Freude am Basteln und seinem Projekt genommen werden, aber hier sind noch einige Baustellen offen.

    "Wenn du überredet, ermahnt, unter Druck gesetzt, belogen, durch Anreize gelockt, gezwungen, gemobbt, bloßgestellt, beschuldigt, bedroht, bestraft und kriminalisiert werden musst. Wenn all dies als notwendig erachtet wird, um deine Zustimmung zu erlangen, dann kannst du absolut sicher sein, dass das, was angepriesen wird, nicht zu deinem Besten ist." - Quelle unbekannt.


    "Steve Jobs hat User hervorgebracht, Jack Tramiel Experten." - Quelle unbekannt.

    "Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen." - Voltaire.

    "Diskutiere nie mit einem Idioten - er zieht dich auf sein Niveau hinunter und schlägt dich dort mit seiner Erfahrung!" - Volksweisheit.


  • Ich würde das Netzteil mindestens 50 %, besser 100 % überdimensionieren


    Stichwort "Wirkungsgrad"

    Das widerspricht sich aber schon. Ein Netzteil, welches auch nicht nur annähernd ausgelastet ist, kann eigentlich keinen hohen Wirkungsgrad haben.

  • Ein Netzgerät, das dauernd 1,7 A liefern können soll, auf 2 A zu dimensionieren ist meines Erachtens geplante Obsoleszenz.

    Nicht unbedingt... Commodore hat im Originalnetzteil den Gleichrichter, der ja bis 1,5 A liefern muss, mit 1N4001 aufgebaut, Dioden die für 1A gedacht sind. Warum das funktioniert? Weil sie für 1A Dauerstrom zugelassen sind, als Gleichrichter aber eben nur die Hälfte der Zeit leiten. Es gab bemerkenswert wenig Ausfälle, viele funktionieren noch immer obwohl die Platine um die Dioden inzwischen knusprig dunkelbraun geworden ist.


    Machen würde ich das aber auch nicht mehr, wenn ich Einzeldioden nehme, dann 1N5400, die können bis 3A Dauerstrom.

  • Das widerspricht sich aber schon. Ein Netzteil, welches auch nicht nur annähernd ausgelastet ist, kann eigentlich keinen hohen Wirkungsgrad haben.

    Wenn du einen Längsregler benutzt kannst du das mit dem hohen Wirkungsgrad sowieso vergessen... Bei Schaltreglern gibt es durchaus welche die auch bei Teillast einen guten Wirkungsgrad haben.

  • Die Verlustleistung verändert sich in Abhängigkeit von der maximalen Leistung eigentlich nur beim Trafo.
    Beim Gleichrichter und beim Regler hat eine Überdiemensionierung auf die Verlustleistung keinen erwähnenswerten Einfluß, wohl aber auf die Lebensdauer.


    Bei Verwendung eines Schaltreglers sähe das ganze sowieso direkt anders aus.
    Die Belastung des Trafos und des Gleichrichters würde deutlich runtergehen, und schon hätte man dabei Überdimensionierung, die man für eine ordentliche Lebensdauer braucht.
    Wenn der Schaltregler dann auch noch mindesten 3A abkann, sollte das passen.


    Ich würde schätzen, daß bei beiden Konzepten die Überdimensionierung schon auf deutlich über 500% gehen muß, bevor sich das überhaupt nennenswert auf den Wirkunsgrad auswirkt.


    ABER:
    Die vorliegende Konstruktion ist Sicherheitstechnisch so vermurkst, daß sowieso nur ein kompletter Neuaufbau unter Beachtung der geltenden Vorschriften sinnvoll ist.
    Daran noch was zu 'reparieren' kann man nicht guten Gewissens empfehlen.

  • Nicht unbedingt... Commodore hat im Originalnetzteil den Gleichrichter, der ja bis 1,5 A liefern muss, mit 1N4001 aufgebaut, Dioden die für 1A gedacht sind.

    Die Qualität der Commodore-Netzteile ist ja auch bekannt ... =O
    Ohne Zweifel, es gibt kreative Ansätze, wie man mit Murks einen Haufen Geld sparen kann (siehe 5 V-Erzeugung des C16 z. B.), und Commodore war meisterlich darin, weil Jack eben jeden Pfennig sparen wollte.


    Es ging mir eher darum, dass wenn ich mir schon die Arbeit mache, was Neues aufzubauen, dann dimensioniere ich das so, dass es mich quasi überlebt. :) Ich habe nämlich keine Lust, immer wieder am gleichen herumzureparieren.


    Das widerspricht sich aber schon. Ein Netzteil, welches auch nicht nur annähernd ausgelastet ist, kann eigentlich keinen hohen Wirkungsgrad haben.

    Längsregler im Commodore-Netzteil: Regelung von ca. 12 V auf 5 V herunter -> überschlagsmäßiger Wirkungsgrad = 5/12 = ca. 40%. Zeig mir ein aktuelles Schaltnetzteil, das egal bei welchem Lastfall so einen schlechten Wirkungsgrad hat. Nur so auf die Schnelle zusammengesucht:



    Die aktuellen ATX- und EPS-Spezifikationen schreiben bei einer Belastung von 20 Prozent einen Wirkungsgrad von mindestens 65 Prozent vor. Bei halber Last soll der Energieversorger mit einem Wirkungsgrad von 72 Prozent arbeiten, und bei Vollbelastungen genügen 75 Prozent. Allerdings empfehlen beide Spezifikationen für diese drei Lastbereiche einen Wirkungsgrad von mindestens 80 Prozent. Das Bild zeigt eine typische Kurve des Wirkungsgrades eines Schaltnetzteils (Cisco 34-0873-01). Das Gerät arbeitet bis etwa 5 Prozent Belastung mit einem Wirkungsgrad von 0 bis 60 Prozent relativ unökonomisch. Den höchsten Wirkungsgrad von zirka 85 Prozent erreicht das Schaltnetzteil bei einer Last von 50 Prozent. Bei maximaler Belastung sinkt der Wirkungsgrad auf etwa 82 Prozent ab.

    Selbst bei 10 % Auslastung arbeitet das zitierte Netzteil bereits mit 70% Wirkungsgrad.

    "Wenn du überredet, ermahnt, unter Druck gesetzt, belogen, durch Anreize gelockt, gezwungen, gemobbt, bloßgestellt, beschuldigt, bedroht, bestraft und kriminalisiert werden musst. Wenn all dies als notwendig erachtet wird, um deine Zustimmung zu erlangen, dann kannst du absolut sicher sein, dass das, was angepriesen wird, nicht zu deinem Besten ist." - Quelle unbekannt.


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  • Es ging mir eher darum, dass wenn ich mir schon die Arbeit mache, was Neues aufzubauen, dann dimensioniere ich das so, dass es mich quasi überlebt. :) Ich habe nämlich keine Lust, immer wieder am gleichen herumzureparieren.

    :thumbup: ...so sehe ich das auch, da wo ich es kann lege ich dinge immer doppelt oder maximal gut aus als das sie sein müßten. Ausnahmen beim kostenfaktor ist meist halt ein beschränkender faktor.

  • kinzi: Wenn das Bauteil für die Strombelastung ausgelegt ist, kannst Du es auch dafür benutzen. Vorzeitig kaputt geht es nur, wenn ein Produktionsfehler bzw. schlechter -Qualität vorliegt. Das Beispiel mit den Dioden von Gerrit ist eigentlich sehr gut. Wenn man sich entsprechend Gedanken über die Belastung und Belastbarkeit macht, kann man jede Menge einsparen. Entwickler die darauf getrimmt sind, finden dazu auch jede Menge Kniffe, die meistens funktionieren aber anderen Entwicklern auf den ersten Blick schauderhaft vorkommen. Natürlich gibt es auch Murks, aber das gilt nicht für alles.
    Warum sonst halten die Dioden im Netzteil die auf den ersten Blick zu hohe Belastung aus? Technisch passt das. Halbleiter sind durchaus sehr robust und gehen meist nur kaputt, wenn sie tatsächlich massiv überlastet werden oder eine falsch angelegte Spannung die Halbleiterstruktur "tötet". Genau dafür verwendet man als Schutz die Diode am Linearregler 78xx, um diesen möglichen Tod zu vermeiden.
    Falsche Sparsamkeit führt zum Weglassen der Diode, wenn man es nicht berechnet hat, ob der kritische Fall zwischen Ein- und Ausgang des Regler auftreten kann.


    Oversizing kostet halt sehr viel Geld in der Massenproduktion. Daher wird dort alles weggelassen, was nicht sein muss. Der Preisdruck ist extrem hoch. Wenn Du Dir Dein eigenes Netzteil als Einzelstück selbst baust, sieht die Kalkulation natürlich gänzlich anders aus. Da spendierst Du halt einfach mal den 3A Gleichrichter statt einem 2A Gleichrichter, da Du Dir dann mit der Daumenmethode die Rechnung sparen kannst, ob er 2A Gleichrichter vielleicht auch reicht oder doch nicht ganz.

  • Oversizing kostet halt sehr viel Geld in der Massenproduktion. Daher wird dort alles weggelassen, was nicht sein muss. Der Preisdruck ist extrem hoch. Wenn Du Dir Dein eigenes Netzteil als Einzelstück selbst baust, sieht die Kalkulation natürlich gänzlich anders aus. Da spendierst Du halt einfach mal den 3A Gleichrichter statt einem 2A Gleichrichter, da Du Dir dann mit der Daumenmethode die Rechnung sparen kannst, ob er 2A Gleichrichter vielleicht auch reicht oder doch nicht ganz.

    Wenn du meine Posts nochmals durchliest, wirst du feststellen, dass ich genau das geschrieben habe. ;)


    Nun, ich habe eben den Anspruch, dass mich mein Gebastel überlebt, das sind statistisch gesehen noch einige Jährchen. Konsumelektronik hält idealerweise ca. 23 Monate und 29 Tage, und ich behaupte, genau darauf wird sie aus Kosten- / Ertrags- / Optimierungsgründen auch ausgelegt. Wenn der Krempel länger als 24 Monate hält, wurde "das Potenzial vom Entwickler nicht ausgeschöpft" (so sieht es zumindst der BWLer).


    Oder wie Bil Herd es sagte: "We knew it might fail, but hey! At least we sold you a unit, didn't we!" In irgendeinem Interview betreffend den VDC des C128 sagte er mal, dass der VDC in der Entwicklungsphase nur ca. 1 Sekunde funktioniert hat bis zum Crash, " [...] das war sogar für Commodore-Verhältnisse sehr kurz. Wenn er nur alle paar Wochen gecrahst wäre, wäre das nach Commdore-Standard gut genug gewesen."


    Die Commodore-Netzteile würde ich daher nicht als Maßstab nehmen. Ich zumindest hatte "C64 Netzteil Eigenbau" so verstanden, dass es was Besseres als das Originalnetzteil werden sollte, sonst könnte man sich ja in der Bucht wieder einen Ziegel oder Türkeil kaufen, wenn man denn nur die gleiche Qualität haben wollte. Ich will aber auch niemandem dreinreden, ich habe ja nur meine Meinung geäußert. :P

    "Wenn du überredet, ermahnt, unter Druck gesetzt, belogen, durch Anreize gelockt, gezwungen, gemobbt, bloßgestellt, beschuldigt, bedroht, bestraft und kriminalisiert werden musst. Wenn all dies als notwendig erachtet wird, um deine Zustimmung zu erlangen, dann kannst du absolut sicher sein, dass das, was angepriesen wird, nicht zu deinem Besten ist." - Quelle unbekannt.


    "Steve Jobs hat User hervorgebracht, Jack Tramiel Experten." - Quelle unbekannt.

    "Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen." - Voltaire.

    "Diskutiere nie mit einem Idioten - er zieht dich auf sein Niveau hinunter und schlägt dich dort mit seiner Erfahrung!" - Volksweisheit.


  • kinzi: Ja, dann passt das schon. Wobei eine Auslegung für nur 2 Jahre eher eine Fehlkonstruktion ist. Die normale Nutzungsdauer sollte schon abgedeckt werden. Aber die Lebensdauer der Commodore-Netzteile ist sicherlich vom Ursprung her nicht zu jnapp bemessen. Sie lassen sich aus elektronischer Sicht ja auch leicht überholen, so dass sie weiterleben wie bisher. Je nach Modell kommst Du da auch sehr leicht bis schwer an die Bauteile dran.