7-poliger C64-Powerstecker MAS 70S ist unlötbar

Snear · 4. März 2017

Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit meinem Problem in der Reparaturecke richtig bin... falls nicht schlagt mich bitte.

Schon seit Ewigkeiten liegen 3 AC64-Platinen samt Teilen hier rum und nun habe ich endlich die Zeit gefunden mal alles zusammenzulöten. Soweit sogut. Nun scheitert alles
am Power-Stecker. Ich habe wie empfohlen den MAS 70S von Reichelt genommen, aber der Pins nehmen absolut kein Lötzinn an. Ich habe nicht die geringste Ahnung wie ich
da irgendetwas befestigen soll... Ich bin absoluter Lötlaie und kurz davor die unbenötigten Pins abzusägen und dann irgendwelche Klemmen um die Pins für 9V~ zu machen.

Wenn jemand einen Tipp hat - immer her damit! Foto kann ich auch gern posten, falls hilfreich.

ADAC · 4. März 2017

Zuerst den Pin gut heiss machen.... richtig gut. Dann nimmt der auch Zinn an (du hast ja welches mit flussmittel?)
Bei nem 15 Watt Kolben dauert das schon etwas.

Gruß, Gerd

daybyter · 4. März 2017

Ob das mit nem 15W Kolben überhaupt geht?

Man kann die Pins auch mal mit Alkohol sauber machen und ggf kurz mit feinem Schleifpapier abziehen, falls da ne Schicht drauf ist, die das Lötzinn abstösst.

Jogi · 4. März 2017

Hi,

evtl. die Lötspitze nicht heiss genug oder zu wenig Leistung.

Die Lötspitze sollte in den Pin passen dann gehts schneller.

selbst verzinne ich zuerst die Leitung verzinne dann den Pin und stecke bei diesem Lötvorgang die Leitungt in den Pin kurz noch mit dem Lötkolben warten und fertig.

Wobei 0,5mm² das größte ist was reingeht in den MAS 70S..

Aber jeder hat so seine Technik..

Gruß Jogi

ADAC · 4. März 2017

Zitat von daybyter

Ob das mit nem 15W Kolben überhaupt geht?

Ja, geht. Ist aber nicht optimal (dauert halt lange), aber geht.
Mit 30 Watt ist es deutlich angenehmer.

Gruß, Gerd

Snear · 4. März 2017

Erstmal danke für die vielen Tipps! An der Temperatur liegt es nicht - ich habe eine Lötstation von Weller. Selbst die Zange, mit der ich den Pin an der anderen Seite festhalte, kann ich nach dem Lötversuch eine halbe Minuten nicht anfassen... Beim Wort "Flußmittel" musste ich erstmal nachlesen, was das ist. Mein Lötzinn hat das aber mit "eingebaut". Vielleicht sollte ich trotzdem mal neues besorgen. Die Postleitzahl, die auf der Rolle steht, ist noch 4-stellig.

Ich werde morgen Sonntag mal probieren die Leitung tatsächlich in den Pin zu löten und berichten. Eine Lötspitze, die dafür klein genug ist, habe ich.

daybyter · 5. März 2017

Wobei Du bedenken musst, dass eine kleine Lötspitze weniger Hitze überträgt. Immer die grösste Lötspitze nehmen, die noch funktioniert.

mc71 · 5. März 2017

Halte den Steckereinsatz am Plastikteil oder einem anderen Pin. Dir haut die ganze Wärme in die Zange ab.

Phasengleich · 5. März 2017

Genau, die Zange wirkt sonst wie ein Kühlkörper.

Gikauf · 5. März 2017

Ich stecke den Lötbereich in das Lötfett, dann nimmt er viel besser das Zinn an. Du solltest unbedingt auch das richtige Zinn nehmen mit Sn60. Ich benutze L-Sn60Pb40. Sn ist Zinn und Pb ist Blei, im Baumarkt gibt es oft mit Pb60Sn40 die sind völlig ungeeignet.

DOC64 · 5. März 2017

Zitat von Snear

Pins nehmen absolut kein Lötzinn an.

Wenn Du zukünftig öfter lötest, empfehle ich Dir Lötlack SK10. Der ist speziell für Dein Problem gemacht. Ich benutze ihn je nach Bedarf seit über 30 Jahren. Früher hat man ihn auf die selbst geätzten Platinen gesprüht, damit die Lötpunkte Lötzinn annehmen. Bei Steckern nutze ich den Lötlack auch. Mein Lötkolben (original 80er Jahre) hat auch lediglich 16 Watt.

lvr · 5. März 2017

Ja stimmt, diese Stecker sind etwas schwer zu löten.
Ich machs so: Kabel abisolieren und verzinnen, Stecker mit dem Plastikteil einspannen, Pin heiß machen und das Loch mit Lötzinn füllen, dann das vorbereitete Kabel einstecken und abkühlen lassen.

tulan · 5. März 2017

Aufpassen muss man aber, dass der Pin nicht zu sehr heiß wird. Weil sonst verschmort das Plastikteil, wo die Pins drinnen stecken. Die Pins werden dann locker.

Snear · 6. März 2017

Zitat von lvr

Ja stimmt, diese Stecker sind etwas schwer zu löten.
Ich machs so: Kabel abisolieren und verzinnen, Stecker mit dem Plastikteil einspannen, Pin heiß machen und das Loch mit Lötzinn füllen, dann das vorbereitete Kabel einstecken und abkühlen lassen.

Danke nochmals für die vielen Antworten! Ich benutze Sn60Pb38Cu2 und habe es jetzt genau so gemacht. Kabel verzinnt, Pin mit Lötzinn gefüllt, Kabel reingesetzt und abkühlen lassen. Ergebnis: Kabel steckt, aber kann mit minimalem Aufwand wieder rausgezogen werden. Für ein x-beliebiges Kabel reicht das in Kombination mit Schrumpfschlau und Klemme am Ende des Steckers vielleicht - aber für ein Powerkabel ist mir das zu wenig. Wenn ich es zu heiß mache, passiert genau das, was hier auch schon erwähnt wurde: Plastik schmilzt. Pin sitzt dann zwar nicht locker, aber bekommt Schieflage und kann auch mit viel Kraft nicht mehr geradegebogen werden. Ich hatte 4 MAS 70S Stecker für 3 Netzteile bestellt - zwei sind jetzt futsch. Ich muss also sowieso nachbestellen. Ich schaue mich dann gleich nach besseren Steckern um und bestelle mal ein bisschen Lötlack mit.

Weil ich an mir selbst gezweifelt habe, habe ich gerade noch ein paar S-Video-Stecker gelötet. Da sahen die Pins innen genauso aus, waren allerdings nicht hohl. Dort hält das Lötzinn auch außen felsenfest an den Pins. Würde man kräftig dran ziehen, würden als erstes die Kupferadern reißen... zu blöd zum Löten bin ich also nicht.

SamW · 6. März 2017

Anschleifen hilft

daybyter · 6. März 2017

Schau mal nach richtigem Flussmittel.

https://www.reichelt.de/direct…7edeae6971f98a535d63348f0

DOC64 · 6. März 2017

2 defekte Buchsen kosten fast so viel wie 1x Lötlack. Ist aber natürlich Deine Entscheidung.

Computerbastler · 6. März 2017

Der Lötlack klebt ohne Ende, und zwar wochenlang. Ich würde mir die Sauerei nicht antun - es geht auch sehr gut ohne.
Speziell bei Reichelt gibt es hin- und wieder unlötbare Stecker (insbesondere einen billigen XLR (Mikrofon) Stecker habe ich da in sehr schlechter Erinnerung. Evtl. sind die Dinger aber einfach nur zu lange gelegen und korrodiert.
Zum Lötzinn: hat Dein Lötzinn eine Flußmittelseele ('Radiolot')? Dann sollte das problemlos zu löten sein. Ansonsten: das richtige Lot kaufen. Flußmittel wie Lötfett und ähnliches sind in der Elektronik tabu, die zerstören die verlöteten Teile, weil sie säurehaltig sind.

Snear · 6. März 2017

Da ich gleich neues Lötzinn mitbestelle... welches wäre denn geeignet?

Computerbastler · 6. März 2017

Wie schon gesagt - Sn60Pb40 oder noch besser Sn60Pb38Cu2 mit 1,0mm oder 0,7mm Durchmesser - je nachden, wofür es verwendet werden soll. Das dickere Zinn enthält mehr Flußmittel, eignet sich aber für SMD gar nicht - mit dem 0,7mm Zinn kann man zumindest die großen SMDs noch halbwegs löten. Noch dünneres Zinn ist für THT (bedrahtete Bauteile) nicht mehr zu empfehlen - für alles kleiner 0805 SMD Bauteile aber notwendig.
Das 1mm Zinn ist dagegen optimal zum Löten von Litzen > 0,25mm², da ist reichlich Flussmittel drin.
Wenn dünneres Zinn als 0,7mm verwedet wird, ist die Flussmittelfüllung notgedrungener Weise relativ sparsam. Dann sollte man Flussmittel separat zuführen (oder sehr gut löten können). Das gibts entweder flüssig, fest (Kolophonium) oder als 'Löthonig' gelförmig in Spritzen. Das würde ich empfehlen. Am billigsten ist das feste Kolophonium in der Dose, das muss man dann aber zuerst in Alkohol lösen, um es verwenden zu können.

Zum Thema Lötspitze: es ist Geschmacksache, aber ich verwende fast immer die ganz feinen Spitzen Weller ET-S bzw. LT-S je nach Lötkolben (Du hast geschrieben, Du hast eine Weller Lötstation). Mit etwas Übung kann man damit sowohl feine als auch gröbere Arbeiten erledigen, ohne dauernd die Spitze wechseln zu müssen. Zum Löten größerer Flächen etc. halte ich den lötkolben dann einfach so, dass die Spitze parallel zur Lötstelle aufliegt, während für feinere Lötstellen die Spitze eher wie ein Bleistift gehalten wird. Dann kann man damit auch die größeren SMDs noch ganz gut löten.

Ich hoffe, es hilft Dir bei Deinem Einkauf weiter - sonst frag einfach nochmals nach, wenn noch was unklar ist.