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letzter Beitrag von mc71 am

getötete VC1541c vom Sperrmüll ! Ein Bericht...

  • Danke, macht Sinn :) !

  • Sie läuft wieder, jetzt wirklich!


    Das mit dem Timing-Circuit war an sich keine schlechte Idee, aber daran lag es letztlich leider (oder zum Glück!?) nicht - wie ich eben festgestellt habe.


    Aufgrund des Tipps von Gerrit: UD5 und UE6 getauscht - Ohne Erfolg. Alle Leitungen geprüft, und die Frequenzteiler mit Oszi gemessen. Schien alles recht ok zu sein.


    Was mir auch schon früher bei der Fehlersuche geholfen hat sollte mich auch diesmal auf die richtige Fährte bringen: systematische MEssen und vergleichen der Spannungen. Als nächsten Schritt habe ich also sämtliche Spannungen gemessen: bis auf Pin 25 von UC1 identische Werte. Pin 25 schwankte zu stark zwischen 1V - 4,9 Volt - anstatt nur zwischen 3,9 und 4,4V .
    Darum musste der Fehler irgendwo im Read-Circuit liegen, dachte ich, und tauschte auch noch UC1 - ohne Erfolg.
    Mist, im Read-Circuit werkeln noch UD3 und UD4 - dito... vergeblich getauscht!


    :böse Geduld.....


    Was ist noch im Read-Circuit: Widerstände: alle korrekt.
    Oh, da ist ja auch noch C32. Den hatte ich ganz zu Anfang - da komplett zerbröselt - ersetzt, und zwar mit 470 pF - weil gerade zur Hand. Nachgeschaut im Schaltplan, dort steht für C32 ein Wert von 330pF. Egal dachte ich, etwas mehr kann nicht schaden, wie bei Elkos ja auch. :whistling:


    Sollte wirklich der kleine Schuld sein? In letzter Verzweiflung habe ich den entsprechenden Kondensator bei der funktionierenden Platine ausgelötet und mit dem 470 pF Kondi ersetzt, und siehe da: auch dort haargenau der gleiche Fehler!


    Ich dachte mich laust der Affe! dieser "Schweinepriester" muss exakte 330pF haben. :schande:
    Einjelötet und allet wieder jut!


    Hätte ich gleich den 330er gefunden (was nicht der Fall war sonst hätte ich den genommen) und eingesetzt, wäre mir viel Arbeit und Euch dieser Thread hier erspart geblieben!


    Aber ich habe was für mein C64-1541-Reparaturleben gelernt! :D Keramikkondensatoren müssen anscheinend exakte Werte haben! :rolleyes:

  • Keramikkondensatoren müssen anscheinend exakte Werte haben!

    Nein, müssen sie nicht. Es kommt immer auf die Anwendung an. Wenn sie als Abblockkondensatoren verwendet werden, dann ist es egal ob sie 100nF oder 200nF haben. Wenn sie aber in einem Schwingkreis sitzen oder das Timing beeinflussen (Im C64 der Kondensator zwischen /RAS und GND oder die Kondensatoren am SID), dann sollte man mit den Werten aufpassen. Wie immer gilt auch hier: Schaltplan lesen und zumindest halbwegs verstehen was dort passiert.


    Aber schön wenn die Floppy wieder tut.

  • Kleiner Nachtrag:

    Bei GCR wird ein 1-Bit durch einen Flusswechsel und ein 0-Bit durch das Ausbleiben eines Flusswechsels dargestellt - man braucht also eine Zeitreferenz um zu wissen, ob man noch ein 1-Bit erwarten kann oder das nächste Bit doch ein 0-Bit ist.

    So ist es. Allerdings wird die Zeitreferenz mit jedem 1-Bit zurückgesetzt (IIRC auf 1/16 der Länge eines 0-Bits genau?) und man bekommt so einen gewissen Toleranzbereich. Je nach Justage des Spindelmotors kann das ausreichen, um die Daten einer benachbarten Speed Zone zu lesen.


    Natürlich _könnte_ man die 1-Bits vermessen und daraus die Datenrate rekonstruieren, wenn man einen DSP auf den Bitstrom ansetzt- Stichwort Catweazle, Cryoflux, Gotek. Damalige Hardware hat das aber nicht gemacht, und auch bei MFM hat die Taktrückgewinnung nur in einem recht engen Bereich funktioniert.