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letzter Beitrag von Unseen am

C64 III von Roßmöller

  • ...auch bei uns hat es einmal eine Entwicklung gegeben, die man mit dem neuen C64 III vergleichen könnte. Leider wollte man diesen von uns entwickelten Computer bei Commodore nicht bauen.

    Weiß jemand was die Fa. Roßmöller sich da ausgedacht hat?

  • herr roßmöller war mal ein kunde von mir, in meinem großhandel ultra electronic.
    er bezog z.b. epson und commodore geräte von mir.
    ich glaube er war auch über mich als commodore unterhändler angemeldet, wie viele andere händler.


    ich habe ihn kennen gelernt, ganz am anfang seiner laufbahn.
    als er verzweifelt war, einen fehler, in seiner vc20 speichererweiterungen usw., zu finden.
    er hatte die in einer zeitschrift angeboten und er bekam die alle wieder zurück.
    ich fand den fehler und gab ihm mehrere tips. da er noch nicht viel erfahrung hatte.
    soweit ich mich erinnern kann war es auch nur ein nachbau aus usa.


    mein damaliger layouter und leiterplattenhersteller beichtete mir später, das er ihm mal meine unterlagen zeigte.


    auf jeden fall kann ich mich erinnern das herr roßmöller die proxa7000 mit einem cbm700 erhalten hatte,
    den er, nach monaten, wieder zurückgegeben hatte, weil er unsere rechnung nicht bezahlt hatte.


    nun weis ich nicht welche unterlagen, von meinem layouter, ihm gezeigt wurden.


    ich hatte aber eine spezielle c64 version mit 256KB oder 512KB.
    das besondere war, das man multitasking oder multiswitching machen konnte.
    wie bei der 8096/8160 und der proxa7000.


    diesen c64 bekamen nur softwarehäuser oder händler die eigene programme dafür erstellten.
    ich nannte ihn manchmal auch c464, c864 (weil 4 oder 8 rechner) oder proxa64 oder C64II, das war bevor es den C64II gab.


    gruß
    helmut


    edit: ich kann mich nicht erinnern, wenn ich bei commodore war, jemals etwas von roßmöller gehört zu haben.

  • coool :thumbup:
    ist das die Etweiterung, die mal in einer RUN drin stand ? Ich weiß leider nicht mehr die Ausgabe. '87 oder '88.
    In der Ausbildung durfte ich mir Platinen ätzen, nur mein netter Ausbilder wollte die erst rausrücken sobald ich alle Teile zusammen gehabt hätte.
    Das waren quasi 4 C64 in einem. Ein Platine fast so groß wie der Brotkasten.
    Ich habe seit Jahren - mal mehr, mal weniger intensiv -nach der Run-Ausgabe gesucht, bisher leider nicht wiedergefunden ?(


    Hucky

  • hallo hucky,


    ich habe selbst nie eine schaltung veröffentlicht.


    ich habe eigentlich auch fast nie run oder z.b. die 64er gekauft und gelesen.
    es kam vor, das ein mitarbeiter oder kunde mir eine schaltung aus einer zeitschrift zeigte und
    ich daraufhin mit meinen mitarbeitern darüber diskutierte ob es ein nachbau sei.


    meine c464 version war eigentlich recht simpel, der speicher wurde durch die 41256 ersetzt.
    die kasetten-ports, der cpu, wurden für die zusätzliche bankumschaltung benutzt. (zusätzliche LORAM HIRAM)
    die (EPROM) PLA wurde geändert und mit einer kleinen schaltung, der CPU und dem (kernal)rom auf einer adapterplatine erweitert.
    es gab dann auch eine version mit einem exp.-modul mit eproms und zusätzlichem auslagerungs sram.
    für die zeropage und dem bildschirmspeicher zum zwischenspeichern bei der umschaltung.


    es ging, wie bei der z.b. proxa7000 darum, mehrere rechner, gleichzeitig zu haben.
    so konnten die programme oder daten in die verschiedenen banks geladen werden und
    zwischen den verschiedenen rechnern dann umgeschaltet werden.


    ohne programme oder daten langsamm auf die floppy immer auszulagern und wieder nachladen zu müssen.
    eine bank konnte als ein zusätzlicher rechner oder als eine ramdisk benutzt werden.


    mit der multitasking version, konnte der programmierer, die automatische umschaltung,
    zwischen den rechnern, beliebig bestimmen. z.b. c64-1 50%, c64-2 30%, c64-3 10% und c64-4 10% der zeit.


    so konnte man sehr einfach programme schreiben, wo der andere rechner z.b. im hintergrund nur den userport
    für steuerungen abfragte und die daten, falls dann vorhanden, an den anderen rechner, in einer variablen, übergab.
    oder ein rechner benutzte die anderen wie ein unterprogramm.


    aber meistens wurde es nur benutzt weil der speicher, bei einem normalen c64, nicht mehr ausreichte.
    und da waren die programmierer schon sehr zufrieden, wenn sie nichts mehr,
    von der floppy langsamm nachladen mussten, sondern sehr schnell aus der ramdisk.
    so konnten die ihre vorhandenen programme, ohne komplizierte änderungen, sofort weiter benutzen.
    nur der open befehl musste angepasst werden.


    gruß
    helmut


    edit: ich glaube, christoph wagener, hatte mal ein vorhandenes spiel angepasst, für demo zwecke, welches zwei disketten benutzte.
    wo meine kunden am staunen waren, weil da keine floppy angeschlossen war und alles so schnell war.
    aber für privatleute war das, ca. 1984/85, alles viel zu teuer.

  • Danke Helmut,


    Ich staune immer wieder was man so abseits von den Mainstream Medien (Happy Computer, 64er & co) damals™ lesen konnte immer wieder Interessantes aus Deiner Ecke erzählt bekommt.
    :thumbsup:

  • so ähnlich war die Schaltung aus der RUN. Die "Rechner" liefen unabhängig voneinander.
    Ich hatte damals Interesse dran, da wenn ich z .B. ne große Demo gepackt habe ich nichts anderes in der Zeit machen konnte.
    Das packen dauerte ja damals so 4-5 Std, oder auch mal die Nacht durch ...


    Hucky

  • Roßmöller hat in der 64er 10/89 auch gesagt, dass ein 6510 ein Byte schneller als ein 68000 holen und wegschreiben kann.
    Weiters meinte er dass ein mit 8Mhz getaktere 6510 mit vielen Farben, 80Zeichen und tollem Sound den Amiga locker in die Tasche stecken könnte, zumal der Amiga ein chaotisches Betriebsystem hätte.

  • ich nannte ihn manchmal auch c464, c864 (weil 4 oder 8 rechner) oder proxa64 oder C64II, das war bevor es den C64II gab.

    Offiziell gab es doch gar keinen C64II. Diesen Namen gab es doch nur aus der Unsitte der 64'er, konsequent den C64C falsch zu benennen.


    Weiters meinte er dass ein mit 8Mhz getaktere 6510 mit vielen Farben, 80Zeichen und tollem Sound den Amiga locker in die Tasche stecken könnte, zumal der Amiga ein chaotisches Betriebsystem hätte.

    Solche Leute waren es bestimmt auch, die den C65 bis zum Schluß noch für eine gute Idee hielten.

  • Hucky: Du suchst aber nicht nach der 256-K-Karte aus der 64er? Ähnliches Konzept wie Helmut es beschreibt, aber noch simpler: 8 mal 41256 IC, Eprom mit Steuerprogramm, etwas TTL-Logik, Banking vom Userport? CPU? Doch ein kleines eigenes Latch? Mh... Allzu kompatibel war die Sache wohl eh nicht, es gab zwar ne Multitasking-Demo mit BASIC-Editor im oberen Bildschirm-Teil und kleinem Shooter untendrunter, aber vor allem die SID-Register lassen sich ja nicht wiederherstellen wenn man die einmal überschrieben hat. Das Problem haben ja auch die Freezer-Module.


    manne_sahne: In der Tat. Zumindest solange man das Betriebssystem nutzt, verbrennt der Amiga unheinmlich viel Rechenleistung. Dumm nur, daß viele Spiele aus genau dem Grund die Alleinherrschaft übernehmen ;-)


    Etwas anders sieht es da schon aus, wenn man einen 65816 einsetzt, wie es Apple gemacht hat. Da habe ich erst kürzlich wieder eine Meinung gehört, daß der IIGS schneller gewesen sei als der gleichzeitig angebotene Macintosh... inwieweit das aber die reine Rechenpower war, oder ob das Betriebssystem ähnlich abgespeckt war wie sagen wir mal GEOS gegenüber dem Amiga OS...


    Witzigerweise sehen wir das selbe Argument ja einige Jahre später bei der Diskussion Amiga OS/ Atari TOS gegen Windows 95. Klar waren die schneller und schlanker; klar war Win95 unter der Haube an vielen Stellen hoffnungslos kompliziert. Aber Win95 kann eben auch einen Haufen nützlicher Dinge, die bei Amiga und Atari schlichtweg fehlen. Insofern war das also immer ein ziemlich unfairer Vergleich.

  • Allzu kompatibel war die Sache wohl eh nicht,

    bei der c64 version, war es für meine kunden nicht wichtig. da ja keine spiele gespielt wurden.


    bei der 8xxx, 8700, 7000 version war die programm kompatibilität
    zu dem pet und allen cbm geräten sehr wichtig gewesen.
    auch in meinem multiswitch modus (8432 = 4*8032 oder 8832 = 8*8032)


    bei der c64 version ging es um mehr speicherplatz und höhere geschwindigkeit.
    und einfache programmierung, möglichst alles mit vorhandenem basic
    mit etwas erweiterungs routinen.


    meistens hatten die kunden ja schon ein programm geschrieben
    und irgendwann reichte der speicher nicht mehr für programm erweiterungen.
    oder im multiswitch modus, umschalten zwischen mehreren programme im rechner
    ohne diese immer neu laden zu müssen.


    gruß
    helmut

  • Ich denke mal, die Proxa-Versionen hatten auch eine ganz andere Zielgruppe als die diversen Bauanleitungen der 64'er (Zeitschrift). Bei letzteren ging es eher um die Hardware-Tüftler, die sich sowas nur bauen weil man es kann... nur weil man 4 umschaltbare Hauptspeicher-Bänke und einen primitiven Umschalter hat, wird aus dem C64 ja noch lange kein Multitasking-System.


    Und manchmal (z.B. Genlock-Interface) waren sie einfach nur über-ambitioniert.

  • 80ern?


    1979 gab es schon den Intertec Superbrain - mit 2 Z80 CPU's :)
    Und 1981 wurde der Epson HX20 als Laptop mit 2 CPU's angekündigt (und sio 82/83 verfügbar)
    (so Computer die man auch im Privatgebrauch nutzen konnte ..)
    War also zu der Zeit schon ein alter Hut ,)

  • Coole Sache. Der erste Multicore-Computer gabe es also schon in den 80ér Jahren. ;)

    Bestimmt, ja, aber nicht das hier. Multicore heißt ja mehrere Prozessoren. Genau das ist hier aber nicht der Fall, sondern es ist "nur" Bankswitching für den Speicher, der das Umschalten auf eine andere Software-Ebene ermöglicht.

  • Rechenanlagen mit mehreren Prozessoren gab es schon länger, das waren aber Kisten für Hochsicherheitsanwendungen- da führten alle drei CPUs den selben Code aus, und wenn sie unterschiedliche Ergebnisse lieferten hagelte es Warnsignale. Also nix Mehrkern.


    Was es Mitte der 80er sehr wohl schon gab (genauer gesagt war das gerade der neueste Schrei) waren Rechnernetzwerke auf Transputer-Basis. Die Idee war gerade aus dem Rech der 'ganz dicken Schlachtschiffe' und Supercomputer ausgebüxt, allerdings war so ein Transputer-Modul eher kein allgemeiner Rechner. Der wollte nur seine Formel und einen Datensatz, die hat er dann 'gecruncht' und das Ergebnis abgeliefert. Und bis auf wenige Spezialanwendungen (Apfelmännchen, Wetterprognose) hatte man noch überhaupt nicht rausgefunden, wie man mathematische Probleme auf solche massiv-parallelen Rechner verteilt. Eigentlich weiß man das auch heute noch nicht... man achte nur mal drauf, welche Programme alle _nicht_ von einer Mehrkern-CPU profitieren.

  • Und bis auf wenige Spezialanwendungen (Apfelmännchen, Wetterprognose) hatte man noch überhaupt nicht rausgefunden, wie man mathematische Probleme auf solche massiv-parallelen Rechner verteilt. Eigentlich weiß man das auch heute noch nicht... man achte nur mal drauf, welche Programme alle _nicht_ von einer Mehrkern-CPU profitieren.

    Och, ansich weiss man schon, wie man mathematische Probleme massiv verteilt berechnen lässt. Deswegen hat z.B. die GeForce GTX 1080 seine 2560 Streamprozessoren.