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letzter Beitrag von Flodder am

Warum gab es für den C128 keinen VIC III ?

  • Im Wiki steht, dass nach dem Weggang von Al Charpentier und Charles Winterble niemand mehr in der Lage war den VIC II zu überarbeiten bzw. zu erweitern.
    Komischerweise gelang dies doch dann mit dem VIC III für den C65.
    Ich könnte mir vorstellen, dass der Zeitdruck dafür verantwortlich war, dass der C128 zusätzlich den VDC8563 spendiert bekommen hat.

  • Der VIC-III für den C65 entstand viele Jahre später und war keine Weiterentwicklung des VIC-II, sondern ein neuer Chip mit vielen Fähigkeiten. Eine davon war die Darstellung der Grafikmodi des VIC-II: Alles was der VIC-II konnte, wurde im VIC-III neu "nachgemacht". Man guckte sich die Spezifikationen an und implementierte genau das. Die hohe C64-Kompatibilität hätte der C128 mit dem VIC-III niemals erreichen können.

  • VIC III statt VDC wäre doch besser gewesen, oder?

    Ja klar, wenn es damals schon den VIC-III in einer ausgereiften Version gegeben hätte.
    Aber da war ja gar nichts. Der VIC-III wurde erst nach dem C128 entwickelt.


    Für den C128 hätte ja schon gereicht, wenn Commodore den VDC-Chip besser unterstützt hätte.
    Der konnte für damalige Verhältnisse wirklich sehr gute Grafikauflösungen darstellen. Viele C128-User haben das aber gar nicht gewusst.


    Kein Wunder, denn die Grafik-Fähigkeiten des VDC wurden von Commodore nicht beworben. Das Basic 7.0 und das Betriebssystem haben diesen Chip leider kaum unterstützt. Erst Erweiterungen wie die Grafik-Booster Software haben alles aus dem VDC herausgeholt. Allerdings viel zu spät.


    Sowas hätte Commodore damals gleich von Werk ab mitliefern müssen. Oder etwas wie Basic 8.0. Dann wäre der C128-Modus auch besser genutzt worden.


    Aber vielleicht wollte man auch gar nicht, dass der C128 bessere Grafik hat. Es gab ja damals schon den Amiga. Der wurde von Anfang an als super Grafik-Rechner positioniert. Womöglich haben sich sich die Commodore-Strategen schon 1986 gedacht, dass man sich keine Konkurrenz im eigenen Haus machen will. Das war ja auch der offizielle Grund, warum der C65 nicht in Serien-Produktion ging. Er sollte dem Amiga keine Konkurrenz von unten machen. Obwohl das eine völlig andere Plattform ist. Ob dieser Entschluss schlau war, darüber kann man verschiedener Meinung sein. Ich hätte mir einen C65 gekauft.

  • Aber vielleicht wollte man auch gar nicht, dass der C128 bessere Grafik hat. Es gab ja damals schon den Amiga. Der wurde von Anfang an als super Grafik-Rechner positioniert. Womöglich haben sich sich die Commodore-Strategen schon 1986 gedacht, dass man sich keine Konkurrenz im eigenen Haus machen will.

    Als der C128 raus kam (1984) hat Commodore noch gar nicht an den Amiga gedacht. Der war doch eine Reaktion auf den unter Tramiel entwickelten Atari ST. Hätte der Grafikmodus den zu mehr als Standbildern getaugt?


    Super Einstellung! Ich hätte den C65 (1991) auch gekauft.

    Der C65 war 1991 ja noch nicht fertig. Der C64 Modus war nur 70% Kompatibel, Befehle im BASIC fehlten. Man hat die Entwicklung abgebrochen.


    Micha

  • 1991 ist das Jahr das ich so in Erinnerung habe. In der 64er usw. 1990 auf der Platine? Würde ja passen, als Erscheinungsjahr. Meine ich jedenfalls. Der A1200 war Amiga und nicht was C64 kompatibles. Also: Falsches System.

    Worum gehts Dir überhaupt?


    Es geht darum das die Entwicklung abgebrochen wurde und es allgemeiner Konsenz ist das der Verkauf des C65 so spät Commodore nichts mehr gebracht hätte. Mit dem A1200 hätte man eher Geld verdient als mit dem C65 darum geht es.


    Micha


  • Als der C128 raus kam (1984) hat Commodore noch gar nicht an den Amiga gedacht. Der war doch eine Reaktion auf den unter Tramiel entwickelten Atari ST. Hätte der Grafikmodus den zu mehr als Standbildern getaugt

    Der C128 in der ersten Version (Tastatur-Rechner) kam in Januar 1985 heraus (USA).
    Der C 128-D erschien im Januar 1986.


    Da hatte Commodore schon längst den Amiga im Sortiment.


    Natürlich kann der VDC im C128 nicht mit dem Blitter im Amiga mithalten.
    Aber der VDC hätte für C64-Umsteiger schon eine Verbesserung in der Grafik bedeutet.
    Der konnte 640 x 536 Pixel, im Interlace-Modus sogar 720 x 700.


    Für einen 8-Bit-Rechner von 1985 / 1986 waren das schon gute Auflösungen.
    Das ist mehr als ein damaliger IBM-kompatibler PC mit CGA-Grafik. Manche PCs hatten sogar nur Text-Modus (MDA).
    Hercules-Karten kommen ungefähr in den Bereich der VDC-Grafik.


    Wenn die VDC-Grafik im C128 besser unterstützt worden wäre, hätten sicherlich mehr C64-Benutzer über einen Umstieg nachgedacht.
    Anstatt gleich einen Amiga zu kaufen. Das mag einer der Gründe sein, warum Commodore kaum die Möglichkeiten des VDC beworben / dokumentiert hat.


    Ursprünglich sollte der VDC ja in der Commodore 900 Workstation eingesetzt werden, die aber wegen des Amigas nie auf den Markt kam.
    Das Desktop-Gehäuse vom Commodore 900 sieht fast aus wie ein Amiga 2000, hat aber andere Abmessungen.

  • Der C128 in der ersten Version (Tastatur-Rechner) kam in Januar 1985 heraus (USA).


    Da hatte Commodore schon längst den Amiga im Sortiment.

    Falsch der Amiga 1000 kam im July 1985 raus, der 128 hat sich verzögert, sollte eigentlich 1984 raus kommen. Wie Du hoffentlich weist war der Amiga keine Commodore Entwicklung sondern eine aufgekauftevon Ex Atari Mitarbeitern.


    Was die Geschwindigkeit der Grafik des VDC an geht wäre ein Vergleich mit dem CPC wohl passender. Ich kann mir nicht vorstellen das eine 2 MHz 8Bit Maschine sinnvoll 700x700 Pixel händeln kann. Der Vergleich mit dem PC ist müßig da zumindest in Deutschland ein CGA PC im Hobbybereich nie eine Rolle spielte.


    Micha

  • Falsch der Amiga 1000 kam im July 1985 raus, der 128 hat sich verzögert, sollte eigentlich 1984 raus kommen.
    Was die Geschwindigkeit der Grafik des VDC an geht wäre ein Vergleich mit dem CPC wohl passender. Ich kann mir nicht vorstellen das eine 2 MHz 8Bit Maschine sinnvoll 700x700 Pixel händeln kann. Der Vergleich mit dem PC ist müßig da zumindest in Deutschland ein CGA PC im Hobbybereich nie eine Rolle spielte.


    Micha

    Die Entscheidung von Commodore, den Amiga als Grafikrechner ins Sortiment aufzunehmen, ist aber schon deutlich vor 1985 gefallen. Man hat ja extra die Firma Amiga dafür gekauft. Während dessen war der C128 in der Entwicklung.


    Da wird man sein Sortiment sicherlich nicht so aufstellen, dass man zwei Rechner mit hoher Grafikauflösung gegen den C64 positioniert.


    Der Commodore 900 mit dem VDC war ja sogar ein 16-Bit-Rechner. Der sollte vor der Übernahme des Amigas eigentlich die Position eines modernen Computers mit hoher Grafikauflösung einnehmen. Dass der dann nicht auf den Markt kam, nachdem man ein Auge auf den Amiga geworfen hatte, ist nachvollziehbar.


    Amiga und C128 sind dann im gleichen Jahr erschienen (1985). Und deshalb auch klar, dass man damit unterschiedliche Zielgruppen ansprechen wollte.


    Wer sich an die damalige Zeit noch erinnern kann, wird sicherlich wissen, dass der C128 viel für Home-Anwender beworben wurde. Für kleine Büros oder Leute, die Schreibkram und "ernste" Anwendungen zu Hause machen wollten. Da gab es ja auch den Werbespruch: "Bad news for IBM and Apple".

  • Die Entscheidung von Commodore, den Amiga als Grafikrechner ins Sortiment aufzunehmen, ist aber schon deutlich vor 1985 gefallen. Man hat ja extra die Firma Amiga dafür gekauft. Während dessen war der C128 in der Entwicklung.


    Tja ziemlich dumm von Commodore das man den C128 dann nicht wie den C65 abgebrochen hat und gleich den Amiga 500 raus gebracht hatte.


    Andererseits wie witzig wäre es gewesen wenn der Amiga doch unter Tramiel bei Atari raus gekommen wäre und Commodore hätte mit verstaubter C128 8Bit Power versucht hätte gegen angestunden hätte.


    Was den Spruch "Bad news for IBM and Apple" an geht... Wer hatte in Deutschland 1985 schon einen Apple2 oder IBM PC. Das zielte wohl eher auf die USA.


    Micha