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letzter Beitrag von Flodder am

Warum gab es für den C128 keinen VIC III ?

  • Ursprünglich war ja auch nur der 116er geplant.Meiner Meinung nach eine Kiste die niemand brauchte.

    Sag das all den Speccy Käufern...


    30 Euro war sicher der Preis 1992, Anfang der 80er waren das 300 $, der 264 sollte aber nur um die 50 liegen, das ist das gleiche Problem das VW hat im Niedrigpreis Segment in Indien. Die kriegen es nicht hin ein Auto mit allem PiPaPo für 1000 Euro zu produzieren.


    Auto

  • Also, ich hab damals in dem Bereich den ihr hier glorifiziert nur Ramschverkäufe erlebt.


    Mein erster Computer war ein Laser VZ 200.
    Der hat 100 Mark gekostet in der Kaufhalle damals.


    Ein Jahr später gabs dann einen Sanyo MSX mit immerhin 64KB dann für 100 Mark an gleicher Stelle.


    Ich hab nie einen Spectrum in einem Laden hier in München gesehen. Auch keine Spiele für den. Der war schlichtweg nichtexistent hier.


    Und da wollte Commodore Geld abgreifen?


    Sorry, das war ne Schnapsidee. Wie man dann ja auch gesehen hat.


    Der einzige den ich kannte mit nem C16 hat die Kiste gehasst, und so lange gebettelt bei seinen Eltern bis endlich der C64 nach ein paar Monaten im Haus war.

  • Na klar hat man als C16 Besitzer neidisch zum 64er geschielt.
    Bei uns in der Clique hatte fast jeder damals nen C16 abgegriffen.
    Und ist spätestens als eigenes Geld da war zum C64 und dann Amiga gewechselt.


    Das meine ich mit Kundenbindung.
    Ich würde heute noch Commodore kaufen.

  • Ich hab nie einen Spectrum in einem Laden hier in München gesehen. Auch keine Spiele für den. Der war schlichtweg nichtexistent hier.


    Und da wollte Commodore Geld abgreifen?

    Ich glaube der ZX81 war das Ziel und nicht der ZX Spectrum, den gabs für 99 DM bei Vobis als der C64 noch bei 400-600 DM lag.


    Die Frage die ich mir gerade Stelle ist wo der VC20 da rein passt, der wurde ja bis 1985 produziert, der hat sicher weniger Käufer geprellt wie die 264 Reihe.


    Micha

  • Ich hab nie einen Spectrum in einem Laden hier in München gesehen.

    Es gibt nicht nur Bayern und auch nicht nur Deutschland. Und Commodore, so sehr es hier einige schmerzen mag, war auch keine deutsche Firma. Commodore wollte einen Lowcost-Rechner als Nachfolger für den, etwas in die Jahre gekommenen, VC20. Und ich denke, wenn sie damit Sinclair (bzw. Timex) angreifen wollten, dann vor allen Dingen in den USA und in England und den anderen Ländern, in denen der Specci punkten konnte.


    Ich sehe das so: Es ging zwar um Kostenersparnis und deshalb hat man die Customchip-armen C16/C116/Plus/4-Geräte entworfen aber so richtig nach vorne ging es damit nicht. Bis zum Ramschverkauf als Basic-Lernkurs war der C16 dann eigentlich doch wieder zu teuer geworden. Ich denke, hier rächte sich, alles von Grund auf neu zu entwerfen, was ja auch nicht billig ist – eingesparte Chips hin oder her.


    Ich glaube, Commodore wäre besser damit gefahren, auf Basis des gut eingeführten (und mit viel Software gesegneten) C64 eine Lowcost-Lösung zu entwickeln. Es mag so sein, dass die Marge bei einem günstigen Verkaufspreis anfangs nicht so hoch ausgefallen wäre aber auch damals schon gingen Stückpreise runter bei größeren Abnahme-/Herstellungs-Mengen. So macht man es doch heute bei Autos: Ehe man 3 verschiedene Motoren für unterschiedliche PS-Zahlen baut, nimmt man lieber nur einen und erzielt die Unterscheidungskriterien über ein bisschen Zusatzhardware (Turbo...) und vor allem die Firmware (und dann packt man den gleichen Motor auch noch in die Fahrzeuge der Partner-Firmen).


    Im Prinzip war die Max-Machine sowas, wie ich mir vorstelle – aber bitte nicht so übertrieben abgespeckt. Angeblich war sie 1982 mit 200$ bepreist, trotz der Customchips VIC-II und SID. Man stelle sich einen C64 vor – mit 16 KB und unter Auslassung einiger Schnittstellen, wie Monitor und User-Port. "C16" wäre trotzdem der richtige Name dafür gewesen. Beim Gehäuse hätte man sich dann streiten können, ob ein abgespecktes Gummitasten-Gehäuse (à la C116) das Richtige gewesen wäre oder aber ein grundsätzlich zum C64 ähnliches Gehäuse (über die Stückzahlen) nicht billiger gekommen wäre. Ja, die meiste C64-Software wäre zu diesem Gerät erstmal nicht kompatibel gewesen – aber Anpassungen (zumindest kleinerer Spiele, wie denen von Atarisoft) hätte man schnell machen können. Schneller auf jeden Fall, als Neuentwicklung auf einer Hardware mit komplett anderen Specs (und ohne Sprites oder Scrolling). Dieses angedachte Gerät hätte all die Fähigkeiten gehabt, für die der C64 (Dank VIC und SID) berühmt war – nur eben mit weniger RAM und weniger Schnittstellen und vielleicht weniger Gehäuse. Die Marge wäre mit jedem verkauften Gerät und mit jedem Jahr größer geworden.


    Und mit der eingesparten Entwickler-Mannschaft für den ganzen C16/C116/Plus-4/C65-Unfug hätte man sich dann ab '83 um den 16-Bit-C64-Nachfolger (später dank teurem Firmenzukauf als Amiga 500 bekannt) kümmern können.

  • Es gibt nicht nur Bayern und auch nicht nur Deutschland. Und Commodore, so sehr es hier einige schmerzen mag, war auch keine deutsche Firma. Commodore wollte einen Lowcost-Rechner als Nachfolger für den, etwas in die Jahre gekommenen, VC20. Und ich denke, wenn sie damit Sinclair (bzw. Timex) angreifen wollten, dann vor allen Dingen in den USA und in England und den anderen Ländern, in denen der Specci punkten konnte.


    Und mit der eingesparten Entwickler-Mannschaft für den ganzen C16/C116/Plus-4/C65-Unfug hätte man sich dann ab '83 um den 16-Bit-C64-Nachfolger (später dank teurem Firmenzukauf als Amiga 500 bekannt) kümmern können.

    Dieses "von oben herab" aus dem ersten Absatz hättest du dir gerne sparen können. Diese Art liest man leider hier oft von dir.


    Und zum Thema, warum sich um den Kleinmist balgen, wenn man grad den erfolgreichsten Heimcomputer aller Zeiten am laufen hat?
    Dass diese Strategie nach hinten losging hat man ja gesehen. Es bleibt mir weiterhin unverständlich warum diese Richtung verfolgt worden ist vom Commodore Management.


    Bei deinem zweiten Absatz bin ich allerdings genau auf der gleichen Linie.

  • Dieses "von oben herab" aus dem ersten Absatz hättest du dir gerne sparen können.

    Ich fand eher deine Aussage "hab ich nie gesehen, war also wohl nicht wichtig/erfolgreich, denn da wo ich bin, ist der Nabel der Welt" "von oben herab". Daher mein Einwand, dass es auch andere Märkte als nur unsere kleine, deutsche Welt gab. Ich ging davon aus, dass ich auf gleichem Level antwortete. Ich denke, dass wir uns jetzt aber verstanden haben, nichts für ungut.


    Auch in anderen Diskussionen scheint manchmal von unterschiedlichster Seite durch, dass der eine oder andere nur seine damalige, lokale Sicht extrapoliert. Die Märkte waren damals aber sehr unterschiedlich gestrickt und Commodore musste Antworten auf verschiedene Bedrohungen haben. Nicht überall war es für Commodore so einfach, wie bei uns. In England waren bekanntermaßen Amstrad und Sinclair stark, in den USA auch Atari, Apple oder Radio Shack (TRS-80).


    Für ein US-IT-Unternehmen war gerade damals der US-Markt der wichtigste, der am genauesten beobachtet wurde. Hier in Deutschland war für Commodore der Drops gelutscht – man war unangefochtener Marktführer bei Heimcomputern und musste sich in dem Segment kaum Sorgen machen. Aber in anderen Ländern (USA, GB, Südamerika ...) gab es kräftigere Konkurrenz (u.a. durch billige 16K-Geräte) – und die wollte man bekämpfen. Der C64 war dafür zu teuer und der ältere VC20 zu schlapp.


    So ähnlich wie Atari den 400 bzw 600xl als kleines Modell im Angebot hatte. Macht Sinn.

    So hatte ich das gedacht. Mit dem Unterschied, dass so ein kompatibles Sparmodell bei Commodore leider erst nachgeliefert worden wäre und deshalb Software-Anpassungen hätten vorgenommen werden müssen. Das wäre aber nur ein Bruchteil der Arbeit gewesen gegenüber kompletten Neuentwicklungen für die C16/C264-Reihe.


  • Ich hab nie einen Spectrum in einem Laden hier in München gesehen. Auch keine Spiele für den. Der war schlichtweg nichtexistent hier.

    Bei uns in Norddeutschland war der Spectrum Mitte der 80er Jahre sehr präsent. Der stand in jedem Karstadt-/Hertie-Kaufhaus direkt neben den Commodore-Rechnern. Als Billig-Alternative für Leute, die sich keinen Commodore leisten konnten.

  • Dass diese Strategie nach hinten losging hat man ja gesehen. Es bleibt mir weiterhin unverständlich warum diese Richtung verfolgt worden ist vom Commodore Management.

    Naja... zum damaligen Zeitpunkt bestand das Commodore Management ja nur aus einer Person. Onkel Jack hatte eben schlaflose Nächte, weil Mr. Sinclair mit seinen Billigkisten im Low-End Markt anständig Geld verdiente, und Commodore nichts ähnliches im Programm hatte. Bis der 264er rauskam war das Sinclair-Zeug aber quasi schon Standard im Low-Budget Sektor, und für einen weiteren Billigheimer kein Bedarf mehr.

  • Naja... zum damaligen Zeitpunkt bestand das Commodore Management ja nur aus einer Person.

    Äh...nein. Wenn du meinst, dass es nur einen CEO gab, ja.
    Aber im "oberen Management" gab es einige Personen, gerade in den anfangs 80er Jahren, wo es noch gut lief.
    Es gab ja auch die Führungen der einzelnen Ländervertretungen.

  • Das schon. Aber die Produktpalette hat Tramiel wohl alleine bestimmt, die Länderchefs durften nur entscheiden wie sie das Zeug vermarkten. Hätte Peddle den Profi-Nachfolger der PETs entwickeln dürfen... aber egal, wir werden es nie erfahren.