Gibt es hier eigentlich auch Leute die einen Analogcomputer haben oder wissen wie ein Analogcomputer funktioniert?
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letzter Beitrag von lvr am
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Anstatt mit binären Zuständen in Registern hat man halt kompliziert Zahlenwerte als Spannungen Addiert oder Subtrahiert. War halt auch nur so einigermaßen genau.
Allerdings war es häufig genau genug für einge Logarithmen die häufig "gerechnet" werden mussten. Für Koordinaten oder Intregral/Differentialechnungen funktionierte das ganz gut.
Ein Rechenschieber oder halt Schiebetabellen gehören auch mit zu den Analogrechnern.
Benutze ich noch welche...
In meiner Firma arbeiten nocheinigevereinzelnd alte Regelkreise (PI Regler) welche vollständig mit Luft betrieben werden. 60er Jahre Industriestyle halt. Der Wertebereich ist halt 0,1-1 Bar.
Stirbt aber alles aus da son Krams in diesem Jahrtausend nicht mit "Prozessleitsystem" vereinbar ist. -
Schaust Du hier bei Bernd Ulmann...
http://www.analogmuseum.org/deutsch/
und hier zur Sammlung
http://www.analogmuseum.org/deutsch/collection/
Und hier eine Simulation
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Man kann also die Frage mit ja beantworten. Und nu?
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Ich nehme an jetzt lacht der Threadowner nicht mehr...
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Eben nicht. Noch nicht mal in Anführungszeichen.
Ein Abakus ist ein digitaler Rechner, da die Darstellung der (Rechen-)größen über einen Zählvorgang (lat.: digitus) erfolgt. Dabei spielt es keine Rolle, daß er mechanisch und nicht elektrisch realisiert ist.
Analogrechner hingegen bilden die Rechengrößen über (quasi-)kontinuierliche physikalische Meßwerte ab - die Quantisierung über die Elektronenladung bei elektrischen Größen kann hier vernachlässigt werden.
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Das ist ein "analoger" Rechner.
Zählt ein Abakus tatsächlich als "Analogrechner"? Die Position der Perlen wird doch benutzt um ganze Zahlen darzustellen. Brüche, wie 1/3 lassen sich ja eher nicht darstellen.
Bei einem Rechenschieber würde ich sofort zustimmen, dass es sich um einen Analogrechner handelt. (Deshalb kann ich sagen, dass ich auch Analogrechner besitze )Edit: selber Gedanke wie Mike...
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Funktionierten nicht die ersten elektronischen Taschenrechner mit Operationsverstärkern als Vergleicher zum Rechnen ?
Also sind doch die alten Taschenrechner auch "Analogrechner" ?! -
Funktionierten nicht die ersten elektronischen Taschenrechner mit Operationsverstärkern als Vergleicher zum Rechnen ?
Also sind doch die alten Taschenrechner auch "Analogrechner" ?!Bitte liefere ein passendes Beispiel dazu. Mir ist keins bekannt.
Um 1971 herum wurde der z.B. der Tischrechner von Busicom mit dem Intel 4004 realisiert und war darum mit Fug und Recht digital.
Wie man digitale Rechenwerke realisiert, war auch schon vorher hinlänglich bekannt. Ich kann mir keinen Grund vorstellen, weshalb man zu der Zeit dann noch Taschenrechner auf analoger Basis hätte implementieren wollen.
Analogrechner sind immer durch Rauschen limitiert und ohne unverhältnismäßig großen Aufwand kann die "Genauigkeit" nicht über 0,1% des Endwerts hinaus verbessert werden.
Ein Digitalrechner wird dagegen immer so realisiert, daß das unvermeidliche Rauschen der physikalischen Realisierung erst mal überhaupt keine Rolle spielt.
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wurde mir '87 in derAusbildung erzählt, das einige OPs in Taschenrechnern verbaut wurden und damit quasi durch vergleichen zweier Spannungen gerechnet wurde.
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Das machte aber kaum Sinn da der Wertebereich für Analogrechner eingeschränkt ist.
Selbst damalige Taschenrecher arbeiteten mit digitalen Rechenwerken. Und selbst wenn. Du hättetst die Schaltung der Ops gehabt und dann Spannungen wieder genau messen müssen, das war in den 80ern noch hightech und nicht unaufwendig. Zumindest hätte der "Taschenrechner" nicht in die Hosentasche gepasst....vielleicht in nen Ikea Beutesack. -
Naja, so'n analogen Spannungsmesser hätte man dann genommen...
Ach ja, Analogrechner sind weiter verbreitet als man denkt - die analogen Synthesizer fallen auch darunter.
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Der erste Flugsimulator für die Transall C160 war ein Analogrechner.
Der Rechner füllte einen mehrere hundert qm großen Raum und war komplett auf Röhrenbasis.
Zur Erzeugung von Wechselspannungen höherer Frequenz wurden mechanische Zerhacker eingesetzt. -
Zitat von Hucky
wurde mir '87 in der Ausbildung erzählt, das einige OPs in Taschenrechnern verbaut wurden und damit quasi durch vergleichen zweier Spannungen gerechnet wurde.
In Ermangelung des von mir erbetenen Beispiels und mit dem von dir genannten Hintergrund sehe ich da nur zwei Möglichkeiten:
1. was in der Richtung "Bär aufbinden", "einen vom Pferd erzählt bekommen", "Getriebesand" und "Ersatzbläschen für die Wasserwaage",
oder (vielleicht noch schlimmer):
2. deine Ausbilder hatten es tatsächlich nicht besser gewußt, und selber gedacht Taschenrechner würden so arbeiten.
Kannst dir aussuchen, was dir eher behagt. Einstweilen laß ich mein Post #10 so stehen.
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Punkt 2 sollte wohl zutreffend sein.
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Wenn sich da schonmal ein OpAmpn rein verirrt hat, dann allenfalls für die Spannungsversorgung. Für Zufallszahlen hat man gelegentlich schonmal analoge Schaltungen eingesetzt (das berühmte Rauschen der Basis-Emitter-Diode), aber in einem Taschenrechner wäre mir das grad nicht erinnerlich...
Wirklich gut sind Analogrechner ja eh beim Lösen von Gleichungssystemen und Intergral-/Differentialrechnung. Da hat es durchaus etwas gedauert, bis die DSP und die numerischen Lösungsverfahren soweit waren. Blöd ist halt nur, daß das keine Turing-Maschinen sind; statt linearer Programmierung steckt man das ganze Problem auf dem Schaltbrett zusammen, drückt das Knöpfchen und hat die Lösung auf dem Plotter oder Oszilloskop. Sowas gab es mal von Heathkit als Hobby-Anwendung, aber auf Hemdtaschen-Größe hätte sich das kaum schrumpfen lassen. Allenfalls als fest verdrahtete Einheit für ein ganz bestimmtes Problem, so wie bei den Zielrechnern für Geschütze aller Art.
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Naja, so'n analogen Spannungsmesser hätte man dann genommen...
Ach ja, Analogrechner sind weiter verbreitet als man denkt - die analogen Synthesizer fallen auch darunter.
Jo. Da gab es mal so ein Teil aus den 70ern, welches Jean Michel Jarre mal von seinem Oxygene-Arrangement vorgestellt hat. Das hat einzelne Tonbandspuren, welche in einer Endlosschleife positioniert sind. Man kann 7 Sekunden pro Tonbandspur aufnehmen. Das Ding hiess glaube ich Menotron oder so ähnlich.
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Du meinst vermutlich das Mellotron.
Allerdings erschließt sich mir nicht wirklich warum man Synthesizer zu den Computern/Rechnern zählen sollte.
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Genau Mellotron. Das Prinzip finde ich cool. Hauptsache man bekommt da keinen Bandsalat.