Es wird jetzt keinen überraschen, wenn ich sage, daß meiner Meinung nach das letzte brauchbare Windows im Jahr 1993 erschienen ist. Das ist sicher keine logische Aussage, aber eine, die auf Sympathie begründet ist.
Da konnte man sein System noch leicht auf etwa 6 oder 7 Megabyte Platzbedarf auf der Platte runterkürzen, und mit dem Rest dann in gewissem Rahmen selbst machen, was man wollte. Und wenn wirklich weniger als 8 MB Arbeitsspeicher da sind (was aber zugegeben nicht zu empfehlen ist) konnte man auch noch rumtricksen, die WinWPS braucht z.B. weniger Speicher als der Programm-Manager, obwohl sie besser zu konfigurieren und bedienen ist.
Wenn ich mir da bisweilen aktuelles Windows ansehe, dann frage ich mich immer, was der ganze Riesenaufwand an Diensten, völlig undurchsichtigen internen Vorgängen und Ressourcenfresserei soll. Für mich ist ein "Personal Computer" immer und an erster Stelle ein persönlicher und privater Rechner, eine in sich geschlossene Welt für mich. Irgendwelchen Online- und Vernetzungskram oder ungefragte Verbindungen mit dem Internet will ich schon gleich gar nicht haben. Also lieber ein Windows, daß von sich aus gar nicht weiß, was ein Internet überhaupt ist.
Vielleicht ist mein Horizont ja zu eng, aber wenn ich mal zum Probieren an einem aktuellen Rechner sitze (neulich habe ich mir mit Schaudern zwei Tage lang ein aktuelles Notebook mit Windows 10 angeschaut, echt gruselig), dann finde ich keine einzige Aufgabe, die die ganzen Datenmassen und Undurchsichtigkeiten auch nur im Geringsten rechtfertigt. Dann setze ich mich an die moderne hochpolierte Kiste dran und höre z.B. MP3s oder Multimediakram, gucke mir bunte Bilder als jpg und png an, schreibe ein paar Texte, daddele ein bißchen oder lasse einen Emulator laufen (immer ungern, nur Originalmaschine hat Substanz) oder mache sonst ein paar "kleine" Sachen und Aufgaben. Und dann fällt mir wieder auf, daß ich all das genauso unter DOS/WfW 3.11 machen kann - nur, daß ich dann der "Chef" am persönlichen Rechner bleibe (soweit bei MS möglich) und nicht Gigabyte verbrate, nur um bunten Schein zu haben.
Ist Windows also angemessen proportioniert? Meine Meinung: WfW 3.11 für PC-Verhältnisse ja, denn dort kommt man selbst mit "nur" 8 MB RAM und Plattenplatz von vielleicht 10 oder 20 MB schon sehr weit. Die Nachfolgeteile dann natürlich nicht mehr, denn wofür sollte ich eimerweise Megabyte und sogar Gigabyte vergeuden, wenn ich den ganzen "Service" nicht brauche oder mich nur darüber ärgern muß?
Chris