1541 am C16?

Hallo,

ich kenne mich mit dem C64-Kram gar nicht aus. Letzte Woche hatte ich bei ebay eine 1541 für meinen C16 gekauft . Das übliche "fehlerfrei, nur ein paar Kratzer".

Jetzt habe ich das Laufwerk angeschlossen und einfach makl rein gelegt, was hier noch rum liegt: ein paar alte "Input64"-Disketten.

Fazit: Das Directory sehe ich, wenn ich allerdings einen kleinen Dreizeiler noch dazu schreiben will (Schreibschutzlöcher zu, 17Blocks noch frei), dann bekomme ich schnell ein "Ready", kann jedoch die Datei nicht lesen.

Nun habe ich mal versucht mit Open... die Diskette zu formatieren, ein "New" mit neuem Header. Das "ready" kommt dann schnell nach ein paar Sekunden (so schnell kann das nicht gehen, jede Spur anzufahren), es wurde dann auch nichts geschrieben, sondern alles alte ist noch da. Mich wundert jetzt, dass nie eine Fehlermeldung kommt (ausser wenn ich den Diskettenriegel vergesse).

Also Lesen geht wohl, aber schreiben tut er nicht, obwohl der Floppy-Controller keine Fehlermeldungen produziert.

Gibt es da vielleicht einen schnellen Workaround? Gross was auszutauschen hab ich eigentlich keine Lust, das Ding war teuer genug (knapp 30eur incl. shipping) und Fehlerfreiheit wurde zugesichert. Vielleicht stelle ich mich aber einfach nur zu blöde an, wie gesagt, C64-Sachen habe ich 20 Jahre lang nicht mehr angefasst.

Wenn ich open 1,8,15,"I:test.te":close1 ausführe, läuft der Motor mal kurz an, aber es passiert wohl gar nichts. Schreibschutz ist zu, als ich das mal vergessen hatte, gab es üble Geräusche.

Der Fehlerkanal gibt 00,ok zurück.

OK, dann muss ich also wirklich erstmal schnell frische Disketten bestellen. Wollte mich damit eigentlich erst nächsten Monat beschäftigen, aber wenn ich den VK zeitnah rund machen will, muss das wohl jetzt schnell sein.

Es gibt da also einen Schreibschutz auf Sektorebene, abseits von der Schreibschutzkerbe?

PC-Disketten habe ich massenhaft, aber die gehen ja wohl gar nicht?

Ach ja, klar, "n". Hab ich aber am C16 richtig gemacht, hier nur für den PC falsch abgetippt.

Ich bekomme nach dem Formatieren mit N wahlweise einen Read Error 27 oder ein OK00.

Mechanisch hört das sich so an, als hätte er mit einer der hinteren Spuren Probleme.

Wann muss man eigentlich mit "I" neu initialisieren? Ich kann mich dunkel entsinnen, dass das beim Apple IIe ständig nötig war, ist schon alles so lange her.

Vermutlich ist das Laufwerk kaputt. Der VK hat sich nichtmal die Mühe gemacht, den Reparaturaufkleber vom Allkauf abzubröseln. Keine Ahnung, ob deren Reparatur damals (1986) erfolgreich war. Ist wohl ein typischer Fall von "schmeiss weg, oder stells bei ebay als neuwertig ein"

Nachtrag: Jetzt hat die Station die Diskette total zerstört. Die Formatierung lässt sich nicht erfolgreich abschliessen, aber die ursprünglichen Sektoren sind auch weg.
Da ist wohl wirklich das Laufwerk kaputt. Das Directory der heilen Diskettenseite zeigt er ja einwandfrei an, wahrscheinlich hat der VK auch nicht mehr probiert. Dann soll er aber auch nicht "einwandfrei" reinschreiben. Mal sehen, ob ihm sein 100%-Profil mehr wert ist als die 30eur. So selten, wie der verkauft, wahrscheinlich eher nicht

Zitat von Eloy_Dorian

Ist die Schreibschutzkerbe nun offen oder nicht?

Gesendet von meinem CBM 3032 mit gemischten Gefühlen.

Ja, ist jetzt offen gewesen. Man sollte wirklich ausgeschlafen sein für solche komplizierten Sachen *ggg*

Zitat von cbm-warrior

Warum immer so umständlich über den Befehlskanal, wenn im Basic 3.5 alles viel bequemer geht?
Und mit dem Befehl "I" initialisierst du nur das Laufwerk, formatierst aber nicht.

Ich habe hier keinerlei Unterlagen für das Zeug und wollte das nur mal schnell ausprobieren. Im Wiki habe ich dann nur die klassischen channel open-Verfahren gefunden.
Wie gesagt, das ist hier gerade etwas holterdipolter, eigentlich wollte ich nur kurz probieren, ob alles geht und das dann erstmal einmotten. Die Floppy habe ich nur bestellt, weil ich ein Kabel für den Drucker brauchte, bei dem keins dabei war und das auch schon über 10eur kostet und ich trotz vorhandener neuer Stecker und Kabel zu faul war, mir das zusammenzulöten.

Jaja, blöde gelaufen...

Genau! Er steppt zwar hörbar los, aber irgendwann nach einigen Spuren kommt eine Fehlerweldung.

Meine Frage jetzt: Wie würdest du die Chance einschätzen, dass das hier nur eine faule Diskette oder ein ansonsten leicht zu behebender Fehler ist?

Dann spare ich mir den Stress mit dem VK und lege das Ding einfach für irgendwann mal beiseite. Da müsste ich mich dann nämlich erstmal tiefer in die C16/C64-Sachen einlesen und einarbeiten, sonst macht das hier keinen Sinn. Und erstmal 5 Kabel löten, inzwischen habe ich nämlich so einige Peripherie für den seriellen Bus, aber nur ein einziges Kabel. Disketten, Handbücher brauche ich auch erstmal. So kommt man also ungeplant zu einem neuen Altcomputergebiet...

Nachdem ich nun das Laufwerk zwei Stunden lang getrieben hab, zeigt sich auf allen 4 Diskettenseiten hier das gleiche Bild:

Immerhin fängt er jetzt mit dem Formatieren an.
Auf der 35. Spur (akustisch ausgezählt, kann auch eine mehr oder weniger sein) ein read error und die Formatierung bricht nach ein paar Versuchen ab.

Das Ding ist wohl einfach völlig ausgelutscht und ich werde versuchen, mein Geld wieder zu bekommen.

Ja, da hast du schon recht. Um sinnvoll arbeiten zu können, müsste man jetzt eine zweite 1541 zum Vergleich hier stehen haben und einen Haufen Disketten unterschiedlicher Herkunft. So würde ich das auch machen, war halt nicht eingeplant und ich habe einfach mal gehofft, dass alles reibungslos läuft, zumal ich mich in den 64er Kram wirklich erstmal einarbeiten muss. Der hat mich schon damals nicht so interessiert, als das aktuiell war, ich hatte immer andere Bastelrechner (meist mit Z80).

Jetzt sehe ich schon, dass ich mir erstmal ein komplettes C64-System mit Funktionsgarantie kaufen werde..... Und das fing alles nur mal damit an, dass ich die 1541 schnell mal testen wollte und eigentlich keinen C64 will. *rotfl*

Fotos mache ich gleich mal. Die Oberfläche der Disketten sieht aber hübsch homogen aus, keine verbrannten Sektoren (sowas gabs bei PCs mal als Kopierschutz) und auch tiefdunkel, nicht ausgetrocknet.

Nach einer halben Stunde wühlen in meinen Lagerkisten (hier siehts jetzt aus...) hab ich noch eine Schachtel frische Disketten gefunden, die damals extra für den C64 beworben wurden (wie ich mich zu erinnern glaube). 2D-Disketten mit 48TPI. Sind das die richtigen?

Gleicher Fehler, auf einer der letzten Spuren ein read error. Scheint wirklich das Laufwerk nicht bis dort ganz nach hinten zu kommen.
Das hat der dämliche VK bestimmt nicht getestet, der hat sich gefreut, dass er das Verzeichnis gesehen hat und das wars dann. Gerade hat er übrigens den zugehörigen C64 eingestellt (diesmal gleich als defekt).

Hier die Bilder.

Wie gesagt, das Ding war zu seiner Zeit schonmal in Reparatur. Der gerissene VK hat das Netzkabel "zufällig" so auf das Gehäuse gelegt, dass der Aufkleber nicht zu sehen war, sonst hätte ich das gar nicht gekauft, diese Ratte.
Es sind wohl die Spannungsregler mal getauscht worden und die beiden kleinen TTL-ICs nachträglich gesockelt worden, zumindest sehen die Lötstellen so aus und ich habe hier keinen Vergleich.

Der Spurschlitten lässt sich eigentlich leicht bewegen, sieht nicht nach Dreck vor den letzten Spuren aus.

Jetzt kann ich nur nochmal reinigen, entmagnetisieren, mehr fällt mir nicht ein.