Z80 Software für den C128

Zitat von Gikauf

Hinzu kommt, daß für Diskettenoperationen immer die 8502 Eingeschaltet werden muß.

Nein, auf den I/O-Bereich kann schließlich auch der Z80 zugreifen. Aber warum hätte Commodore die IEC-Routinen nochmal neu implementieren sollen? Das einzige, wofür man wirklich auf den 8502 umschalten muss, ist dessen Prozessorport: also die CAPSLOCK/ASCII/DIN-Taste, die Datassettenbits und Zugriff auf den zweiten Layer des Farb-RAMs.

Zitat von Gikauf

Die Umschaltung ist auch nicht unbedingt einfach.

Ein Schreibzugriff auf $d505 im I/O-Bereich - was ist daran nicht einfach?

Zitat von Tale-X

Wenn ich nicht komplett falsch liege kommt noch hinzu, dass der VDC pro Zeichenblock nur 2 Farben (Vorder- und Hintergrundfarbe) hat. Wird also ein ziemlich monochrom.

Jein - man kann die Größe der Farbkacheln ja reduzieren bis auf 8x2 Pixel.

Zitat von daybyter

Wie wird das mit dem 'langsamer' gerechnet? Der z80 kann ja theoretisch mit 1 Befehl 16 bit laden, also doppelt soviel wie der 6502. Dann kommen so Sachen wie Blockbefehle dazu, wo man für Speicherblöcke kein DEC + Branch mehr braucht. Ist er dann immer noch langsamer?

Ja. Für die 16-Bit-Zugriffe werden ja schließlich auch auf anderen Z80-Rechnern immer zwei 8-Bit-Buszugriffe gebraucht. Und durch die Prefixcodes braucht unter Umständen auch das Holen der Befehle schon zusätzliche Buszugriffe.

Zitat von daybyter

Und der c128 sollte ja so bisserl als Bürocomputer vermarktet werden (was sinnlos war, weil da schon überall PCs standen).

1985 standen überall PCs? Äh, nein.

Ja, man kann die Kachelgröße reduzieren, aber wenn ich mir die Symbos-Screenshots anschaue - das geht mit dem VDC so nicht.

Was ich mich schon länger frage, könnte man den z80 Chip nicht ersetzen mit irgendetwas anderes ?? Man kann ja zb. R Pi am A500 als Turbokarte nutzen.

Ich meine das nichtmal „so groß“ aber könnte man zb. ein custom z80 rom reinmachen evtl. mit höheren Takt ? Gameboy und Gamegear nutzen ja auch ne Art z80 naja ist nur meine Bob Gedankenwelt aber geht wahrscheinlich nicht... ich finde es nur schade dass der c128 schon so „mod möglichkeiten“ mitbringt, durch die verschiedenen Modi, es aber es nix wirklich spektakuläres gibt.

Zitat von Manga303

Was ich mich schon länger frage, könnte man den z80 Chip nicht ersetzen mit irgendetwas anderes ?? Man kann ja zb. R Pi am A500 als Turbokarte nutzen.

Ich meine das nichtmal „so groß“ aber könnte man zb. ein custom z80 rom reinmachen evtl. mit höheren Takt ? Gameboy und Gamegear nutzen ja auch ne Art z80 naja ist nur meine Bob Gedankenwelt aber geht wahrscheinlich nicht... ich finde es nur schade dass der c128 schon so „mod möglichkeiten“ mitbringt, durch die verschiedenen Modi, es aber es nix wirklich spektakuläres gibt.

Für heutige Begriffe mag das nichts spektakuläres sein, aber damals war das schon eine kleine Revolution.

2 CPUs, 2 Grafik-Chips in ein 8-bit Homecomputer war schon sensationel. Es war fast die quadratur des Kreises.

Kann natürlich jemand der mit Smartphones etc.pp groß geworden ist nicht so nachvollziehen.

Leider war der C64er Markt so dominant, daß kaum jemand direkt für den C128 entwickelt hat.

Es gibt wohl ein paar Z80 Befehle, die komplexe Dinge ermöglichen, bei denen der 6502 ein ganzes Progrämmchen braucht. Für solche Sonderfälle ist der Z80 dann schneller, das sind aber nur wenige Spezialfälle.

Zitat von WTE

Es gibt wohl ein paar Z80 Befehle, die komplexe Dinge ermöglichen, bei denen der 6502 ein ganzes Progrämmchen braucht. Für solche Sonderfälle ist der Z80 dann schneller, das sind aber nur wenige Spezialfälle.

Dafür gibt es doch den -> DoubleAss(embler).

Zitat von WTE

Es gibt wohl ein paar Z80 Befehle, die komplexe Dinge ermöglichen, bei denen der 6502 ein ganzes Progrämmchen braucht. Für solche Sonderfälle ist der Z80 dann schneller, das sind aber nur wenige Spezialfälle.

Hast du mal ein Beispiel zur Hand?

http://z80-heaven.wikidot.com/instructions-set:ldir ist ne einzelne Instruktion, mit der sich bis zu 64k transfers machen lassen (nicht im Hintergrund, das ist kein DMA! Das System blockiert für die Zeit): copy, fill, ... http://www.zimmers.net/anonftp…128/programming/d-ass.txt hat ein Beispiel mit Blockfill. LDIR wird zwar immer neu geladen, aber immerhin ist das nur eine Instruktion statt lda/sta/inc/beq (und noch bissel extra für Transfers größer als 256 bytes), was man auf der MOS-Seite braucht.

pgeorgi Genau sowat hatt ich vage im Hinterstübchen. Speichertranfers kann der Z80 deutlich besser & schneller als der 65xx.

Die Frage lautet nur: lohnt sich der notwendigen Overhead zum hin und herschalten zwischen den CPUs?

Zitat von Freddy

Die Frage lautet nur: lohnt sich der notwendigen Overhead zum hin und herschalten zwischen den CPUs?

Nach allem, was ich dazu gelesen habe, lohnt sich das nicht. Selbst fehlt mir da die praktische Erfahrung.

Obwohl der Z80 Opcode sehr kompakt wirkt, ist man wohl bei 21 Zyklen pro Byte (bzw 16 für die letzte Runde), da passt ne Menge 6510 Code rein. (um die 15 Zyklen für indirekte load/store + increment, 2 für den bedingten Sprung, plus bissel rest)

Der CPU-Wechsel ist wohl nicht so sehr teuer, aber bis sich das amortisiert, muss man vermutlich schon ne Menge Daten kopieren.

Falls es sich überhaupt lohnt, könnte ich mir das für komplexere Aufgaben vorstellen, Floodfill in nem Zeichenprogramm oder so.

Dann noch dran denken, dass der Z80 auf dem C128 stark gebremst läuft, während die 8502 bei Bedarf mit 2 MHz losbrettern kann (im 40Zeichenmodus kann im oberen+unteren Border auf 2MHz gewechselt werden)

Zitat von Tale-X

Dann noch dran denken, dass der Z80 auf dem C128 stark gebremst läuft, während die 8502 bei Bedarf mit 2 MHz losbrettern kann (im 40Zeichenmodus kann im oberen+unteren Border auf 2MHz gewechselt werden)

Ich kann mich an Vergleichstests erinnern, wo der 6502 mit 1 MHz unterm Strich ungefähr so schnell war, wie ein Z80 mit 4 Mhz. Das sind ja auch die beiden üblichen Frequenzen, mit denen die diese Prozessoren betrieben wurden. Der 6502 hat den einfacheren Befehlssatz, arbeitet die Befehle aber deutlich schneller ab.

Ich habe damals sowohl mit 6502 als auch mit Z80 Embedded Systemen (Einplatinencomputern) gearbeitet, und kann bestätigen, dass die sich ungefähr gleich schnell anfühlten.

Bei der Programmierung haben mich die vielen Z80-Register regelmäßig überfordert.

Vor allem auch der zweite Registersatz. Damit wusste ich nie wirklich was anzufangen.

Vermutlich hatte ich vorher schon zu lange 6502 programmiert.

Zitat von Freddy

pgeorgi Genau sowat hatt ich vage im Hinterstübchen. Speichertranfers kann der Z80 deutlich besser & schneller als der 65xx.

Die Frage lautet nur: lohnt sich der notwendigen Overhead zum hin und herschalten zwischen den CPUs?

Das (Speichertransfer) könnte es gewesen sein. Das Beispielprogramm hat irgendwas grafisches auf dem Bildschirm hin und her bewegt. Würde also passen. Ist halt eine sehr spezielle Anwendung.

Der z80 kann auch Speicherblöcke mit einem Wert füllen oder nach einem Wert durchsuchen.