Hallo Besucher, der Thread wurde 39k mal aufgerufen und enthält 236 Antworten

letzter Beitrag von Thorsten Günther am

Atari 800 xl Erfahrungen

  • Ja der Plus/4 scheint mit dem 800XL eher dieselbe Liga zu sein und der XL würde gewinnen.


    Die 800XL Liga ist diejenige Generation Heimcomputer, die weniger auf Sprites und Sound gesetzt haben sondern mehr auf gutes Basic und Entwicklerkomfort. Der Plus /4 hatte einen eigenen Maschinensprache Monitor, der CPC 80 Zeichen Modus und Editierkomfort, der MSX ebenfalls gutes Basic und Programmierbarkeit.


    Der C64 ist für Amateure vergleichsweise grauenhaft zu programmieren, aber das wollten die meisten Käufer eh nicht. Das haben die bloß ihren Eltern erzählt damit die das Geld locker machen. Und die Profi Entwickler konnten die Hardware eben trotzdem ansprechen und ausreizen. Der Amiga hat das C64 Rezept fortgeführt. Das Amiga Basic war mehr als schlecht und Assembler tat man sich als Profi an weil man eben einfach keine Schmerzgrenze hatte. Und der 95% Rest? Zockte wieder was am lautesten, schönsten und Buntesten war bis der Intel Kompatible PC das nach Jahrzehnte langem Dornröschen Schlaf auf einmal besser konnte als der Amiga.

  • Der Amiga hat das C64 Rezept fortgeführt.

    :alt: Der Amiga hat das Atari 400 800 XL XE Rezept fortgeführt. Na gut ein bischen C64 ist auch drin im Amiga. :-) Der 8520 gleicht fast dem 6526, der im C64 seine Dienste versah.


    :guckstdu: https://de.wikipedia.org/wiki/Amiga


  • Die 800XL Liga ist diejenige Generation Heimcomputer, die weniger auf Sprites und Sound gesetzt haben sondern mehr auf gutes Basic und Entwicklerkomfort.

    Mitnichten, die Atari 8-Bitter haben als allererste Heimcomputer auf "Sprites" (eigentlich Player und Missiles), Grafik, Sound und Joystickports gesetzt, das Shepardson BASIC war hingegen mit heißer Nadel gestrickt, weil Microsoft BASIC nicht rechtzeitig fertig war und vor allem nicht in eine 8K-Cartridge paßte (und somit unverhältnismäßig teuer geworden wäre) - entsprechend gibt es insbesondere von Optimized Software Services deutlich bessere BASICs.


    Bei der Entwicklung des VIC-II hat man sich bei MOS m.W. sehr genau die spritefähigen Grafikchips von Atari und TI angesehen und deren Schwachpunkte (zu wenige Objekte pro Bildschirmzeile, monochrom, beim Atari komplizierte vertikale Bewegung) vermieden.


    Spannend finde ich es vor allem, dass es bei den Spielen eine direkte Weiterentwicklung vom Apple II über den Atari hin zum C64 gab: frühe Atari-Spiele (etwa A.E., Lode Runner, Hard Hat Mack oder Choplifter) waren häufiger mal 1:1 (lediglich mit besserem Sound) vom Apple auf den Atari portiert worden, und als der C64 herauskam, geschah dasselbe mit Atari-Spielen wie Bruce Lee oder Fort Apocalypse. Und durch den enormen Erfolg des C64 und die Tatsache, dass Atari ab 1985 nur noch den ST pushte, wurde der Atari (im Westen) zum Nischenprodukt, auf dem nur ambitionierte Hobbyentwickler (etwa Peter Sabath, Peter Finzel, Richard Munns, Chris Murray, Ian Copeland) noch herausragende Titel programmierten und meist bei Mini-Publishern herausbrachten (dass Sabath seine XL-Version von Shanghai tatsächlich bei Activision veröffentlichen konnte, lag nach meinem Wissensstand daran, dass er das Spiel einfach erst mal fertig portiert hatte und dann bei Activision anklopfte). Daher unterscheidet sich die Spiele-Library der Ataris bis heute deutlich von der für den C64.

  • Zitat von Thorsten Günther

    Bei der Entwicklung des VIC-II hat man sich bei MOS m.W. sehr genau die spritefähigen Grafikchips von Atari und TI angesehen und deren Schwachpunkte (zu wenige Objekte pro Bildschirmzeile, monochrom, beim Atari komplizierte vertikale Bewegung) vermieden.


    Ach, das heißt Atari konnte es damals Ende der 70er einfach noch nicht besser.
    Der Atari ST war dem Amiga aber ebenfalls unterlegen. Das lag dann vermutlich ebenfalls daran, dass es nicht am Willen lag und an der Richtung, sondern dass es unter dem Budgetzwang nicht besser ging. Der Atari ST hätte besser sein können hätte er mehr kosten dürfen. Es lag nicht an "doofen Hardwareentwicklern".

  • Der Atari ST hat m.E. vom Konzept her eher Ähnlichkeit mit britischen Computern, vor allem dem Amstrad CPC: Hardwarebestandteile und OS nach einer grob umrissenen Spezifikation zusammenkaufen und zu einem System mit günstigem Preis integrieren (im Atari ST heißt bezeichnenderweise der Chip, der dies bewerkstelligt, GLUE). Das Ganze geschah dann auch noch unter massivem Zeitdruck (cf. Dadhacker's Blog http://www.dadhacker.com/blog/?p=995, http://www.dadhacker.com/blog/?p=1000). Dafür kann sich das Endergebnis durchaus sehen lassen, die Atari 16-Bitter sind insbesondere mit den 1040er-Modellen so erfolgreich gewesen, dass man diese selbst auf eBay immer noch "hinterhergeschmissen" bekommt.


    Die 8-Bitter von Atari hatten als Vorbild bezüglich "Sprites" ausschließlich das hauseigene VCS, und so hat man deren Anzahl einfach mal verdoppelt und war vermutlich der Ansicht, dass das ausreiche (in der Rückbetrachtung sind wir natürlich alle schlauer und würden uns mindestens noch einmal die vierfache Zahl und außerdem mehr Farbregister für die Hintergrundgrafik wünschen, ein Wunsch, dem Jay Miner dann beim Amiga nachkam...). Dann kam TI und brachte einen Grafikchip, der sogar 32 Sprites verwaltete (allerdings nur vier pro Zeile darstellte). Diese waren dann sogar schon quadratisch und maximal 16x16 Pixel groß wie später beim VIC-II. Allerdings waren sie noch monochrom.

  • Der 800XL war auch mein 1. Computer. Der wurde zu einer Zeit angeschafft, als der C64 noch unerschwinglich war. Wir hatten wenig Geld damals.


    Dazu hatte ich noch ein originales Kassettenlaufwerk bei dem dann recht früh die Play-Taste abgebrochen war. Software hatte ich dafür wenig, es musste alles original gekauft werden und tauschen war auch nicht drin da ich niemanden kannte, der auch so ein Teil besass. Immerhin hat es dazu geführt, dass ich meine 1. Basic Programme geschrieben habe. Irgendwann kam dann aber doch der langersehnte C= 64 ins Haus und ich habe den Atari dann auch nicht vermisst.

  • Ach, das heißt Atari konnte es damals Ende der 70er einfach noch nicht besser.
    Der Atari ST war dem Amiga aber ebenfalls unterlegen. Das lag dann vermutlich ebenfalls daran, dass es nicht am Willen lag und an der Richtung, sondern dass es unter dem Budgetzwang nicht besser ging. Der Atari ST hätte besser sein können hätte er mehr kosten dürfen. Es lag nicht an "doofen Hardwareentwicklern".


    Naja, so doof können die ST-Entwickler ja schon deshalb nicht gewesen sein, da Teile von ihnen vorher ja bei Commodore u.a. den C64 entwickelt haben. Diese sind wimre im Zuge des Tramil Abgangs mit bei Atari eingeschleppt worden.
    Das der ST anfänglich sehr schnell mit heißer Nadel gestrickt wurde, lag ja nicht nur am LowBudget, sondern am Geiz von Tramil, weil er in Bezug auf Amiga zu hoch gepokert hatte und Commodore ihm den Rechner dadurch unterm Nagel weggerissen hatte. Der Amiga ist eigentliche Nachfolger des 800XL weil die gleichen Entwickler ( u.a. Jay Miner ) und Ideen dahinter stecken.

  • Ich fänd ja eine Diskussion um die Vorteile von Plus4 vs 800xl cooler.


    Ja der Plus/4 scheint mit dem 800XL eher dieselbe Liga zu sein und der XL würde gewinnen.


    Die 800XL Liga ist diejenige Generation Heimcomputer, die weniger auf Sprites und Sound gesetzt haben sondern mehr auf gutes Basic und Entwicklerkomfort. Der Plus /4 hatte einen eigenen Maschinensprache Monitor, der CPC 80 Zeichen Modus und Editierkomfort, der MSX ebenfalls gutes Basic und Programmierbarkeit.

    Der Vergleich Atari 800 XL vs Commodore Plus/4 wäre auch so eine Sache. Fakt ist, der Plus/4 verfügt über gar keine Hardwaresprites, die müssen per Software realisiert werden. Soundmäßig hat er nur 2 Stimmen, davon eine als Geräusch möglich, und die kann man nur in Ton-Höhe, -Länge und -Lautstärke programmieren. Leider schon ein zielmliches Handicap wenn man Spiele programmieren will.


    Das nebenbei die meiste Orginalsoftware - insbesondere von 1985 - katastroühal programmiert wurde, kommt hinzu, viele der Originalspiele nutzen nicht annähernd den C-16 Adreßraum aus. Zumal das meiste ja eh für C-16 mit 16 KB programmiert wurde. Liegt aber auch daran, das vernünftige Literatur zum C-16 Plus/4 bis Mitte 1986 Mangelware war, wenn man die Basic-Ebene verlassen wollte.


    Viele Spielehersteller zwangen Programmierer, eine C-16 Version binnen nicht mal einer Woche zu schreiben, obwohl diese den Recher noch gar nicht mal kannten. Da sind genug Stories in der Vergangenheit ja hochgekommen.


    Man sollte allerdings auch erwähnen, es gibt ein paar Spiele nur am C-16 und Atari 800 XL, da könnte man ein wenig vergleichen. Dann sollte das hier allerdings als seperater Thread hier ausgeklinkt werden.

  • Sollte ich mir wohl doch mal gönnen und ins "feindliche" Lager reinschnuppern.

    Feindliches Lager :gruebel Dieses Commodore vs. Atari Gebashe kenn ich eigentlich gar nicht. Jeder wollte ein C64 oder Amiga so kenn ichs. Da ich eh nur eingefleischter 8 bit Fan bei Heimcomputern bin, bin ich dem 800XL als direktes "Marketing" Konkurrenzprodukt zm C64 nicht abgeneigt. Der geht mit durch genau wie das Atari VCS 2600.

  • oft ein wenig besser sind, als die C64er Versionen

    "Oft" schreint mir etwas over the top, aber naja, sagen wir zumindest "MANCHMAL" :)


    Kann nur jedem raten, WENN anderes 8 bit System zusätzlich anschaffen, dann Atari 800XL. Hat man auch immer was, womit man Puristen (jene Basher) provozieren kann, im Zweifel einfach mal daran erinnern, dass das Atari BASIC dem C= 2.0 BASIC überlegen ist, dass mehr Farben möglich sind etc. etc. :bgdev


    Hier ein paar gute Games auf Atari:
    Warhawk (imho besser als auf C64)
    Beta Lyrae (gibt es auf C64 nicht)
    Attack of the Mutant Camels (definitiv besser als C64-Version)
    und natürlich Yoomp

  • Ich mag beide Systeme ( Atari 800XL / Cevi ). Am Atari stört mich nur, dass aktuelle Demos / Spiele oft einen großen Ram-Bedarf haben und man mit der Standardkonfiguration nicht weit kommt ( Stichwort Rambo und co. ). Die Programmierer sollten mal etwas mehr resourcenschonend im Bereich RAM programmieren. Die Homebrew-Scene sowohl in Hardware als auch in Software steht der des Cevi in nichts nach... SIO2USB, SIO2SD, SIO2BT, S-Video-Patch und und und... es gibt alles, was das Herz ( und das Portemonaie ) hergibt.
    Einige Spiele spielen sich tatsächlich flüssiger / runder auf dem Atari und auch der Sound bringt seine typische Atari Note ein.

  • Ich mag beide Systeme ( Atari 800XL / Cevi ). Am Atari stört mich nur, dass aktuelle Demos / Spiele oft einen großen Ram-Bedarf haben und man mit der Standardkonfiguration nicht weit kommt ( Stichwort Rambo und co. ).

    Es gibt halt nicht EINE 64K Maschine als standart sondern 8K, 16K, 48K, 64K, 128K (Atari 400, 600XL, 800, 800XL, 130XE).


    Micha

  • Zitat

    Ich finde es interessant, dass die Atari-Spiele-Versionen oft ein wenig besser sind, als die C64er Versionen.

    Das liegt daran, das der Atari 800 damals schon älter war und sich die Entwickler auf den Maschinen besser auskannten. Denn die Spiele, die man miteinander velgeichen kann, sind für die C64-Verhältnisse relativ betagt. Eventuell waren die Spiele sogar auf dem Atari 800 entwickelt worden, denen quasi auf den Leib geschneidert, und die C64 Versionen waren nur Portierungen. Die späten Spiele vom C64, die den C64 dann ausreiten, gibt es auf dem Atari 800 gar nicht mehr ...