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letzter Beitrag von 1ST1 am

C64 oder Amiga Emulator ohne Betriebssystem

  • Wie einige andere auch nutze ich neben original Hardware auch Emulatoren,
    Vice 2.4 oder UAE 3 sind ja auch eine schöne Alternative bzw. gut wenn man mal
    schnell was testen will. Allerdings wäre eine Emulator der kein Windows benötigt
    und der schnell nach dem einschalten gestartet ist für meinen zweiten kleinen PC schön,
    ähnlich einem Live Linux wie Puppy Linux das nach ein paar Sekunden läuft.
    Es gibt AROS oder andere Systeme für Amiga, aber für den C64 hab ich noch nichts gefunden.
    Die Frage ist dann natürlich auch wie dann die Bedienung machbar ist, also wie man Disketten
    starten kann wenn nur der C64 startet. Oder ist eben ein kleines leichtes Linux das beste das dann
    einfach den Vice-Emulator startet.


    Am schönsten wäre was wie RetroPi auf dem RaspberryPi, nur eben für x86 PCs.

  • Hübscher Laberthread... Das schöne ist ja, wenn man Anwendung und Betriebssystem von einander trennen kann, und dadurch die zugrunde liegende echte Hardware abstrahieren kann. So dass jede Anwendung unten drunter Ressourcen sieht, die sie nutzen kann, egal wie im Detail diese Hardware aussieht


    Dadurch ist es völlig piepegal, was für eine Grafikkarte, was für ein Laufwerk, was für eine Soundkarte, was für eine Tastaur, was für einen Joystick, was für eine Netzwerkkarte, was für ... usw. die Hardware hat, hauptsache die Anwendung bekommt die Funktionen zur Verfügung gestellt, damit sie funktionieren kann.


    Nimmst du der Anwendung das Betriebssystem weg, muss die Anwendung das alles selber machen. Das macht nur Sinn auf überschaubarer Hardware, die in Massen immer gleich ausgestattet wird, und die von ihren Ressourcen, Peripherie usw. überschaubar ist. Sozusagen, wo man mit jedem Bit im Adressbereich sowieso "per Du" ist. Also so Dinger, die da Commodore, ATARI und noch ein paar andere historische Computerhersteller da vor 25-35 Jahren so hergestellt haben.


    Als "SID-Spieler" kannst du dir sicher vorstellen, was für ein Aufwand es wäre, ein SID-File auf einem Pokey oder einem Yamaha YM-2149 abzuspielen, wenn es überhaupt 1:1 machbar ist. genauso würde es sich mit Grafikausgabe, Ansprechen von Laufwerken, Netzwerk usw. verhalten.


    Heutige Computer - selbst ein Raspberry Pi, von dem es ja auch inzwischen mindestens 5 Varianten gibt, und die sich morgen schon wieder ändern können, weil irgendein verwendeter Chip nicht mehr lieferbar ist - kann man so nicht betreiben. Das wird mit jeder neuen Hardwarevariante im Quadat hoch Zehn komplexer bei der Softwarepflege. Die einzige Chance, die man hat, wäre das zugrunde liegende Betriebssystem auf das für die spezielle Anwendung Nötige zu reduzieren. Sprich nimm dir ein z.B. Debian für Rapi und installiere nur die Pakete, die Vice und UAE brauchen.

  • Da fängts dann schon an: Vesa Grafiktreiber.


    Klar, der ist Standard, kann jede Grafikkarte. Aber damit hast du nichtmal 2D-Beschleunigung. Sondern die Haupt-CPU des Systems muss jedes Pixel einzeln beackern. Keine Linien ziehen, kelne Flächen füllen, keine automatischen Farbverläufe, keine ausgefüllte Kreise, usw. was die Grafikkarte selbst könnte.


    Und schon wird über die Performance von Decathlon in Vice auf dem abgespeckten Linux gejammert. 1 Ghz Bolide, aber man sieht jedes Pixel einzeln übern Bildschirm wackeln.


    Oder nehmen wir dien Sound als Beispiel: Wieso klingt das SID auf der Soundkarte so doof? Achso, der Standard-Treiber kann nur 8 Bit 8khz Mono. Ok, aktzeptiert, hauptsache die Kiste hat in Nullkommanix gebootet!

  • CSS64 unter DOS kommt doch dem Gesuchten schon recht nahe. Bringt unter DOS eigentlich alle "Treiber" von sich aus mit und DOS bootet auf aktuellen Systemen so schnell, dass man meint noch im POST zu stecken, wenn schon der DOS-Prompt auftaucht.


    Allerdings ist ab version 3 der DOS Support weggefallen. Aber zur Pentium-II Zeit hatte ich mit dem Ding meinen Spass. Lief wirklich prima!

  • DOS Vice kenne ich, aber auf Modernen PCs nicht mehr das wahre.
    Wird wohl doch ein kleines Linux werden das eben nur die grafische Oberfläche und Treiber lädt,
    dann startet automatisch Vice in Vollbild und los geht´s.
    Puppy Arcade ist z.B. so was, auf einer SSD macht das schon Laune.
    Das ganze angepasst nur für C64 beschleunigt das ganze dann beim Start

  • ähnlich einem Live Linux wie Puppy Linux das nach ein paar Sekunden läuft.

    Und warum nimmst Du dann nicht Linux? Da laufen doch etliche Emulatoren mit.


    Am schönsten wäre was wie RetroPi auf dem RaspberryPi, nur eben für x86 PCs.

    Ist das nicht auch ein Linux?



    Als "SID-Spieler" kannst du dir sicher vorstellen, was für ein Aufwand es wäre, ein SID-File auf einem Pokey oder einem Yamaha YM-2149 abzuspielen, wenn es überhaupt 1:1 machbar ist.

    Wenn genug Rechenpower dahinter steht. Tut es zur Not immer eine PWM. Moderne Wandler machen im Prinzip auch nichts anderes.


    Heutige Computer - selbst ein Raspberry Pi, von dem es ja auch inzwischen mindestens 5 Varianten gibt, und die sich morgen schon wieder ändern können, weil irgendein verwendeter Chip nicht mehr lieferbar ist - kann man so nicht betreiben.

    Gab es denn beim Raspberry Pi schonmal Inkompatibilitäten innerhalb einer Modellreihe? Soviele Chips sind da ja nun auch nicht drauf. Das Relevante ist doch alles im ARM-Prozessor integriert.


    Ich würde vermuten, daß ein Raspberry Pi genauso gut zum hardwarenahen Programmieren geeignet ist, wie ein Amiga. Daß ein Programm für den Raspberry Pi 1 dann nicht auf dem Raspberry Pi 2 läuft, ist wie ein Programm für den Amiga 500, welches nicht auf dem 1200 läuft. Daß ist halt der Preis dafür, wenn man am Betriebssystem vorbei programmiert.


    Da bisher aber selbst der Raspberry Pi 1 noch zu haben ist, sehe ich das noch nicht kritisch. Und selbst wenn der nicht mehr hergestellt wird, gibt es bestimmt ein Überangebot an gebrauchten, da viele bei den geringen Kosten aufrüsten.


    Klar, der ist Standard, kann jede Grafikkarte. Aber damit hast du nichtmal 2D-Beschleunigung. Sondern die Haupt-CPU des Systems muss jedes Pixel einzeln beackern.

    Hochskalieren kann die Grafikkarte aber trotzdem. Moderne Grafikchips richten sich dabei nach den Auflösungen, die der Monitor unterstützt. Ansonsten gibt es bei Emulatoren auch gar nichts zu beschleunigen. Die Grafikhardware muß schließlich auch emuliert werden, und das geht eben über die CPU.

  • Alle Raspberry Pi sind untereinander kompatibel, deshalb ist die Version 3 auch erstmal die letzte Version,
    da bei einer neueren Version die Kompatibilität nicht mehr gewährleistet wäre.
    Denke auch das bei einer Emulation die CPU Leistung das wichtigste ist und das ist heutzutage kein Problem mehr.


    Edit: Habe einen Raspberry Pi 1 Model B hier, falls jemand ein ISO mit C64 Emu für mich hat wäre das super :)

  • Ich habe mal irgendwo einen Minecraft-Klon gefunden, der komplett ohne Betriebssystem lief. Den konnte man sich als VM ziehen und dann in einem VMware Player laufen lassen. Moeglich ist sowas also grundsaetzlich schon (logischerweise), aber da muesste man wie gesagt sehr viel machen, was der VICE aktuell noch nicht macht.


    Cool waere sowas aber schon. Ich glaube es gibt auch irgendwo eine Art "Commodore-BASIC-OS" fuer RasPi. Ist aber mehr als Spielerei zu sehen ;)


    Wenn aber jemand Erfolge hat, ein sehr kleines Linux sehr schnell zu booten, damit man sehr schnell automatisch in VICE landet, dann wuerde ich da gerne mehr drueber erfahren :) sowas in einem Pi waere schon cool. Aber vielleicht ist sowas auch wieder allein schon durch die Lese-Geschwindigkeit der SD-Karte limitert...

  • Gab es denn beim Raspberry Pi schonmal Inkompatibilitäten innerhalb einer Modellreihe? Soviele Chips sind da ja nun auch nicht drauf. Das Relevante ist doch alles im ARM-Prozessor integriert.

    Frühe Versionen z.B. von Raspian, die auf den RPi-1 laufen, laufen nicht auf dem 2er oder gar 3er. Da gab es immer wieder mal notwendige Anpassungen. Natürlich laufen die aktuellen Versionen auch auf dem 1er.