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letzter Beitrag von CypherXG am

MiniPC schaltet bei Last ab - CPU aber kühl

  • Hallo,
    ich habe einen MiniPC geschenkt bekommen den ich gern zuhause als Mediacenter am TV genutzt hätte - und eventuell als RetroArch-Plattform.


    Leider ist es nun so dass der PC sobald er unter Last steht binnen kürzester Zeit abschaltet. Ich hatte zuerst den Verdacht dass die CPU (ein Core2Duo) in dem kleinen Gehäuse nicht genug luft bekommt und daher abschaltet. Daher habe ich mal ein Watcherprogramm installiert und nachgesehen: In Ruhe kam der Rechner auf ca 40-45° für die CPU, unter Last stieg die Temperatur bis auf ca. 75°. Der CPU Lüfter drehte aber eigentlich nie schneller, bis zur Abschaltung des Systems.
    Also als nächstes mal offen betrieben, und siehe da, ich konnte stundenlang Videos gucken ohne dass der Rechner abschaltet. Daher glaubte ich den Schuldigen gefunden zu haben.
    Meine Maßnahmen bislang: 4 40er Mini-Lüfter (ungeregelt) an die seitlichen Luftlöcher gepflanzt, zwei ziehen Luft rein, zwei blasen ab. Daraufhin war die Leerlauftemperatur des Systems bis auf 35° runter und er stieg auch nicht über 65° unter Last - dennoch schaltete sich das System weiter ab. Nächster Gedanke: CPU-Lüfter sitzt sehr nahe am Gehäusedeckel, vielleicht zieht der dennoch nicht genug, also habe ich Luftlöcher in die obere Abdeckung gebohrt, dort wo der Lüfter sitzt.
    Im Ergebnis ist das System je 3-5° kühler, aber es kommt immer noch zur Abschaltung, auch wenn es gefühlt ein wenig länger dauert.


    Nun bin ich mit meinem Latein am Ende - Mehr Kühler gingen nicht und ich möchte das System auch nicht zu laut machen (die Minilüfter sind leise und drehen mit fixer Geschwindigkeit, der CPU-Lüfter ist in Idle auch flüsterleise. Hochdrehen tut er nur beim einschalten des Systems, dann wird er kurz hörbar laut.
    Ich denke mittlerweile also dass etwas anderes auf der Platine die Notabschaltung einleitet.
    Über der Northbridge(?) ist ein massiver Kühlkörper mit großen Kühlrippen, die auch deutlich warm werden. Kann man hier noch die Kühlung verbessern?


    Das ärgerliche ist ja: steht der Rechner offen da läuft er über Stunden stabil. Nur ist ein offener Betrieb ein no-go, ich hab ein kleines Kind und da sollte kein offener Rechner rumstehen. Es gibt auf dem Mainboard (ein miniboard von intel) keine weiteren Temperaturanschlüsse, die CPU scheint ja aber wie gesagt nicht das Problem zu sein - 60° sollte die ja Problemlos abkönnen.


    Irgendwelche Ideen?

  • Hallo,


    wie wäre es mal mit der Typbezeichnung bzw. ein Bild vom Gerät, das man mal drüber sehen und nachdenken kann.


    Aber was ja klar sein sollte ist, dass es irgendwo einen Wärmestau gibt, welches das gerät zum Aufgeben bringt. Was sagen denn die Finger wenn man das Gerät mit Deckel bis zum aussteigen bringt und dann mal nach Hotspots im Gehäuse fahndet? Oder Gerät offen betreiben und mit einem Fön punktuell erwärmen bis man die Stelle gefunden hat, welche das Austeigen verursacht.
    Auch helfen viele Lüfter nicht immer viel, denn wenn das Design darauf ausgelegt ist, dann sollte es nicht zu Hitzstau kommen, eventuell ist der Luftstrom jetzt im Gehäuse viel schlechter und deine Lüfter und Bohrungen verschlimmern die Situation nur noch.


    cu

  • Ist im Bios irgendwas eingestellt was ihn ab einer bestimmten Temperatur zum runterfahren zwingt? Vielleicht reicht der geschlossene Deckel gerade um über diese Grenze zu kommen.
    Sehen die Kondensatoren noch gut aus?
    Staub haste sicher schon überall weg gemacht?
    Hast du ein anderes Netzteil mit dem du testen kannst? Vielleicht wird das bei höherer Temperatur zu dolle belastet und schaltet ab.
    Mal ganz doll um die Ecke gedacht: Kabelbruch. Wenn du nun genau die richtige Strippe mitm Deckel in eine Position bringst die nicht toll ist....naja, schon sehr abwägig.

  • Es handelt sich um einen mini PC mit Intel DG45FC Mainboard, 2GB RAM, DualCore 2*2.8GHz. Der Verbaute Prozessorlüfter ist original Intel. Ausser dem CPU-Lüfter befindet sich nur noch ein geklammerter Kühlkörper auf dem Board. Nach abschalten wird nichts so heiss dass ich es nicht angreifen könnte, der Kühlkörper ist merklich warm, aber nicht heiß.
    Die CPU-Temperaturen sind nach einbau der Lüfter Deutlich gesunken, also denke ich das mein Vorgehen - zwei Lüfter ziehen unten Luft ins Gehäuse, zwei blasen direkt oben beim CPU-Lüfter die erwärmte Luft aus dem Gehäuse raus - durchaus Effekt hat. Es wird fühlbar warme Luft abtransportiert. Über dem Lüfter, da wo ich nun Löcher ins Gehäuse gebohrt habe- war das Gehäuseblech ebenfalss warm, aber nicht heiß.
    Das meines Erachtens (ich habe kein Digitales Thermometer oder so, es sind also "gefühlte" Werte) wärmste Bauteil nach einer Abschaltung ist der Kühlkörper der neben dem Prozessorlüfter montiert ist.


    Hier ein Review zu dem Board, auf dem Bild ist auch der Kühlkörper zu sehen:
    http://www.trustedreviews.com/Intel-DG45FC-review

  • Netzteil ist extern, läuft stabil, da sehe ich keine Probleme. Wird auch nicht sehr heiß. Entstaubt ist das Gerät, alle Kabel liegen sauber verstaut (Bilder sind grade schwer, sorry)


    Im BIOS gibt es eine Option zur FAN-Control, diese habe ich in diversen Einstellungen probiert, ohne dass sich was geändert hätte. Im Wesentlichen ist es aber auch keine Temperaturregelung, sondern mehr eiine Einstellung ob die Lüfter frühzeitig anziehen sollen und wie oft nachgeregelt wird. Selbst wenn ich da alles auf maximale Empfindlichkeit stelle dreht der Lüfter vorm Abschalten nicht hoch.

  • Selbst wenn ich da alles auf maximale Empfindlichkeit stelle dreht der Lüfter vorm Abschalten nicht hoch.

    Ist der Luefter an der richtigen Stelle angeschlossen (also z.B. nicht am Gehaeuseluefteranschluss anstatt CPU-Anschluss?)
    Kontaktpaste hat der Kuehler neu zwischen CPU und Luefter?
    Evtl. anderen Luefter testen (3te Leitung beim Luefter evtl. defekt)?
    Wenn Du ein externes Netzteil hast - liefert der interne Spannugswandler auf ATX genug Watt bei voller Leitung?
    Solche CPUs sollten doch auch schon runtertakten, wenn die zu heiss werden?

  • Wäre mal interessant zu erfahren, unter welchen Bedingungen das Teil abschmiert. Was laufen da für Programme usw...
    Evtl. sitzt das Problem nämlich ganz woanders (z.b. Speicher, GPU).
    Diese Teile weren nämlich auch mal etwas wärmer und können dann Fehler Produzieren. Bei der GPU könnte man evtl. annehmen, dass sie zunächst Bildfehler produziert...muss aber nicht immer so sein.
    Ist evtl. die Vcore zu gering? Hat das Board einen Hardwaremonitor wo du die Spannungen ablesen kannst? Evtl. auch mal ein Diagnosetool installieren udn schauen, wie sich diese Werte unter Last entwickeln.


    Dein Problem kann dutzende Ursachen haben, ich würd mich da nicht nur auf die CPU einschießen ;)

  • Sehen die Kondensatoren noch gut aus?

    Die sind zumindest optisch tippitoppi. Das Board ist ja auch noch nicht sooo alt.


    Ist der Luefter an der richtigen Stelle angeschlossen (also z.B. nicht am Gehaeuseluefteranschluss anstatt CPU-Anschluss?)

    Das ist ein 4pol-PWM-Anschluss, und ja, er hängt korrekt dran, am Gehäuselüfteranschluss hängen dann die ungeregelten Kleinlüfter dran.


    Kontaktpaste hat der Kuehler neu zwischen CPU und Luefter?

    Nope, ich habe daran noch nichts getan. Die CPU wird ja auch laut Fühler nicht wirklich kracheheiß, daher sah ich dafür noch keinen Grund.


    Solche CPUs sollten doch auch schon runtertakten, wenn die zu heiss werden?

    Exakt. Wie schon gesagt glaube ich aber auch nicht dass die CPU das Problem ist. Das war meine Erstvermutung, aber das aktuelle Fehlerbild passt dazu nicht.


    Wäre mal interessant zu erfahren, unter welchen Bedingungen das Teil abschmiert. Was laufen da für Programme usw...
    Evtl. sitzt das Problem nämlich ganz woanders (z.b. Speicher, GPU).

    Abstürze hatte ich v.a. bei Videowiedergabe, also Amazon Prime per Silverlight bzw. Youtube. Wobei es rein subjektiv so ist dass die Kiste schneller abstürzt wenn die Videos im Vollbild laufen. Daher tippe ich dezent auf GPU, die (so ich das mittlerweile eruiert habe) unter dem Kühlkörper sitzt.
    Wenn ich versuche mit KODI als Oberfläche Wiedergabe zu starten (Prime öffnet dazu den Browser) ist binnen Sekunden Schluss. Normales Arbeiten geht ganz gut, da hatte ich ein oder zwei Abschmierer wenn ich mehrere Programme zeitgleich am Laufen hatte.
    Das Problem ist wie gesagt komplett hinfällig wenn der Rechner offen betrieben wird.
    Der Rechner wurde vorher als Officerechner im Büro genutzt und lief da wohl ohne jede Macke. Baulich hatte ich nichts verändert als bei mir die Probleme begannen.


    Wie gesagt, seit ich die Lüfter drin habe läuft es etwas länger ohne ausfall, aber irgendwann bei der Wiedergabe rauscht er immer ab.

    Ist evtl. die Vcore zu gering? Hat das Board einen Hardwaremonitor wo du die Spannungen ablesen kannst?

    Kann ich (denke ich) soweit ausschliessen, Speedfan als auch der BIOS-Monitor geben stabile Voltagen an.


    Definier doch mal "schaltet ab".


    Geht der PC einfach aus, oder fährt er gezielt runter?


    Schaltet ab - er ist von einem Moment zum Anderen aus und versucht auch nicht wieder hochzufahren. NOT-Aus, möchte man meinen.


    Derzeit geht meine Vermutung damit am ehesten zur GPU unter dem Kühlkörper. Der ist mit zwei Haken festgeclippt. Gibt es da für vertretbares Geld bessere Lösungen - also zB mit Heatpipe oder so um die Wärme schneller abzuführen? Meine dilletantischen Googlereien bringen mir da nichts zielführendes.



    Danke schonmal für eure Antworten.

  • Nur ein Schuss in's Blaue: vielleicht ist nicht die Temperatur das Problem, sondern mechnische Spannugnen? Kann es vielleicht sein, dass beim Zuschrauben des Gehäuses irgendwie Karft auf's Board wirkt und es dadurch verbiegt? Evtl. ein an's Gehäuse gekoppeltes Wärmeleitpad oder so? Wenn ein BGA-Chip dauerhaft unter mech. Spannung steht, kann das die Lötstellen kaputt machen.

  • Nur ein Schuss in's Blaue: vielleicht ist nicht die Temperatur das Problem, sondern mechnische Spannugnen? Kann es vielleicht sein, dass beim Zuschrauben des Gehäuses irgendwie Karft auf's Board wirkt und es dadurch verbiegt? Evtl. ein an's Gehäuse gekoppeltes Wärmeleitpad oder so? Wenn ein BGA-Chip dauerhaft unter mech. Spannung steht, kann das die Lötstellen kaputt machen.

    Die Oberschale ist über Führungsschienen dran und mit Rädelschrauben fest. Selbst wenn ich die Schale nur locker auflege kommt es zum Absturz.


    aber "alte" Paste ist da? Ohne wird die Hitze ja nicht gut transportiert :)

    Ich hoffe es doch sehr - ich habe an dem Lüfter ab von einer Grundreinigung der Kühlrippen nichts getan. Wenn ich zerlege würde ich sowieso neue Paste drauf tun, aber ich glaube dass der Kühler da seinen Job gut macht.

  • Was ist denn das für ein externes Netzteil, so ein 60 Watt Dingens ohne Lüfter? Wieviel Watt hat es? Ich hatte mal einen Mini PC mit Intel Atom und das ist die einzige CPU die noch mit 60 Watt extern auskommt, soviel ich weiss. Minimum für deine CPU müssten 120 Watt sein. Kommt immer auch drauf an wieviele Lüfter, Festplatten usw. man verbaut hat, aber ich glaub nicht, dass du z. B. mit einem 60 Watt Ding glücklich wirst, wenn es so eins ist. Wenn der ganz abschaltet würd ich sagen Netzteil überlastet, vielleicht durch Lüfter, weil sie mehr Luft aus dem Gehäuse rausziehen als anderswo reinkommt... und das dann bremst... könnte sein.

  • Nun, ich würde mal sagen im Bios ist ein Temperaturlimit gesetzt, welches als Grenze dient die die CPU haben darf.
    Wird diese überschritten schaltet sich das System einfach aus.
    Hatte ich selbst schonmal und hab mit den Wolf danach gesucht. Zum Schluss war es nur 'ne Bios Einstellung.
    Das erklärt auch die Sympthome. Unter Last geht er ruck zuck aus, im Idle rennt er ohne zu murren.

  • Huch, den Thread gibt es ja auch noch.


    spaceage: Ja, das Netzteil ist ein externes 60W-Schaltnetzteil. Es ist das Original was mitgeliefert wurde und verrichtete vorher jahrelang problemfrei seinen Dienst im Office-Betrieb. Der Rechner kam unverbastelt zu mir, zeigte von Beginn die beschriebenen Symptome und erhielt erst nachher die zusätzlichen Lüfter, die das Problem ja zumindest entschärften - es dauert nun länger bis der Rechner die Notabschaltung durchführt. Daher wage ich mich mal das Netzteil auszuschliessen.


    CypherXG: Im BIOS gibt es keine Limits zu setzen. Die CPU bleibt allseits auch so kühl dass eine Abschaltung ein schlechter Witz wäre.


    Der Schuldige dürfte die GPU / Northbridge Kombi sein, die einfach unter Videovolllast zu heiss läuft. Da kratzt die Temperatur an der 100° Marke. Ich habe lange gesucht aber keine Abhilfe gefunden, es gibt keinen vernünftigen aktiven Kühlersatz dafür der noch eine Bauhöhe hätte die in das Gehäuse passt. (Insgesamt sind Bridgekühler am aussterben) Schade, denn das Gerät ist sonst wirklich gut.
    Nebenbei hat das wohl Methode bei diesem Rechner, ich habe zwischenzeitlich einen zweiten (baugleichen) in den Fingern gehabt der exakt die gleiche Problematik bot. Die Kiste ist halt einfach nicht für Full-HD-Video-Wiedergabe gebaut.
    Hab stattdessen (ohne FullHD) meine Wii für AmazonPrime herangezogen, und die Emulationstation muss halt noch warten. Eventuell besorg ich mal ein größeres Gehäuse wo ich die Bridge besser kühlen kann, aber das hat keine Priorität derzeit.


    Dennoch danke für die Ratschläge :)

  • Hast du vielleicht eine alte Grafikkarte oder ein Laptop-Motherboard, mit verbauter Heatpipe? Vielleicht kann man sich da etwas für deine Bedürfnisse anpassen? Evtl. in Verbindung mit einem Peltierelement. Allerdings muss man bei Peltierelementen mit Kondenswasserbildung aufpassen.


    Die Wärme die das Peltierelement auf der anderen Seite produziert, muss auch vernünftig abgeleitet werden.


    Man könnte das vielleicht so machen:


    Bridgeprozessor ==> Peltierelement ==> Heatpipe welche zu einem Platz im Gehäuse führt, an dem man einen großen Lüfter montieren kann.

  • Ein Peltier im Rechner ist ein absolutes No-Go.
    Es ist nicht berechenbar was Kondenswasser betrifft und ich spreche aus Erfahrung. :alt:
    Hätte mich damals beinnahe meine neue Grafikkarte gekostet obwohl ich nur den Prozi gekühlt habe.
    Trotz vieler Lüfter und genug Strömungsluft hatte sich Kondenswasser über Nacht am Deckel gesammelt
    und ist auf meine Grafikkarte getropft. Zum Glück nur auf die Spannungsversorgung.


    Bei Pektier spielt die Umgebungstemperatur, die Luftfeuchtigkeit usw eine große Rolle.

  • Evtl. in Verbindung mit einem Peltierelement.

    Ein Peltierelement würde das Problem hier wohl eher verschlimmern - das sind keine Kältegeneratoren sondern ineffiziente Wärmepumpen. Sprich: Man muss auf der heissen Seite nicht nur die von der kalten Seite abtransportierte Wärme abführen, sondern auch noch zusätzlich die elektrische Leistung, mit der das Peltierelement versorgt wird und welche es ebenfalls in Wärme wandelt.


  • das Netzteil ist ein externes 60W-Schaltnetzteil. Es ist das Original was mitgeliefert wurde und verrichtete vorher jahrelang problemfrei seinen Dienst im Office-Betrieb.

    Naja, FullHD ist halt kein Office-Betrieb mehr, außerdem altern Bauteile, und wieso sollte überhaupt eine 65W-TDP-CPU mit einem 60W-Netzteil in allen Lagen stabil funktionieren?


    Aber wenn Du Dir sicher bist, dass es die GPU/Northbridge ist, mach doch einfach über alles einen großen flachen Lüfter drüber, die Scythe Slipstream <- Link z.B. sind ziemlich flach. Und natürlich aufpassen, dass der nicht nur warme Luft verquirlt, also ggf. Gehäuselüfter ran, aber ohne Bilder ist das alles schwierig einzuschätzen.