Ich frage mich gerade: Kann eigentlich eine SFD1001 1541 Disketten lesen? Dabei meine ich die verbaute Hardware, nicht die Software, die in den ROMs drin ist. Nur auf Hardwareebene ist die Frage gemeint.
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letzter Beitrag von ZAK256 am
Kann eigentlich eine SFD1001 1541 Disketten lesen?
- markusC64
- Erledigt
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Wenn Du die Mechanik entsprechend ansteuerst nehme ich an - ja.
Gesendet von meinem CBM 3032 mit gemischten Gefühlen.
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Nein,das kompatible Gerät wäre die C=2031
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Wenn man mittels geeignetem ROM die Stepperrate für die Spuransteuerung, das Aufzeichnungsverfahren korrekt ansteuert und dabei den zweiten R/W -Kopf ignoriert - warum nicht. Allerdings wäre das lediglich eine Machbarkeitsstudie. Wäre schade um die SFD.
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Ich frage deswegen, weil ich es nicht weiß. Ein Problem könnte die Aufzeichnungsgeschwindigkeit der Daten sein. Im Fall der 1541 kann der VIA ja nur einige vorgegebene Werte.
Wie ist die Situation bei der SFD 1001?
Sehe gerade im Kryoflux Forum: Die CBM 8250 (und somit die SFD 1001) sind 100 tpi Laufwerke. Ich vermute mit jener Info mal, dass die Trackabstände nicht zu denen der 1541 passen (selbst unter Verwendung von Mehrfachsteps als Verallgemeinerung von Halftracks).
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Die Trackabstände könntest Du mittels geeignetem ROM anpassen.
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Wenn man mittels geeignetem ROM die Stepperrate für die Spuransteuerung, das Aufzeichnungsverfahren korrekt ansteuert und dabei den zweiten R/W -Kopf ignoriert - warum nicht. Allerdings wäre das lediglich eine Machbarkeitsstudie. Wäre schade um die SFD.
Hey, das Ding hat 4 K Ram. Da sollte eigentlich genug Code reinpassen, um die Daten per IEEE 488 just in Time loszuschicken und die Dekodierung dem Computer zu überlassen. Bei der 1541 passt ja in wesentlich weniger RAM auch ein ganzer Nibbler rein.
Man braucht also gar nicht die ROMs auszutauschen, oder liege ich da falsch? -
Die ROMs betreiben die Floppy nach bestimmten Spezifikationen. Du musst vermutlich das DOS vollständig neu programmieren, und zwar so, dass es die 1541 Disk liest und auch der angeschlossene Computer damit klar kommt. Sicher irgendwie machbar aber weit weg von sinnvoll.
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Habe gerade per PM den Hinweis bekommen, dass die 100 TPI das Problem sind, weshalb es nicht geht.
Wenn die Mechanik alle 1/100 Zoll einen Track macht, wie will man dann einen 1/48 Zoll abstand (1541 Track Abstand) erreichen?
Ja richtig: Man liegt fast immer etwas daneben.Daran wird es also scheitern - und man braucht eigentlich gar nicht erst anzufangen.
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Ok, ich dachte immer die TPI werden durch softwaregesteuerte Timings festgelegt. Ist dies durch den Steppermotor festgelegt?
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Der Schrittmotor heißt so, weil er Schritte einer festgelegten Größe (die steht in der Spec. des Schrittmotors) präzise machen kann. Und deren Vielfaches, indem man mehrere Schritte hintereinander machen kann.
Das Timing ist dazu nicht so relevant, es darf nur nicht schneller sein, als die Mechanik folgen kann. Es kann aber ruhig sehr gemächtlich sein - zu langsam gibt es nicht.
Außer, man macht es so langsam, dass die Lebensdauer vorher abläuft... -
Apropos: Die Frage ist entstanden, weil ich eine funktionierende SFD 1001 hier rumstehen habe, eine Zoomfloppy mit IEEE 488 Anschluss und auch das passende Kabel.
In der Sitation würde zum Lesen ja ein nib reichen, d. h. das Dekodieren / Filesystem interpretieren etc. ist kein Problem, dass würde nibconv schon machen.
Wäre die Hardwareseite gegangen, wäre das zwar noch immer nicht trivial, aber der Vorteil wäre eindeutig, dass alle Komponenten bereits ab Werk für sehr schnellen Datentransfer ausgelegt sind. -
Die SFD-1001 hat 77 statt 35 Spuren und ein Laufwerk mit 96tpi oder 100tpi.
Maximal wirst du also vielleicht eine 1541-Disk lesen können, schreiben kannst du vergessen. Das ganze dürfte aber ein ziemlicher Aufwand an Software sein.
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Soweit mir bekannt ist, hat eine 1001 keinen Zugriff auf die GCR-Rohdaten, da sie im Gegensatz zur 1541 die GCR-kodierten Daten in Hardware dekodiert. Ob mit dieser Hardware auch das Dekodieren der Daten einer Diskette im 1541-Format möglich ist... wer weiß...
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Außer, man macht es so langsam, dass die Lebensdauer vorher abläuft...
Hahahah sehr gut
Interessante Informationen. Vom Uwe Peters habe ich (der C64 Club Berlin) auch eine SFD1001,
die ich gelegentlich zu Testzwecken anschließe und fast immer komme ich zu folgendem Punkt:Das Laufwerk ansich ist ein hochentwickeltes Wunder der Elektronik und seiner Zeit weit voraus.
Leider für unsere C64-Zwecke aber fast vollkommen unnütz, einerseits wegen des IEEE488 Interfaces,
andererseits weil diverse Trackloader und sonstige 1541-hardcoded Kram damit nicht läuft.
Trotzdem ein "must have" im Sammlerschrank.Mal weiter gebohrt: ist es mit diesen Laufwerken theoretisch möglich, PC-Disketten (720kB und 1,2MB) zu lesen?
Die 1571 hat ja so einen "Modus", womit man mit dem KayPro3 Format unter CP/M 2.2 lesen und schreiben kann.
Dazu ein leicht am Thema vorbeigehender Link -
Es gab für den C64 auch IEEE 488 Interfaces. Leider habe ich nur keins.
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Soweit mir bekannt ist, hat eine 1001 keinen Zugriff auf die GCR-Rohdaten, da sie im Gegensatz zur 1541 die GCR-kodierten Daten in Hardware dekodiert.
Das wäre mir jetzt neu. Aber sie hat zwei CPUs und wenn sich eine davon um das GCR kümmert und man ihr keine neue Software unterschieben kann, ist das so gut wie in Hardware. -
Mal weiter gebohrt: ist es mit diesen Laufwerken theoretisch möglich, PC-Disketten (720kB und 1,2MB) zu lesen?
Nein - wie schon im Thread erwähnt verwendet die SFD1001 eine Laufwerksmechanik mit 100tpi (Tracks per Inch), normal sind 48 oder 96tpi. Daher passt die Lage der Spuren der SFD1001 nicht zu der Lage der Spuren auf der PC-Diskette.
ZitatDie 1571 hat ja so einen "Modus", womit man mit dem KayPro3 Format unter CP/M 2.2 lesen und schreiben kann.
Die 1571 hat ja auch eine normale 48tpi-Laufwerksmechanik und einen zusätzlichen Floppycontollerchip, der das MFM-Format lesen und schreiben kann und extra eingebaut wurde, um so einen Datenaustausch zu ermöglichen.
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Um die PC-Disketten lesen zu können wird die MFM-Kodierung benötigt, die dort zum Einsatz kommt. In Software wird das vermutlich nicht so einfach gehen, sonst hätte Commodore den IC dafür nicht in die VC1570 und VC1571 eingebaut und das per Software realisiert.
Bei den Spuren der Diskettenlaufwerke wird hier immer wieder mit 100 tpi und 48 tpi argumentiert.
Entscheidend ist dabei jedoch erstrangig die Laufwerksmechanik:
- VC1541: 40-Spur-Laufwerk
- SFD1001: 80-Spur-LaufwerkCommodore nutzt in der 1541 halt nur 35 Spuren, warum auch immer. Einige Zusatzprogramme oder Floppybeschleuniger nutzten dagegen die physikalisch vorhandenen 40 Spuren. Teilweise bis zu 43 Spuren, was aber nicht mehr mit allen Laufwerken zuverlässig funktioniert. In der SFD1001 nutzt Commodore 77 Spuren, warum auch immer. Allerdings sind mir dazu keine Programme bekannt, die die 80 Spuren nutzen.
Wenn man jetzt ein 1001-Laufwerk so justiert, dass die Spur 0 mit Spur 0 der 1541 physikalisch identisch liegt, ist die Hardwarevoraussetzung gegeben, dass mit passendem Stepping des Schrittmotors auch die anderen Spuren passen.
Das ganze muss man sich wie bei den PC-5,25"-Laufwerken für DD (40 Spuren) und HD (80 Spuren) vorstellen. Die HD-Laufwerke sind mechanisch auch in der Lage, die Disketten der DD-Laufwerke zu lesen und zu schreiben. Der Rest ist dann Sache der Elektronik und Software.
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Beim PC hat man 48 tpi und 96 tpi. Da ist der Faktor exakt 2. Da lässt sich natürlich was mit Doppelschritten machen.
Wie Du das jetzt mit einem 100 tpi Laufwerk hinbekommen willst, entzieht sich meiner Kenntnis. Im Worst case liegt man einen 1/4-Track (1541 Maß) daneben. Es kann natürlich sein, dass man dann noch immer Daten lesen kann.