Hallo Besucher, der Thread wurde 10k mal aufgerufen und enthält 45 Antworten

letzter Beitrag von Retrofan am

Ein offener Brief von Tim Cook an die Kunden von Apple

  • Der Hacker müsste beim Provider sitzen... deshalb schrieb ich ja "man in the middle".

    Ich habe noch nirgendwo gelesen, ob es überhaupt theoretisch möglich wäre, vom Provider aus auf ein Handy zuzugreifen, Hacker hin, Hacker her. Das hätte ja schon seit Jahren selbst bei normalen Handys (und erst recht bei PCs mit UMTS-Stick) funktionieren können/müssen und darüber ist aber nie etwas verlautbart worden, nicht einmal von Edward Snowden.


    Soweit ich das überblicke, hat der Provider Zugriff auf alle (nicht verschlüsselten) Daten, die das Handy über sein Netz verlassen aber irgendwie Daten aktiv auslesen – ich weiß nicht, wie das gehen soll. Wäre zwar ideal zum Schnüffeln aber es muss dafür ja technisch erst einmal gehen. Da nicht einmal das Risiko diskutiert wird, muss ich davon ausgehen, dass es technisch nicht möglich ist. Wenn jemand Hinweise findet, die die Möglichkeit belegen, dass ein Provider, wie die Telekom, Zugriff auf Informationen hat, die der Nutzer auf einem Handy ablegt, dann würde ich mich über einen Link freuen.


    Apple expandiert gerade auf den chinesischen Riesenmarkt... da sehe ich schon die nächste Keule irgendwann zuschlagen... dort werden jetzt schon Menschenrechte, Freiheit und co. "etwas" anders definiert.

    Ich denke, dass Tim Cook genau aus diesem Grund gegenüber der US-Regierung hart bleiben möchte (was sicherlich eine Herausforderung sein wird). Wenn erst die USA zur Bedingung machen, man müsse auf Anfrage jedes Gerät von Sperren befreien können (indem man unsichere Betriebssystemversionen aufspielt), um Smartphones auf dem US-Markt vertreiben zu dürfen, dann wird es nicht lange dauern, bis jeder andere Staat (China, Korea, Indien, Russland ...) auch die Möglichkeit haben möchte – ansonsten verweigern sie den Vertrieb im jeweiligen Land. Und wenn es soweit kommt, dann kann man auch gleich ganz auf ausgeklügelte Hardware-Verschlüsselung verzichten.


    Bisher hat Apple sowas einfach bereitwillig gemacht

    Dass Apple schon Geräte für die Regierung entsperren musste, ist ja bekannt und wurde nie verheimlicht (wobei 10 Geräte pro Jahr extrem wenig sind). Und seit den Anfängen hat sich Apples Technik, was Verschlüsselung angeht, immer weiter verbessert. D.h. auch, dass die Maßnahmen, die nötig sind, trotz Verschlüsselung auf Daten des Geräts zuzugreifen, immer ausgeklügelter und aufwändiger werden müssen. Und an irgend einem Punkt ist dann der Zeitpunkt gekommen, wo man evtl. die Reißleine ziehen muss. Das hat Cook jetzt getan – und zwar so öffentlichkeitswirksam, dass es schwer für ihn sein wird, einfach klein beizugeben.

  • Soviel dazu:
    http://www.thedailybeast.com/a…feds-70-times-before.html


    Bisher hat Apple sowas einfach bereitwillig gemacht und sich nun aber mal umentschieden, was Werbewirksamer ist.

    Wie viele von den 70 Geräten liefen denn mit IOS 8 oder 9? Meines Wissens hat Apple mit IOS 8 das Design der Geräteverschlüsselung umgebaut, damit sie selbst nicht mehr an die Daten drankommen können, während es unter den alten OS-Versionen noch Zugriffsmöglichkeiten gab.

  • Bisher hat Apple sowas einfach bereitwillig gemacht und sich nun aber mal umentschieden, was Werbewirksamer ist.

    Artikel wirklich gelesen? Seit den dort beschriebenen Fällen hat sich bei iOS im Bezug auf Verschlüsselung viel getan, vieles was mit iOS7 noch machbar war geht seit iOS8 nicht mehr.


    Auch die Hardware selber wurde weiterentwickelt. Was das FBI jetzt will geht mit dem fraglichen 5C noch, aber ab dem 5S schon nicht mehr. Die 'secure Enclave' erzwingt die Verzögerungen zwischen PIN-Eingaben.

  • Apple vs. FBI: Die Crypto Wars 3.0 erreichen die USA


    Tim Cooks Weigerung, uneingeschränkt mit dem FBI zu kooperieren (wie andere Hersteller das wohl tun, falls es überhaupt nötig ist), schlägt in den USA immer höhere Wellen und wird wohl dazu führen, dass sich der Gesetzgeber wieder mehr mit den schwelenden Crypto Wars auseinandersetzen muss. Wenigstens entscheidet dann der Bürger (leider nur in Form seiner Volksvertreter), wie mit seinen geschützten Daten umzugehen ist. Bald sind ja auch US-Wahlen und D. Trump hat ja schon erzählt, wie sein Standpunkt ist. Nachdem gerade in den USA "Snowden" ja auch nur ein Strohfeuer war (größtenteils PAL – Problem anderer Leute = Ausländer), ist es gut, wenn zumindest über Datensicherheit im großen Land der IT mal wieder diskutiert wird. Marketing hin oder her, dafür scheint Cooks Brief schon mal gut gewesen zu sein. Und vielleicht kommt dabei sogar heraus, dass FBI und NSA nicht ALLES dürfen – allerdings sind meine Hoffnungen da gering.


    Um nochmal zu dem konkreten Fall um das Handy des Attentäters von San Bernadino zu kommen. Das FBI müsste gar nicht an Apples Tür kratzen, wenn sie den Täter nicht erschossen hätten. Und daran sind im Endeffekt die Waffengesetze in den USA schuld. Wenn sich nicht jeder 3-jährige mit automatischen Handfeuerwaffen ausstatten könnte, dann müsste die Polizei nicht prophylaktisch jeden mutmaßlichen Straftäter erschießen, bevor er es umgekehrt mit ihnen tun kann. Hier bei uns werden die meisten "Gangster" noch gefangen und nicht erschossen. Bei den TV-Berichten aus den USA hört man immer nur "Täter wurde getötet". Ja, dann kann man halt niemanden mehr fragen, was seine Beweggründe waren und ist auf ein paar Indizien auf dem Handy angewiesen. Die Diskussion müsste also eigentlich viel früher beginnen – bei den Waffen, nicht bei den Handys.