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letzter Beitrag von Protracker am

Amiga 500 - Überraschungskiste

  • Hallo,


    vorbereitend auf dem Retro-Reparaturworkshop habe ich mal meine ganze Hardware zusammengesucht, die ich auf Vordermann bringen will. Dabei habe ich heute auch meinen A500 wiedergefunden, den ich vor gefühlten 1000 Jahren mal bei ibäh für kleines Geld erworben habe (zu der Zeit war das noch Müll für Freaks und dementsprechend für einen symbolischen Euro abzugreifen ^^). Soweit ich mich entsinne hab ich damals mal mit 'nem Kumpel Supercars II darauf gezockt, danach habe ich das Ding aber erstmal wieder eingemottet.


    In der Zwischenzeit habe ich von einem Nachbarn noch seine alten Amigadisketten geschenkt bekommen, die als einziges von seinem A500 übrig geblieben sind und sonst in den Müll gefolgen wären ... da waren dann auch solche Schätze dabei:


    Meine (wichtigen) Joysticks habe ich auch alle wiedergefunden ... mal saubermachen, nachgucken, dann sind die wieder einsatzbereit:


    Die Maus hat der Vorbesitzer gründlich versaut:

    Mal schauen, ob ich die Maus von dieser gruseligen "Verschönerung" befreien kann. So wie es aussieht, war die darunter mal silber ... gab es Commodore-Mäuse original auch in silber?


    Das Ansaften des Amiga 500 hat auch soweit geklappt:


    Allerdings scheint zumindest die Floppy 'ne gesunde Macke zu haben: Beim Anschalten rappelt die kurz, die LED dazu leuchtet auch. Wirft man eine Diskette ein, passiert allerdings nichts. Auch nicht, wenn die Floppy beim Einschalten schon im Laufwerk liegt.


    Der Vorbesitzer hat wohl auch schon eifrig an dem Ding 'rumgemodelt, an der Rückseite sind zwei Kippschalter verbaut, deren Funktion sich mir noch nicht ganz erschließt (ich vermute mal ROM-Umschaltung und 'ne Speichererweiterung). Schalte ich den einen Schalter um, bekomme ich 'nen Error, beim anderen passiert erstmal nix. Ich werde mal nächstes Wochenende den Amiga aufschauben und schauen, was darin los ist. Ich möchte halt die Fehler schon soweit eingrenzen, dass ich auf dem Workshop das Dingen wieder flott machen kann :)


    Ich kann schonmal vorwarnen, dass ich mit dem aktiven Basteln an der Büchse nicht ganz schnell reagieren kann, momentan bin ich Abends die meiste Zeit am Lernen und kümmere mich um die Hardware, wenn ich wirklich Zeit "übrig" habe ... also sehr, sehr selten :(

  • Das Problem mit der Floppy ist zu 99% der kleine Schalter, der eine eingelegte Disk erkennt. Durch die konische Bauform des Betätigungs-Pins ist der quasi prädestiniert Staub in sein Inneres aufzunehmen.

  • Ich hab' gestern nochmal kurz in meiner Werkstatt vorbeigeschaut, weil ich meiner Vermutung nach einer Speichererweiterung nachgehen wollte (und ob dafür der eine Schalter ist). Meine Vermutung hat sich bestätigt :)



    Links oben die beiden Kontakte gehen zum Schalter (den musste ich für das Foto abziehen, da das Kabel zu kurz ist) ... es ist sogar schön in das Platinenlayout eingeätzt (auf deutsch!!). Wo der angelötete, schwarze Draht hingeht, muss ich noch herausfinden. Die Batterie ist zum Glück auch (noch) nicht ausgelaufen ... ich denke, die müsste man gegen eine CR2032 ersetzen können, davon habe ich einige Batteriehalter und Batterien immer da.


    Vielleicht kann schon jemand anhand des Typenschilds ein paar Aussagen treffen zu der Kiste, ich bin da (noch) nicht so tief im Thema:


    Bei nächster Gelegenheit bewaffne ich mich mit 'nem Torx-Schraubendreher und mach' die Kiste mal auf :)


    Edit: Laut Datasheet ist in dem orangen "Renata Power Module" eh eine CR2032 verbaut, dann liege ich mit meiner Vermutung ja richtig :D

  • Ich hatte Zeit und nicht nur meinen Sorgen-Brotkasten zur Fehlerdiagnose aufgeschraubt, sondern auch meinen Amiga.


    Erstmal habe ich mir die Mods vom Vorbesitzer angeschaut und fotografiert:

    ROM-Umschaltung zwischen 1.2 und 2.04 ... ok, das sieht ja recht sauber aus.



    Wofür diese Platine unter Gary ist, erschließt sich mir allerdings nicht.


    Das Problem mit der Floppy ist wohl kein vergammelter Tastkontakt sondern eher vergammelte Leiterbahnen unter der Floppy:

    Bei den roten Kreisen scheint die Platine durchgegammelt zu sein. Jedenfalls (sofern mich meine gichtigen Augen nicht im Stich gelassen haben) haben diese Leiterbahnen keinen Durchgang mehr. Eine davon geht zum Tastkontakt für den Schreibschutz und der Floppyerkennung.


    kann man eigentlich "normale" PC-Floppies in den Amiga einbauen?

  • Ja. Das geht. Je nach Hersteller, mit unterschiedlichem Arbeitsaufwand. Die funktionieren allerdings nur als 880K Laufwerk am Amiga.


    http://www.pitsch.de/stuff/amiga/floppy.htm

  • Die Leiterbahnen sollte man mit etwas Fädeldraht und einer feinen Lötspitze doch wieder hinbekommen. Das Problem bei umgerüsteten PC-Floppies ist der Auswurfknopf, der meist nicht zur Aussparung am Amiga passt. Daher würde ich in jedem Fall versuchen das orginale Drive zu fixen.

  • Die Leiterbahnen sollte man mit etwas Fädeldraht und einer feinen Lötspitze doch wieder hinbekommen. Das Problem bei umgerüsteten PC-Floppies ist der Auswurfknopf, der meist nicht zur Aussparung am Amiga passt. Daher würde ich in jedem Fall versuchen das orginale Drive zu fixen.

    Das werde ich wohl auch, allerdings bin ich nicht so fit im SMD-Löten, dass ich damit wohl 'nen Kumpel nerven muss. Allerdings wäre ein "alternatives" Laufwerk zum Testen erstmal angebracht.


    Ich dürfte unten noch um die 30x 3 1/2"-Floppies aus alten PC's 'rumliegen haben, da werde ich mal schauen, ob sich da ein "passendes" finden lässt. Der Amiga kann für die ersten Aktionen auch erstmal offen betrieben werden, das stört mich jetzt nicht ... muss ja auch noch das Gehäuse gereinigt werden etc.


    Edit: Ich habe der Maus zwei "neue" Taster für die Maustasten gestern spendiert (aus einem alten Videorecorder-Bedienfeld konnte ich passende Taster auslöten) ... das ist nun der wahre Tastgasmus :D