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letzter Beitrag von TurboMicha am

C64-Disketten digitalisieren mit ZoomFloppy

  • Hallo Forengemeinde,


    ich möchte demnächst einen ganzen Schwung (etwa 500 Stck.) C64-Disketten unter Windows XP mit ZoomFloppy, einem 1571-Floppylaufwerk und einem (langen) seriellen Kabel digitalisieren. Es handelt sich sowohl um normale als auch um kopiergeschützte Disketten. Ich bin bisher wie folgt vorgegangen:


    1.) ZoomFloppy-Teiber installiert (libusb0_x86.dll Version 1.2.2.0 aus opencbm-ZoomFloppy-2.0-i386.zip)
    2.) OpenCBM installiert (Version 0.4.99.93 aus opencbm-ZoomFloppy-2.0-i386.zip)
    3.) NibTools ins OpenCBM-Verzeichnis kopiert (Version 0.4.99.93 aus opencbm-ZoomFloppy-2.0-i386.zip)
    4.) CBMXfer ins OpenCBM-Verzeichnis kopiert (Version 0.40)
    5.) WinVICE 2.4 installiert (zum Überprüfen der Disk-Images)
    6.) c1541.exe aus dem WinVICE-Verzeichnis ins OpenCBM-Verzeichnis kopiert (Version 4.00)


    Das Ergebnis von "cbmctrl detect" ist "8: 1571" - also alles ok und einsatzbereit.


    In CBMXfer habe ich die Optionen "Enable NibTools", "Create NIB files", "Create G64 files", "Create D64 files" und "Use 1571 Fast Serial" aktiviert.


    Die Frage ist nun, ob ich bis hierher alles richtig gemacht habe und ob es eventuell eine bessere Methode gibt, C64-Disketten zu digitalisieren, als oben beschrieben. Muss ich noch irgendetwas anderes beachten? Wäre blöd, wenn mir das erst später auffällt und ich die ganzen Disketten erneut digitalisieren müsste.


    Außerdem steht hier, dass die Version 0.30.7 von CBMXfer wesentlich besser arbeiten würde, weil alle damit erstellten D64-Images konstant 170,8 KB groß seien. Ich frage mich, wie das sein kann, da CBMXfer doch nur eine grafische Benutzeroberfläche ist und warum die Images eine konstante Größe haben sollten. Meine mit CBMXfer 0.40 testweise erstellten Images sind nämlich tatsächlich manchmal unterschiedlich groß. Und zwar mal 171 und mal 172 KB.


    Und nochwas: Mir sind ein paar Fehler und Auffälligkeiten bei Version 0.40 von CBMXfer aufgefallen. Wo kann ich die am besten (auf Deutsch) los werden?


    Vielen Dank im Voraus für alle Antworten!


    Gruß,
    n0tlob

  • Digitalisieren?


    Die 1541 Floppy zeichnet digital auf.
    Die Daten auf einer Floppy Disk sind immer bereits digital. :D




    Du hast alles richtig gemacht.


    - CBMXfer verwende ich nicht, dazu kann ich nichts sagen.


    - Verwende Nibtools NUR für kopiergeschützte Disketten. Die anderen Disketten sind mit imgcopy und/oder d64copy besser zu lesen.



    Eine bessere Methode? Ich kenne keine. :)


  • Außerdem steht hier, dass die Version 0.30.7 von CBMXfer wesentlich besser arbeiten würde, weil alle damit erstellten D64-Images konstant 170,8 KB groß seien. Ich frage mich, wie das sein kann, da CBMXfer doch nur eine grafische Benutzeroberfläche ist und warum die Images eine konstante Größe haben sollten. Meine mit CBMXfer 0.40 testweise erstellten Images sind nämlich tatsächlich manchmal unterschiedlich groß. Und zwar mal 171 und mal 172 KB.


    D64-Dateien sind dann "172kB" gross, wenn sie einen Fehlerblock angehängt haben (175531 Bytes, normal (also ohne Fehlerblock) sind 174848 Bytes). Heisst also, beim Einlesen sind Lesefehler aufgetreten, die in diesem Fehlerblock protokolliert sind. Sollte man eventuell prüfen wo die Fehler sind (Daten oder Leerbereich), und ggf. den Track oder die Diskette nochmal einlesen bis der Fehler nicht mehr auftritt. Ist bei Disketten höheren Alters leider keineswegs ungewöhnlich, und bei Originaldisketten mit Kopierschutz natürlich geradezu normal (Originale macht man natürlich auch nicht als D64).


    Wenn "nie" ein Fehlerblock angehängt wird weil man eine entsprechende Option ausgeschaltet hat, den Fehlerblock löscht, oder das Programm damit garnicht umgehen kann, dann ist das natürlich schlecht, denn dann hat man eventuelle Fehler im Image ohne dass man wüsste wo.


    Die einzige andere denkbare (sinnvolle) Grössenordnung bei einem D64 gäbe es bei Disketten mit 40 Tracks statt 35, dann sind's 196608 Bytes (197376 falls mit Fehlerblock).


    Zitat

    Mir sind ein paar Fehler und Auffälligkeiten bei Version 0.40 von CBMXfer aufgefallen. Wo kann ich die am besten (auf Deutsch) los werden?


    Loswerden kannst du die hier. Oder auch auf dem Klo an die Wand brüllen. :)
    Wenn sich aber was dran ändern soll, Feedback am besten beim Autor des Programms loswerden.

  • Hast du das serielle Nibbeln schon getestet? Funktioniert das problemlos? Es gibt 1571, mit denen das nicht funktioniert. Wenn ich mich recht erinnere, dann kommt es auf den verbauten CIA Chip an (1MHz oder 2MHz). Auch ein langes serielles Kabel hat bei mir schonmal zu Problemen geführt. Ich halte die Kabel immer so kurz wie möglich.

  • Hallo,


    Hast du das serielle Nibbeln schon getestet? Funktioniert das problemlos? Es gibt 1571, mit denen das nicht funktioniert.


    Soweit ich weiß ging es dabei darum, welcher Chip in der 1571 verbaut ist: ein 6526A Chip (funktionierte nicht) oder ein 8520/8521 Chip (funktionierte).


    Mit der aktuellen nibtools-Version R613 vom 05.07.2015 ist das Problem aber behoben. Link: http://c64preservation.com/files/nibtools


    Ich habe selbst ein ZoomFloppy seriell angeschlossen an einer 1571 mit 6526A Chip. Funktioniert hier unter Windows XP ohne Probleme.


    Gruß
    Werner

  • Ja die Fehler sind behoben, es funktioniert jetzt perfekt.



    Bei den NibTools ist nur eines extrem wichtig: Das Kabel


    Glaubt mir, das Kabel ist bei dieser Lese Geschwindigkeit essentiell.



    - Es soll KURZ sein!!


    - Es darf kein weiteres Gerät angeschlossen sein!!!


    - Es muss ein gutes Kabel sein und ein guter Stecker


    - Es muss geschirmt sein!

  • Vielen Dank für eure Antworten. Es sind einige neue Fragen aufgekommen:


    1.) Gibt es eine Alternative zu CBMXfer? Eventuell für ImgCopy?
    2.) Wie kann ich herausfinden, ob eine Diskette kopiergeschützt ist oder nicht?
    3.) Wie kann ich herausfinden, welche Disketten 35 und welche 40 Tracks haben?
    4.) Wie kann ich herausfinden, welcher Chip in meinem Laufwerk verbaut ist?
    5.) Ist es bei alten Disketten besser, den "Warp-Mode" bei d64copy/imgcopy zu deaktivieren?


    Zitat von GenerationCBM

    D64-Dateien sind dann "172kB" gross, wenn sie einen Fehlerblock angehängt haben.
    Sollte man eventuell prüfen wo die Fehler sind (Daten oder Leerbereich).


    Vielen Dank, das hilft mir weiter. Wie kann ich herausfinden, ob der Fehler im Daten- oder im Leerbereich ist?


    Zitat von GenerationCBM

    Originale macht man natürlich auch nicht als D64.


    Sondern nur als G64 oder FDI?


    Zitat von GenerationCBM

    Loswerden kannst du die hier. Wenn sich aber was dran ändern soll, Feedback am besten beim Autor des Programms loswerden.


    Habe ich nun gemacht und es kam auch prompt eine Antwort.


    Zitat von Diddl

    Bei den NibTools ist nur eines extrem wichtig: Das Kabel. Glaubt mir, das Kabel ist bei dieser Lese Geschwindigkeit essentiell. Es soll KURZ sein!! Es darf kein weiteres Gerät angeschlossen sein!!! Es muss ein gutes Kabel sein und ein guter Stecker. Es muss geschirmt sein!


    Woher bekomme ich so ein Kabel? Nur über sinchai.de?

  • ich "digitalisiere" meine eigenen 30 Jahre alten Disketten auch gerade,...
    ich bin aber zu Faul für den Weg über einen PC. (hatte zuerst schon eine C64 Netzwerkkarte gekauft um es per Warpcopy zu machen).


    Ich mache es mit 1541 Ultimate-II direkt auf die Micro-SD Karte mit einem Tastendruck,..
    dauert nur ca. 30 Sekunden pro Disk Seite,..


    und ist sofort fertig im .d64 Format... (ob es auch Kopierschutz schafft, weiss ich noch nicht)


    mfg


  • 1.) Gibt es eine Alternative zu CBMXfer? Eventuell für ImgCopy?


    CBMXFer ist ein GUI für die Kommandozeilentools von OpenCBM. ImgCopy ist eines dieser Tools, ob CBMXFer darauf zurückgreift weiss ich aus dem Kopf nicht. CBMXFer ist der verbesserte Nachfolger von GUI4CBM4Win, was also eher nicht eine gute Alternative wäre. Es gibt Leute, die schwören auf PRGMover (ich nicht so sehr). Ich persönlich bevorzuge die OpenCBM-Kommandozeilentools direkt auf der Kommandozeile.


    Zitat

    2.) Wie kann ich herausfinden, ob eine Diskette kopiergeschützt ist oder nicht?


    Muss man halt "kennen". Manche Kopierschutzverfahren äussern sich in spezifischen Symptomen wenn sie normal laden oder von einer schlechten Kopie laden (wo also der Kopierschutz greift). Es gibt gesammelte Datenbanken, in denen festgehalten ist, was für Spiele welche Verfahren haben (sollte man ggf. wissen um z.B. nibtools korrekt einzusetzen). Grundsätzlich kann man sagen, dass es sich kaum lohnt, Originaldisketten gerade von grösseren Spieleherstellern nur als D64 zu kopieren, denn die sind mit grösserer Wahrscheinlichkeit kopiergeschützt (Ausnahmen bestätigen die Regel; natürlich gibt's auch haufenweise Originale, die garnicht kopiergeschützt sind). Und falls doch nicht, kann man aus dem extrahierten Image im Nachhinein immer noch ein D64 machen.


    Zitat

    3.) Wie kann ich herausfinden, welche Disketten 35 und welche 40 Tracks haben?


    Siehe oben. Bestimmte Kopierschutzverfahren "leben" sowieso jenseits von Track 35, deswegen macht es bei low-level Kopien wenig Sinn, weniger als 40 Tracks zu lesen. Sollten dort keine Daten sein, kann man die überschüssigen Tracks hinterher immer noch abschneiden.


    Zitat

    4.) Wie kann ich herausfinden, welcher Chip in meinem Laufwerk verbaut ist?


    Aufmachen und reinkucken.


    Zitat

    5.) Ist es bei alten Disketten besser, den "Warp-Mode" bei d64copy/imgcopy zu deaktivieren?


    Ja. Wenn eine Diskette sich schwer lesen lässt, ist es durchaus sinnvoll, die Warp Level stufenweise zu reduzieren bis die Kopie zufriedenstellend ist. Ist von Fall zu Fall verschieden, macht aber im Zweifelsfall immer Sinn. Siehe dazu z.B. die Parameter von d64copy ("-t/--transfer"), dort ebenso die Lesewiederholung ("-r/--retry-count").



    Manche alten Disketten sind so schwachbrüstig, das jeder Leseversuch andere Lesefehler in anderen Blöcken produziert. Jedes D64 von derselben Diskette wäre da also unterschiedlich. Es gibt Werkzeuge, die solche "vielen unterschiedlichen Versuche" zusammenführen können, sprich die "guten" Blöcke hernehmen und ein fehlerarmes bis fehlerfreies Image ausspucken.


    Zitat


    Vielen Dank, das hilft mir weiter. Wie kann ich herausfinden, ob der Fehler im Daten- oder im Leerbereich ist?


    Mit entsprechenden Tools reinschauen und prüfen. "DirMaster" ist naheliegend, auf der Kommandozeile z.B. "d64scan" (Vorsicht, kann leider nicht mit 40Track-D64 umgehen). Im Grunde alles, was die BAM anzeigen kann, so dass man sieht ob der entsprechende fehlerhafte Block als belegt markiert ist. Und im Zweifelsfall durchaus auch den Block direkt anschauen, um zu checken, mit was für Daten man es da zu tun hat.


    Wir reden hier natürlich von "eigenen" bzw. bespielten Leerdisketten, nicht von Originalen. Also typischerweise das, was man als D64 auslesen würde (falls man keine einzelnen Files ausliest).


    Zitat


    Sondern nur als G64 oder FDI?


    Als irgendein low-level Format, also mit nibtools naheliegenderweise NIB (oder die komprimierte Variante NBZ), auch G64. Auch FDI und P64 sind low-level Formate. D64 ist ein high-level Format, das nützt nichts bei einem Kopierschutz.


    (Der Witz an low-level Formaten ist der, dass der Kopierschutz de facto mitkopiert wird. Solche Formate enthalten simpel ausgedrückt (weitgehend) die GCR-Daten wie der Lesekopf der Floppy sie sieht, also auf "niedrige Ebene". Ein D64 enthält lediglich die "fertigen" Daten wie der C64 sie sieht, also auf "hoher Ebene".)

  • Vielen Dank für die ausführliche Antwort!


    Zitat

    Manche alten Disketten sind so schwachbrüstig, das jeder Leseversuch andere Lesefehler in anderen Blöcken produziert. Jedes D64 von derselben Diskette wäre da also unterschiedlich. Es gibt Werkzeuge, die solche "vielen unterschiedlichen Versuche" zusammenführen können, sprich die "guten" Blöcke hernehmen und ein fehlerarmes bis fehlerfreies Image ausspucken.


    Das klingt perfekt, genau diese Werkzeuge brauche ich! Wo gibt es die?


    Zitat


    Mit entsprechenden Tools reinschauen und prüfen. "DirMaster" ist naheliegend. Im Grunde alles, was die BAM anzeigen kann, so dass man sieht ob der entsprechende fehlerhafte Block als belegt markiert ist. Und im Zweifelsfall durchaus auch den Block direkt anschauen, um zu checken, mit was für Daten man es da zu tun hat.


    Aber woher weiß ich, welcher Block fehlerhaft ist?


  • Das klingt perfekt, genau diese Werkzeuge brauche ich! Wo gibt es die?


    d64EIC von Triad:


    http://www.triad.se/releases/d64eic
    http://csdb.dk/release/?id=132130
    http://blog.worldofjani.com/?p=647


    Zitat


    Aber woher weiß ich, welcher Block fehlerhaft ist?


    Naja äh, halt anschauen. Die Tools zeigen das dann schon an. :)
    Zu d64EIC, siehe oben.
    BAM z.B. in DirMaster anzeigen lassen, dann wird alles an Fehlern entsprechend reingeschrieben, siehe angehängtes Bild (Fehler Nr. 23 (Checksum error in Data Block) auf Track 18, in diesem Fall in einem tatsächlich unbelegten Block, also egal - Diskette ist ein Original von "Hunt for Red October", kein Kopierschutz...). Aber eben nie vergessen, dass die BAM im Zweifelsfall nur ein grober Anhalt ist, nicht verbindlich (nicht alles was in der BAM als unbelegt markiert ist, ist zwingend wirklich unbelegt - und umgekehrt). Klickt man in DirMaster auf einen Block in der BAM ansicht, wird der Inhalt angezeigt (in diesem Fall (meine eigene Diskette) weiss ich eh dass der Fehler egal ist).


    Das ist aber alles irgendwie Overkill. Wenn du erstmal anfängst, 500 Disketten einzulesen, kriegst du da sehr bald lange Zähne bei, und wirst dir Automatismen aneignen und den ganzen Vorgang effizienter und bequemer gestalten. Nur in Ausnahmefällen wird man sich da zu mehreren Einleseversuchen hinreissen lassen um die Images zu kombinieren. Und nur bei "wichtigen" Sachen wird man genau hinschauen wo was für Fehler sind und was man da unternehmen will. Sonst kriegt man das ganze ja nie fertig.

  • Zitat

    d64EIC von Triad


    Vielen Dank!


    Zitat

    Naja äh, halt anschauen. Die Tools zeigen das dann schon an. :) BAM z.B. in DirMaster anzeigen lassen, dann wird alles an Fehlern entsprechend reingeschrieben, siehe angehängtes Bild.


    Ok, da hätte ich auch von selber draufkommen können. Werde demnächst mal die Online-Dokumentation studieren.


    Zitat

    Das ist aber alles irgendwie Overkill. Wenn du erstmal anfängst, 500 Disketten einzulesen, kriegst du da sehr bald lange Zähne bei, und wirst dir Automatismen aneignen und den ganzen Vorgang effizienter und bequemer gestalten.


    Noch habe ich vor von sämtlichen Disketten fehlerfreie Images zu erstellen. Mal schauen, wie das nach den ersten 50 Disks so aussieht. Nochmal besten Dank für die ganzen Infos, jetzt habe ich erstmal was zu tun.

  • Ich habe jetzt mit meinem 1541U-II 100 doppelseitige 5 1/4" "digitalisiert";..
    von 100 Disketten hatten3 einen Fehler ,.. wobei nicht auszuschliessen ist, dass die Fehler schon vor 30 Jahren drauf waren,..


    Bei mir handelt es sich aber um eigene Anwender-Disketten,.. und nicht um "kopiergeschützte" Spiele,..


    good luck,..