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letzter Beitrag von daybyter am

Siemens Nixdorf PC 8810/16 ( PC 17 )

  • Hallo!


    Bin vor kurzem auf eine Kleinanzeige mit obigem Gerät gestossen und hab es gleich erstanden. Ich konnte auch durch intensives Googeln wenig zu dem Gerät finden, daher wollte ich mal sehen, ob sich hier noch ein paar kundige Besitzer finden.


    Das müsste ein 80286 sein. In meinem Fall mit 1 MB Ram (wohl ausbaubar auf 4 MB?) und 40 MB Harddisk (diese läuft an, es scheint jedoch keine Software drauf zu sein).


    Ich hab nur das Gerät. Weder das dazugehörige Netzteil, die Systemdiskette o.ä. war dabei. Alle Informationen zu diesen Dingen wären willkommen.



    Der Vorbesitzer hatte wohl keinerlei Netzteil, und konnte die Akkus gar nicht laden. Daher gehe ich davon aus, dass sie komplett hinüber sind.


    Ich hab zunächst ein (theoretisch) passendes Compaq-Netzeil erworben, welches aber den Systemstart nicht geschafft hat (wild flackernde LEDs usw). Heute kam nun ein Labornetzteil von Pollin, so dass ich meine Versuche fortsetzen konnte. Das Gerät hat auch gereicht, um den Rechner einmal hochzufahren (es kam ein CMOS Error mit Press F1 usw), was mich schonmal recht ermutigt hat. DR Dos 7 fing an zu starten, blieb dann aber recht schnell hängen. Bei weiteren Versuchen kam ich nicht mehr soweit.



    Was mir auffiel war, dass der Strom recht hoch war. Kurz mal 3,5 A, sich dann aber bei 2,2 A eingependelt hat, Hab auch mal versucht, den Akku bischen zu laden, was bei ausgeschaltetem Gerät erst 1,7 A gezogen hat, und später auf 1,2 A abfiel.


    Hat jemand eine Anleitung zu dem Ding? Service Manual?


    Ich hab mir mal die Unterseite angesehen und vorne sind 5 Schrauben. Weiss jemand wo die Schrauben auf der Hinterseite sind? Unter den Gummifüssen? Oder muss man hinten die Stehbolzen der Buchsen entfernen?


    Vielen Dank im Voraus mal,
    Andreas

  • In der Tat sehr wenig zu finden. Auf gutefrage.net gab es eine Preisanfrage und als Antwort man sollte das Heinz Nixdorf Museum http://www.hnf.de/start.html anschreiben.
    Vielleicht können die Dir weiterhelfen.

  • Ich habe dasselbe Gerät vor ein paar Jahren erstanden - inklusive einigen Predigten auf der Festplatte, gehörte wohl einem Mann Gottes :D


    Wenn ich mich recht entsinne habe ich noch irgendwo die Original-Startdiskette, könnte bei Interesse ein Abbild mit VGA-Copy ziehen. Bin mir nicht sicher, aber ich habe mein ich noch irgendwo die Anleitung als pdf herumliegen...


    Gruß Sharp

  • Oki, dann begebe ich mich auf die Suche nach der Diskette und der Anleitung ;)


    Zerlegen, hmm, ist schon lange her... ich meine der hatte hinten zwei Ribbel-Leisten. Wenn man die leicht drückte konnte man die Blende hinter dem Monitor ähnlich einer Fernbedienung hochklappen - dahinter waren dann die Ram-Riegel zu sehen...


    Aber wie gesagt, ich habe ihn schon länger nicht mehr geöffnet und müßte erst einmal schauen - nicht daß nachher etwas abbricht ^^°


    Gruß Sharp

  • Sehr gut! Danke für den Tipp! Hatte meinen eben offen. Also hinten die untere Klappe mit den Anschlüssen (Drucker, Monitor usw) nach unten aufklappen. Danach die beiden geriffelten Leisten nach unten schieben. Jetzt kann man die obere Abdeckung hinter dem Bildschirm nach hinten wegschieben. Darunter liegt zunächst mal der Akku offen. Das sollte eigentlich meine erste Baustelle werden. Aber der zeigt beim Messen gerade 12,6 V an und zumindest die Festplatte und Power-LED geht auch ohne Netzteil beim Einschalten an. Sieht soweit gut aus.


    Muss ich jetzt mal weiter schauen, warum er nicht hochfahren mag. Evtl. mal CMOS löschen und dann ggf. mit härteren Mitteln ran? Also Spannungen, Takt usw an CPU usw messen? Falls nicht sonst noch jemand ne einfachere Idee hat?

  • Wieviel Strom kann denn Dein Labornetzteil liefern und was ist das für ein Netzteil? Die maximale Stromstärke reicht vielleicht nicht aus oder es kann die Stromgradienten nicht liefern, so dass es Spannungseinbrüche gibt und sich dadurch der Rechner aufhängt. Das kann man aber mit dem Oszilloskop kontrollieren, ob es starke Spannungseinbrüche gibt.

  • Also laut Gehäuse sollte ein 16,5 V DC 2,5 A Netzteil reichen. Mein Netzteil könnte 30 V, 3 A. Wird aber natürlich runtergeregelt auf eben 16,5 V und dann schwankt der Stromverbrauch des Rechner irgendwo zwischen 1,2 A und knapp über 2 A. Ich hab auch schon kurz über 3,5 A gesehen, aber das schieb ich aktuell auf den Akku, der laut Vorbesitzer wohl seit 9 Jahren nicht mehr geladen wurde (er hatte kein Netzteil, hat ihn also wohl nicht geladen).


    Deshalb wundert es mich, dass der Akku noch 12,6 V zeigt, und der Rechner auch so halb damit hochfährt (Platte und Bildschirm geht z.B. an).


    Ein einziges Mal ist er ja auch bis zum BIOS-Fehler gekommen. Dabei ist wohl was kaputtgegangen, weil er das seitdem nicht mehr schafft.


    Aber man sollte wohl eh mal auf die Platine schauen, weil da evtl. ein Akku fürs BIOS sein könnte, oder so? Falls ja, sollte der wohl raus.

  • Da die Informationen im Internet ja eher spärlich gesäht sind, sollte man wohl alles dokumentieren, was man so rausfindet.


    Dank der freundlichen Tipps von SharpClaw also paar Bilder.


    Auf der Rückseite befindet sich unten eine Klappe, hinter der sich Anschlüsse für Drucker, externen Bildschirm usw verbergen.



    Durch Eingreifen in die Öffnung links lässt sich die Klappe nach hinten/unten aufziehen.



    Jetzt lassen sich die 2 geriffelten Schieber nach unten bewegen.


  • Nun kann man das Oberteil hinter dem Bildschirm nach hinten (also in diesem Fall zum Betrachter hin) wegziehen.



    Darunter kommt der Akku zum Vorschein, der einfach nur in seinem Fach liegt, und nicht weiter befestigt ist.



    Durch Ziehen an der Lasche rechts kann er aus seinem Fach nach oben entnommen werden.



    An den 3 Kontakten mess ich im Moment GND - GND - 12,6 V. Evtl. wird über einen Kontakt noch der Akku geladen?

  • Der Akku wird, so wie der aussieht und was drauf steht, höchst wahrscheinlich aus normalen Akku-Zellen bestehen, entweder NiCd oder NiMH. Das bedeutet, wenn der nicht mehr richtig funktioniert, kannst Du den mit etwas Bastelarbeit selbst erneuern.
    Dein Netzteil sollte theoretisch reichen, wenn es schnell genug mit Laständerungen umgehen kann. Aber wenn der Akku noch mit drin ist, würde ich mal davon ausgehen, dass es das kann. Wissen tut man es natürlich erst, wenn man es gemessen hat und sich die Spannungswelligkeit per Oszilloskop angesehen hat.


    Vielleicht hast Du auch noch ein anderes Netzteil, dass Du ausprobieren kannst. Vermutlich liegt das Problem aber woanders.

  • Das Gerät hat auch gereicht, um den Rechner einmal hochzufahren (es kam ein CMOS Error mit Press F1 usw), was mich schonmal recht ermutigt hat. DR Dos 7 fing an zu starten, blieb dann aber recht schnell hängen. Bei weiteren Versuchen kam ich nicht mehr soweit.


    In dem Gerät ist normalerweise ein Akku verbaut (intern), eine kleine 3,6V Zelle für die Echtzeituhr.
    Diese kann evtl. ausgelaufen sein und sich munter durch die Leiterbahnen fressen.
    Ich würde erstmal empfehlen diese zu wechseln und zureinigen, evtl. Schäden zu flicken.

  • Mal weiter die Zerlegung dokumentieren, damit nix verloren geht...


    Unter dem Akku muss man den Stromstecker und den Datenstecker des Bildschirms ziehen, und kann danach die Gehäuseoberseite abheben:



    Jetzt sieht man auch schonmal den Typ der Platte. Eine 40MB Conner CP-3044



    Dieses Abschirmblech unter dem Netzteil ist ein kleines Problem. Darunter ist nämlich die mittlere der hinteren 3 Schrauben, welche die Bleche halten, auf denen die Festplatte und das Diskettenlaufwerk verschraubt sind. Keinesfalls die Imbusschrauben der Festplatte lösen! Das würde nämlich die Platte nicht vom Gehäuse lösen, sondern sie zerlegen.


    Ich hab dann die 4 Schrauben unter den Laufwerken gelöst, mit denen die Tastatur gehalten wird. Jetzt konnte die Tastatur anheben, die Buchse öffnen, in welcher der Folienstecker von der Tastatur gehalten wird, und die Tastatur komplett abnehmen:



    Jetzt hab ich das Netzteil abgehoben. Ist ein bischen knifflig. Es steckt rechts (zu den Simm-Sockeln hin) in einem zweireihigen Pfostenfeld, links oben in einem Platinenstecker, links unten in dem Gehäuse des Schalters und auf der Rückseite ist die Buchse des Ladekabels in das Blech der Rückseite eingelassen. Muss man das Blech vorsichtig wegdrücken, die Platine vorsichtig etwas nach oben ziehen, um den Platinen und Pfostenstecker zu lösen, bevor man sie nach rechts wegzieht, so dass der Schalter frei vom Plastikgehäuse wird:



    Das Abschirmblech kann man einfach nach oben wegheben. Darunter wird die mittlere Schraube sichtbar. Ausserdem der Stecker des Floppykabels und darunter das Stromkabel für die Festplatte.



    Löst man nun die 2 Schrauben links und die in der Mitte, kann man nach Lösen des Datenkabels und Stromkabels die Floppy wegheben:



    Rechts noch 2 Schrauben lösen und nach Lösen des Strom- und Datenkablels kann man auch die Festplatte abheben:



    Interessant ist, dass ich bisher keinen Akku entdecken konnte. Stattdessen sitzt neben dem BIOS ein 1 F 5,5 V Kondensator, der anscheinend die Einstellungen sichern soll? Muss ich noch genauer untersuchen.


    Da ich bisher mal noch keinen offentsichtlichen Fehler entdecken konnte, überleg ich gerade, ob ich dem Netzteil mal eine Elko-Kur verpassen sollte, und dort mal spontan alle Elkos tausche. Aufgebläht o.ä. ist allerdings keiner. Hab auch kein ESR Messgerät, um sie in der Schaltung zu testen.

  • Siemens-Nixdorf hat ja Anfang der 90er eine Kooperation mit Matsushita gestartet. Ich dachte eigentlich, dass mein Notebook noch aus der Zeit vor dieser Koop stammt. Aber vielleicht irre ich mich, und der Zenith stammt auch von Matsushita? Wenn beide Geräte vom gleichen Hersteller wären, ist es ja wahrscheinlich, dass es Ähnlichkeiten gibt.


    http://www.computerwoche.de/a/…-neue-laptops-vor,1148405

  • Das Zenith SupersPORT 286 ist eine Eigenentwicklung von Zenith. Trotzdem muss es eine Verbindung geben, denn die Übereinstimmungen können kein Zufall sein. Die Anordnung nahezu aller Komponenten ist identisch, so auch die eigenwillige Klappe auf der Rückseite mit den drei Metallklammern und das Display mit den Reglern und dem 2-stufigen Scharnier, das es so sonst nirgends gab. Das SupersPORT ist allerdings älter und kam in der 286er-Version schon 1988 oder 1989 auf den Markt.

  • Ich grüble gerade über diesem gelben Knoster. Frage mich, ob das Kleber sein soll (dann ist er zum guten Teil an Stellen, wo es wenig Sinn macht), oder ob da irgendein Bauteil ausgelaufen ist.



    Ich seh das an einige Stellen im Netzteil. Von aussen kann es eigentlich auch nicht in den Rechner gelaufen sein.


    Wollte es schon entfernen, aber im Moment möchte ich es noch als Hinweis nutzen, der mich evtl. zu einem defekten Bauteil führt?

  • So, das Netzteil hat endlich neue Elkos. Nu würd ich den Rechner gerne mal im offenen Zustand testen. Gar nicht so einfach, weil vom Netzteil eine Verbindung zum Akku geht. Der Stecker sitzt auf dem Netzteil, die dazugehörige Buchse fest im oberen Deckel. Da muss ich mir also mal eine Verlängerung basteln, um den Rechner offen betreiben zu können.



    Hier sieht man den Stecker neben dem Schalter unten. Rastermass könnte so 4mm sein. Bis jetzt ist folgendes noch das Nächste, was ich zu diesem Mass gefunden hab:


    https://www.conrad.de/de/buchs…BW2KnJOZ:20160214213901:s