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letzter Beitrag von kinzi am

1551 Dauerläufer. Wie vorgehen?

  • Ich habe heute eine 1551 erhalten, die leider auf dem Transport arg gebeutelt wurde. Obwohl der VK sie wirklich sehr ordentlich verpackt hatte scheint mit dem Paket eine Dampframme getestet worden zu sein, Ergebnis: Kapitaler Gehäusebruch. Okay, es gibt schlimmeres, das kriege ich zumindest gefixt.
    Größer jedoch ein weiteres Problem - die 1551 ist ein Dauerläufer. Direkt nach einschalten läuft der Motor an und hört nicht mehr auf.
    Die Betriebsled leuchtet, die Access-Led leuchtet mal und mal nicht, der Zustand wechselt nur bei wiederholtem ein-Ausschalten. Manchmal läuft auch der Motor nicht an - meist wenn die Access-Led leuchtet. Dann hängt er kurz und fährt dann dauerhaft an.


    Gemessen habe ich bislang folgendes:
    An P2 liegen die +12 V korrekt an
    An P6 liegen die 5V korrekt an (5,1V)
    An der CPU liegen zwischen Vcc und GND ca. 4.7 V an
    Ebenso ist /RESET fast direkt nach einschalten auf ~4.7V


    Das ROM und die 6510T werden leicht warm, aber nicht wirklich heiss. Der Rest bleibt kühl.
    Das ROM war allerdings zuerst ziemlich warm geworden, ich hatte es danach aus dem Sockel entfernt und wieder eingesteckt. Seitdem ist es kühler und die CPU gefühlt wärmer.


    Bilder geht grade nicht, da keine vernünftige Möglichkeit welche zu machen. Welche Bauteile würdet ihr in welcher Reihenfolge checken.


    Multimeter und Analogoszi sind vorhanden.


    Edit: And U4 (ROM) und U6(6523A) liegen korrekte 5V an.

  • Ich habe heute eine 1551 erhalten, die leider auf dem Transport arg gebeutelt wurde. Obwohl der VK sie wirklich sehr ordentlich verpackt hatte scheint mit dem Paket eine Dampframme getestet worden zu sein, Ergebnis: Kapitaler Gehäusebruch. Okay, es gibt schlimmeres, das kriege ich zumindest gefixt.


    Habe noch nagelneue Deckel für die 1551 als Originalersatzteil liegen. Bei Bedarf PN. Meistens erwischt es aber die untere Hälfte böser ... vor allem wg. der Rippen da unten ...


    Zitat

    Größer jedoch ein weiteres Problem - die 1551 ist ein Dauerläufer. Direkt nach einschalten läuft der Motor an und hört nicht mehr auf.


    Die 1551 alleine eingeschaltet oder am Rechner angeschlossen? Wenn die 1551 ohne Rechnerverbindung eingeschaltet wird, macht sie auch Dauerlauf ...



    Bei Dauerlauf sehr oft wie bei der 1541: die beiden TTL links auf der Platine sind die erstmal üblichen Verdächtigen.

  • Sind auf der Platine die Russen-TTLs verbaut? Das sind TTLs in braunem Gehäuse bei denen vor der 74xx-Nummer ein 'EL' steht. Die können Ärger machen. Meine 1551 hat die, daher die Frage.


    Ansonsten lies das ROM mal aus (Eprommer auf 27128 stellen) und vergleiche es mit dem was drin sein sollte.


    Schaltplan gibt es hier: ftp://www.zimmers.net/pub/cbm/…rives/new/1551/index.html
    (Der mit der Teilenummer 251860).


    Check den Reset-Circuit (was passiert an Pin 1 des 6510T?) und ob am IRQ-Pin des 6510T (Pin 3) ein periodisches Signal anliegt. Letzteres wird vom 555 auf der Platine generiert.


    Das mit dem Gehäuse ist leider normal, das Plastik wird mit der Zeit immer spröder.

  • Danke für die Antworten!


    Habe noch nagelneue Deckel für die 1551 als Originalersatzteil liegen. Bei Bedarf PN.


    Wird folgen, falls ich das Ding zum laufen kriege.


    Die 1551 alleine eingeschaltet oder am Rechner angeschlossen? Wenn die 1551 ohne Rechnerverbindung eingeschaltet wird, macht sie auch Dauerlauf ...


    Das war mir unbekannt, ich hatte noch nie eine. Ich wollte die 1551 für den Funktionstest nicht anschliessen weil ich Schiss hatte was im Rechner zu zerschiessen. Also werde ich gleich mal den +4 testen der mitkam und dann mal die 1551 anklemmen.


    Sind auf der Platine die Russen-TTLs verbaut? Das sind TTLs in braunem Gehäuse bei denen vor der 74xx-Nummer ein 'EL' steht.


    Braun Nope, aber in der Tat EL davor.
    IRQ werde ich checken.

  • So, Plus/4 angeschlossen und eingeschaltet:
    - Rechner bootet hoch, zeigt 60k freies RAM, Ready und Cursor.
    - Tastatureingaben fast unmöglich, es reagieren 'L', die Funktionstasten sowie die Cursortasten, wobei die einen Hänger haben, drückt man eine rennt der Cursor über den schirm bis man sie von Hand wieder zurechtrückt.
    - die (selbstreden bei ausgeschaltetem Rechner) angeschlossene 1551 bleibt ein Dauerläufer, reagiert aber zumindest in sofern als das auf drücken des Reset-Tasters kurz der Motor stockt.
    ein per F-Taste ausgelöstes Directory antwortet mit "Device not present"

  • So, Plus/4 angeschlossen und eingeschaltet:
    - Rechner bootet hoch, zeigt 60k freies RAM, Ready und Cursor.
    - Tastatureingaben fast unmöglich, es reagieren 'L', die Funktionstasten sowie die Cursortasten, wobei die einen Hänger haben, drückt man eine rennt der Cursor über den schirm bis man sie von Hand wieder zurechtrückt.


    Das sieht nach einer nötigen Überarbeitung der Tastaturkontakte des Plus/4 aus. Aus irgendeinem Grund macht dessen Tastatur mit der Zeit Ärger während die vom C16 und C64 das eher selten tun.

  • Also, Tastatur gereinigt (laut hier: http://plus4world.powweb.com/forum/23195 ) und sie tut es im wesentlichen wieder gut, ich werd noch eine zweite Runde dran gehen, ein paar Tasten reagieren noch schwerfällig. Aber im Grunde sehe ich diese Baustelle als abgefrühstückt.
    An der Tastatur ist eine Kühllsche befestigt. So wie sie dran war drückt sie auf den Expansion Port des Plus/4. Ich hätte aber eher erwartet dass die auf den Kasten gehört wo der TED verbaut ist, allerdings würde die Lasche so rum nicht wirklich passen. Wie rum gehört das?


    Die Messungen an der 1551 müssen leider noch ein paar Tage warten, ich komm nicht dazu jetzt das Oszi aufzubauen. Ausserdem hab ich mir einen Logic Analyzer bestellt, wenn der da ist wäre das ein schönes Testfeld für das Gerät ;)

  • Check den Reset-Circuit (was passiert an Pin 1 des 6510T?) und ob am IRQ-Pin des 6510T (Pin 3) ein periodisches Signal anliegt. Letzteres wird vom 555 auf der Platine generiert.


    Bin doch noch kurz zum Testen gekommen, allerdings ein DAU am Oszi.
    Also, sowohl an Pin 1 als auch Pin3 liegt ein periodisches Signal an, Rechteckt mit ein wenig Ripple. Wenn ich die Zeiteinstellungen des Oszis richtig deute liegen beide Signale im µs-Takt an, sprich: 1µs low, eine high. Die Spannung weiss ich nicht ob ich sie interpretieren kann, ich hatte mir am .cal Eingang 5V eingestellt und damit abgeglichen, musste aber wenn die Floppy eingeschaltet wurde deutlich nachregen um Bild zu kriegen. Wenn die Ableserei korrekt ist komme ich da auf ca. 1.5 -2V unterschied zwischen High und Low.
    Auffallend ist halt dass die CPU ständig resettet, Pin 1 sollte doch eigentlich kurz low sein und dann fest auf high gehen, oder?

  • Wie gesagt, wenn ich als DAU am Oszi das recht interpretiere habe ich an beiden (Pin 1 und 3) eine Frequenz von 0.5 Mhz anliegen. Eingestellt ist .2µs, ein Rechteckschenkel High+low dauert 10 Teilstriche, also käme ich auf 2µs für eine komplette Schwingung.
    An Pin 2:
    auch etwa die selbe Frequenz.
    (Nur zum klären, ist mit /Div(ider) ein kleiner Strich oder das Quadratraster gemeint. Bei Quadratraster stimmen meine Werte natürlich nicht, dann wäre das je *5 zu nehmen. sorry, ich bin Noob am Oszi)

  • Das sind 200ns pro Quadrat. 0,5 MHz sind zuviel für den IRQ-Eingang. Das sollte eher in der Gegend von 1 IRQ / 10ms oder so liegen.


    Greif dir mal ein bekanntes Signal, also die erwähnten 2 MHz an Pin 2 und lerne damit das Oszi zu bedienen.


    Achja... Der Eingang muss auf 'DC' stehen. Ich nehme normalerweise 2V/Div in der Vertikalablenkung.

  • Greif dir mal ein bekanntes Signal, also die erwähnten 2 MHz an Pin 2 und lerne damit das Oszi zu bedienen.


    Genau das wäre jetzt mein Plan gewesen, da ich bislang mit der Bedienung doch ein wenig überfordert bin. Ist halt wie mit allem, die Routine wird erst kommen.

  • Analoge Oszis sind eigentlich einfach zu bediesen. Interessant wird es sobald es ein Digital-Oszi ist. Die haben, verglichen mit den analogen, fast eine ganze Größenordnung mehr Möglichkeiten. Sobald man die kapiert hat will man sie aber nicht mehr missen.


    (Ich hab ein analoges und ein digitales Oszi, rate mal welches ich häufiger benutze)

  • Ich habe heute eine 1551 erhalten
    Größer jedoch ein weiteres Problem - die 1551 ist ein Dauerläufer. Direkt nach einschalten läuft der Motor an und hört nicht mehr auf.
    Die Betriebsled leuchtet, die Access-Led leuchtet mal und mal nicht, der Zustand wechselt nur bei wiederholtem ein-Ausschalten. Manchmal läuft auch der Motor nicht an - meist wenn die Access-Led leuchtet. Dann hängt er kurz und fährt dann dauerhaft an.


    Hallo zusammen, besonders @BladeRunner,


    meine neu erstandene 1551 zeigt beim Einschalten das "Dauerlauf-Symptom"; der angeschlossene Plus/4 meldet "Device not present error".
    Die grüne Betriebs-LED brennt immer.
    MANCHMAL (nicht immer) startet die 1551 ohne Dauerlauf, die rote Zugriffs-LED leuchtet dann. Wird dann der Plus4 gestartet, geht die rote LED aus und der Dauerlauf startet.


    Ich bin nach diesem Thread hier vorgegangen, leider ist die Problemlösung hier im Sande verlaufen d.h. keine Erfolgsmeldung bzgl. der Reparatur.


    Gemessen habe ich bislang folgendes:
    An P2 liegen die +12 V korrekt an
    An P6 liegen die 5V korrekt an


    Die 6510T wird nach wenigen Minuten Betrieb Fingerverbrenn-heiß.
    Das ROM sowie die CIA zeigt kein Erhitzungssymptom.
    Auf der Platine sind diese "braunen Russen-TTLs" verbaut. Diese werden auch nicht heiß.


    6510T Messungen:
    - Pin1 des 6510T ist high (4,5V), bei Drück des Reset-Tasters am Plus4 geht's kurz auf Low.
    - Versorgungsspannung des 6510T scheint nicht zu stimmen, oder ich messe falsch: zwischen Pin 6 (VCC) und Pin 21 (GND) liegen nur ca. 1,8V.
    - Auf Pin 2 des 6510T sind 2 MHz zu finden.
    - Auf Pin 3 des 6510T sind 111.6Hz zu finden.


    Sind diese "Russen-TTLs" das Problem, das die 6510T zu heiß werden lässt?
    Ist der Takt auf Pin3 korrekt, oder ist ein defekter 555 das Problem?
    Wie sollte ich weiter vorgehen, um das Problem einzugrenzen?


    Ich habe auch eine funktionierende 1551, die ich zum Gegentesten verwenden kann, wenn ich genau weiß, was ich gegentesten kann. :-)

    Gruß, Goethe.
    _______________
    C64, C128DCR, SX64, C16, plus/4, A1200+Blizzard1230/IV, A600HD+Vampire600V2, A300+ACA620, MEGA65, Atari 800+810
    Vectrex, Game Boy, NDSi, GameCube, Game Gear, Mega Drive, Mega CD, 32X, Multimega, Nomad, Saturn, Dreamcast, XBox, PS2, PSP, PS3, PS Vita, Ouya, PS4, PS5

  • Wenn du eine funktionierende 1551 hast, dann teste dort doch mal die gesockelten ICs, also CPU, TIA (6525) und ROM.


    BTW: Der 6510T hat Vcc auf Pin 5, nicht Pin 6 wie beim 6510. Da mag dasselbe Die drin sein, aber das Pinout ist subtil verschieden.


  • Wenn du eine funktionierende 1551 hast, dann teste dort doch mal die gesockelten ICs, also CPU, TIA (6525) und ROM.
    BTW: Der 6510T hat Vcc auf Pin 5, nicht Pin 6 wie beim 6510. Da mag dasselbe Die drin sein, aber das Pinout ist subtil verschieden.

    Dann ist mit der Versorgungsspannung alles OK, an Pin 5/GND liegen 5,01VDC.


    Mit dem IC-Tausch in die funktionsfähige 1551 konnte ich nun den Übeltäter identifizieren - es ist U3 (6525A).
    Jetzt ist die Frage - wo bekomme ich da Ersatz für her? 6526 als Ersatz klappt ja wahrscheinlich nicht, oder?


    Echt dämlich, dass Commodore speziell für die 1551 soviel individuelle Chips entwickelt hat, die nur schwer zu bekommen sind.
    6525A gibt's gar nicht auf eBay, und 6510T nur zu hohem Preis (25€).
    Wahrscheinlich ist es besser, auf eBay Ausschau zu halten nach als "defekt/ungetestet" verkauften 1551 für billig Geld, und dann die ICs daraus zu ernten.


    Zusatzfrage:
    - ist es sinnvoll, für die "Russen-TTLs" sowie den 555 (was ist das eigentlich) präventive Wartung durchzuführen (oder für sonstige Bauteile)?

    Gruß, Goethe.
    _______________
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