Ich nehme an, jeder hier kennt dies kleinen Solarlampen die man im Baumarkt für wenig Geld bekommt. Leider produzieren sie auch ebensowenig Licht. Das muss doch besser gehen!
Also habe ich eine solche Lampe mal zerlegt und dort eine sehr einfache Schaltung vorgefunden. Herzstück ist der QX5252F, ein IC in TO-94, also mit 4 Pins. Dazu kamen nur noch die Solarzelle, der Akku, die LED und ein Bauteil welches wie ein Widerstand aussieht. Via Google lässt sich das Datenblatt ziemlich einfach finden. Der QX5252F ist eine speziell für kleine Solarlampen entwickelter IC mit integrierter Entladeschutzdioe für die Solarzelle und Tiefentladeschutz für den Akku (er schaltet bei 0,9V ab). Als einziges zusätzliches Bauteil braucht man nur noch eine kleine Drossel wobei deren Induktivität den Strom durch die LEDs bestimmt. Je kleiner die Induktivität, desto höher der Strom. Eine Fotozelle braucht man nicht, das erledigt der IC über die Solarzelle, kommt von dort nichts mehr schaltet er den Spannungswandler und damit die LED(s) an.
Der IC ist auch schön billig, auf Ebay gibts z.B. 50 Stück für 5 Euro incl. Porto aus China. Das reicht dann ein paar Jahre.
Mein Plan war die typische Schaltung zu verwenden, aber mit brauchbaren Bauteilen. Solarzellen mit 2V/150mA gibts für 1 Euro das Stück auf Ebay und der freundliche Chinese legt pro Modul sogar noch eine Schottkydiode bei. Weisse LEDs in extra hell gibts bei Pollin unter 120 978, den Batteriehalter und die kleinen Drosseln auch. Ich hatte mich auf 33µH und 68µH festgelegt, erstere ist die kleinste im Datenblatt angegebene (wer will kann ausprobieren bis wohin der QX5252F mitspielt). Via Jumper kann man zwischen den Drosseln umschalten und so eine längere Laufzeit (mit etwas weniger Licht) erreichen.
Die Dose stammt von Real aus der Abteilung für Haushaltswaren, wie UV-fest sie ist wird man sehen. Die Befestigung der Solarzelle und Abdichtung der Durchführung durch den Deckel passierte mit Aquasure, einem Polyurethanharz mit dem ein Freund seinen Taucheranzug flickt. Das sollte jetzt zumindest regendicht sein. Angebrochene Tuben muss man im Gefrierfach aufbewahren sonst polymerisieren sie komplett durch und das Zeug ist teuer...
Eigentlich war das nur als Experiment gedacht, aber die zwei Lampen die ich aufgebaut habe erfreuten sich auf einem Segeltrip Anfang August als Leselampen am Abend großer Beliebtheit. Mit einem noch halbwegs guten Akku reicht es durch die Nacht, die Lampen leuchten bis Sonnenaufgang.
Die beim Solarmodul beigelegte Diode habe ich benutzt um zusammen mit einem kleinen Schalter, eine reine Ladefunktion einzubauen, Die Lampe bleibt dann nachts aus während sie tagsüber trotzdem den Akku lädt.