Dumm nur, dass der Ratschlag dann nicht gleich lautet "Nimm doch Linux, aber setze Dich gefälligst mit der Kommandozeile auseinander!". Dass das bei Ubuntu heute nicht mehr nötig ist wusste ich nicht - glatt mal ein Anreiz, Ubuntu auf der Firma in einer VM zu testen.
Bei kaum einer Distribution kommt man noch in die Verlegenheit die Kommandozeile nutzen zu müssen. Im Gegenteil: Bei Windows kommt man weitaus häufiger in diese Situation. beispielsweise beim Hartformatieren eines eines vermeintlich kaputten USB-Sticks oder einer Speicherkarte oder Neueinrichtung mit einem anderen Filesystem, was ja öfter mal passieren kann. Unter Linux (in meinem Fall Mint) habe ich hierfür Tools mit GUI. Das Formatierprogramm aus Mint bietet auch die Möglichkeit, gleich ein Image auf das Speichermedium zu spielen. Also ideal, wenn ich beispielsweise eine Speicherkarte für den Raspberry Pi vorbereite. Das geht um Welten einfacher als unter Windows.
Mehr Software unter Windows? Kommt immer darauf an, was man braucht. Immerhin entdecken dank Steam auch die Gamer zunehmend Linux. Viele Unternehmen nutzen Linux nicht nur für die Server (wo Linux ganz oben mitspielt), sondern auch auf dem Desktop. Vor allem aus Sicherheitsüberlegungen und natürlich Kostengründen. Es stimmt natürlich nicht, dass Linux da nur von Hobbyprogrammierern bedient wird, da stehen selbstverständlich Firmen hinter, welche die Software entwickeln und pflegen. Auch hinter den großen Distributionen stehen Firmen, die damit Geld verdienen. Auch mit quelloffener Software kann man Geld verdienen. Bei jedem Bäcker weiß man, was in dem Brot drin steckt, die Rezepte sind öffentlich zugänglich. Trotzdem verkauft der Bäcker sein Brot und kann davon leben. Genauso ist es mit Software. Der Quellcode ist zwar offen, aber man schließt einen Vertrag mit einer Firma, dass der Mist auch so läuft wie gewünscht.
Microsoft spielt derzeit mit dem Feuer: Wenn man die Entwickler und die Firmenkunden verärgert, könnten mehr Firmen auf Linux wechseln. Sobald der Marktanteil im Desktopbereich unter 80 % gefallen ist, kann es ganz schnell gehen mit dem Ende von Microsoft. Ein Marktanteil von weniger als 80% bedeutet, es gibt ernstzunehmende Alternativen, bzw. für Softwarehäuser bedeutet 20 % aller Rechner ein interessanter neuer Markt, in den man einsteigen sollte. Microsoft wird zwar so schnell keinen Konkurs anmelden müssen, aber mit der marktbeherrschenden Stellung könnte es danach ein für allemal vorbei sein. Nokia hatte auch über das iPhone gelacht...