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ATARI 1040 STFM. Betriebsystemfragen allgemein

  • Mahlzeit.


    Ich hoffe mit den folgenden Fragen blamiere ich mich nicht allzusehr. Ich habe vom ATARI noch kaum Ahnung.


    Ich habe mir jetzt diesen Adapter http://shop.inventronik.de/store/17 bestellt, und möchte meinen ATARI nun mit Festplatte, CD-ROM und gegebenenfalls noch mit einem Bandlaufwerk zur Datensicherung erweitern.


    Nun stellt sich die Frage nach dem Betriebsystem.



    Das TOS-Betriebsystem, welches ja im ROM integriert ist, finde ich recht spartanisch.


    Gibt es alternative Betriebsysteme, die auf TOS aufbauen?

  • Sieht für mich nach TOS 1.0 aus. Wenn Du sicher sein willst, kannst DU die TOS-Version mit Sysinfo auslesen. Falls Du Sysinfo benötigst --> PN.


    Ich meine gelesen zu haben, dass die früheren STs immer ein Treiberprogramm für Harddisks u.ä. benötigt haben. So ist es zumindest beim Ultrasatan.
    Auf der Seite von Lotharek gibt es dazu einige Links. Einige Treiber sind aber kostenpflichtig.


    Vielleicht hilft Dir das etwas weiter. Ich bin aber sicher, dass die ST-Profis sich noch melden werden.


    Edit: Hier steht einiges darüber

  • Ja, das ist TOS 1.00. Frage mich aber, was das in einem 1040 STFM macht..? Die hatten eigentlich TOS 1.04 drin, einige frühe auch 1.02. TOS-Versionen vor 1.04 sollte man nicht nutzen, da langsam und nicht gerade fehlerfrei.


    Mit TOS 1.00 wirst du kaum eine Festplatte zum Laufen bringen. Da würde ich erstmal neuere ROMs einsetzen.

  • Ja - es gibt tatsächlich alternativen - aber ich würde Dir empfehlen doch erstmal beim TOS 1.(0)4 zu bleiben! Die alternativen laufen auch bei mir nicht unbedingt stabil unter TOS 2.(0)6 auf einem Mega STE!
    Das TOS 1.(0)4 ist schon ganz gut - und bezüglich passender Platten für den Adapter - siehe hier


    edit: Wenn unbedingt eine Alternative, installiere TOS 2.(0)6 - benötigt aber eine Adresslogik!

  • Gibt es tatsächlich nur die Möglichkeit das ROM auszutauschen? Ich habe vermutet das man ein Equivalent der Workbench des Amigas installieren kann.


    Sinnbildlich so:


    Amiga_______________ATARI


    Kick 1.3_______<=>__ TOS 1.04
    Workbench 1.3 _<=>__ ( Irgendein Betriebsystem )

  • Iwo!
    Für TOS 2.(0)6 benötigst Du lediglich die gebrannten EpROM's, die allerdings 32 anstelle der 28 Pin haben, Adaptersockel und eben die Adreßlogik! Die ROM's Pin 1-28 sind ziemlich Pinkompatibel zu EpROM's 271001 (war mW die Bezeichnung in der Bauanleitung) Pin 3-30! Für die Adreßlogik brauchst Du 3 Logik IC - näheres entnehme dem Text der angehängten ZIP-Datei! Ich habe zwar einen Umbau nach dieser Anleitung noch nicht selbst gemacht, sollte aber klappen!


    edit: Ich vergaß natürlich zu erwähnen, daß es ST gibt, wo die TOS in 6 Modulen untergebracht sind und solche mit nur 2 (spätere Modelle)! Das TOS 2.(0)6 ist für 2 Chips konzipiert - wenn in Deinem ST 6 ROMs verbaut sind, müssen entsprechend noch Lötjumper auf dem Mainboard verändert werden!

  • Sinnbildlich so:


    Amiga_______________ATARI


    Kick 1.3_______<=>__ TOS 1.04
    Workbench 1.3 _<=>__ ( Irgendein Betriebsystem )


    Fast richtig. Das Äquivalent zur Amiga Workbench hat der Atari auch gleich mit im ROM: Das GEM. TOS ist nur der Unterbau, von dem du nix siehst. Die Oberfläche ist GEM, wie eben beim Amiga Kickstart+Workbench. Erklärt dann auch, warum das so spartanisch wirkt (alles in 192k ROM; beim Amiga 256k ROM + 880k Diskette).

  • Ja - es gibt tatsächlich alternativen - aber ich würde Dir empfehlen doch erstmal beim TOS 1.(0)4 zu bleiben! Die alternativen laufen auch bei mir nicht unbedingt stabil unter TOS 2.(0)6 auf einem Mega STE!
    Das TOS 1.(0)4 ist schon ganz gut - und bezüglich passender Platten für den Adapter - siehe hier


    edit: Wenn unbedingt eine Alternative, installiere TOS 2.(0)6 - benötigt aber eine Adresslogik!


    Natürlich läuft TOS 2.06 auch stabil in normalen STs, dafür ist diese Version ja extra entstanden, dass sie in allen ST und STE läuft. Aber TOS 1.04 wäre schonmal eine gute Wahl. Wie du es erkennst:


    DESK, INFO aufmachen, da müssen dann Jahrestahlen von 1985 bis 1989 erscheinen, außerdem ist auf einem Farbmonitor das ATARI-Logo Regenbogen-Bunt, weswegen TOS 1.04 auch Rainbow-TOS heißt. Der Standard-Desktop ist - wenn man mit dem Amiga oder Windows vergleicht - recht spartanisch, abwer es ist eigentlich alles da, was man braucht. Man muss nur mal das Handbuch lesen, das findest du auf dev-docs. (Suche: dev docs atari)


    Weitere Funktionen fügt man dem ATARI GEM Desktop bei, in dem man entsprechende Accessories nach c:\ kopiert. Auf jeden Fall das erweiterte Kontrollfeld XCONROL.ACC mit einem Ordner c:\CPX in den man dann passende CPX-Module kopieren kann. Auch empfehlenswert ist KOBOLD.ACC, ein schneller Dateikopierer und BIT37.ACC, ein flottes Diskettenkopierprogramm. Diese lassen sich dann aus jeder GEM-Anwendung über das DESK-Menü starten. Es gibt unzählige ACCs, selbst kleine Spiele (z.B. den Tetris-Clom KUBIS.ACC). Aber immer beachten: Es gehen nur 6 ACCs gleichzeig. CPXe so viele wie man will und so lange der Speicher reicht. Ein sehr praktisches ACC ist übrigens Chameleon, es klinkt sich ins Deskmenü ein, und wenn man es anklickt, kann es ein beliebiges anderes ACC nachladen und ersetzt sich selbst damit im Menüeintrag. Drückt man dann auf den Menüeintrag, erscheint das nachgeladene ACC, drückt man auf das nachgeladene ACC mit einer bestimmten Taste (War es CTRL, Shif oder ALT?) fliegt das nachgeladene ACC wieder raus und man kann ein anderes ACC nachladen...


    Wer den Desktop aufpeppen will, kann alternative Desktops wie z.B. Gemini nehmen, der bringt sogar mit Mupfel eine Kommandoshell mit. Und dann gibts noch jede Menge weitere Desktops wie Thing, Terradesk uvm. Alles nur eine Frage des Geschmachs - und des verfügbaren Arbeitsspeichers. Bei den alternativen Desktops sollte man schon 2 oder besser 4 MB haben, auch wenn Gemini noch recht schlank daherkommt.


    Es gibt noch ein paar weitere Sachen, die man sich in den AUTO-Ordner packen kann (c:\auto), die werden vor dem Start des GEM-Desktops gestartet, in Folge dessen dürfen das natürlich keine GEM-Programme sein, aber es gibt unzählige Erweiterungen, die neue komfortablere Fileselectboxen (z.B. Seletrix) in den GEM-Desktop integreren, Mausbeschleuniger (z.B. MACCEL3), Dialogboxen verschiebbar machen (Let'em fly), den Desktop um mehr Farbeffekte und Farb-Icons aufpeppen (mir fällt der Name gerade nicht ein) und auch mehr als 4 Fenster auf einmal ermöglichen (Apple austrixen mit WINX), und vieles mehr. Kostet alles Ram und ist natürlich nur sinnvoll, wenn man eine Platte hat. Sogar den TOS 2.06 Desktop kann man nachladen (NEWDESK.PRG). In den AUTO-Ordner gehören übrigens als aller erstes diverse kleine Updates für TOS rein, welche ein paar lästige Fehler beheben (40 Ordner Problem und vieles mehr), für jede TOS-Version gibts da welche, die man im Festplattenbetrieb unbedingt haben sollte, Listen dieser TOS-Patches und welche für welche TOS-Version empfohlen sind, gibts online. Übrgens, die AUTO-Ordner-Programme werden beim Systemstart in der Reihenfolge abgearbeitet, in der sie in den Ordner geworfen werden. Auch nachträgliches Umsortieren geht, in dem man z.B. den Bootmanager XBOOT in den Auto-Ordner legt, damit kann man dann auch gleich je nach Einsatzzweck (mit Midi-Netzwerk, ohne, mittlere AUflösung, geringe Auflösung, viel freies RAM, wenig freies Ram aber viele Desktopzusätze, usw.) Konfigurationen vorgeben, die man dann per F-Taste beim Systemstart auswählt. Xboot benennt dabei einfauc AUTO-Ordner-Programme, die nicht gestartet werden sollen, nach *.PRX statt PRG um, ACX statt ACC, CPZ statt CPX, eigentlich ganz einfach.


    DU wirst sehen, wenn du erstmal durch all diese Welten durchblickst, es gibt kein Ende, man kann sich seinen GEM-Desktop sehr stark individualisieren.

  • Quote

    Fast richtig. Das Äquivalent zur Amiga Workbench hat der Atari auch gleich mit im ROM: Das GEM. TOS ist nur der Unterbau, von dem du nix siehst. Die Oberfläche ist GEM, wie eben beim Amiga Kickstart+Workbench. Erklärt dann auch, warum das so spartanisch wirkt (alles in 192k ROM; beim Amiga 256k ROM + 880k Diskette).


    Auch nicht richtig. TOS ist alles zusammen: BIOS, XBIOS, GEMDOS, VDI, AES, GEM-Desktop und weitere Einzelbestandteile, auch den immer nachladbaren Zusatzbestandteil GDOS nicht zu vergessen:


    BIOS - Initialisiert die Basis-Hardware des ST, stellt Routinen zum Ansprechen der Hardware zur Verfügung, vergleiche BIOS beim PC. Übrigens erstaunlich kompatibel zum PC-BIOS (Funktionsaufrufe!)
    XBIOS - Extended BIOS, stellt erweiterte BAsisfunktionen zur Verfügung, z.B. sind da die Maus-Routinen drin und die VT52 Textausgabe (vergleiche Grafikkarten-BIOS beim PC)
    Festplattentreiber - ist nicht im ROM, sondern zieht sich aus dem Bootsektor der ersten gefundenen Platte selbst aus dem Sumpf
    GEMDOS - alle Dateisystem-Funktionen, FAT Dateisystem, usw., sehr MS-DOS-Kompatibel (Funktionsaufrufe, FAT Dateisystem mit 8.3 Dateinamen, Ordnern usw.). Hier klinken sich auch weitere Dateisystemtreiber wie MetaDOS/Extendos (CDROM/DVD) oder MidiCom (Netzwerk) ein.
    VDI - Grafikbibliotheken, die die Hardware ansprechen und z.B. Linien zeichen können, Flächen füllen, usw. Übrigens, das VDI ist austauschbar, mit NVDI z.B. hat man ein sehr viel schnelleres VDI als das von ATRAI. Das VDI auszutauschen ist übrigens auch der Hebel, wenn man dem ATARI eine andere Grafikkarte unterschieben will.
    AES - Erweiteret Grafikfunktionen, z.B. zum Zeichnen von Fenstern, Dialogboxen, Menüleisten, usw. Lässt sich auch austauschen, z.B. NAES (New AES) unter MiNT
    GDOS - Nachladbare Zeichensätze, seit SpeedoGDOS und NVDI auch Vectorzeichensätze, zentrale Druckertreiber. Aber: Wenn ein Programm GDOS nicht unterstützt, nützt diese Erweiterung nichts. Es gibts auch Programme, die unbedingt GDOS vorraussetzen, z.B. ... Microsoft Write for Atari ST ... ja das gibts wirklich ...
    GEM-Desktop, ist wohl klar, lässt sich gegen andere Desktops austauschen, wie z.B. Gemini usw.
    Dass VDI, AES, GDOS und der GEM-Desktop dem MS-DOS GEM weitest gehend kompatibel ist, was die Softwareportierung vereinfachen soll, versteht sich von selbst!)


    Man sieht, TOS ist sehr modular aufgebaut, was auch erklärt, dass ein heutiger ATARI-Desktop unter MiNT, auf der Firebee oder in Aranym so viel anders aussehen kann, als das heiß geliebte TOS 1.0x, und dennoch, sauber programmierte Software, welche nur dokumentierte Funktionen dieser Bestandteile (vorzugsweise von den höheren Schichten AES, VDI und GEMDOS) verwenden, laufen von TOS 1.00 bis zur letzten Version von EasyMiNT problemlos.


    Die Einzelbestandteile kann man übrigens beim Systemstart teilweise schon sehen. Bei TOS 2.06, 3.06 (TT) und 4.0x (Falcon) zeichnet das XBIOS ein ATARI-Logo auf den Bildschirm und das BIOS macht einen RAM-Test, der angezeigt wird. Das BIOS lädt dann auch den Festplattentreiber nach und übergibt dann an GEMDOS. Alles was jetzt aus dem AUTO-Ordner gestartet wird und Bildschirmausgaben macht, kommt vom XBIOS (Text-Ausgabe mit VT52-Emulation) und GEMDOS (Laufwerkszugriffe). Und wenn GEM startet, sieht man kurzzeitig einen weißen Bildschirm, oder nur den Desktophintergrund, das ist das AES, was das schonmal gezeichnet hat...

  • Natürlich läuft TOS 2.06 auch stabil in normalen STs, dafür ist diese Version ja extra entstanden, dass sie in allen ST und STE läuft. Aber TOS 1.04 wäre schonmal eine gute Wahl. Wie du es erkennst:
    ....

    Ich habe nicht geschrieben, daß TOS 2.(0)6 instabil ist, sondern alternative Nachlade-Betriebssysteme, die ich unter TOS 2.(0)6 starte! Wie sich zB. MagiC unter 1.(0)4 verhalten würde, habe ich allerdings keine Anhaltspunkte! Denke aber, wird ähnlich sein!


  • Ich habe nicht geschrieben, daß TOS 2.(0)6 instabil ist, sondern alternative Nachlade-Betriebssysteme, die ich unter TOS 2.(0)6 starte! Wie sich zB. MagiC unter 1.(0)4 verhalten würde, habe ich allerdings keine Anhaltspunkte! Denke aber, wird ähnlich sein!


    MagiC und MiNT("MiNT is NOW TOS") laufen auch sehr stabil, und dabei spielt es auch keine Rolle, ob man das aus TOS 1.0x, 2.0x, 3.0x oder 4.0x macht, weil Magic und MiNT sowieso alle Bestandteile von TOS durch was kompatibles (multitaskingfähiges) neues ersetzen. Was instabil läuft, sind unsauber programmierte Anwendungen, die am Betriebssystem vorbei auf irgendwelche Ressourcen zugreifen wollen, weil sie glauben, sie wären alleine im Speicher... Sowas fällt dann auf die Nase.

  • Was instabil läuft, sind unsauber programmierte Anwendungen, die am Betriebssystem vorbei auf irgendwelche Ressourcen zugreifen wollen, weil sie glauben, sie wären alleine im Speicher


    Ist das nicht auch so beim standart ATARI "Betriebssystem" ?(
    Ohne Multiasking ist das laufende Programm doch alleine im Speicher und muss theoretisch auf nichts rücksicht nehmen...

  • MagiC und MiNT("MiNT is NOW TOS") laufen auch sehr stabil ...

    Also, ich habe schon Probleme mit Bombenlegendem MagiC selbst bei kurzen Kopierattacken! Und MiNT - speziell die neueren Versionen - sind doch angeblich eher geeignet für Ataris Flagschiff TT oder heutige Clones wie Firebee oder Suska - oder habe ich da was Mißverstanden?

  • obelix: AUch "Multitos" ist ein MiNT, und das läuft auf jedem ST mit mehr als 1 MB RAM ganz nett.


    InsertDisk2: Nein. Programme, die "unsauber" geschrieben wurden, laufen normalerweise problemlos auf STs mit Standard-TOS, dafür wurden die Programme ja gemacht. Aber bei MagiC und MiNT/MultiTOS handelt es sich um Weiterentwicklungen, die Multitasking erlauben. Unter einem Multitasking-Betriebssystem darf ein Programm nicht davon ausgehen, dass es die Ressource für sich alleine hat, und z.B. direkt in den Bildschirmspeicher schreiben. Ein Multitasking-fähiges Programm muss alles über die entsprechenden Betriebssystem-Funktionen auslösen, damit auch das Betriebssystem und andere Anwendungen die Ressourcennutzung sehen und darauf reagieren können.

  • Ja - das ist schon richtig - und ich habe auch einige Tests unter 2.(0)6 (Mega STE) und 1.(0)4 (Mega ST) damit gemacht! In Bezug auf 2.(0)6 ist es aber eher ein Speicherfresser, denn der Funktionsumfang - abgesehen von mehreren Programmen gleichzeitig im Speicher zu halten - ist dem TOS 2.(0)6 schon gegeben und mehrere Programme gleichzeitig im Speicher benötige ich nur in einer ganz geringen Anzahl der Fälle, wo ich mich des Atari für Arbeitseinsätze nutze! Aber für TOS 1.(0)4 ist es schon sinnvoll, da es das System um einige sinnvolle Funktionen erweitert, wie zB Iconvielfalt und unsortierte Anzeigemöglichkeit! Was weitere Internas betrifft, habe ich mich aberr nicht weiter befaßt, da ich meistens nur den Mega STE nutze ...

  • Moin. Danke erst einmal für die rege Beteiligung.



    Ich fasse das mal mit meinen Worten und nach meinem Verständnis zusammen:



    -Der ATARI beinhaltet sein "Betriebsystem" komplett im ROM
    -Wenn eine Festplatte vorhanden ist, kann ich das System erweitern, indem ich die Zusatzfunktionen in den Ordner C:\ reinkopiere



    Jetzt muss nur noch mein ACSI-SCSI Adapter eintreffen. Dann werde ich bestimmt noch fragen haben zum Thema Festplatte einrichten. ^^

  • Um einmal zum Anfang zurückzukommen:


    das TOS 1.04, das im 1040STfm drin ist, ist normalerweise ausreichend. Dass der Desktop so spartanisch ist, liegt in der Tat am begrenzten Platz in den 192 KB ROM. Einfachste Abhilfe: einen anderen Desktop installieren - da gibt es unzählige Varianten, von denen die meisten jedoch nicht mehr gepflegt werden (Jinnee, Thing, etc.). Früher(tm) war vor allem GEMINI 1.21 (letzte Version 1.999 unter GMNI1999.TOS zu ergooglen) sehr beliebt, weil es mit Mupfel eine bash-ähnliche Shell hatte, für die es auch jede Menge passend kompilierte Unix-Tools gibt (MUPFTL04.TOS), als letzter aktuell noch gepflegter Desktop fällt mir nur Teradesk ein.


    Auch der File Selector ist alles andere als komfortabel. Neben dem Klassiker Selectric gibt es auch hier viele weitere Varianten, die man sich installieren kann (Freedom 2 - enthält auch bereits ein erweitertes Kontrollfeld, das man dann also nicht mehr extra benötigt -, Boxkite, usw.). Mein Geheimtip wäre das Edison Utility: File Selector, Screensaver und Mausbeschleuniger (vor allem für die originalen Mäuse mit ihren niedrigen dpi) in einem, zu finden in der Demo zum Editor Edison EDI11DMO.ZOO.


    Ein erweiterbares Kontrollfeld (Xcontrol, zControl, COPS) ist recht hilfreich, um die Grenze von 6 Accessories nicht spürbar werden zu lassen. Es gibt hunderte von Kontrollfelderweiterungen (.CPX), die vom Taschenrechner bis zur Konfiguration eines DCF-77-Empfangstreibers ein weites Spektrum von Funktionen haben können - sogar ein BASIC und ein Reversi existieren in CPX-Form.


    Damit ist der ST schon deutlich komfortabler benutzbar. Auf meinem TT030 damals hatte ich noch mehr gemacht (Winx2.2 im ROM mit "soliden" Fenstern und Aufhebung der Begrenzung auf 7 offene Fenster, NVDI 3, etc.), aber auf einem 1040STfm setzen CPU und RAM da enge Grenzen.


    Man kann Disketten zwar auch mit einem dedizierten Kopierprogramm kopieren oder mit dem Desktop (gruselig langsam), aber die für mich beste Methode war über die RAM-Disk M-Disk (MDISK692.LZH). Auch das Kopieren von Dateien geht damit ähnlich flott vonstatten wie mit dem bereits erwähnten, kommerziellen Programm Kobold.


    Zum Betrieb von Festplatten benötigt am Atari benötigt man einen Treiber, der Atari versucht nur, den Rootsektor der Festplatte mit der niedrigsten ACSI-ID (oder war es nur die ID 0?) zu lesen und dorthin installieren sich auch die Treiber. Der offizielle Atari-Treiber AHDI 6.061 ist veraltet, gepflegt wird HDDRIVER von Uwe Seimet (kommerziell und recht teuer) und der Treiber von Pera Putnik (10 Euro), über dessen Qualität ich aber wenig sagen kann, der aber interessant aussieht insbesondere für den Betrieb mit einer UltraSatan.