Hallo Besucher, der Thread wurde 4,5k mal aufgerufen und enthält 46 Antworten

letzter Beitrag von Ovations am

Assy 250469 Rev. 3

  • Hallo,


    ich hab mir wieder was zum Reparieren besorgt, aber scheinbar hab ichs mit den schmalen Boards nicht so.


    Zustand bei Erhalt:
    Im CPU-Sockel steckte ein 8501 - kam mir komisch vor. Hab einen 6510 reingesteckt.
    RAMs waren nicht bestückt - hab ich gemacht.
    CIA in U2 war die Bezeichnung runtergeschliffen - sicherheitshalber eine aus meinem Bestand reingesteckt.
    SID war drin (weiss jetzt nicht mehr, welcher) - hab ich aber rausgenommen, weil "Schadet ja nix."


    Die Sockel für RAM und CIA in U2 waren ÜBELST verlötet worden - und das sag ICH!
    Das sah sooooo sch....lecht aus, dass ich die Sockel runtergenommen und die Platine von den Bratstellen gereinigt habe.
    Neu gesockelt - und ja, einen ZIF-Sockel eingelötet. Auf dem anderen Board ging das nicht mehr wegen des Platzes und
    ich bin ja zuversichtlich, dass dieses Board hier nun irgendwann wieder funktioniert.


    In Ordnung sind bzw. müssten sein (weil ich die ICs getestet habe):
    CIA in U2 (heisst die dann eigentlich richtig "CIA 2"?)
    CPU
    901225 Char ROM
    beide RAMs
    8565 VIC
    8701 Timing Chip


    Einschaltbild nackt ist schwarz, mit Kickman erhält man Müll, mal so, mal anders - siehe Screenshots. Das Dead Test Modul meldet mal das eine oder das andere RAM als defekt, manchmal auch nix, einmal bekam ich ein Bild mit "ZERO PAGE BAD" und "U4 BAD".


    Ich glaube inzwischen nicht mehr dran, dass es die RAMs sind, sondern irgendein anderer Chip, der mit dem RAM zu tun hat. Hoffentlich nicht die dicke PLA.


    Hat einer ne Idee? Möchte nämlich nicht unbedingt wieder alle Chips sockeln :)


    Grüße,


    Chris

  • Das sieht gewaltig nach PLA aus. Kannst du mal Messen ob du am Char-Rom CS Signale bekommst?


    Wenn du mir sagst, was ich da und wo ich messen soll ... Multimeter ist ja vorhanden. :)
    Schnell noch in den Schaltplan geschaut ... Pin 20 und 21 am Char-ROM? Oder eher nur Pin 20, weil der zur PLA geht?


    Falls die es sind - sie haben jeweils 4,90 Volt.

  • Der 8501 gehört in die 264er Reihe. Original sitzt da ein 8500 drin.


    Pin 21 ist fix auf +5V. Die sollten auf jeden Fall da sein.


    Das CS-Signal an Pin 20 ist gepulst. Das kannste nur sinnvoll mit dem Oskar messen.
    Bei meinem Testboard zeigt das MM ~4,7V an - quasi so ne Art Mittelwert.

  • Der 8501 gehört in die 264er Reihe. Original sitzt da ein 8500 drin.


    Pin 21 ist fix auf +5V. Die sollten auf jeden Fall da sein.


    Das CS-Signal an Pin 20 ist gepulst. Das kannste nur sinnvoll mit dem Oskar messen.
    Bei meinem Testboard zeigt das MM ~4,7V an - quasi so ne Art Mittelwert.


    Ein Oszilloskop steht leider nicht zur Verfügung. Aber wie bereits geschrieben, beide Pins stehen auf 4,90 Volt.


    Dass ausgerechnet dieser dicke Mistkäfer (PLA) defekt sein soll, möchte ich gar nicht glauben! Also möchte ich wirklich nicht! Das soll doch der Chip sein, der selten bis nie kaputt geht - hat irgendwer geschrieben.


    Flehend sage ich: Das muss doch bitte was anderes sein!

  • Das soll doch der Chip sein, der selten bis nie kaputt geht - hat irgendwer geschrieben.


    Mein Spruch ^^


    Tja, ohne Oszi wird es an dieser Stelle etwas schwierig... ;(


    Kann dein MM Frequenzmessung? Vielleicht kann man darüber sehen, ob sich da was bewegt. Habe ich aber selber noch nicht ausprobiert. Könnte ich heute Abend mal machen.

  • Wenn das CS vom Char-ROM im Mittel ziemlich oft High ist (was bei gemessenen 4,9V zu vermuten ist), dann dürfte das Problem anderswo liegen. Da der Bildschirm beim Einschalten ohne Modul schwarz bleibt funktioniert ja anscheinend nicht mal die Initialisierung des VIC durch den Kernal.

  • Wenn das CS vom Char-ROM im Mittel ziemlich oft High ist (was bei gemessenen 4,9V zu vermuten ist), dann dürfte das Problem anderswo liegen. Da der Bildschirm beim Einschalten ohne Modul schwarz bleibt funktioniert ja anscheinend nicht mal die Initialisierung des VIC durch den Kernal.


    Hm, hm. Sollte also der 251913 (Kernal-/Basic-ROM) evtl. einen weg haben? Komisch, war bei dem vorherigen 250469er Board ja auch schon so.


    Das probier ich dann als nächstes. Dass das mit dem EPROM funktioniert weiss ich ja auch vom vorherigen Board. :)


  • Aber dann müsste der Spaß doch eig. gerade mit dem externen Modul besser laufen, oder?

    Kommt auf den Defekt an. Liefert der Chip "nur" falsche Daten, müsste es mit Modul laufen. Liefert der Chip die Daten sogar ohne /CS, bringt er damit alles durcheinander.

  • Aaaaach, schnickschnack. Heute abend fang ich mit dem Kernal-/Basic-ROM an und arbeite mich durch.
    Und wenns der 251715 ist, der übrig bleibt, dann entlöte ich den auch noch. So!

    So macht man das! Diese Einstellung gefällt mir! :dafuer:

  • Dass ausgerechnet dieser dicke Mistkäfer (PLA) defekt sein soll, möchte ich gar nicht glauben! Also möchte ich wirklich nicht! Das soll doch der Chip sein, der selten bis nie kaputt geht - hat irgendwer geschrieben.


    Der geht auch eigentlich nie kaputt, es gibt aber ein Szenario wo der doch stirbt: Defektes Netzteil das anstatt 5V sehr viel mehr raushaut.

  • Sodele. Wie vorhin angedeutet, habe ich nun den 251913 Kernal-/Basic-ROM rausgenommen und gegen ein EPROM ersetzt. Hierbei gibt es eine gute Nachricht und mehrere schlecht, aber wir sind einen Schritt weiter.


    Der Rechner rührt sich ein bisschen. Beim ersten Einschalten mit de EPROM kam der dunkelblaue Hintergrund mit hellblauem Rahmen. Er schien ganz kurz evtl. (!) die Einschaltmeldung bringen zu wollen, sprang dann sofort um, als hätte ich RUN/STOP-RESTORE gedrückt - es kam also ein Clear-Screen und da stand "READY.", aber ohne Cursor. Bis hierher schien es besser zu werden. Nun wird es wieder schlechter.


    Bei keinem der weiteren Einschaltversuche ist das nochmal passiert. Es gibt nur noch solche Screens wie auf dem Foto, mal mit etwas mehr Müll, mal mit etwas weniger Müll innerhalb des blauen Bildschirms, manchmal auch komplett gefüllt mit diesem Müll. Aber immer mit den @ und Karo-Zeichen. Die Farben sind auch jedes Mal anders verteilt. Es sieht aber immer so ähnlich aus.


    Das EPROM habe ich nochmal rausgenommen und im Eprommer getestet, ob es vielleicht zerschossen wurde - nein, die Daten sind noch korrekt (Verify).


    U19 raus, testen, dann U1?

  • Beim ersten Einschalten mit de EPROM kam der dunkelblaue Hintergrund mit hellblauem Rahmen. Er schien ganz kurz evtl. (!) die Einschaltmeldung bringen zu wollen, sprang dann sofort um, als hätte ich RUN/STOP-RESTORE gedrückt - es kam also ein Clear-Screen und da stand "READY.", aber ohne Cursor.

    Ok, also führt die CPU zumindest schon mal Code aus dem Kernal aus. Das Setzen der Bildschirmfarben ist da schon ein gutes Zeichen.
    Zum Schreiben auf den Screen wird dann aber auch noch funktionierendes RAM gebraucht, für die Zeropage-Pointer und den Stack für die diversen Rücksprünge.
    Der STOP/RESTORE-Effekt tritt z.B. dann auf, wenn die CPU einen BRK-Befehl abarbeitet. Da BRK den Opcode Null hat und die meisten RAMs nach dem Einschalten mit 0x00 und 0xff gefüllt sind, ist das Verhalten für einen defekten Rechner nicht ungewöhnlich - sollten z.B. RAM-Fehler im Stack vorliegen, könnten Rücksprünge sonstwohin führen, z.B. auf ein BRK.

    Es gibt nur noch solche Screens wie auf dem Foto, mal mit etwas mehr Müll, mal mit etwas weniger Müll innerhalb des blauen Bildschirms, manchmal auch komplett gefüllt mit diesem Müll. Aber immer mit den @ und Karo-Zeichen. Die Farben sind auch jedes Mal anders verteilt. Es sieht aber immer so ähnlich aus.

    Ist das Bild dann jedes Mal konstant oder flackern die Zeichen? Die Zeichen haben die Screencodes 0x00 und 0xff, das ist also nicht-initialisierter Speicher. Die gute Nachricht: Offensichtlich liest der VIC aus dem Screen-RAM und adressiert dann auch das Char-ROM korrekt.
    Probier doch jetzt nochmal das Dead-Test-Modul.

  • Auweh, auweh.


    Habe inzwischen den 2114 (LC3514) gesockelt (U19). Das Fehlerbild hat sich geändert. Ich habe sofort befürchtet, ich hätte irgendwelche Leiterbahnen gekappt und vom Chip zur PLA durchgeklingelt. Alles gut.


    Zum Fehlerbild - er braucht nun seeeeehr lange, bis er sich regt. Und dann kommt angehängtes Fehlerbild - mit schwarzem Rahmen. Sieht etwas strukturierter aus, aber nicht wirklich besser. An dem Karomuster fehlt häufig ne Ecke, teilweise flimmern die Ecken. Ich habe das in den Screenshots markiert.


    Dead-Test-Modul blinkt immer 1 x. Allerdings habe ich alle gesockelten ICs eben in der reparierten 250469 getestet und sie sind alle in Ordnung:
    CIA U2
    Char-ROM
    Kernal/Basic
    6510
    beide RAMs
    VIC
    8701 Timing Chip

  • Ich habe einen gaaaaanz schweren Verdacht ...


    Anfangs hatte ich erwähnt, dass der Vorbesitzer im Umgang mit dem Lötkolben nun nicht gerade gesegnet war. CIA U2 und die RAM Sockel habe ich neu gemacht. Vom Vorbesitzer sind noch CPU-Sockel und Char-ROM-Sockel. Die Lötstellen am CPU-Sockel sehen okay aus. Die am Char-ROM nicht.


    Bei der CIA, den RAMs und dem Char-ROM sieht das so aus, als hätte "man" die Beinchen vor dem Einlöten so weit gekürzt, dass sie auf keinen Fall aus der Platine rausgucken. (Warum auch immer man das machen sollte ...)


    Das sieht dann tatsächlich teilweise so aus, als wäre das Lötauge nur verzinnt, aber leer. Würden fehlende Kontakte beim Char-ROM dieses Fehlerbild erzeugen können? Ach was - ich hol jetzt den Sockel raus und mach das vernünftig.


    Der CPU-Sockel, bei dem die Lötstellen auch besser aussehen, ist übrigens ein Präzisionssockel. Watson, möglicherweise wurde dieser Sockel nicht von der gleichen Person eingelötet, die die anderen ICs gesockelt hat.


    Anbei ein Bild. In der Mitte die Lötarbeit des Vorbesitzers am Char-ROM. Und JA, ich habe wieder zu viel Lötzinn benutzt (CIA, Kernal/Basic). Hab noch ein paar Rollen und irgendwie müssen die ja weg. :P