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letzter Beitrag von emulaThor am

Webbrowser für 8-Bit-Rechner

  • Retro Computing: Webbrowser für den TI-99/4A (heise)
    Sind bei Heise Retro-Wochen? Vor wenigen Tagen ein Amiga-Artikel und jetzt sowas: Webbrowser für eine 8-Bit-Kiste. So toll das für den TI-User auch sein mag – mich lässt das natürlich auch nachdenken, was man dem C64 noch Gutes tun kann.



    Die TI-Lösung scheint ja speziell aufbereitete Seiten (und Tags) zu benötigen. Ähnliches hatte ich mir auch mal für einen C64-Browser vorgestellt: Ein 8-Bit-Browser, der mit einer abgespeckten Seitenbeschreibung beschickt wird – vielleicht sowas wie "Markdown" (.md). Und dazu (und hier gehen die Projekte/Ideen auseinander) ein Proxy-Server, der on-the-fly Rich-HTML-Seiten reduzieren kann, ähnlich den Proxys, die Opera für den Opera-Mini-Browser verwendet (nur eben noch extremer). Dann bräuchte man keine speziell angepassten Webseiten und der "schwache 8-Bit-Rechner" müsste nicht einmal mehr gucken, welche Code-Bestandteile er ignorieren (und trotzdem empfangen) muss und welche er darstellen kann. Das wird schon vorab gefiltert und runtergerechnet. Und dieser Proxy sollte offen erreichbar sein, sodass man auf jeder leistungsschwachen Hardware diesen Minimal-Hypertext-Code empfangen könnte. Dann könnten die Atari-8-Bit-Fans, die TI-Fans, die Specci-Fans und eben auch die Commodore-8-Bit-Fans eigene Browser programmieren, die alle vom gleichen Proxy gefüttert werden.



    Klar, das ist alles komplett sinnfrei – aber wäre es nicht cool, mit dem C64 quasi jede Webseite im Netz ansurfen zu können (auch wenn man nur Textdarstellung und vielleicht auch kaum Farbe hätte)?


    Was dann noch aus meiner Sicht fehlt, wäre ein preiswertes Interface, um den C64 ans Netz zu bekommen. Kann man nicht auf Basis eines 10€-SheevaPlugs oder einem anderen Microcontroller-Board dem C64 für wenig Geld (z.B. angeschlossen als virtuelles IEC-Drive) "Netzwerk"-Funktionalität beibringen? Dem C64 selbst bräuchte man ja kein IP beibringen, der müsste nur irgendwie Daten rein- und rausbekommen, den Rest erledigt dann der darauf angepasste Browser.


    Ich weiß, alles Wolkenkuckucksheime. Wer soll das alles programmieren, wer soll den Proxy betreiben? Keine Ahnung – ich wollte hier nur mal die Idee in den Raum stellen. Leute mit mehr Ahnung von Technik als ich, werden mir bestimmt sagen können, warum das alles Quatsch ist.

  • Ich hab sowas mal mit einem NetIO von Pollin gemacht. Über den Userport an den C64 angeschlossen. Das NetIO hat dabei den TCP/IP- und HTTP-Kram erledigt, um den C64 zu entlasten. Trotzdem ist das überaus langsam und man braucht sehr viel Geduld.

  • Contiki sagt mir was. Aber irgendwas lässt das Projekt nicht abheben. Ich kenne niemanden, der damit morgens seine Heise-News oder SPON liest oder sich bei Facebook einloggt. Vielleicht will das Projekt auch zuviel (lokal) – mir schwebt ja vor allem der Proxi-Server vor, der dem schwachbrüstigen 8-Bitter 95% der Arbeit abnehmen soll. Und den gibt es halt noch nicht. Vielleicht würde sogar Contiki davon profitieren. Und auch die Darstellung ist optimierungsfähig. Die Screens, die ich mal gesehen habe (wenn ich mich recht entsinne), hatten auf dem C64 40-Zeichen-Darstellung und nervig blinkende Links. Da ist noch viel Platz nach oben.


    ESP8266 mit Pegelwandler am Userport des C64. Dann hast du Wlan und kannst TCP Verbindungen herstellen.


    Sagt mir nix. Kostenpunkt und Realisierungsaufwand?

  • Das NetIO hat dabei den TCP/IP- und HTTP-Kram erledigt, um den C64 zu entlasten. Trotzdem ist das überaus langsam und man braucht sehr viel Geduld.


    Der Preis ist schon mal OK, rund 20 €. Warum ist das Ding langsam? Liegt das an dem einen MHz des C64 oder an der Anbindung, am Protokoll oder wo ist da der Flaschenhals?

  • [offtopic]So Halb-OT: Ich habe mir mal vorhin Lynx runtergeladen, was schnell ist, und mal versucht, mich hier ins Forum64 einzuloggen.
    Vergesst es. Hab's nicht geschaft. Auch nicht Threads anzuschauen, nur den Marketplace.
    Ich wollte mal schauen, wie das so ist mit limitierten Ressourcen.
    Experiment abgeschlossen. Patient 'Lynx' tot (Shift & Delete).
    [/offtopic]
    Beim Cevie habe ich keine Lust, neben der fast unbrauchbaren, grafischen Darstellung von Webseiten (mal abgesehen, dass eh kaum ein Portal ohne JS läuft), auch noch 10 Kaffees zu trinken, bevor eine Webseite anschaubar ist. Wenn ich Aktien von Kaffeeproduzenten hätte, würde ich natürlich was anderes behaupten. :bgdev


    Das 'langsam' erlebe ich gerade täglich: Mache sowas ab und zu remote per Teamviewer VPN aus Sydney auf einem CH-Server per RDP den Browser bedienen und jeder Bildwechsel ist zum Davonschreien! (Internet hier in Oz ist generell nicht so schnell).


    Macht mal http://www.skype.com oder http://www.paypal.com auf oder sonst eine beknackte Webseite mit animiertem Vollbild-Photo im Hintergrund und reduziert in Gedanken die Geschwindigkeit auf ein 56K Modem (nominal ca. 38K Transferrate).
    *SO* fühlt sich das an.


    Hier sieht man den Cevie mal per 64NIC (22:35) und Contiki hier ins Internet "browsen".



    mir schwebt ja vor allem der Proxy-Server vor, der dem schwachbrüstigen 8-Bitter 95% der Arbeit abnehmen soll. Und den gibt es halt noch nicht.

    Opera Mini oder Opera Fast oder wie das Ding hiess hat genau das versucht für Portable Devices. Also volumenmässig einige Schuhe grösser als die 8-Bit Gemeinde. AFAIK ist es gescheitert.

  • Die TI-Lösung scheint ja speziell aufbereitete Seiten (und Tags) zu benötigen. Ähnliches hatte ich mir auch mal für einen C64-Browser vorgestellt: Ein 8-Bit-Browser, der mit einer abgespeckten Seitenbeschreibung beschickt wird – vielleicht sowas wie "Markdown" (.md).


    Wie wäre es mit Gopher? Ist einfacher, text-basiert, seit Jahren etabliert und lässt sich wahrscheinlich einfacher auf 8-Bit implementieren, als ein abgespecktes HTML.

  • Userport Stecker, RS232 (MAX2323) Pegelwandler Modul und ESP8266 Wlan Modul.


    ~ So um die 15 Euro + paar Käbelchen und 3,3V Spannungsquelle.


    Das ESP8266 ist eigentlich um an Microcontroller mit ganz wenig Leistung (z.B. ATMega8, 1Kb Sram, 8Kb Flash)
    Wlan ran zukriegen. Enthält den kompletten TCP/IP Stack in Hardware.
    Per AT Befehle kann man dann z.B. eine TCP Verbindung aufbauen.
    Man müsste aber wohl erst den ESP8266 flashen damit er mit den lahmen 2400 Baud arbeiten mag die der C64 bietet.
    Oder nen kleinen uC vermitteln lassen.


    http://thomaspfeifer.net/esp82…ll_modul_at_kommandos.htm

  • syshack: Klar wäre eine C64 Lösung langsam. Es ging mir mehr darum, das max. Mögliche möglich (bzw. denkbar) zu machen, auch wenn es gegenüber jedem Handy abstinken würde.


    Opera Mini erwähnte ich ja selbst als Erklärung für das angedachte Prinzip. Das ist nicht wirklich gescheitert, sondern heutzutage schlicht nicht mehr nötig. Alle mobilen Geräte können vernünftig auf Webseiten zugreifen (LTE/G3/Quad-Core-CPUs/Full-HD-Screens...), die brauchen so einen Proxy zum Runterrechnen einfach nicht mehr. Ein 8-Bit Rechner könnte davon aber krass profitieren.


    Lynx ist eigentlich ein guter Test. Wobei man natürlich sehen muss, dass Lynx auf dem PC, wie auch Contiki auf dem C64 den ganzen HTML-Text erst durchfiltern muss. Selbst Code, den man nicht darstellen kann, muss man erst parsen bzw. durchlaufen lassen. Das würde ein Proxy natürlich verhindern und dem Mini-Browser nur die Daten schicken, die auch benötigt werden und dargestellt werden könnten. Und wenn man sich anguckt, wieviel (für einen C64 unnützer) Code selbst auf der Google-Such-Homepage zu finden ist, dann versteht man, was so ein Proxy alles wegwerfen könnte, bevor es den C64 erreicht.


    Gute Webseiten werden heutzutage mit viel CCS-Unterstützung geplant, sodass der Inhalt auch ohne die Form funktioniert. Da kann man entweder bei der Seitenanfrage einen kleinen Screen vorgaukeln (ist ja von der Pixelanzahl her nicht mal gelogen), sodass man die Mobile-Variante zum Proxi geschickt bekommt oder man ignoriert gleich das CSS und lädt den nackten HTML-Code. Bei sauberen Seiten funktioniert das überraschend gut. Die Seiten, die ich so entwerfe, kann man sich ohne große Einbußen ohne CSS angucken. Menüs sind dann einfache Link-Aufzählungslisten, alle Absätze und Bilder stehen einfach untereinander, Javascripte sind optional. Wenn man dann für Bilder (wie vom W3C gefordert) ALT-Tags nutzt, kann auch ein Lynx, eine Braille-Zeile, eine Vorlese-App oder ein C64 etwas mit der Seite anfangen.


    Heutige, saubere Seiten sind deutlich einfacher zu parsen als das früher der Fall war, der Code ist dank CSS sauberer (Inhalt und Optik getrennt), auf Fähigkeiten unterschiedlicher Browser und auf PlugIns (Flash, ActiveX ...) wird immer weniger gesetzt. Wenn nicht jetzt, wann dann ... (träller) sollte man einen erträglichen 8-Bit-Browser entwickeln können. Wie gesagt, sinnlos bleibt es – aber es hätte einen guten Show-Effekt (besser als RasterBars und OpenBorders allemal). ;)


    Wie wäre es mit Gopher? Ist einfacher, text-basiert, seit Jahren etabliert und lässt sich wahrscheinlich einfacher auf 8-Bit implementieren, als ein abgespecktes HTML.


    Klar geht auch. Nur welche aktuellen Infos gibt es auf Gopher-Servern? Und es wäre so, als hätte Kennedy damals, bei der Ankündigung des Raumfahrtprogramms gesagt, das primäre Reise-Ziel wäre (statt des Mondes) Buxtehude oder Hannover. "Wir machen es, weil es schwer ist, nicht weil es leicht ist", war die Devise. IRC ist halt auch eher leicht und WAP wäre es auch. Aber wen interessiert WAP oder Gopher? Wenn man heutzutage vom Internet spricht, dann meint man Web und eMail. DAS sollte der C64 können!


    ~ So um die 15 Euro + paar Käbelchen und 3,3V Spannungsquelle.


    Klingt doch schon mal ganz gut. Mir stellt sich jetzt die Frage, ob 2400 Baud reichen (müssen) oder ob der C64 nicht auch irgendwie schneller Text empfangen (und auch verarbeiten) könnte. Wie schnell ist denn das RR-Net?

  • Naja wenn man den ESP8266 programmieren kann (Hat 80Mhz..) kann man theoretisch dort schon alles vorbereiten und bräuchte am C64 nur einen einfachen Interpreter.
    Wenn du RR-Net hast brauchst du ESP8266 eigentlich nicht, ist ja glaube ich auch so ein Hardware TCP/IP Protokol Stack.
    Nur eben mit Rj45. Also das RR-Net kann ja angeblich 10mbit, ich glaub aber nicht das der C64 1mb/s überhaupt verarbeiten kann.


    Leider kenn ich mich mit C64 Hardware nicht so gut aus, bastel aber an was ähnlichen derzeit für einen alten XT.
    Die Idee war das der ESP8266 sich wie ein Modem verhalten soll so das man sich per PPP darauf einwählen kann wie mit einen Analog Modem.
    Nur da hat der C64 wohl zu wenig Dampf dafür :)
    Mit Swiftlink wären wohl schon eher 9600 - 19200 Baud drin oder mehr.
    Allerdings ist die SoftUART Version wohl die einfachste und billigste :)

  • Naja wenn man den ESP8266 programmieren kann (Hat 80Mhz..) kann man theoretisch dort schon alles vorbereiten


    Quasi der Proxy direkt in der Schnittstelle. Auch nicht schlecht, wenn auch nicht so universell, wie mein Ansatz.


    Wenn du RR-Net hast brauchst du ESP8266 eigentlich nicht


    Ich habe nichts von dem. Meine Frage war nur, wie schnell RR-Net Daten liefert (und wie schnell ein C64 parsen kann). Kurz: Wie schnell kommt eine Webseite auf den Bildschirm (im optimalen Fall) und was ist Schuld daran, wenn es zulange dauert. (und WLAN ist natürlich deutlich cooler als RJ-45)

  • Auch wenn es wahrscheinlich nie zu einer Realisierung kommt: Hier ist ein leicht verbesserter Browser-Mockup-Screen: Im neuen iOS7- bzw. Android-Material-Design mit etwas mehr Platz für Inhalt. Dank geöffneter Border kann man mit dem Seiteninhalt direkt bis zum Rand gehen. Foto rausgenommen und besser lesbare Schrift verwendet.



    Schade, dass sich anscheinend keiner findet, der die Idee eines 8-Bit-Web-Proxys so bestechend findet wie ich und gleichzeitig in der Lage wäre, sowas in Ansätzen zu entwickeln.

  • Klar, das ist alles komplett sinnfrei


    Ich empfinde das keineswegs als sinnfrei!
    Wer wirklich virenfrei, werbefrei, verfolgungsfrei, -eben FREI- im Web surfen will, könnte das auf diese Weise tun.
    Wer weiterhin ausspioniert werden will, weil er "nichts zu verbergen" hat, soll das gerne machen...


    Ich biete mal meine Hilfe bei Recherche und Aquise an. :dafuer:


  • Ich empfinde das keineswegs als sinnfrei!
    Wer wirklich virenfrei, werbefrei, verfolgungsfrei, -eben FREI- im Web surfen will, könnte das auf diese Weise tun.


    Sorry, da bist Du aber sehr im "ich setze jetz mal meine gaaaanz grosse rosa Brille auf "Modus:
    Frei im Internet, ohne Spuren, ihne Werbung, ohne Tracking gibt's schon lange nicht. Das passiert ja alles serverseitig, egal welches OS und Browser Du verwendest. 8o


    Auch wenn Du mit einem 8-Bit Computer - gesetzt den Fall, dass er überhaupt in der Lage ist, heutige Webseiten in den kleinen Speicher zu bringen - unterwegs sein wirst, werden Deine Spuren trotzdem gelegt werden.
    Natürlich wirst Du so keine Viren/Trojaner etc. auf dem C64 einfangen. Nur ist das "Erlebnis" vom Surfen auf einem 8-Bit Compter wie z.B. dem C64 ein rein akademisches POC, als ein tägliches, schnelles und erträgliches Surfen.


    Es ist ja schön, wenn man das Surfen mit einem 8-Bit irgendwie hinbekommt, aber von täglichem Surfen auf diesen Maschinen zu sprechen, ist ja einfach nur amüsant. ;)


    Mach mal den Test mit dem textbasierenden 'Lynx': Ich dachte auch "einfach mal nur den Text einer Webseite darstellen genügt doch".
    Ich habe dazugelernt: Das Forum64 kannst Du damit rauchen.... :rauch:

  • War klar, dass mein Posting einige Grundsatzdiskussionen starten würde. Nichts für Ungut!


    Logisch, wer GANZ paranoid ist, meidet Internet, EC-Karte, Handy, etc....


    Ich wünschte mir nur, dieses Webbrowser Projekt weiter zu führen.
    Dass niemand vor Big Brother gefeit ist, dürfte seit Zensursula und Schäuble klar sein. :rauch:

    Frei im Internet, ohne Spuren, ihne Werbung, ohne Tracking gibt's schon lange nicht.


    Ich denke Cyberdyne wollte auch schon so etwas schreiben, hats dann aber eventuell gelöscht, um ON TOPIC zu bleiben :respect:


    Wie auch immer befürworte ich das Projekt und würde, allein um der Generation Mausklick zu zeigen, was geht.

  • - kann gelöscht werden ---


    Mich hätte dennoch interessiert, was da gestanden hat. ;)


    Frei im Internet, ohne Spuren, ihne Werbung, ohne Tracking gibt's schon lange nicht. Das passiert ja alles serverseitig, egal welches OS und Browser Du verwendest.


    Davon ab, dass "Sicherheit" ja nicht das primäre Ziel meiner Idee ist – der Proxy würde natürlich einiges regeln können. Zum einen könnte er die IP-Adressen der Seiten-Empfänger verschleiern, zum anderen würde er ja alles filtern, was zum Browser geht. Java-Script-Kram, Browser-Fingerprinting etc. wären ausgehebelt. Natürlich nur unter der Prämisse, dass man selber den Proxy unter Kontrolle hat und zusieht, dass er möglichst wenig über die Zugriffe seiner Nutzer archiviert.


    gesetzt den Fall, dass er überhaupt in der Lage ist, heutige Webseiten in den kleinen Speicher zu bringen.


    Auch hier kommt wieder der Proxy ins Spiel – der soll nur soviel Daten liefern, wie der Client auch verträgt – im Zweifelsfall halt Stück für Stück. Das können Browser und Proxy ja aushandeln. Und es käme halt nur "reiner Text" mit einigen wenigen Auszeichnungen (daher mein Vorschlag Markdown statt Markup) und einige wenige, herunter gerechnete Bilder/Piktogramme beim Browser an, sodass er sich nicht mit DIVs, verschachtelten Tabellen und iFrames auseinandersetzen müsste.


    Es ist ja schön, wenn man das Surfen mit einem 8-Bit irgendwie hinbekommt, aber von täglichem Surfen auf diesen Maschinen zu sprechen, ist ja einfach nur amüsant.


    Nicht, dass das falsch verstanden wird: MEINE Intention war niemals, eine Alternative für Firefox/Chrome/aktueller-PC zu entwerfen. Es geht mir lediglich darum, zu eruieren, wie schnell/langsam/tauglich/erstaunlich ein webbrowsender C64/C128/Specci/AppleII/Nameyour8bitcomputer sein könnte. Mich interessiert, wie man möglichst viele Daten vom 8-Bit-System weghalten kann und die "Intelligenz" auslagert, sodass der kleine Rechner möglichst wenig mit der Interpretation der Seiten zu tun hat und trotzdem das ganze WWW im Zugriff hat.


    Mach mal den Test mit dem textbasierenden 'Lynx'


    Lynx führt etwas am Problem vorbei, denn er interpretiert das HTML ja selbst und was er nicht kennt, tut er nicht (trotzdem muss er es teilweise laden). Mein Proxy-Ansatz kann ja viel intelligenter arbeiten: Der Proxy könnte, wenn er sehr leistungsfähig wäre (also im extremsten Fall), eine Seiten mit allen Features (CSS, JS ...) laden und dann so herunterbrechen, dass davon soviel wie möglich aber so wenig wie nötig zum 8Bit-Browser geschickt wird.


    Wenn ich hier im Forum in meinem Browser Bilder, CSS und Javascript deaktiviere, dann kann ich hier trotzdem navigieren und lesen – es sieht hässlich und unübersichtlich aus – aber es funktioniert ("schreiben" habe ich aber nicht probiert). Und ein Proxy könnte versuchen, den verbliebenen Rest etwas aufzubereiten, sodass es erträglicher aussieht.

  • Du warst auch nicht gemeint, Retrofan. Es ging mir eher darum, sich realistische Gedanken zu machen, was man erreichen/erwarten könnte und eben kein "tägliches Tool zum Surfen" erwarten kann.


    Sicherheit im Sinne von "keine Spuren" hinterlassen ist nicht so einfach, weil einfach zuviele externe Faktoren hier reinspielen.
    Nehmen wir mal an, so ein Proxy existiert ausserhalb der eignenen vier Wände und anonimisiert die Clientzugriffe. Was dann? Es dauert nicht lange, bis vielleicht jemand was Dummes macht und die Behörden dann die Clientdaten rausgerückt haben wollen.
    Eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.


    Ausserdem wird man den Proxy deshalb eher auf einem der eigenen PCs laufen lassen und der 8-Bitter wird die Daten aus dem eigenen, lokalen Netzwerk bekommen.
    Jeder Zugriff wird also trotzdem auf die eigene Internetverbindung zeigen und damit ist das sicher nicht anonymisiert.


    Sicherheit im Sinne von Virenfreiheit hätte man theoretisch auch nicht: Jedes System lässt sich knacken. Aber der Aufwand zum Ertrag steht für diese kleine Benutzergruppe in keinem Verhältnis, dass es sich für Kriminelle lohnen würde (im Vergleich zu den Nutzerzahlen von Win/Mac/iOS/Android). Wobei...Scriptkiddies wie manche unter uns hier im Forum bringen ja jedes System zum Absturz, und wenn's nur ein Bedankomat-Button ist.... :bgdev


    Dein Ansatz mit dem Proxy ist vermutlich unvermeidbar, wenn man ein einigermassen erträgliches Datenhandling für die kleinen 8-Bitter hinkriegen möchte.
    Es wäre auch nicht ganz so einfach, einen generischen Ansatz zu wählen, mit dem man eben nicht nur den C64 sondern auch andere 8-Bitter damit speisen könnte.
    Der Clientteil müsste dann sehr genügsam für die verschiedene Platformen programmiert und portiert werden.


    Wobei: So ein Markdown-Proxy wäre ja nicht auf 8-Bit limitiert: Man könnte man damit auch eine Amiga/AtariST/Win/Mac/iOS/Android etc. Version des Clients programmieren! :thumbsup:


    Ich finde die Idee an sich schon interessant, aber ich sehe nicht, wer sich so einen Aufwand machen würde. Es gibt IMHO ja interessantere Themen auf den kleinen Maschinchen....

  • Ich denke Cyberdyne wollte auch schon so etwas schreiben, hats dann aber eventuell gelöscht, um ON TOPIC zu bleiben


    Ne, zu früh gelobt! Es war leicht OT und hatte nichts mit deinem Posting zu tun. Bei mir ist es zwar nicht das Gefühl der Sicherheit aber ich bin trotzdem für jede Möglichkeit mit dem C64 (oder auch TI-99/4A) Internetdienste zu nutzen. In meinem Posting ging es aber nur um eine weitere/andere Möglichkeit mit alten Rechner (sinnvoll) Internetdienste zu nutzen.


    Mich hätte dennoch interessiert, was da gestanden hat.


    Dann will ich dich mal nicht zappeln lassen. Ich hatte laut überlegt, ob man nicht so etwas wie Tapatalk machen könnte. WAP wäre für den C64 perfekt aber ist ja leider tot. HTML parsen ist für die alten Rechner zu aufwändig und dank vieler weiterer Elemente (JS, Flash, ...) und total überfrachteten Websites nur eine Lösung für geschätzte 2% aller Websites. Ein Proxy wie beim OperaMini ist schon ein echt guter Ansatz selbst damit würde man mit einem C64 als Ausgabegerät nur einen Bruchteil der Seiten brauchbar/nutzbar darstellen können.
    In Foren werden zwar auch mal Bilder gepostet oder Dateien angehängt aber primär geht es doch um Gedankenaustausch auf Textbasis und dafür reicht die Power der alten Rechner vollkommen.


    Ich hab das Posting gelöscht, um mich erst noch einmal mit dem Thema zu beschäftigen. Müsste man eigene Plugins schreiben oder sind die Tapatalk-Plugins für Forensoftware auch von fremden Programmen nutzbar und so Sachen in der Richtung.