Also kann man theoretisch auch gleich einen Pi nehmen, und der kann dann halt noch ein paar Zusatzfunktionen uebernehmen, wie z.B. die HTML-Daten ein wenig abzuspecken.
Was daran praktischer sein soll irgendwo einen proxy Server aufzusetzen den dann EINER bezahlen und warten/updaten muss statt sich fuer 10 eur einen Raspi selbst dazwischenzuhaengen erschliesst sich mir nicht.
350 Postings zurückblätter: Ich sagte ja, dass wir das alles schon (mehrfach) besprochen haben. Hier z.B. Posting 65:
Alles anzeigenDen Raspi hatte ich oben auch schon als mögliche Lösung erwähnt. Ich finde das besser als gar nichts zu haben. Wenn du da also Interesse hast, was zu machen, dann nur zu ....
Ich sehe das so, dass es eine Abstufung dessen gibt, was ich mir bzgl. Vintage-Browser wünschen würde:
1. Platz: Ein für alle zugänglicher Proxy-Server im Internet
2. Platz: Eine kleine Box (intern oder direkt am C64), die das Downsizing übernimmt (Raspi o.ä.)
3. Platz: Ein PC im lokalen Netzwerk oder anderweitig mit Kabel verbunden, der das Downsizing übernimmt
4. Platz: Der Status Quo, wie er jetzt ist.
Es gibt für mich also kein schwarz und weiß, nur Abstufungen bzgl. meiner Präferenzen. Wenn jemand also einen Raspi programmieren möchte, damit er den Proxy spielen kann, dann nur zu – ist mir auch recht. Aber besser finde ich die öffentlich zugängliche Version. Und ich war mit dieser Einschätzung nicht alleine.
Ich kaue die Argumente aber gerne nochmal durch:
1) Flexibilität: Wenn man einen reinrassigen Web-Proxy programmiert, stehen einem weiterhin alle Optionen offen. Man kann den auf einen öffentlich zugänglichen Server packen, auf einen PC oder einen Raspi – man hat dadurch nichts verloren und jeder User kann sich immer noch aussuchen, ob er lieber den öffentlich zugänglichen Proxy nutzt oder sich die Software saugt und sie lokal zuhause installiert und einrichtet.
2) Pflege: Es ist viel leichter, eine eine einzige, zentrale Stelle uptodate zu halten (die Möglichkeit der lokalen Installation sehe ich ja nur als Goody, nicht als Hauptsache) und hier nach und nach Funktionsverbesserungen reinzubringen, die dann gleich live geschaltet werden können. Der zentrale Proxy könnte später auch als Zentrale für die Kommunikation der User untereinander dienen. Es gibt durchaus Gründe, manche Sachen als Web-Service anzubieten, statt hunderte Installationen zu pflegen. Wenn es ein Problem geben sollte, fixt man das halt einmal, statt irgendwo ein Update hinzulegen, dass sich jeder erst wieder installieren muss. Und dann die ganzen Rückfragen und Probleme der einzelnen User ...
3) Gefühl: Wie oben beschrieben, fühlt sich für mich mein C64 unabhängiger an, wenn der Dienst, der ihm unter die Arme greift, irgendwo in der Cloud arbeitet, als wenn ich einen Computer direkt an meinem Computer angeschlossen habe, von dem ich weiß, dass er einen Großteil des Jobs macht. Ich weiß, technisch ist das kein so großer Unterschied – aber vom Gefühl her schon (zumindest für mich).
4) Ressourcen: Warum eine Sache (den Proxy) hunderfach installieren und dafür hunderte Raspis langweilen, wenn ich das ganze auf einem einzigen Rechner, der ohnehin irgendwo als Server fungiert, laufen lassen kann?
5) Kosten: Für den einzelnen ist ein Raspi, den man dann ja auch erstmal an den C64 dranflanschen muss, wahrscheinlich teurer als so eine 10€-Selbstbau -WiFi-Modem-Lösung, die einen schon direkt per WLAN ins Web bringt – nur dass das Web halt (ohne Proxy) ein zu großer Bissen für unseren kleinen C64 ist.
6) Multiplattform: Ich denke, dass es für die später hinzukommenden User weiterer Client-Plattformen einfacher ist, sich nur um eine (evtl. sogar schon vorhandenen) LAN-Anbindung kümmern zu müssen, als einen Raspi an den Rechner (mit jeweils unterschiedlichen Schnittstellen) zu bekommen und den einzurichten. Ich glaube, langfristig wird die Nutzung durch den Raspi eher gebremst als befördert. Und es gibt Geräte, die z.B. den öffentlichen Proxy ohne Probleme nutzen könnten, an die man aber einen Raspi erstmal dran bekommen müsste: Palm, Newton, WM5-PDA, Java-Handy ...
7) Bequemlichkeit: Ich möchte ja gerade die Nicht-Bastler/Coder ansprechen. Man könnte ein kleines, sehr preiswertes Paket aus WiFi-Modem und Diskette mit Browser zusammenpacken (20 Euro oder so) und auch der unbedarfte User könnte das schnell zum Rennen kriegen. Klar, ich kann auch einen PC oder Raspi vorinstallieren und den verschicken aber irgendwie fühlt sich das so nach "Kanonen und Spatzen" an.
8.) Motivation: ich glaube, dass ein Proxy, der 24/7 darauf wartet, dass ihn jemand nutzt, alleine durch seine Existenz einige User bewegen wird, ihn einfach mal zu verwenden. Es kostet den einzelnen verhältnismäßig wenig Geld und Anstrengung – und der Proxy ist ja da und wartet auf einen.
9) Publicity (und damit Userzahl): Ich denke, dass so ein öffentlich zugänglicher Proxy eine viel größere Nachricht ist als irgend so eine Raspi-Anwendung. Medien, wie Heise, Wired oder Engadget würden sicherlich gerne Artikel zu einem real existierenden und ansurfbaren Retro-Proxy verfassen. Die News ließe sich viel besser "verkaufen" als eine Notiz über eine weitere Software, die man auf einem Raspi installieren kann.
Das einzige Argument was ich nachvollziehen kann ist, dass es blöd ist, dass jemand letztlich für den Proxy zahlen muss ...
Ich gehe stark davon aus, dass sich der Proxy kostenneutral verhält, weil er einfach mit auf einen Server gepackt wird, der ohnehin läuft und irgendwas tut (z.B. dieses Forum hostet oder das vom ABBUC ...). Notfalls packe ich den Kram auf meinen Server oder ich frage meine Freunde, die ihre eigenen Server haben. Es ist nicht davon auszugehen, dass der Traffic annähernd an das herankommt, was ein einigermaßen beliebtes Forum so produziert.
Aber der Plan hier scheint ja schon zu stehen.
Eigentlich schon. Weil das im Prinzip Gespräche sind, die wir schon vor 4 oder 5 Monaten geführt haben.
Nicht das wir uns falsch verstehen: ich will kein anderes Projekt ausbremsen – wer einen Raspi als Surf-Unterstützung für den C64 programmieren will oder einen Windows PC oder das ganze mit Telnet oder BTX oder Videotext oder was auch immer machen will – soll das tun (und einen eigenen Thread aufmachen). Aber das ist halt nicht das Ding, auf das sich dieses Projekt in 400 Postings zunehmend fokussiert hat.