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letzter Beitrag von FXXS am

Ersatzlaufwerk 1581

  • So... Moin liebe Gemeinde


    wie wir ja alle wissen, sind die Ersatzteile für den C64 und seine Gefährten, ziemlich rar.


    Ich möchte mich mit dem Laufwerk der 1581 befassen, denn wenn dieses kaputt ist, dann ist guter Rat teuer. Wie ja viele von Euch schon wissen kann man ein Laufwerk vom Amiga als Ersatz nehmen. Aber auch dieses Ersatzteil wird es nicht ewig geben...


    Also muß man zu den noch sehr gut verfügbaren Ersatzteilen wechseln.
    Was liegt da näher, als ein normales 3 1/2 Zoll Laufwerk zu nehmen ?
    Bestimmt wird jetz ein Aufschrei durch die Menge gehen: Ah, was PC-mäßiges im Commodore System...
    Aber dieses Laufwerk kann nicht einfach so benutzt werden, es muß eine Adapterplatine gebaut werden.


    Wen es jetzt noch nicht übel geworden ist von dieser Vorstellung, der möge hier weiterlesen...


    Als erstes komme ich zu der Liste der benötigten Bauteile:


    1 x Europlatine Steifenraster einseitig RM 2,54 mm mit mindestens 17 Bahnen
    1x Steckerleisten-Wanne Male RM 2.54 mm 90° gewinkelt 2x 17polig für Printmontage
    1x Buchsenleisteleiste female RM 2,54 mm 90° gewinkelt 2x 17 polig für Printmontage
    1x ein paar abgetrennte Enden von Widerständen oder anderen Bauteilen (min 2 cm)
    1x Kuperlitze isoliert 10 cm
    1x Kuperlitze blank oder ein anderes, leitfähige gut verlötbare Litze


    So... nun fängt es an :hammer:


    Anmerkung: Die Bilder sind verkleinert dargestellt - zur Vollansicht bitte anklicken...


    Kommen wir zu dem Schaltbild:


    1581IBMFloppy1.gif


    https://www.forum64.de/bilder/awolf/1581IBMFloppy1.gif

    1581IBMFloppy1.gif


    Sieht ja recht einfach aus - ist es auch !


    Als erstes fertigen wir uns von der Lochrasterplatine ein Werkstück 17 x 6 Loch. Zum Abtrennen eignet sich am besten ein Bohr und Fräsgerät von Dremel oder Proxxon & Co.
    Ist die Platine in den Abmaßen herausgetrennt, lege man die Platine so, das das Streifenraster zu sehen ist. Dann wird an der rechten Lötbahn die obere linke Ecke markiert (man kann eine kleine Ecke vom Kupfer wegschleifen) Dies ist dann PIN1.
    Das fertige Resultat sollte dann so aussehen:


    Lötseite:
    1581IBMFloppy2.gif


    http://www.forum64.de/bilder/awolf/1581IBMFloppy2.gif

    1581IBMFloppy2.gif


    Weiter gehts im Teil II

  • Teil II


    Jetzt geht es an das Ritzen der Platine, da es ja keine 1:1 Verschaltung werden soll.


    Auch dazu gibt es wieder ein Bildchen:
    1581IBMFloppy4.gif



    https://www.forum64.de/bilder/awolf/1581IBMFloppy2.gif


    Die Leiterbahnen der Platine werden an den eingezeichneten Stellen mit einen geeigneten Werkzeug durchtrennt. Man nimmt dazu ein Cuttermesser wobei man dabei recht vorsichtig sein sollte oder greife wieder zum Dremel. Dabei ist die Drehzahl zu beachten. Ist man zu langsam, holpert man mit der Trennscheibe über die gesamte Platine und ist die Drehzahl zu hoch, ist die Platine ruckzuck ein Stückchen kleiner...


    Wenn dieser Schritt auch überwunden ist, wird die Buchsenleiste (nicht die Steckerleiste!) an die Platine angepaßt. Dazu wird die Platine auf die Seite mit den Streifenraster gelegt (PIN1 oben links!) und die Buchsenleiste durch die ersten 2 Reihen eingefädelt und auf der Lötseite angelängt. Die Pins sollten ruhig 1 mm aus der Bohrung überstehen. Flugs mit einem Edding eine Markierung anbringen und die zu langen Pins wegdremeln. Die ganze Geschichte wird dann auch mit der Steckerleisten-Wanne an der unteren beiden Pinreihen vollführt.
    Ist dies beendet, können die Buchsenleiste und die Steckerwanne mit der Platine verlötet werden. Dabei muß darauf geachtet werden, das das Lötzinn nicht unkontroliiert verläuft und irdendwelche Kontakte miteinander brückt.


    Huch, schon wieder ein Anschauungsobjekt...? (Ansicht von oben)
    1581IBMFloppy6.gif


    https://www.forum64.de/bilder/awolf/1581IBMFloppy6.gif

    1581IBMFloppy6.gif


    Weiter geht es im Teil III

  • Teil III


    Wenn das Lot erhärtet ist, wird die ganze Sache wieder herumgedreht, das das Streifenraster wieder oben liegt.
    Nun müssen die Lötbücken gelegt werden. Hierzu wird die blanke Litze genommen und ein wenig verzinnt. Die Lötbrücken werden, wie aus der folgenden Abbildung ersichtlich, gelegt.


    Lage der Lötbrücken: (Ansicht Lötseite (PIN1 oben rechts!))
    1581IBMFloppy5.gif


    https://www.forum64.de/bilder/awolf/1581IBMFloppy5.gif

    1581IBMFloppy5.gif


    Am besten ist es, wenn man den vorher verzinnten Draht auf die Lötaugen legt und mit dem Lötkolben einfach in die Lötaugen drückt.
    Beim auskreuzen (vertauschen) der Lötbahnen nimmt man das Ende von einem Widerstand, was man zu einem "U" biegt. Diese Lötbrücke darf die benachbarten Lötstreifen nicht berühren!


    Danach werden die restlichen Lötbrücken auf der Oberseite gelegt und sauber auf der Unterseite verlötet.


    Guckst du hier... (Ansicht Oberseite)
    1581IBMFloppy7.gif



    https://www.forum64.de/bilder/awolf/1581IBMFloppy7.gif

    1581IBMFloppy7.gif

    Wenn die restlichen Lötbrücken auch gelegt sind, müssen die Lötbrücken nochmals auf Kurzschluß geprüft werden und das fertige Bastelobjekt von überschüssigen Lötzinn oder Flußmittel befreit werden.


    Damit wäre diese Sache abgeschlossen.


    Nachteil der ganzen Sache: Ein 3 1/2 Zoll Floppy paßt nicht in das originalgehäuse der 1581...leider...


    Ich selber habe dieses Bauteil in meinem PC64 erfolgreich getestet und immer noch in Einsatz.


    Weiterhin möchte ich darauf hinweisen, das die hier vorgestellte Anleitung nicht aus meiner Feder stammt. Ich habe es vor geraumer Zeit, als die Mechanik meiner 1581 den Geist aufgab, im Netz gefunden.


    Wichtiger Hinweis


    Ich weise hiermit ausdrücklich darauf hin, dass dieser Nachbau nur von erfahrenen Hobby Elektronikern nachgebaut oder betrieben werden sollten. Des weiteren distanziere ich mich von eventuellen Schäden, die durch Nachbau oder Betrieb entstehen können.


    Der Nachbau der Schaltungen geschieht auf eigene Gefahr. Die Funktionstüchtigkeit kann nicht garantiert werden, ebenso wenig die Eignung für bestimmte Einsatzzwecke. Der Anwender hat die Eignung für seinen Anwendungsfall selbst zu überprüfen und zu verantworten. Für Schäden, die während oder als Folge des Nachbaus oder Betriebs entstehen, übernehme ich keine Haftung, insbesondere für Schäden, die aus mangelnder Fachkenntnis entstehen.


    Atlantikwolf

  • Im [obigen] Beitrag zur Floppy 1581 erwähnte ich, das die IBM - kompatible 3 1/2" Floppy nicht in das Originalgehäuse hineinpaßt.


    Die Aussage möchte ich hiermit widerlegen und ein paar Hinweise vorbringen, wie der Einbau möglichst korrekt erfolgen kann.


    Man benötigt:


    1x Slotblech von einem PC-Gehäuse - Materialdicke nicht stärker als 0.8mm
    oder sonstiges geeignetes Blech
    1x Multifunktionswerkzeug
    1x gutes Augenmaß


    So... lasst und das Tagewerk vollbringen :hammer:


    Bevor wir anfangen möchte ich empfehlen, die komplette Steuerplatine aus dem Gehäuse auszubauen.


    Als erstes widmen wir uns dem Halteblech, auf dem das Laufwerk befestigt ist.
    Dieses wird ausgebaut. Da der schon, im ersten Teil, vorgestellte Adapter zum Anschluß eines handelsüblichen 3 1/2 Zoll Laufwerkes zu lang ist, müßte das Halteblech bearbeitet werden. Dazu nimmt man einen Multifunktionswerkzeug, welches auf den Namen Dremel oder Konsorten hört. Dann wird der rot markierte Teil wie auf der nachfolgenden Zeichnung herausgetrennt und die Kanten entgratet. (-> s. Teil I Handhabung !)
    Ich habe versucht die Zeichnung so korrekt wie möglich wiederzugeben, so das man die Lochreihen abzählen kann.


    1581IBMFloppyCutout.gif


    https://www.forum64.de/bilder/awolf/1581IBMFloppyCutout.gif

    1581IBMFloppyCutout.gif


    Ist dieser Schritt getan, folgt auch schon der nächste.
    Da das Originallaufwerk der 1581 in einigen Proportionen größer als das "normale" 3 1/2 Zoll Laufwerk war, müssen neue Befestigungsbohrungen in das Halteblech hinzugefügt werden.
    Das Halteblech des Laufwerkes wird an seinen angestammten Platz im Gehäuse
    verfrachtet und dort professorisch befestigt. Dann wird von der 3 1/2 Zoll Floppy der Auswurfsknopf und die Laufwerksblende vorsichtig abgezogen. Die Staubschutzklappe verbleibt im Laufwerk. Jetzt wird die optimale Einbauhöhe für das Laufwerk ermittelt. Dazu wird auch die Frontblende des Laufwerksgehäuses montiert. Dazu kann man am besten eine Diskette nehmen die in das Laufwerk eingelegt, aber nicht verriegelt wird.
    Als guter Mittelweg für die neuen Bohrungen hat sich meinen Erfahrungen dieses Schema gut bewährt:


    1581IBMFloppyBohrung.gif


    http://www.forum64.de/bilder/awolf/1581IBMFloppyBohrung.gif


    1581IBMFloppyBohrung.gif


    Mit etwas Geschick und Fingerspitzengefühl kann man auch die schon vorhandenen Bohrungen nach oben hin erweitern und hat danach mehr Spiel bei dem Feineinbau des Laufwerkes.


    Weiter gehts in Teil [BII]


    EDIT by FXXS: zwei Threads zusammengefasst, [gelklammerte] Formulierungen dafür angepasst.

  • Teil [BII]


    Wenn die Bohrungen getan das Laufwerk korrekten Sitz aufweist, kann man mit dem nächtsten Schritt fortfahren.


    Nun kommt der eiogendlich kniffligste Teil des gesamten Umbaues. Wie man schon erahnen kann, ist der Auswurfknopf meißt mehr oder wenig nach links versetzt. Es kann auch vorkommen, das die Höhe nicht stimmt oder die Metallzunge für den Auswurfknopf zu lang ist.


    Aber auch dafür gibt es eine Lösung.


    1581IBMFloppyAuswurfAdapter.gif


    Aus dem Slotblech wird ein Streifen geschnitten der ca 4 - 5mm breit ist. Die Länge sollte man komplett ausnutzen. (Abb.1)
    Als nächster Schritt wird die Metallzunge des Auswurfknopfes in der Breite gemessen und auf dem Blechstreifen umgeknickt. (Abb.2)
    Sollte die Metallzunge zu lang sein, so steckt man das Laufwerk in eine Frischhaltetüte. Dann läßt man die Metallzunge durchspießen und längt diese passend ab. So hat man die Garantie, das in das Laufwerk keinen Schleifstaub gerät.


    Im nächste Arbeitsschritt ist genau zu arbeiten. Nun wird ein S -Schlag je nach Abstand in der Höhe zur Öffnung des Auswurfknopf in den Blechstreifen gebogen. Damit wird auch die Halterung für die Metallzunge komplettiert. (Abb.3+4)
    Der Blechstreifen sollte sich ein wenig schwergängig auf die Metallzunge schieben lassen.
    Dann wird die Länge zu der Öffnung des Auswurfknopf ermittelt. Ist die Länge eingezeichnet, wird der Blechstreifen 90° nach oben oder nach unten geknickt. (Abb. 5+6+7)
    Bei korrektem Augenmaß sollte jetzt der Blechstreifen genau mittig aus der Öffnung für den Auswurfknopf herrausragen.
    Dieser wird dann noch passend abgelängt. Danach kann der Auswurfsknopf aufgesteckt werden und das Laufwerk wieder auf dem Halteblech befestigt werden.
    Danach wird der Adapter eingebaut und die Verbindung zur Controllerplatine hergestellt. Teilweise kann es auch vorkommen, das das Stromanschlußkabel verlängert werden muß.
    Sollte die nicht der Fall sein, kann mit der "Endmontage" fortgeschritten werden.


    Atlantikwolf

  • Welche Bilder fehlen denn? Mir werden hier einige angezeigt :nixwiss: oder hast du sie bereits eingefügt?

    Mir werden bislang gar keine Bilde angezeigt... ich gehe mal in die einzelnen Posting, ob mir die Anhänge dort angezeigt werden....


    EDIT: ok die Bilder scheinen wirklich noch da zu sein, möglicherweise sind sie dann am Ende doppelt, aber das ist besser als keine....