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letzter Beitrag von Chrille am

Amiga vs PC (MSDOS)

  • Ja günstig war der PC sicher damals nicht. Wenn man aber beide Systeme auf den ungefähr gleichen Level haben wollte, musste man auch im Amiga nochmal investieren. Da eine Festplatte schon erheblich mehr komfort und Geschwindigkeit bietet als ein reines Diskettensystem. Aber der PC war dennoch teurer in der Anschaffung.


    Auf einem DOS-Rechner profitierte jedes (Spiel-)Programm von einer Festplatte, während auf einem Amiga die Möglichkeit einer HD-Installation eher die Ausnahme war und man in der Regel mit Floppies rumhantieren durfte.


    Als ich 1991 bei einem Kumpel Wing Commander II und Gunship2000 auf seinem brandneuen 386er/HardDisk*VGA gesehen habe, war mir klar dass da der Amiga raus ist.


    Die Bedeutung von VGA, insbesondere von Mode 13 kann man nicht gross genug schätzen. Da hatte die Amiga-Bitplane-Architektor nicht viel entgegenzusetzen.

  • Spätestens 1991 war ja auch klar, dass die nun schon 5 Jahre unveränderte Architektur des Amiga so langsam in die Jahre gekommen ist. AGA war dann der verspätete, verzweifelte und unausgegorene Versuch, viel zu spät dagegen anzusteuern.
    In den ganzen Jahren konnte sich der PC mit seiner offenen Architektur stetig verbessern, wärend der Amiga mit seinen anfänglich überlegenen Customchips Jahr für Jahr auf der Stelle tanzte... tödlich in der sich damals schnell weiterentwickelnden EDV-Branche.

  • Ich hatte im Herbst 1992 meinen Amiga 500, 512kb-Speichererweiterung, Commodore Farbmonitor für 1000 DM verkauft und mir im Frühjahr 1993 einen 486SX25 mit 130MB Festplatte und 14“-Farbmonitor für 2000 DM bei Atelco geholt.

  • Ich frage mich, warum "Der Clou" in der Amiga-Version etwas anders aussieht als in der PC-Version. Auf den ersten Blick sehen die beiden Versionen nicht viel anders aus, aber der Planungs-Teil ist voellig anders von der Grafik her. Auf dem Amiga gibt es hier eine leichte Schraegsicht auf das Geschehen, waehrend man beim PC alles mehr oder weniger direkt von oben sieht (die Schraegsicht ist immer noch leicht angedeutet, aber die Figuren sind z.B. komplett von oben zu sehen).


    EDIT: Hier die Amiga-Version (siehe ab ca. 23:00 (Planung) und 25:00 (Durchfuehrung):


    Und hier die PC-Version (siehe ab ca. 20:00, Planung und Durchfuehrung sind hier identisch):

  • Ich frage mich, warum "Der Clou" in der Amiga-Version etwas anders aussieht als in der PC-Version. Auf den ersten Blick sehen die beiden Versionen nicht viel anders aus, aber der Planungs-Teil ist voellig anders von der Grafik her. Auf dem Amiga gibt es hier eine leichte Schraegsicht auf das Geschehen, waehrend man beim PC alles mehr oder weniger direkt von oben sieht (die Schraegsicht ist immer noch leicht angedeutet, aber die Figuren sind z.B. komplett von oben zu sehen).

    Ich habe jetzt leider kein YT Video auf die schnelle gefunden, aber ich glaube die gezeigte Amiga Version ist ECS/OCS.
    Ich bin mir ziemlich sicher das die Amiga AGA Version in der Planungsphase mit der PC Version identisch ist, hatte vor ein paar Jahren diverse Abende damit am 1200er verbracht :drunk:

  • Spätestens 1991 war ja auch klar, dass die nun schon 5 Jahre unveränderte Architektur des Amiga so langsam in die Jahre gekommen ist. AGA war dann der verspätete, verzweifelte und unausgegorene Versuch, viel zu spät dagegen anzusteuern.
    In den ganzen Jahren konnte sich der PC mit seiner offenen Architektur stetig verbessern, wärend der Amiga mit seinen anfänglich überlegenen Customchips Jahr für Jahr auf der Stelle tanzte... tödlich in der sich damals schnell weiterentwickelnden EDV-Branche.


    Allerdings. Das war so ziemlich allen klar - dummerweise bis auf den Entscheidungträgern bei Commodore. Und/oder so nach dem Motto - was nicht sein darf kann auch nicht sein (erinnert mich so ein wenig an die ehemalige DDR)


    Xerox/Apple/Microsoft History [aus Letzte Reste von MOS]


    BTW: Ich hatte daaamals™ noch gecheckt ob man meinen Amiga 1000 noch turbomässig raufrüsten kann. Wenn überhaupt
    was geplant war, dann hätte sich das nicht mehr gelohnt, und dann war 386/40 mit VGA Pracht die Antwort.


    Stichwort Kohle - bei mir war es auch Salamitaktik. Erst "nur" ne Soundblaster (fand ich bei Mods erstaunlich gut) und
    dann später das Roland Orchester (sabber) + SB 16 + Gravis Ultrasound. Die LAPC-I wird übrigend bei Ebay mittlerweile locker wieder für den Neupreis gehandelt. Daaamals™ fast 900 DM -ächz. Da hatte sich aber jeder Pfennig für diesen Mega-Sound gelohnt... Hab das Teil immer noch...


    Wobei wir bei den tollen 2D Games wären - alle mit fantastischen Roland Sound...


    Space Quest IV, Rise of the Dragon, Eric the Unready, Police Quest 3, etc


    Hier meine Hybrid-Dose im Einsatz - nicht böse sein, ist nur ein Scherz am Anfang - hab ja selbst noch Amigas ;)


  • Selbst wenn sich der Amiga noch etwas länger gehalten hätte, wäre es nicht maximal so gekommen, wie es heute für Apple mit dem Mac aussieht? Der Amiga wäre quasi zum PC verkommen, nur mit eigenem Betriebssystem und eigenem Gehäuse und eventuell Einschränkungen wie sie Apple vorgibt, für ihre Rechner.

  • Ich muss hier auch mal was schreiben ...


    Ich habe mich damals eigentlich nicht so für MS-Dos interessiert. Vielleicht war ich zu sehr Amiga Fan Boy. Aber das Scrolling ging am PC absolut gar nicht, vielleicht bin ich ja dagegen etwas allergisch, aber das hat immer geruckelt ohne Ende. Da war selbst der C64 mit knapp 1 Mhz soooo viel besser.


    Eine Ausnahme war Turrican II auf dem PC. IIRC war das auch eine Konfigurationsorgie bis das endlich lief, wegen Speicherkonfiguration und Interrupts der Sound-Karte. Und dann hatte man keine Joysticks, sondern nur eine Tastatur zum Steuren. Das ging für mich auch nicht.


    Natürlich haben auch auf dem Amiga einige Spiele schlimm geruckelt, aber da ich früher ja selbst programmiert habe, fand ich die Amiga Spiele auch immer schlecht, die nicht mit 50 FPS hatten, wenigstens das Scrolling sollte damals 50 Hz haben. Und außerdem liefen ja im Vergleich nahezu alle C64 Spiele ruckelfrei. Da war eigentlich der C64 manchmal dem Amiga deutlich überlegen. Aber es gab halt damals vor allem diese Spiele die entweder 1 zu 1 Konvertierungen von ST Spielen waren


    Gods auf dem Amiga von den Bitmap Brothers war ja nicht schlecht, aber die Programmierung war mehr als dumm ... das hatte noch nicht mal 25 Hz.
    Xenon II war übrigens am PC besser als auf dem Amiga, weil es ruckelfreier war. (Auch wenn beim PC eine Paralax-Ebene gefehlt hat).


    Lotus Esprit Turbo Challenge III hat auch auf dem Amiga geruckelt, aber die Streifen waren immerhin flüssig in 50 HZ, also war es in der Hinsicht leicht besser als die PC Version. Die Amiga Version ist allerdings in manchen Levels langsam geworden (das war schlechter als am PC).


    Zool ist auch ein gutes Beispiel, da hat das Scrolling 50 Hz, auch wenn die BOBs nur mit 25 Hz daher ruckeln. Vielleicht kommt ja auch daher meine Abneigung von PCs. Es gab immer Leute die behauptet haben: "Auf meinem 486er mit XXX Mhz läuft es ruckelfrei !!!" Ich konnte oder wollte nicht verstehen, wie man das als ruckelfrei bezeichen konnte. Gut - wenn man damals nichts anderes als die schlechten PC-Games kannte.


    Zool und Lotus III sind auch gute Beispiele die zeigen, dass trotz "semi-ruckeln" halbwegs gute Ergebnisse erreicht werden können. Bei den Lotus Teilen hat das, glaube ich, das Gefühl von schnellem Fahren deutlich verbessert


    Und es gab durchaus fantastische Spiele auf dem Amiga die es nur hier gab oder häufig waren die Amiga Spiele eben einfach nur besser:
    Turrican (alles außer Turrican II, wobei man sich da auch streiten kannn ;) )
    Brian the Lion
    Mr. Nutz
    Lionheart
    Pinball Illusions
    Z-Out
    Disposable Hero
    Banshee
    Slamtilt
    Alien Breed Serie
    Apidiya
    Lemmings 1 (übrigens die einzige Version die man mit 2 Mäusen gleichzeitig spielen konnte)
    Worms (1 bis Directors Cut)
    usw.


    Ich habe mich eben nicht für langweilige Flugzeug Simulationen oder 3D Spiele a la Wing Commander, Doom, Wofenstein usw interessiert. Und Adventures waren auch nur bedingt interessant. Monkey Island II oder Indiana Jones IV wären ja fast ruckelfrei gewesen, hätten sie es nur einen Hauch besser programmiert, obwohl es ja auch "nur" in C programmiert worden ist. Selbst mit C hätte man ruckelfreies Scrolling realisieren können.


    In der Zeit wären Konsolen natürlich wegen den Spielen interessant gewesen (SNES, Sega Megadrive, Nintendo 64, Sony PS I). Leider konnte man hier nicht drauf programmieren. (Und auf der Playstation liefen ja leider auch viele Spiele nicht in der vollen Framerate ....)


    Erst viel später (späte 90er und Anfang 00er) wurde der PC interessant mit Unreal Tournament usw. Ab da ging es auch schon so langsam in ruckelfreiere PC-Spiele. Wo bei man bei 3D Spielen das ruckeln nicht mehr so deutlich erkennt, wie bei 2D Spielen. IMHO gingen Jump 'n' Runs und 2D Action Spiele lange Zeit überhaupt nicht am PC.


    Ein gutes Beispiel (späte 90er) war damals auch der Vergleich Mega Ball (Amiga) vs DX Ball (PC). Der Schläger hat bei DX Ball immer geruckelt -- Ja, das mochte für viele nicht so wichtig gewesen sein, aber das lag an der Abfrage Frequenz der Maus. Die Standard Frequenz lag bei PS2 Mäusen bei irgenwas zwischen 40 und 60 Hz und am PC Monitor hatte man eher so ca. 75 - 100 Hz (zum Vergleich konnten die Amiga-Mäuse häufiger und auch synchron zur Monitor Frequenz abgefragt werden). Aber so lange die Abfrage Frequenzen unterschiedlich sind, ruckelt der Schläger. Wenn man dann aufwendig (mit speziellen Tools für Grafikkarte und Maus) die Frequenzen angeglichen hat. z.B. beides 100Hz dann konnte man es endlich ruckelfrei spielen. Am MS-Dos PC/Windows PC war halt immer alles sehr nervig ... Am Anfang (vor Windows 95) hatte man ja auf dem PC noch nicht mal präemptives Multitasking, wie lächerlich das eigentlcih war. IIRC hat er selbst bei Windows 95/98 auch praktisch das ganze System angehalten, wenn man auf die Floppy Disk zugegriffen hat, oder wenn er das Directory lesen musste oder irgendwie sowas -- Da war der Amiga nicht nur in 2D Spielen besser, sondern das Betriebssytem war auch in vieler Hinsicht besser.


    Und wenn es nur um MS-Dos geht -- ein langweiliger Text-Bildschirm im Gegensatz zu einem grafischen Benutzer Interface, wie der Workbench mit Fenstern, ziehbaren Bildschirmen und Multitasking ... da ist der Amiga doch klar überlegen ;) Da konnte man zu der Zeit schon gleichzeitig spielen und arbeiten :) Naja, je nach Spiel, z.B. Dune II lief auch mit der Textverarbeitung und/oder DeluxePaint.


    EDIT:
    P.S.: Wie hieß es noch immer früher noch in 3D Mark: "Framerate is Life" ;) Auch wenn man nur so viel Framerate haben muss, wie die Monitorfrquenz :)