Atari 520ST(FM?) schwarzes Bild

ROMs gehen nicht so schnell kaputt... Kontaktfehler im Sockel können aber sein, daher die ROM-Bausteine mal einzeln rausnehmen, Beinchen sauber machen, Pins etwas auseinander biegen und wieder in den Sockel stecken.

Dann mal die Speichererweiterung testen, sind noch alle Kabel fest?

Außerdem mit meiner Büroklammer-Methode die Sockelkontakte von Glue und MMU bearbeiten, siehe http://forum.atari-home.de/ind…c=10997.msg85677#msg85677

Die Sockel sind nach meiner Erfahrung die Hauptursache überhaupt. Atari selbst wusste das auch, deswegen ist auf deinem 520er ja schon der eine Sockel mit einer Klammer versehen!

Übrigens, ein 520STFM ist das nicht, weil das "F" in dieser Bezeichnung "interne Floppy" bedeutet, das wäre dann einer im Gehäuse des 1040ers, die gibts auch, aber selten, ich habe einen...

Zitat von kbr

DIe Organisation der 6 ROM's würde mich aber trotzdem interessieren.

Offensichtlich nach Low- und High-Byte gesplittet (weil es 8-Bit-Chips in einem 16-Bit-System sind) und dann die beiden Teile gedrittelt - dazu passt auch, dass es laut einer kurzen Google-Suche 192KByte grosse TOS-Versionen gab, dann sollten das 32KB pro Chip sein, also xx256-ROMs, wahrscheinlich direkt durch 27256-EPROMs ersetzbar.

Hast du auch die Kontakte in den quadratischen Sockeln so nachgezogen, wie ich es in dem Link gezeigt habe? Mach das unbedingt! Wenn das nicht hilft, gehts ins eingemachte... Hast du ein Oszi?

Das Netzteil ist aber i.O. ?

Zitat von kbr

Also ein 520STM?

IIRC war der ;Modulator ursprünglich kein 'besonderes Feature', also 520 ST. Gabs anfangs nicht sogar einen 260 ST mit 512K RAM, nachdem der ursprünglich als Einstiegsmodell geplante 130ST nichtmal das Disketten-TOS laden konnte? Oder hatten sie das bis zur Auslieferung der ersten Geräte schon auseinandergedröselt?

Ja, es gab auch 260ST, ich hab einen. Und es gab 520er mit und ohne Modulator, die dann teils auch auf dem Typenschilf entsprechend als 520ST und 520STM bezeichnet waren.

Das Disketten-TOS war übrigens nicht geplant, sondern eine Notlösung, da Atari die finalen TOS 1.00 ROMs bis zur Auslieferung nicht fertig hatte. Man wollte ja unbedingt als Teil des Masterplans schneller liefern können, als Commodore. Jeder, der damals einen ST mit Floppy-TOS gekauft hat, bekam von Atari über seinen Händler nachträglich noch fertige TOS-ROMs nachgeliefert. Deswegen sind STs mit dem "Boot-ROM" heute sehr selten.

Moin,

Zitat von kbr

Jedenfalls bringt er nur ein schwarzes Bild. Mit dem Oszi sehe ich auf sämtlichen Leitungen kurze Aktivität nach dem Einschalten bzw. Reset, und dann nichts mehr. Daher vermute ich, daß die ROM's defekt sind, und die CPU nach kurzer Zeit aufgrund eines ungültigen Befehls den Dienst einstellt, oder so.

Wie schon geschrieben, defekte ROMs sind eher selten. Aber check mal, ob die ROMs in den richtigen Sockeln stecken... ich habe schon etliche Platinen in den Händen gehabt, wo die Leute die typischen "mal rausnehmen, geradebiegen und wieder reinstecken" Tipps beherzigen, sich aber dann mit der Reihenfolge vertüddeln... suche nach der C0-Nummer, dann findest Du Listen.

Zitat von kbr

Jetzt finde ich auf dem Board keine Lötbrücken bei den ROM's, heißt das, daß man den 520ST immer nur mit 6 ROM's (statt mit 2) bestücken kann?

Das gab es beim 260/520 ST nur bei recht wenigen Modellen, die meisten Revisionen haben "nur" die 6er Möglichkeit. Ist aber kein Problem, dies mit einem 74LS11 nachträglich zu ermöglichen, wird im Mega ST und moderneren 1040er auch nicht anders gemacht.

Zitat von kbr

Wie ist da die Datenaufteilung bei den 6 ROM's, einfach das Image in 6 Teile und draufbrennen?
(bei 2 ROM's ist es meines Wissens ja ODD und EVEN)

Ja, richtig. Einfach 192 KB Images nehmen, nach Low-Byte/High-Byte trennen und die 96 KB dann in 3 Teile á 32 kB aufteilen. Sollte jede bessere Brenner-Software auch machen (beides).

Zu den Kontakten... also da gebe ich 1st1 absolut recht, die PLCC Sockel sind mit die Hauptprobleme für in die Jahre gekommene STs. In nicht wenigen Fällen reicht es aus, GLUE und MMU aus den Sockeln zu nehmen, die Kontakte der ICs mit etwas Schmirgelpapier, einer ausrangierten Nagelfeile o.ä. blankzumachen. Die Kontaktfedern in den Sockeln mit einer harten Zahnbürste reinigen - keine Sprays und Co.... manchmal sind die Kontaktfedern auch verbogen oder nicht mehr "spannhaft" genug, da hilft dann eine Nadel Gr. 10 oder größer (Nadel aus der Apotheke, für Spritzen gedacht) und den schrägen Teil vorne umklappen mit der Telefonzange. Für mich DAS Werkzeug über Jahre, um PLCC Kontaktfedern wieder neuen Schwung zu verpassen

Gruß, Jürgen

Der 1488 ist nur ein Chip, um die Signalpegel der Modemschnittstelle anzupassen, der ist nicht Start-Relevant, aber wenn er warm wird, stimmt da was nicht, also vermutlich später doch mal tauschen. Mach das mit den Federkontakten nochmal, und zwar mit einer zurecht gebogenen Büroklammer, so wie ich es drüben im AH-Forum gezeigt habe, das ist das Beste. Und die Kontakte der beiden Chips reinigen, z.B. mit einem Glasfaserradiere oder der blauen Seite eines rot-blauen Radiergummis (gibts z.B. von Pelikan).

Schau dir das hier an:

1. http://forum.atari-home.de/ind…10997.0;attach=5906;image

2. http://forum.atari-home.de/ind…10997.0;attach=5912;image

Das klappt wunderbar, mach ich schon seit über 25 Jahren so! Und ich habe ne Zeit lang auch STs beruflich repariert. Allerdings damals hatte ich den Vorteil, dass ich Sockel, bei denen das auftrat, zusätzlich noch mit entsprechenden Klammern ausstatten konnte, da hatte ich mir extra ne ganze Kiste davon mir aus Raunheim schicken lassen. Das hält aber auch nicht ewig, mein 1040er hat pro Sockel 3 Klammern, diagonal und kreuzweise, er zeigte aber kürzlich auch diese Fehler, bei denen dann die obigen Bilder entstanden.

Aber Ok... Du hast ja ein Oszi... auf http://dev-docs.atariforge.org/ findest du den Schaltplan des ST, schau dir die Signale zur Takterzeugung, Taktsignale und Steuerungsbus vom Prozessor an, auch die Taktsignale zwischen Glue, MMU, Speicher und Shifter, also so Signale wie R/W, Interrupts, die Chipselect-Signale an den ROMs, Shifter, usw... Wenn der ST gelegentlich gut erkennbare Bomben zeichnet, ist schonmal sicher, dass die Adress- und Datenleitungen zwischen CPU, MMU, RAM und Shifter in Ordnung sind. Auch ein Test, Taste drücken solange keine Bomben zu sehen sind, wenn es im Lautsprecher tickert, funktioniert die Kommunikation zwischen dem 6850, CPU und Soundchip und ROM. Evtl. ist auch das RAM defekt, schau dir also direkt an den RAM-Chips die Datenleitungen an, ob da was passiert. Wichtig ist natürlich, dass keines dieser Signale einfach konstant auf einer Spannung liegt, sondern, dass da was passiert. Sollte mal nichts passieren, gibst zwei Möglichkeiten: Der Chip, der das Signal erzeugt, ist kaputt, oder einer der das Signal empfängt. Sicherheitshalber würde ich beim tauschen bei den Chips anfangen, welche das fehlerhafte Signal empfangen sollen. Denn sonst kann es auch sein, dass du einen Signal-Erzeuger nach dem anderen himmelst. Ich habe einen 520ST, der nagelneue Glue-Chips himmelt, bei den Chips funktionieren dann H- und V-Sync nicht mehr. Der Fehler ist mir zu kostspielig, jeder Versuch bedeutet eine GLUE mehr kaputt... Dann lieber noch einen funktionierenden 520er in der Bucht für 2,50 schießen...

Was für Billigsockel hat Atari damals eigentlich verbaut, daß die soviel Ärger machen?

Ich kenne einige Geräte mit PLCC in Sockeln, aber nirgendwo sehe ich solche Probleme wie bei den ST.

Ja diese Sockel taugen nicht viel. Aber man kann sie leider nicht ersetzen, weil sie ein anderes Pinlayout auf der Platine verwenden...

Atari:

Normal:

Also so quadtarisch versus versetzt....

Aber man bekommt sie mal wieder... http://www.ebay.ca/itm/MMU-GLU…ndise&hash=item2ecbe7947e - aber kein international shipping

Hm? Was ist mit Pollin 400 104? Da passt das Muster doch, oder?