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letzter Beitrag von Hase&Wolf am

Medion Lerncomputer/Umbau zu einem echten Computer

  • Ich hatte mal einen Lerncomputer der Marke VTech von einem Nachbarn
    geschenkt bekommen. Grob vom Aufbau mit deinem zu vergleichen.


    Das Problem: Man bekommt so gut wie gar keine Docs zu den wesentlichen
    Chips oder sie sind verblombt. Bei meinem jedenfalls waren die drei
    Chips des LCD-Display verblombt. Damit den Computer betreiben zu
    wollen ist wohl so gutr wie ausgeschlossen. Einzig den LCD habe ich
    ausgebaut und inzwischen auch zum Laufen gebracht (dazu musste aber erstmal
    wild mit Oszi und Co durchgemessen werden).


    Fazit: Der neue Hornbachhammer ist eine sehr gute Wahl, als nächstes
    kauf dir dann ein einfaches Board wie z.B. das STM32-Discovery für
    16Euronen, ist sehr gut dokumentiert und schneller+grösser als dein
    Lerncomputer.

  • Zitat

    Irgendwie war in meiner Fantasie ein zumindest 50 Mhz Prozessor in dem Computer drinnen.


    Um Gottes Willen. Dann würde so ein Ding ja noch 200,- Euro kosten müssen. "Je älter desto billiger" funktioniert in der Produktion nicht. Habe eben gesehen, die Dinger kosten 29,90 Euro. Bedeutet, der Aldi kauft die für vielleicht 15 Euro ein. Dann will der Zwischenhändler (Medion) noch was dran verdienen, der Transport hier hin kostet etwas, also werden die in Fernost für 4,50 Euro hergestellt. Wovon 4,00 Euro für die Tastatur draufgehen, insofern es eine ist ;)


    Nee, wegwerfen nicht, hier kamen ja einige gute Ideen für einen Mockup. Also: Entkernen, Da LCD und die Platine raus. Tastatur ausmessen bzw. mal im Netz suchen, ob das nicht schon einer gemacht hat. Und dann bei EBAY ein LCD kaufen, was auf die gesamte Fläche oben passt und ´nen C64DTV in das Gehäuse rein. Das ist der Joystick-C64, falls Du den nicht kennst. Und wenn das alles geklappt hat, hast Du einen C64 Laptop ;)

  • Aber ja, so ist es halt. Ist alles wegwerf.


    Eingelötete Chips kannst Du austauschen (oder auch nicht, wenn die Firma keine Ersatzteile liefert)


    Epoxy-ge-blobbte Chips brauchst Du nicht auszutauschen, weil die um klassen stabiler sind.


    Diese Dinger gehen im realen Leben allenfalls an Display-Bruch kaputt, oder sie werden durch kindlichen Würfelhusten unbrauchbar.


    Und was das reverse engineering angeht: mit etwas Glück stecken unter den Kunstharz-Klecksen 'normale' Bauteile, und man kann anhand der hineinführenden Leiterbahnen erraten welcher Chip und welches Signal es ist. Normale ROMs oder Display-Controller kann man z.B. so erkennen und nutzen/ersetzen. Beim hier vorliegenden Gerät fände ich es aber viel spannender, die ganze Elektronik selbst zu basteln... wenn es denn nicht so arg viele IO-Leitungen wären und ein/e fertige/s Display/Tastatur sowohl Geldbeutel als auch Nerven schonen würde.


    Oder Du baust ein MicroVision ein. Wie ich höre werden deren Displays im Laufe der Zeit taub...

  • Die Idee ist gar nicht schlecht - nur das Gerät :-)
    Eventuell sollte man mal einen Blick in die "Konsolen" werfen, die man am TV anschließt und dann z. B. mit der Maus malen kann usw. Eventuell ist da mehr zu machen bzw. einzusehen. Sollten da tatsächlich mal richtige CPUs / ROMs usw. drin sein, dann sind die auch mit sicherheit bekannt (6800, Z80,...).

  • Ich will mich nochmals den Vorpostern anschließen. Diese schwarze Masse nennt sich Glob-Top und dient dem Schutz der Bonddrähte und dem Schutz vor Licht, nicht dem Schutz vor Reverse-Engineering. Die hier zur Anwendung kommende Technologie heißt 'Chip On Board', das heißt, ein nacktes, ungehäustes IC wird direkt auf die Leiterplatte mit spezieller (Gold-)Oberfläche geklebt und dann mit Bonddrähten aus Gold oder Aluminium elektrisch mit den Pads auf der Leiterplatte verbunden. Diese Technik hat bei großen Stückzahlen Kostenvorteile bei der Herstellung. Die Verarbeitung der Chips muß allerdings im Reinraum erfolgen. Es gibt natürlich auch Firmen, die solche Glob-Tops aufätzen können (für ca. 1000-2000 Euro pro Stück). Aber dann bist Du kein Stück weiter. Also: vergiß es.