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letzter Beitrag von SID Kidd am

Wer hat einen C-One?

  • Sagen wir mal, er wäre anno 2003 (so alt ist das Ding nämlich schon) wie eine Bombe eingeschlagen, wenn sowohl das Boot-Menü als auch der C64-Core fertig gewesen wären, letzterer noch dazu so kompatibel daß nicht nur simple Basic-Programme drauf laufen.


    Als das dann nach vielen Irrungen und Wirrungen halbwegs soweit war (also Status 'brauchbar'; von 'fertig' oder gar Jeris tollen Super-Features war da immer noch nicht zu reden) da war zum einen der Euro-Dollar-Kurs umgekippt (und damit die Kiste in Amiland >>75% teurer) und zum anderen gab es inzwischen deutlich größere FPGA-Boards mit brauchbarer Peripherie für deutlich weniger Geld. Das Board war also endgültig nicht mehr als preiswertes FPGA-Entwicklungssystem zu plazieren. Die chronische Platznot im Haupt-FPGA hat Jens dann noch mit dem Zusatz-Board gelindert, aber billiger wurde das System dadurch natürlich nicht.


    Ein Trost bleibt aber: Das TC64 hat sehr von den Erfahrungen mit dem C-One profitiert. Letztlich ist es sowas wie die Serienversion, während der C-One eher ein 'erweiterter Prototyp' war, mit dem viel Neuland erkundet werden mußte.


    Und noch zu den Preisen:


    249,- erste verkaufte Version mit Instant-On, aber ohne CPU-Karte
    269,- (oder waren es 279,-?) mit CPU-Karte (hat Verdrahtungsfehler am CPU-Sockel behoben und kleines SRAM mitgebracht)
    333.- Version mit FPGA-Erweiterungskarte (endlich Platz für vernünftige Cores, aber sehr komplexe Architektur aus drei miteinader verflochtenen FPGA)
    99,- FPGA-Extender alleine für Bestandskunden (Update, vergleichsweise sehr teuer- hat das überhaupt jemand einzeln gekauft?)

  • Als Flop würde ich den C-One nicht bezeichnen, man muss halt nur bedenken dass die ganze Sache ein reines Projekt für Entwickler war. Der Support für den C-One ist meines Wissens nach auch nicht aus Mangel an Interesse eingestellt worden, sondern weil das ganze Projekt eingestellt wurde, da sich die verwendete Technik in der Praxis als nachteilig herausgestellt hat. Der C-One ist 2002 als Prototyp vorgestellt worden und sollte ja bekanntermassen eine 100% abwärtskompatible Weiterentwicklung unseres geliebten C64 werden. Jedoch ging der technische Fortschritt in der FPGA, system-on-a-chip, USB, SD Karten etc. Entwicklung dermaßen schnell voran, das sich bereits 2006 abzeichnete das man viele Funktionen kompakter und vor allem kostengünstiger realisieren kann. Die Weiterentwicklung des C-One, bzw. das Ergebnis aus diesen (und noch vielen weiteren) Erkenntnissen, kann man mittlerweile als kleines gelbes Modul erwerben: Das TurboChameleon64 .....von daher ohne C-One, kein Chameleon :drunk:


    In wie weit die vorhandenen Cores vollständig sind kann ich dir nicht sagen, ich hatte nur mal den ganz frühen C64ntsc core drauf und damit ging nicht viel. Wie es sich mit den anderen Cores verhält weiss ich nicht- ich hatte das Ding irgendwann wieder zu Seite gelegt und nicht weiter experimentiert. Sicherlich kann man mit den erforderlichen Kenntnissen (VHDL) immer noch ein wenig mit dem Board experimentieren, aber wozu, es gibt das TC64 und damit geht das auch ;)


    Der Minimig (Amiga) Core für den C-One soll ganz gut funktionieren, jedoch braucht man dafür das FPGA Expander Board (zusätzlicher FPGA Chip). Falls jemand zufällig eins über hat kann er mich gerne per PM anschrieben :dafuer: